Einfache Widerstandsmessung der Spulen

  • Wer Zünd, Licht- und Ladespulen mit dem Multimeter durchmessen will, kommt mit einem einfachen Multimeter schnell an die Grenzen, da alles unter 1 Ohm nur mit teurem Equipment gemessen werden kann.


    Der Grund: Allein die Messkabel haben einen Widerstand im 2 bis 3stelligen Milliohmbereich, der über eine 4-Leiter-Messung kompensiert werden muss.


    Abhilfe:
    Reinhold D


    So einfach wie die Idee ist, so genial ist sie.
    Einen LM317 habe ich in der Bastelkiste, nur keinen 1,3 und 33 Ohm-Widerstand.
    Aber 8 Stück 10-Ohm-Widerstände parallel geschalten ergeben genau 1,25 Ohm. Und die hab ich in der Bastelkiste. Lötkolben frei!


    Am besten wären natürlich Präzisionswiderstände:
    https://www.reichelt.de/Metall…PID=3102&artnr=MPR+10%2C0


    Dann bekommt man einen Fehler von maximal 0,1 % (wenn man 1%-Widerstände nimmt, hat man einen Fehler von 1%, also um den Faktor 10 höher - ist dennoch schon sehr genau).


    8x 10 Ohm-Widerstände sind auch die bessere Lösung zwecks der Verlustleistung.
    Da 1 A durch die Widerstände wandern, wird das bei 1,3 Ohm 0,6-W-Widerständen zu viel!
    Und in größeren Leistungsklassen wird die Toleranz der Widerstände größer (statt 1% dann 5% --> 5% maximale Messungenauigkeit!).


    Ich hab noch 2 Kondensatoren zur Stabiliserung ergänzt und fertigt ist der Gerät.
    Positiv: Der LM317 hat einen sehr großen Eingangsspannungsbereich, so dass man sich da wenig Gedanken machen muss. Am Labornetzteil mit 6V funktioniert es gerade so, aber von 8...20 V geht es super. Also irgend ein 12V-Netzteil (mind. 1,2 A) oder irgendeine 12-V-Batterie nehmen und es geht.


    Hier hab ich die Primärwicklung einer Zündspule durchgemessen, der Widerstand ist direkt proportional zur Spannung, also 0,186 V entsprechen 0,186 Ohm = 186 Milliohm.



    Hinweis: Auf ausreichende Kühlung achten! Es sollte auf jeden Fall ein Kühkörper in der Dimension wie in der PDF verwendet werden. Der LM317 nimmt zwar keinen Schaden (da interne Schutzbeschaltung), taktet aber den Strom herunter (und dann gibt es eine Fehlmessung). Notfalls einfach mit dem Multimeter eine Strommessung durchführen, ob die 1 A auch dauerhaft geliefert werden (Ausgang einfach kurzschließen).


    Hinweis2: So nah wie möglich an den Spulen messen. Wer die Messung an den Enden der Anschlusskabel durchführt, misst auch den Widerstand der Anschlusskabel mit. Das ist natürlich zu vermeiden, weil es das Ergebnis verfälscht. Und im Milliohm-Bereich spielen die Kabelwiderstände schon eine Rolle.


    Frohes messen!

  • Das Messen mit gewisser Stromstärke könnte eventuell auch latent bestehende und durch z.B. Oxidschicht kaschierte Windungsschlüsse aufzeigen, die beim normalen Multimeter-Prüfstrom nicht ersichtlich sind.


    Man kennt das ja als Effekt bei den VDE 0701-0702 Messungen. Wenn da nach ein - zwei -drei Übergangswiderständen der Rpe etwas hoch ausfällt, kann ich z.B. beim Metrawatt Secutest SIII den Prüfstrom von 200 mA auf 10A anheben. Daraus resultiert oft eine deutliche Reduzierung des gemessenen Widerstandes (Verbrennen/Freibrennen des Übergangswiderstand,
    es geht nur um den Effekt, nicht das Bestehen des Prüflings ;) )


    Sowas wäre natürlich das so richtig Richtige:
    http://www.stahl-prueftechnik.com/wicklungspruefung.0.html

    Stuff?Buy it!Gadget?Try it!When in doubt, do it!Regrets? None!

    Einmal editiert, zuletzt von ElGonzales ()

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