Ekelektrische Kondensatorfrage

  • Hallo, am Wochenende,
    gerade hab´ ich eine Kappsäge von Metabo erstanden, die KS 216. Ein super Teil, welches meine alte Billigsäge (Meister Basic Kappsäge) gnadenlos in den Schatten stellt. Die alte hat beim Einschalten so rabiat losgehauen, dass es durch die ganze Maschine gezuckt hat, und man jedesmal mit dem Getriebe mitleiden musste. Bei der Metabo jetzt fühlt sich der Motorstart deutlich weicher an, obgleich der auch sehr zügig loslegt und der Motor noch leistungsstärker ist. Nun frag ich mich, wieso. Genial ist´s auf alle Fälle. Metabo verliert kein Wort über Sanftanlauf, aber ein Schaltplan liegt bei. Da ist der Motor mit 2 Stromzuführungen. Ich seh´ zwar nirgendwo, warum das schon Gleichstrom sein soll, aber muss es wohl. Es kommt auf dem Weg zum Motor auf beiden Seiten ein Schalter mit (so deute ich das) mechanischer Verbindung - beide Leitungen werden offenbar gleichzeitig ein- und ausgeschaltet. Kann schon Sinn machen, denn NUN kommt dahinter parallel zum Motor ein Kondensator. Es ist hundselend zu lesen, aber da steht offenbar 0,93 μF 275 V. Danach kommen auf beiden Seiten noch einmal Spulen, offenbar Entstördrosseln, dann kommt der Motor, 1300 W.


    Deute ich das richtig, und der Kondensator puffert beim Einschalten erst mal kurz Spannung/Strom, während er dann beim Ausschalten vom Motor wieder leergesaugt wird? Was mich nur etwas wundert - mir erscheint die Kapazität für den Motor sehr gering. Wenn man den Sanftanlauf weiter steigern will, könnte bzw. müsste man dann noch einen Kondensator parallel dazuschalten?


    Danke für Antworten,


    MfG, Matthias

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

    Einmal editiert, zuletzt von Matthias1 ()

  • Der Kondensator hat mit sanft anlaufen nix zu tun. Das ist auch kein Gleichstrom, der die Maschine antreibt. Der Kondensator dient zur Blindstromkompensation (siehe Wikipedia).

    • Offizieller Beitrag

    ...Der Kondensator dient zur Blindstromkompensation (siehe Wikipedia).


    Nö, das denke ich nicht.
    Der Kondensator dreht die Phase, um ein Drehfeld zu erzeugen.
    Guggst Du hier bei Wiki: Kondensatormotor


    Zitat aus Wapedia:
    3. Einsatzgebiete


    Die Vor- und Nachteile des Kondensatormotors bestimmen seine Einsatzgebiete: Seine gegenüber Drehstrommotoren höhere Masse, das geringere Anlaufmoment sowie der zusätzlich erforderliche Kondensator verhindert den breiteren Einsatz. Sein Hauptvorteil ist die Möglichkeit, ihn bei gutem Wirkungsgrad mit einphasiger Wechselspannung betreiben zu können. Seine für Asynchronmotoren typische Laufruhe, Wartungsfreiheit, hohe Lebensdauer sowie der gegenüber den ebenfalls für Einphasenbetrieb geeigneten Spaltpolmotoren höhere Wirkungsgrad haben ihm ein breites Anwendungsfeld im Haushaltsbereich (z.B. als Rohrmotor für Rollladen- und Markisenantriebe), an kleinen Werkzeugmaschinen und z.B. für Umwälzpumpen in Heizungsanlagen oder in Rasenmähern verschafft.
    Zitat Ende.


    Gruß Harald

  • Zitat

    Nö, das denke ich nicht.
    Der Kondensator dreht die Phase, um ein Drehfeld zu erzeugen.


    Neee, das glaube ich nicht. Das ist doch kein Käfigläufer.


    Matthias1: Der Motor hat doch bestimmt Kohlen, oder?

  • Zitat

    ...dann dient das C wohl eher zur Entstörung


    Zu dem Ergebnis bin ich mittlerweile auch gekommen.


    Aber mit dem sanft Anlaufen hat der auf jeden Fall nix zu tun.

  • So, da bin ich wieder.
    Also: Na, klar ist das bei der Metabo Kappsäge (auch nur) ein Gleichstrommotor; auf was für Ideen kommt ihr denn. Der hat wechselbare Bürsten, und macht den gewohnten Krach. Die "alte" billige Meister Basic Kappsäge (Baumarkt-Niveau, wacklig und mit Plastik-Fuß, 1050 W) war schon immer sehr ruppig im Anlauf. Allerdings ist da auch Spiel drin gewesen im Getriebe, weniger bei den Lagern, sondern bei den Zahnrädern. Man konnte das Sägeblatt ungefähr 10° ohne Widerstand hin-und herbewegen, bevor der Motor mitdrehte. Und mit der Schmierung war´s auch nicht weit her, musste ich jetzt feststellen, da war zwar ein Klecks Fett im Getriebe, nur nicht an den Zahnrädern! Mag sein, dass es deshalb so einen Ruck beim Anlaufen gibt. In schätzungsweise einer halben Sekunde beschleunigt das Sägeblatt auf 5.000 U/min, da kann man sich vorstellen, wie das im ersten Moment ruckt. Bei der Metabo nun fühlt es sich ohne Bauchschmerzen an, deswegen ja die Überlegung, ob Metabo da elektrisch nachgeholfen hat. Wäre ja sehr schön, weil weniger belastend für´s Getriebe.


    O.K., also dann ist´s wohl doch kein Sanftanlauf, sondern ein Entstörkondensator. Da hat Metabo einfach nur ein ordentliches Getriebe verbaut, "mehr" nicht. Schade eigentlich! Am liebsten würd´ ich ja da selbst nachhelfen ...


    MfG Matthias

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

  • Boah, ich seh´ gar nichts. Viel zu klein, und bei Vergrößerung viel zu unscharf. Soll das auch für´n konventionellen Gleichstrommotor sein? Im Link les ich nur "Einphasen- und Induktionsmotor".

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

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