Fehlersuche - S50 bekommt bei längerer Fahrt keinen Sprit mehr

  • Hallo Forums-Gemeinde ;)


    Als ersten Beitrag muss ich leider gleich einen kleinen Hilferuf einstellen - unsere vorgestern gekaufte S50 bekommt bei längerer Fahrt und im warmen Zustand irgendwann keinen Sprit mehr!? Nachdem sie während der Fahrt kein Gas mehr annnimmt, geht die Simme dann einfach aus. Nach Zu- und Aufdrehen des Benzinhahns und mehrfachem Kicken springt sie dann wieder an und läuft wieder ein paar Kilometer wie der Teufel...


    Der Tank ist einigermaßen rostfrei, getankt wurde ganz normales Superbenzin mit 2Takt-Öl in 1:50-Mischung. Es ist eine neue Zündkerze verbaut, die Zündung wurde durch den Vorbesitzer vor einer Woche neu eingestellt.


    Könnt ihr mir evtl. auf die Sprünge helfen und einen Tipp geben, wonach ich suchen muss?


    Danke schon mal & viele Grüße aus dem Altmühltal ;)


    Chris

  • Moin, moin.

    Prüf doch zunächst mal deine Spritmangel-Theorie. Dazu den Benzinschlauch vom Vergaser lösen, Benzinhahn öffnen und den Sprit in ein Messbecher laufen lassen. Da sollten mindestens 150 ml pro Minute fließen.
    Für mich hört sich das verdächtig nach dem "Wärmeproblem" an. Einfach mal im Wiki nachlesen.

    MfG
    Carl

    Edit: Hast du einen Benzinfilter im Schlauch verbaut?

    Bleibt dein Moped fast schon stehn, musst am Gashahn etwas drehn.

  • Danke euch für die schnellen Antworten, ich werde morgen Vormittag mal eure Vorschläge probieren. Ein Benzinfilter ist verbaut, beim Abziehen des Spritschlauchs vom Vergaser und Aufdrehen des Benzinhahns läuft der Sprit auch sauber - offensichtlich also eher weniger das Rost-Problem. Muss allerdings noch überprüfen, wie lange der Sprit läuft...


    Morgen meld ich mich dann und geb Bescheid, ob die Simme wieder läuft ;)

  • Lies mal eine Weile hier im Forum, nachdem du das Wort "Wärmeproblem" in die SuFu eingegeben hast ;)

    ...drum fange nicht elektrisch an, was man mechanisch lösen kann...

  • So, nun neue / andere / zusätzliche Probleme, erledigt bzw. behoben wurde folgendes:


    - Tank innen komplett gereinigt
    - Benzinhahn komplett zerlegt & gereinigt
    - zusätzlichen Benzinfilter entfernt
    - Vergaser komplett zerlegt, gereinigt, auf richtige Düsen geprüft
    - Schwimmer richtig eingestellt
    - Zündkerze gereinigt, Kerzenabstand auf 0.4 geprüft, Wärmewert usw. passt
    - Kontakte Zündspule / Kerzenstecker geprüft


    Nach Zusammenbau läuft die S50 jetzt gar nicht mehr und zeigt folgende "Symptome":


    - Benzin läuft sauber aus Tank & Sprithahn, bleibt dann allerdings in der Benzinleitung stehen und läuft offensichtlich nicht in den Vergaser bzw. die Schwimmerkammer nach (bei Drücken am Benzinschlauch steigen Luftblasen aus dem Vergaser hoch und der Sprit läuft nach)
    - extrem schlechter Zündfunke


    Kann mir von euch jemand evtl. jemand Tipps geben, wir haben die Simme nämlich gerade in allen Einzelteilen zerlegt und sind etwas ratlos...


    Danke euch!!


    Gruß, Chris

  • Wenn der Sprit wirklich nicht in den Vergaser läuft, ist das Schwimmernadelventil defekt/schmutzig oder der Schwimmer läßt eine Öffnung dessen nicht zu.
    Der schlechte Zündfunke kann durch alle Teile der Zündanlage bedingt sein, also alles auf Richtigkeit kontrollieren und so weit möglich die Teile gegentauschen und speziell auf guten Sitz des Zündkabels auf den Dornen in Zündspule/Hochspannungsdurchführung und Kerzenstecker prüfen.

    ...drum fange nicht elektrisch an, was man mechanisch lösen kann...

  • Ich glaub ja nicht an ein Spritproblem. Leute hängen sich immer wieder dran auf dass ne Luftblase im Schlauch steht, was ab und an einfach so ist. Eher Zündung, bei Unterbrechermodell das übliche Kondensatorproblem. Gerade bei "extrem schlechter Zündfunke". Wird der Motor dann beim rumfummeln kälter, läuft er erst mal wieder für ein paar Kilometer.


    Aber wenns unbedingt die Spritversorgung sein sollte, kannste ja den Vergaser abbauen, die Vergaserwanne abbauen, Spritschlauch dran stecken und gucken ob der Sprit durch den Vergaser läuft. Gegebenenfalls saubere Schüssel drunter stellen. Drückst du vorsichtig die beiden Schwimmertonnen hoch, muss es aufhören zu laufen. Lässt du sie hängen, läufts.


    Wenn nicht, so wie H.J. geschrieben hat. Üblich ist aber eher dass das Ventil nicht schliesst, jedoch weiß man ja nie...


    Filter zwischen Tank und Vergaser würde ich bei S50/51 in Verbindung mit BVF Vergaser eigentlich immer drin lassen, insofern der nach gesundem Menschenverstand noch geeignet ist und nicht seit 15 Jahren in Benutzung.

    Stuff?Buy it!Gadget?Try it!When in doubt, do it!Regrets? None!

  • So, leider nach wie vor ohne Erfolg, nochmal ganz kurz ein Abriss, was alles versucht wurde:


    Zündanlage


    - Kondensator wurde nach Anleitung ersetzt, hinter dem Polrad funkt´s auch nirgends o.ä.
    - Unterbrecher geprüft, Kontakte noch i.o., Abstand auf 0.4 sauber eingestellt
    - Zündzeitpunkt kontrolliert und sauber nachgestellt (unzählige Versuche auch mit Zündung minimal früher/später ohne Erfolg)
    - Immer wieder Kerze auf Abstand kontrolliert und gereinigt, 2. Zündkerze mit anderem Wärmewert probiert (hauptsächlich Versuche mit der empfohlenen Isolator 14-260. Kerze is neu)
    - Zündkabel geprüft und vo. + hi. minimal gekürzt, schlägt auch nirgends durch
    - Zündkerzenstecker ausgetauscht (beide neu)



    Benzinzufuhr


    - Vergaser (16N1-8 müsste ja auch passen) erneut gereinigt, alle Düsen lassen durch und sind frei & mit richtiger Kennzahl versehen
    - Schwimmer & Nadelventil auf Funktion getestet, bei demontierter Schwimmerkammer funktioniert alles wie vorgesehen (Tonnen vorsichtig nach oben gedrückt - Schwimmernadelventil macht sauber zu)
    - Startvergaser geprüft, Gummischeibe optisch noch sehr gut und Einstellung Bowdenzug auch i.O.
    - Versuche mit und ohne separaten Spritfilter in der Kraftstoffleitung ohne Veränderung
    - Das Benzin im Tank ist auch neu (Super in 1:50) und nicht schon 35 Jahre alt...


    Sonstiges


    - Auspuff & Krümmer komplett zerlegt, ausgebrannt und gereinigt, Dichtungen sind alle i.O.
    - alle Kontakte an Zündschloss, Zündspule & Massekabel wiederholt geprüft, gereinigt und mit Kontaktspray behandelt
    - Luftfilterkasten & -einsatz erneut gereinigt, neu eingeölt und nach Austropfen trocknen lassen


    Der Zündfunke kommt nun sauber, gestern Abend lief die S50 auch mal 3 oder 4 Minuten sauber vor sich hin (auch im Standgas, irgendwann dann offensichtlich ersoffen - Kerze pitschnass. Nach Trocknen und Trocken-Kicken (nichts anderes verstellt oder geändert) habe ich die S50 seitdem nicht wieder zum Laufen gebracht und bin erneut ratlos...


    Wie könnte ich denn eine gewisse "Grundeinstellung" der beiden Vergaserschrauben vornehmen, ohne dass der Motor vorher gelaufen ist? Leerlaufschraube so eindrehen, dass der Vergaserschieber im Normalzustand minimal offen ist (bei Blick durch Ansaugtrakt)? Die Leerlaufluftschraube ganz rein und 1,5 - 2 Umdrehungen wieder raus und dann weiter kicken?


    Woran könnte es denn noch liegen, so langsam drängt sich mir der Gedanke nach einer sofortigen Verschrottung oder (teuren und hofftl. vermeidbaren) Abgabe in die Fachwerkstatt auf...!? Mittlerweile krampft auch bereits mein Bein vom unzähligen Ankicken... ;)


    Und danke für eure Geduld!!!! ;)


    Viele Grüße von einem seeeehr ratlosen Chris

  • Ja die Grundeinstellung ist ganz rein und dann 1,5 Umdrehumgen wieder rau, die Gasschieberanschlagschraube so weit rein bis der Motor sicher und rund läuft (ca.2000 U/min)


    Wenn der Motor abgesoffen ist bau mal den Vergaser ab schalte die Zündung ein und kicke mal.
    Wenn sie versoffen war läuft der Motor kurz an und verbrennt allen Sprit.


    Viele Grüße


    Bremsbacke

  • Negativ, die Gasschieberanschlagschraube soweit reindrehen bis der Motor sicher läuft geht nicht - der Motor läuft GAR nicht...


    Den Motor ohne Vergaser / Spritzufuhr / Zündkerze trocken kicken bringt auch keine Abhilfe - die letzten 2 Tage ungefähr 1000x praktiziert...

  • So, kleines Update: Nach unzähligen Stunden in der Werkstatt und diversen Verbesserungen / Verschlechterungen ist die S50 heute nach Einbau eines neuen 16N1-8-Vergasers angesprungen - Motorlauf anfangs einigermaßen ruhig, allerdings extrem weiße Rauchentwicklung...


    Anfangs war auch die Gasannahme sauber, der Motor hat sauber hochgedreht und auch 2 Runden im Hof gingen problemlos. Dann allerdings wieder böses Erwachen - die S50 verschluckt sich, nimmt kein Gas mehr an und geht blubbernd aus.


    Spritzufuhr passt nach wie vor, die Zündkerze wird immer leicht nass. Nach Kerzenreinigen und erneutem Ankicken läuft sie dann wieder, mit wiederholten Versuchen allerdings immer kürzer und unruhiger. Das Startverhalten verschlechtert sich auch zusehends...


    Wo könnte ich denn noch suchen, bin langsam verzweifelt!? :|


    Außerdem habe ich heute ein weiteres, mir neues Phänomen festgestellt - nach dem Nachfüllen von Getriebeöl (Addinol SAE 80 GL3) bis zum Gewindegang der Prüfschraube rechts rutscht der Kickstarter relativ oft durch und lässt sich quasi leer treten - woran liegt das denn?


    So langsam drängt sich mir der Verdacht von beginnendem Motor-/Getriebeschaden auf... :shock:

  • Na wenn es weiß qualmt und du gerade Getriebeöl nachfüllen musstest, sind die Dichtringe der Kurbelwelle wohl nicht mehr so wirklich dicht.


    Das würde auch die nasse Kerze erklären - Getriebeöl verbrennt halt nicht sehr toll.


    Riecht das Getriebeöl nach Benzin?

  • Den Geruch kann ich momentan leider nicht prüfen, die S50 steht 50 km weit weg und ich komme erst wieder Anfang nächster Woche zum Schrauben.


    Würden defekte Kurbelwellensimmerringe dann auch erklären, dass die S50 nach kurzer Zeit kein Gas mehr annimmt und ausgeht (Gemisch überfettet dann ja offensichtlich durch das mitverbrennende Getriebeöl)?


    Bzw. könnte ich noch anderweitig prüfen, wo der Fehler liegt, ohne den Motor zu zerrupfen bzw. zur Regenerierung einzuschicken?

  • Der Motor muss zu wechseln der Kurbelwellendichtringe nicht komplett zerlegt werden.
    Öl ablassen und den linken Seitendeckel abschrauben, Kurbelwellenritzel runter nehmen ( vorher Makieren )
    Wellendichtring raus poppeln (Spaxschraube geht ganz gut).
    Auf der rechten Seite Limadeckel abschrauben , Polrad abziehen, Grundpltte abschrauben ( auch hier auf die Makierungen achten) und auch dort den Wellendichtring wechseln.


    Gruß
    Frank

    Alles Müll was hier steht,das mit den S50 Motor habe ich überlesen, Sorry
    Frank

  • Diese Methode wird bei einem S50-Motor höchst interessant werden ... da sitzen die Dichtringe nämlich innen, zwischen den Lagern und dem Pleuel.


    Die alte Motorserie, inklusive des M53/2 im S50, muss auseinander zum Wechsel dieser Dichtringe.

  • Hmmm, hört sich jetzt nicht wirklich gut an. Leider reichen meine Hobbyschrauber-Kenntnisse hier bei weitem nicht mehr aus, eine laienhafte Motorregenerierung ohne erforderliches Werkzeug/Know How veranstalte ich nur ungern...


    Das Problem an der Sache ist für mich momentan, dass ich mir mit der Herangehensweise unsicher bin...


    Was haltet ihr denn für sinnvoller - den kränkelnden Motor im ausgebauten Zustand komplett überholen/regenerieren bzw. prüfen lassen oder die komplette Simme im aktuellen Zustand in fachkundige Hände (Simson-Werkstatt)?


    Der schlechteste Fall für mich wäre eine erst mehrere hundert Euro betragende Werkstattrechnung und anschließend eine trotzdem erforderliche Komplett-Motorregenerierung...


    Gruß, Chris

    • Offizieller Beitrag

    Bei Deiner Fehlerbeschreibung sind zu 99% die Wellendichtringe hin. An einer Regenerierung kommst Du also nicht vorbei. Schick den Motor irgendwo ein und lass ihn vom Fachmann auf Vordermann bringen. Wenn Du das ganze Moped dagegen in die Werkstatt schiebst, wird man da ggf. auch am ganzen Moped noch irgendwas finden, was man Dir für Geld gerne behebt, aber mit Deinem Problem eher gar nichts zu tun hat. ;)

    Disclaimer: Beiträge können Ironie und unsichtbare Smileys enthalten.

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