Fragen und Probleme KR51/2N

  • Hallo liebe Vogelfreunde.
    Bin seit Ende März Besitzer einer atlantikblauen 84er KR51/2N 3-Gang.
    Nach ein paar Wartungsarbeiten (u. a. Vergaser gereinigt und Düsen erneuert, Tank entrostet, O-Ring Kickstarter und WeDi-Ring vom Getriebedeckel gewechselt, Getriebeöl gewechselt (waren vorher nur 260 ml drin :shock:) etc.) läuft die Schwalbe bisher ganz gut (schafft die 60 km/h soeben) und habe schon weit über 1000 km damit abgerissen.
    Leider gibt es aber auch ein paar kleinere Problemchen:
    Wenn ich die warm gefahrene Schwalbe abstelle, springt sie nur sehr unwillig und nur per Schieben (> 10 m) wieder an. Dann, nach ein paar Metern wo sie läuft, wenn ich anhalten muss, neigt sie dazu wieder auszugehen, wenn ich nicht ein wenig im Stand gas gebe. Wenn ich nach dem Neustart aber ohne anzuhalten normal ohne Stopp durchfahre, gibt es keine Probleme. Läuft der Motor vielleicht zu fett? Luftfilter wurde noch nicht gewechselt.
    Beim Kaltstart mit Startvergaser springt sie sofort an. Zündkerze ist immer rehbraun und am Gewinde leicht feucht. Verbaut ist der 16N1-12 Vergaser.
    Nach Ausfahrten bildet sich am Kickstarterhebel bzw. -welle in letzter Zeit immer ein Tröpfchen dunkles Getriebeöl, obwohl ich den O-Ring und den Wellendichtring letztens getauscht habe und dort für ein paar Wochen alles trocken war. Die Dichtung des Kupplungsdeckels habe ich gleichzeitig auch erneuert.
    Desweiteren habe ich nach dem Fahren immer Öl an der Unterseite des Auspuffendstückes, was dann Richtung Schelle fließt. Sprit (nehme Super Plus) mische ich immer selber (1:50).
    Wenn ich etwas forscher anfahre rattert es im Antriebsstrang, die Kette dürfte aber nicht zu locker sein. Als die Kette am Anfang lockerer war, ist das häufiger passiert.
    Wenn die Schwalbe warm gefahren ist und ich im Stand die Fußbremse betätige (Bremslicht geht an), geht der Motor aus (Standgas deswegen schon etwas erhöht, hat aber nichts viel gebracht). Wenn sich der Bremslichtschalter verstellt hat und beim Bremsen das Bremslicht nicht angeht, geht auch der Motor nicht aus. Masseproblem?
    Woran erkenne ich defekte Stoßdämpfer (reibungsgedämpft)? Bei langen Bodenwellen schwingt die Schwalbe ganz ordentlich. Bei Schlaglöchern schlägt sie aber subjektiv nicht durch und auch beim Kurvenheizen gibt es keine Probleme. Neue Stoßdämpfer sind ja nicht ganz billig.

    Vielleicht kann mir der eine oder andere ein paar Tipps geben.

    Gruss

    Markus

  • Das sind viele Fragen, aber gut formuliert. Da werden dir hier die Experten sicher gute Ratschläge geben können. Hast du den Vergaser nach dem Reinigen/Teilerneuern auch eingestellt, stimmt der Schwimmerpegel? Den Luftfilter musst du nicht wechseln, nur reinigen und ölen. Das wäre vorm Einstellen des Versagers auch ratsam!


    Edit: Zu der Kickstarterwelle. Der orig. O Ring ist zu klein und die Innenseite der Hohlschaltwelle zu rau, da schwitzt der Motor immer ein wenig. Man kann, mit entsprechendem Werkzeugpark, neue Buchsen drehen, vielleicht noch eins zwei mehr Nuten in die Kickerwelle machen dann ist das dicht! Bilder dazu gibts im Forum. Man kann aber auch einen etwas größeren O-Ring aus dem Sanitärbedarf, ich bin bei Bauhaus im Gardena Bereich fündig geworden, einbauen. Der muss sich aber erstmal etwas quetschen bis wieder alles so klappt wie vorher. D.h. das beim Kicken anfangs die Schaltwelle mit dreht und der zweite Gang eingelegt wird. Und besonders beim Runterschalten kommt die Schaltwippe nur zaghaft wieder hoch, man muss also zwischen den Gängen immer mit der Fersen die Schaltwippe etwas hochdrücken. Nach meiner Erfahrung, hält das ca. 5h Fahrbetrieb an. Danach geht die Schaltung genauso leicht wie vorher.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Markus,


    wenn der warme Motor schlecht anspringen will, dann dürfte er etwas zu fettes Gemisch bekommen. Mögliche Ursachen:
    - Luftfilter verdreckt
    - Starterkolben schliesst nicht 100% ; Gummipröppel hin, Feder schlapp oder Starterzug zu stramm
    - Schwimmerpegel leicht zu hoch (Wiki: Senfglasmethode)


    Das Ausgehen bei Bremslicht kann auf ein Masseproblem deuten. Einfach zusätzliche Massekabel vom Motor an alle Massepunkte ziehen.


    Peter



  • Hi.

    Vielen Dank für die Hinweise. Ich habe zusammen mit meinem Bruder, der auch so eine fährt, die Senfglasmethode (allerding mit Joghurtbecher) angewendet. Also Schwimmerstand paßt, Düsen wurden damals auch ersetzt. Der Gummipröppel sah damals etwas gequetscht aus, hatte aber keinen Ersatz da, und habe Ihn daher drin gelassen. Mir fällt auf, wenn ich den Startvergaser betätigte und dann loslasse, geht er nicht ganz zurück und ich muss mit dem Finger nachhelfen. Ich werde den jetzt vorhandenen neuen Gummipröppel tauschen und auch den Luftfilter (ist noch der alte mit Kokosfasern drinne). Vielleicht deshalb auch der Ölschmodder am Auspuff.
    Masseleitung muss ich mal gucken. Masse müßte dann an Starterhebel und Rahmenstirnrohr dran sein oder gibt es noch eine andere Stelle?

    Gruss

    Markus

    • Offizieller Beitrag

    Tausch mal die Feder aus, die den Starterkolben nach unten drückt und/oder fette den Starterzug.
    Die Massepunkte findest Du durch Blick in den zur Mopete passenden Schaltplan.


    Peter

  • So. Nachdem die Schwalbe am Montag immer ausgehen wollte, wenn man nicht mit dem Gas spielte, habe ich gestern mal den Vergaser gereinigt. Vorher noch den Benzindurchfluss gemessen, 200 ml waren bereits schon nach 20 Sekunden geflossen, also reichlich. Den Vergaser mit der Senfglasmethode (OK, war ein Aldi-Joghurtbecher) eingestellt, die danach gemessenen Werte mit dem Messschieber wichen aber etwas von den Vorgaben ab, egal. Schwimmerstand war OK, 8+1 mm. Leerlaufregulierschraube 2 Umdrehungen rausgedreht als Voreinstellung. Lief auch nix über im eingebauten Zustand. Luftfilter auch gewechselt. Der Alte (mit Kokosfasern) war ziemlich naß. Den neuen aus Metall mit wenig Getriebeöl angefeuchtet. Wo ich schon dabei war, auch mal den Stopfen vom Ansauggeräuschdämpfer entfernt. Lief aber nix raus, war höchstens ein wenig Schlamm drinne. Also nicht so wild.
    Weil ich Langeweile hatte, habe ich mir dann noch mal die Grundplatte mit den Komponenten angesehen. Der alte Unterbrecher öffnete nur noch ganz knapp und die Flächen waren ziemlich matt/rau und der Schutzfilz fehlte. Also raus damit. Dann habe ich mir den Kondensator angeschaut. Ein altes Ding mit Riss im schwarzen Kunststoff (um den Schraubanschluss herum). Leider konnte ich die Grundplatte nicht lösen, da die gottverdammten Schrauben so dermaßen fest saßen und mittlerweile ganz schön ausgenudelt sind. Also Schmierfilz abgeschraubt und dann mit der guten alten Pumpenzange den Kondensator mit ein bißchen hin und her rausgezogen, war ja eh angeschlagen. Dann die Öffnung gesäubert und mit ein wenig Kriechöl für den neuen Kondensator (elfenbeinfarbener Kunststoff) gängig gemacht. Reindrücken ging nicht so weit, also 14er-Nuss aufgesetzt und vorsichtig reingehämmert. Alle Kontakte der Kabel abgeschliffen, angeschraubt, fertig.
    Schmierfilz mit Unterbrecheröl geschmiert. ZZP mit der Schraubenziehermethode in der Zündkerzenöffnung eingestellt, alles wieder zusammengebaut. Angekickt, läuft, sogar bei niedrigen Drehzahlen, ohne dass man das Gefühl hat, dass sie gleich ausgeht. Zur Belohnung eine Flasche Radler reingepfiffen. Heute wird eine ausgiebige Probefahrt gemacht und falls nötig eine Feineinstellung vorgenommen. Dann kann ich damit endlich wieder zur Arbeit fahren (15 km ein Weg). Als nächstes werden die beiden Gaszüge mal erneuert, da diese nicht ganz so leichtgängig sind. Und wenn bei getretenem Bremslicht der Motor wieder ausgeht, obwohl ich schon eine Masseverbindung vom Motorblock zum Stirnrohr gemacht habe, dann werden alle Massepunkte mal ordentlich blank gemacht. Wollte die vergammelten Griffe mal austauschen. Für den Gasgriff gibt es zwei Versionen, einen teuren mit Rohransatz links Richtung Armatur und einen Griff ohne (kostet soviel wie der für links). Welcher ist denn richtig? Ich hab erstmal den Günstigen bestellt.

    Gruss

    Markus

  • Will ja eigentlich nur das Gummi wechseln. Das alte Rohr könnte man also weiterverwenden. Sollte also passen. Einbau soll aber nicht so einfach sein, das Gummi draufzuziehen. Ist die Schnecke denn in dem Rohr oder dem Gummi? Habe im Netz noch keine richtigen Bilder (nur Skizzen) gefunden und kann es mir bildlich schwer vorstellen.

  • So. Gestern war Probefahrt angesagt. Paar km warm gefahren, angehalten, immer mal ein wenig an den beiden Schrauben gedreht, um den Vergaser einzustellen. Leider konnte ich den Leerlauf nicht richtig einstellen. Wenn ich die schräge Schraube zu weit reingedreht habe, um den Leerlauf zu erhöhen, blieb beim Fahren der Kolbenschieber hängen => Vollgas => Motor heult auf. Dann wieder etwas zurückgedreht, Leerlauf zu niedrig, Motor ging aus. Der Grad beim Einstellen zwischen Vollgas und Absterben ist wohl sehr schmal, ich habe Ihn noch nicht gefunden. Gemischschraube war so 2 Umdrehungen offen. Dann mal längere Etappe (10 km) Vollgas gefahren. Sobald ich anhielt, bemerkte ich Zündaussetzer (ich glaube, dann sind auch die Vibrationen weg, oder? Habe ich beim Gaswegnehmen bei der Fahrt auch festgestellt.) bzw. der Motor drohte auszugehen. Wieder zu Hause angekommen Zündkerze ausgebaut, trocken und rehbraun. Zündkerze in Stecker, paar mm vorm Motorblock gehalten, angekickt, schön eine gewischt bekommen, Funke (ca. 1,5 mm groß) war an den Elektroden zu sehen. Warum neigte der Motor dazu, auszugehen (Benzinstand zu niedrig?)? Habe anschließend den Schwimmerstand vom Vergaser mal neu eingestellt (so dass der Benzinstand höher kommt, jetzt sollten es 8 mm vom Rand sein, vorher ein Ticken mehr), aber noch nicht den Motor testen können, war mal wieder nach 22.30 Uhr. Was mir noch auffiel: In der Nut des Kolbenschiebers sind ein paar leichte Krater drin (vielleicht das Problem bei der Einstellerei), die Spieleinstellschraube des Gaszuges an der Schraubkappe fehlt (bereits bestellt). Wenn ich das Ende des Gaszuges in den Kolbenschieber einfädele, guckt die Endplombe kein Stück unten aus dem Loch raus, sondern bleibt quasi fest in der Öffnung hängen. Ist das normal?

    Gruss

    Markus

  • Bei der Schwalbe gibt's am Vergaser KEINE Einstellschraube für den Gaszug. Die ist hier im Gaszug selbst, oben am Lenker ein paar Zentimeter vor dem Ende des Zugs dort.


    Leerlaufeinstellung beim 16N1-Vergaser wird immer mehr Glückssache, je stärker der kraterige Verschleiß am Schieber schon ist. Du musst eben das Gemisch mager genug bekommen, dass dir der Motor bei tief stehendem Schieber nicht absäuft.

  • Also das Ausgehenwollen im Stand liegt an zu fetter Einstellung der Gemischschraube? Das heißt, wenn sie kalt ohne Startvergaser angeht, ist das Gemisch zu fett eingestellt? Einstellen nach dem Warmfahren ist schwierig, da sie ja relativ schnell ausgeht. Wenn ich den Vergaser generell magerer einstelle, geht dann die Standgasdrehzahl automatisch hoch? Ich baue mal einen neuen Kolbenschieber ein. So lässt sich eventuell die Leerlaufdrehzahl feiner einstellen. Auf der Metallschraubkappe vom Gaszug ist in den Explosionszeichnungen übrigens eine Verstellschraube, ebenso am Starterzug.


    Gruss


    Markus

  • Habe gerade den ganzen Thread durchgelesen und dachte bei deinem ersten Post schon, dass da vielleicht Falschluft zw. Gaser und Zylinder ins System kommt.
    Lass die Karre im Standgas laufen und Sprühe den Bereich gezielt mit Bremsenreiniger ein. Ändert sich die Drehzahl, dann ists undicht!


    Gruß
    Martin


    PS: Du beschreibst die Dinge schön nachvollziehbar und auch leicht lesbar, weil du einfach korrekt schreibst - ganz im Gegensatz zu mach anderem Strategen hier im Forum.

  • Danke für's PS. Mit 40 Jahren darf man das auch erwarten. Habe gerade mal Bremsenreiniger auf die eventuell undichten Stellen gesprüht. Drehzahl hat sich nicht verändert. Habe aber vorher die 4 Muttern vom Zylinderkopf um ca. 1/4 Umdrehung nachgezogen. Kein Wunder bei den Vibrationen. Probefahrt folgt morgen. Gleich wird gegrillt.


    Gruss


    Markus

  • Gerade 40 km Probefahrt gemacht mit Stadtverkehr und ca. 30 km über Land mit Tempo 55. Keinerlei Probleme. Standgas ist zwar relativ hoch, dafür hilft es beim Anfahren. Eventuell werde ich das Standgas etwas herunterregeln. Nut vom Kolbenschieber hatte ich nochmal geschliffen, den ZZP sowas von genau eingestellt (Unterbrecher öffnet genau bei der Markierung vom Polrad), Vergaser noch einmal mit dem klassischen Aldi-Senfglas (im Partykeller noch eins gefunden) genau auf 8 mm eingestellt. Kette auch nochmal geölt, weil der LM-Deckel sowieso ab war. Motor springt auch warm beim Kicken sofort an. Ich bin begeistert und habe wieder Vertrauen in den Vogel. Tachowelle hat auch schon 1000 km gehalten;-) und das bei der tollen Konstruktion.


    Gruss


    Markus

  • Hallo, ich hab auch ne Frage zu der Kr 51/2N. Ich hab gerade die Elektrik am wickel. Da hab ich
    Mal den Strom gemessen der von der grundplatte bzw.den spulen an der vierpoligen steckverbindung oberhalb der ladeanlag ankommt. (Leitunngsverteiler?!?) Es kommt mir etwas wenig vor. Je nachdem wo ich messe, erhalte ich Werte von 3-8... Was sollte da ankommen.


    Mein Problem ist , dass mein vorderlicht doch sehr schlapp ist und nur schwach glimmt. 6v 25w ist wohl drin. War aber auch nicht heller als die 6v 35w die vorher drin war....


    LG

  • Grundsätzlich muss man sagen, dass 25 Watt nicht gerade die Erleuchtung bringen. Da hilft wohl nur umstellen auf 12 V. Als Leihe würde ich mal sagen, dass dort um die 6 V ankommen sollten. 3 V ist zu wenig. 8V killt eventuell die Birnen. Vielleicht hilft es schon, alle Kontakte und Massepunkte mal zu säubern. Hat bei meinem Problem, dass beim Treten der Hinterradbremse der Motor ausgeht (zumindest beim Ausrollen oder im Stand), auch geholfen.
    Erfahrenere Simson-Fahrer können Dir bestimmt weiterhelfen.


    Gruss


    Markus

  • Als Leihe? Im Gegensatz zu Kaufe und Schenke?


    Als Laie dagegen macht man erstmal die Massepunkte und die Steckverbinder sauber, schaut nach ob der Scheinwerfer überhaupt an der Scheinwerferspule angeschlossen ist (rot/weißes Kabel an Zündlichtschalter 59? Oder doch falsch das grau/rote?), macht die Scheinwerferfassung auch schön blank und setzt zu guter Letzt eine Lampe BA20d 6V 25W ein.

  • Grundsätzlich muss man sagen, dass 25 Watt nicht gerade die Erleuchtung bringen. Da hilft wohl nur umstellen auf 12 V.


    Umstellung auf 12V? Teurer Qutasch in meinen Augen. 6V 35W bringt super Licht und macht kaum Arbeit bei der Umrüstung, kosten tut eine 35W E-Zündung auch nicht die Welt.
    Wenn man die Hinweise von weiter oben beachtet, hat man mit 6V keine Probleme. Wenn doch mangelt es an Pflege fürs Mopped.

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