Habicht nimmt kein Gas mehr an

  • Hallo,

    ich brauche mal wieder eure geschätzte Hilfe, weil ich mit meinem Latein am Ende bin.

    Ich habe mir vor einiger Zeit neben meiner Schwalbe KR51/1, die ich weitgehend selber wieder aufgebaut habe, einen realtiv gut aufgebauten Habicht, BJ.1977, zugelegt. Daran ist auch alles original, Motor M54 mit passenden 16N1-6 Vergaser mit korrekter Düsenbestockung. (Motor wurde laut Vorbesitzer "regeneriert")

    Ich habe nun folgendes Problem und bin bisher auch nach dem Durchlesen der Tips im Forum nicht zu einem guten Ergebnis gekommen.

    Ich bin letzte Woche erstmalig eine "größere" Tour mit dem Habicht gefahren. Zunächst auch alles OK, dann nach ca. 15 KM ruckelte der Motor und nahm kein Gas mehr an. Sobald ich mehr als ein Viertel Gas gab, ging der Motor aus. Er sprang dann wieder sofort an, lief auch im Leerlauf anständig, aber sobald ich einkuppelte und er "unter Last" arbeiten mußte, starb er wieder ab. Ohne Last konnte ich bis ca. zur Hälfte Gas geben dann stottern und absterben des Motors. WIe gesagt, sobald er ziehen mußte, sofortiges absterben.

    Habe dann folgendes (bisher erfolglos) versucht und kontrolliert:

    Zündkerze erneuert, Kerzenstecker und Zündkabel erneuert, Funkenbildung kontrolliert (Zündfunke ist ständig vorhenaden)

    Vergaser (erst 400 KM gelaufen und neu) ausgebaut und kontrolliert, alle Düsen frei, Schwimmernadelventil ist ok., Startschieberdichtung auch ok, keine Fehler am Vergaser feststellbar.

    Benzinhahn und Filter überprüft, Sprit kommt genug (190 ml in der Minute)

    Luftfilterkasten ausgebaut und gereinigt, alle Dichtungen dort kontrolliert, alles in Ordnung, Luftfilterpatrone gereinigt.

    Sitze und Dichtungen am Vergaserflansch überprüft, keine Unddichtigkeiten feststellbar.

    Nach dieser Prozedur springt der Habicht inzwischen gar nicht mehr an.

    An der Zündung habe ich bisher nur den Zündfunken bei ausgebauter Kerze mit Anlegen an Masse kontrolliert, wie gesagt hier einwandfreier Zündfunke. Weiterhin habe ich den Unterbrecher angeschaut, sieht gut aus, nichts abgebrannt oder verölt.

    Wie gesagt, Habicht lief bis zu dieser einen Ausfahrt immer bestens, sprang sofort an, willige Gasannahme, ruhiger Leerlauf, dann auf einmal dieses Problem, dass er die Gasannahme verweigerte und nicht mehr zog.

    Bin für eure Hilfe sehr dankbar!! :rolleyes::rolleyes:

    H.B.

    .....waren das noch Zeiten, als Twix noch Raider hieß........

    Einmal editiert, zuletzt von GS1150 ()

  • Der Zündfunke muss blau, hart und kurz sein. Grade das bei Tageslicht gut sichtbare gelblich-weiße Gebrutzel ist alles andere als ein guter Funke.


    Wieviel Funkenbildung hast du direkt am Unterbrecher? Stimmt die Öffnungshöhe noch mit 0,4 mm? Stimmt der Zündzeitpunkt?

  • hmm, werde ich mal kontrollieren, ich glaube blau ist der Zündfunke tatzsächlich nicht, eher das von DIr angesprochene gelblich-weiße Gebrutzel. Was kann das bedeuten??

    Die Öffnungshöhe werde ich mal nachsehen.

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  • wenn der so schwach ist, wird er im zylinder bei kompression wahrscheinlich gar nicht mehr überspringen.


    prüfe:
    unterbrecherzustand, unterbrecheröffnung, zündzeitpunkt (wegen dem abriss), masseverbindung zur zündspule. wenns auch am unterbrecher funkt ist dein kondensator platt.

  • gut werde ich alles mal kontrollieren.

    Das heißt also, Ihr tippt auf ein Zündungsproblem, weniger Vergaser etc. ?

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  • so, habe jetzt mal eure Ratschläge befolgt und folgendes gemacht:

    Kondensator gewechselt, Zündspule gewechselt,Unterbrecher Kerzenstecker und Kerze gewechselt und versucht (leider vergeblich) die Zündung nach sämtlichen guten Anweisungen (auch die von Moser) korrekt einzustellen.

    Ich habe sogar eine Einstelluhr-Uhr zum OT finden.

    Soweit klappt ja auch alles gut, ich scheitere bsiher nur an folgenden Punkt:

    Nachdaem ich mit meiner Messuhr den Genauen OT gefunden habe (hierbei Unterbrecheröffnung auf 0,4 mm, drehe ich das Polrad wieder nach links auf -1,5mm vor OT. In diesem Moment soll der Unterbrecher gerade eben anfangen zu öffnen. Dieses bekomme ich aber auch mit verschieben der Grundplatte nicht hin, ich müßte das Polrad viele weiter nach links drehen (nicht nur ca viertel Uhmdrehung um 1,5mm vor OT zu haben, damit der Unterbrecher gerade diesen Zusatand hat.

    Habe alles gegeben und mehrer Stunden herumgefummelt, bekomme das aber einfach nicht hin.

    Hab´t Ihr noch einen Rat für einen völlig Entnervten?

    Ich danke schon mal.

    H. B.

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  • Hi,
    vielleicht kannst du mal ein paar Fotos machen, wie deine Grundplatte eingebaut ist?
    Vielleicht hast du die Grundplatte ja falsch eingebaut.

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  • Ein ähnliches Problem hatte ich mal nachdem der Halbmond Keil auf der Kurbelwelle für die Fixierung des Polrads abgeschert war. Somit war das Polrad in einer falschen Stellung und die Zündung ließ sich nicht mehr einstellen. Hattest du das Polrad mal runter?

    Allzeit gute Fahrt - und immer einen Handbreit Asphalt unterm Reifen

  • Nee, denke da ist alles ok.

    Die Grundplatte hatte ich zwar zum Kondensatorwechsel ganz herunter, aber eigentlich kann man sie ja nicht falsch wieder einbauen mit den 3 Schrauben.

    Bei dem Halbmondkeil habe ich aufgepasst, der ist nach wie vor vorhanden und das Polrad rastet dort entsprechend ein, daran kann es also auch nicht liegen.

    Keiner eine Idee, wo der Fehler sonst liegen könnte?

    Wie gesagt, ich bekomme die "gerade- öffnen-Stellung" des Unterbrechers nicht hin, wenn der Kolben die 1,5 mm vor OT steht, ich muß dazu das Polrad mindestens noch 2 weitere Umdrehungen nach links verdrehen.
    Ich habe jedoch den Unterbrecher auf die korrekten 0,4 mm eingestellt, wenn der Kolben auf OT steht.

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  • Ist nicht böse gemeint:
    Aber drehst du das Polrad in die richtige richtung?
    Wenn du vno OT zum Zündzeitpunkt willst, musst du das Polrad 2cm gegen den Uhrzeigersinn drehen.

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  • Wenn du die Zündung so einstellst, dass die Kontakte 1,5 mm vor OT gerade öffnen, ergeben sich die 0,4 mm eigentlich von selbst. Ansonsten wie dommley schon gesagt, die weiteste Öffnung wird auf 0,4 mm eingestellt, das hat mit dem Kolbenstand erstmal so nix zu tun.

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  • hmm, vielleicht war es Zufall, aber ich meine der UInterbrecher hatte bei Kolben-OT-Stellung die weiteste Öffnung, dann habe ich die Schraube vom Unterbrecher gelöst und die 0,4mm-Lehre "einklemmen" lassen, dann wieder festgezogen. Nun habe ich das Polrad leicht linksherum gedreht (vielleicht 1/4 Uhmdrehung) bis die Messuhr 1,5 mm vor OT anzeigte.
    Da nun der Unterbrecher immer noch ziemlich offen war, habe ich die Grundplatte gelöst und diese versucht so zu verdrehen (innerhalb der Schraubénschlitze), dass der Unterbrecher in eine Stellung kommt, in dder er gerade beginnt zu öffnen. Das kriege ich aber wie gesagt nicht hin.

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    • Offizieller Beitrag

    Wenn Du die Grundplatte nicht soweit verstellen kannst, dass der ZZP bei 20 Grad vor OT liegt, dann ist entweder doch die Scheibenfeder abgeschert oder aber der Unterbrecher ist hin. Auch niegelnagelneue können das leider!!!


    Peter

  • erst mal vielen Dank für eure Hilfe und Tipps.

    Also ich werde morgen noch mal fummeln. Definitiv ist die Scheibenfeder aber nicht abgeschert, auch habe ich einen weiteren neuen Unterbrecher montiert mit dem gleichen Effekt.

    wenn ich morgen entnervt aufgeben sollte, werde ich mich wohl mal mit einer Vape anfreunden müssen. Habt Ihr da sonst eine Empfehlung?

    (aber erst mal versuche ich diese verd... U-Zündung hinzubekommen.

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  • Normalerweise wird der Unterbrecher im ZZP leicht gelöst und so weit geschwenkt, dass er sich gerade zu öffnen beginnt. Der Unterbrecherabstand ergiebt sich dann zwangsläufig wenn alle Bauteile in Ordnung sind.
    Hast du keine Abrissmarkierungen?
    Und: Eine Vape muss auch korrekt eingestellt werden...

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  • Wenn die Grundplatte sich nicht genug drehen läst, stimmt ganz sicher der Kontaktabstand nicht ! Das Maß wird immer bei weitester Öffnung des Unterbrechers eingestellt . Nicht bei OT-Stellung des Kolbens !

  • so vielen Dank an alle für die Tipps.

    Aber nachdem ich dann nach ca. 48-maligen ab- und aufbauen des Polrades nun doch selbständig den Halbmond abgeschert habe (Polrad nicht ganz aufgeschoben und gedreht), ich auch (davor) keinerlei Zündfunken mehr bekam, der Kickstarter nun auch noch ins Leere fasste, habe ich mich entschieden den kompletten Motor bei der Firma Dunmcke regenerieren zu lassen.

    Oder habe Ihr noch eine andere Empfehlung dafür?

    Übrigens leben Gruß an den Zschopower: Du hattest natürlich recht, der nagelneue Verbrecher von der rennomierten Firma MZA war natürlich im Eimer, so dass ich den Zündwinkel partout nicht hinbekam. Nachdem ich einen anderen einbaute, war zumindest das kein Problem mehr, 0,4mm bei weitester Öffnung und "gerade- eben-öffnen" bei 1,5mm vor OT. Aber da warßs schon zu spät.

    Also nochmaös besten Dank an alle für eure Anteilnahme und wenn Ihr noch eine Empfehlung für einen guten und bezahlbaren "Regenerator" habt wäre das schön.

    Gruß
    H.B.

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