Wer hätte Interesse an elektronisch geschalteter Zündung?

  • Hallo,


    Bei älterer Simmen (Kontaktzündung) scheinen neben Wartungsschlampereien, wie falscher Zündzeitpunkt, falschem Unterbrecherabstand, falscher Zündkerzenelektrodenabstand usw. recht häufig andere Probleme aufzutauchen.
    Ich bin deshalb dabei ein Schaltgerät zu entwickeln dass folgende Eigenschaften haben soll:
    Der Unterbrecher schaltet nicht mehr direkt die Primärwicklung der Zünd-Generator-Spule, sondern steuert einen Transistor, der das Schalten übernimmt. Damit entfällt einmal der störanfällige Kondensator, es gibt keinen Abbrand am Kontakt, die Vorderflanke des Hochspannungs-Zündimpulses wird steiler, was das Überspringen des Funkens begünstigt.
    Alle Komponenten der ursprünglichen Schaltung bleiben erhalten, so dass im Falle einer Störung der neuen Schaltung der alte Zustand durch Umstecken wieder hergestellt werden kann.
    Diese Zündung kann keine Wunder bewirken, sondern nur die volle Funktion der Zündung über möglichst lange Zeit (Ziel: Für dauernd) zu erhalten, bei kleinen Vorteilen für den Motorlauf.
    (Man könnte es eine Transistorzündung nennen, aber zu einer vollwertigen Transistorzündung gehört m.E. eine Batteriespeisung und eine Spezial-Hochleistungszündspule.)


    Nach dem Klären einiger Details werde ich das Erprobungsmuster aufbauen.


    Meine Frage ist: Wie groß ist das Interesse? Wer würde sich so etwas aufbauen? Ich werde nur die Schaltung und Stückliste fertig entwickeln. Das Ganze bleibt aber sehr einfach, der Materialpreis wird unter 5,- Teuro liegen. Geschätzte Arbeitszeit für das Ganze ein Nachmittag. Es muss das Polrad abgezogen werden und es müssen einige Leitungen gezogen und Flachsteckbuchsen angequetscht werden.


    Viele Grüße


    robbikae

  • Hallo,
    das ganze was ihr/du austüftelt klingt sehr interessant, und ist bestimmt einen Nachbau wert!
    Ich hatte zwar bisher nie Probleme mit der Zündung!
    (oder vieleicht auch nur bis heute, gestern abend bin ich liegen geblieben, fehlersuche folgt heute X( )


    Vereinfacht sich bei deiner Schaltung auch die Einstellung der Zündung?
    Oder wie wird das da gemacht?


    mfg
    Lebwowski

    "Scheuen Sie nicht die kleine Mühe und schmutzige Hände, es lohnt sich immer!"

  • Klingt sehr interessant. Zwar würde ich es nicht grundlos wagen, meine laufende Schwalbe umzuschalten, aber wenn mal wieder ein neues Projekt anliegt wäre es sicherlich nicht unpraktisch, wenn man der Technik von damals einen kleinen Sprung nach vorne hilft.


  • Einstellung erfolgt wie bisher bei Kontaktzündung mit Ohmmeter oder Prüflampe.
    Da der Unterbrecherkontakt-Anschluss auf einem Flachstecker am Gerätchen landet, ist es sogar noch einfacher als bisher, wo die parallel liegende Spule stören kann.




    @ Koppy


    Gratuliere zur gut laufenden Simme. Für die Schaltung ist es Voraussetzung, dass sie vor dem Einbau gut läuft. Die Schalung kann weder Einstellfehler beheben noch defekte Zündspulen tolerieren.
    Der Sinn ist ja, die Zuverlässigkeit und Verschleißfreiheit der Zündung zu verbessern.


    Grüße


    robbikae


    Grüße


    robbikae

  • :rolleyes: Grundsätzlich - Ja.
    Was war mit der Thyristorschaltung( Energiereicherer Funken, Zündzeitpunktverschiebung auf früher bei höherer Drehzahl= höhere Vmax möglich)??? ?(
    Sollte die 200 Voltspule einen großen Strom aushalten oder reicht dünner Draht= mehr Lagen+höhere Spannung....?
    Ich könnte ja versuchen so eine(auf dicken Eisenpaket für mehr Magnetfluß) zu stricken. Auf der 21Watt-Spule für´s Bremslicht ist ja nicht viel drauf - da könnte ich die ja noch raufpacken!
    Ich müßte bloß den Draht organisieren...:rolleyes:

  • @ Icehand


    Das soll der nächste Entwicklungsschritt werden! Die vorstehende Schaltung ist nur ein besonders einfaches und billiges Nebenprodukt was bei Überlegungen hierzu abgefallen ist.
    Der nächste Schritt ist es, zunächst mal die erforderliche Ladung des Kondensators bereitzustellen. Dazu brauche ich aber zunächst Mithilfe bei Messungen an einer Simme mit Unterbrecherkontakt, da ich selbst eine Elektro-Simme fahre.
    Zu Deinem Angebot evtl. Spulen zu wickeln: Ich bin durchaus interessiert. Falls du mal eine solche Rücklicht/Akku-Generatorspule vor dir hast: Ich wüsste gerne die Original-Windungszahl und die Abmessungen des Wickelraumes, die Werte für die Scheinwerfer-Genaratorspaule würden ebenfalls reichen, da ich annehme, dass die Eisenpakete beider Spulen gleich sind.


    Grüße


    robbikae

    • Offizieller Beitrag

    Bitteschön!
    :)


    Das ist der Eisenkern der 35W-Lichspule aus dem SR50.
    Ich wollt ihn schon bewickeln, gut, daß ichs noch nicht gemacht hab.


    Lackdraht bekommt man übrigens bei Reichelt und bei diversen Modellbauhändlern.


    Woher ich das weiß?
    Ich beschäftige mich grade mit dem Zweckentfremden von CD-Rom-Laufwerksmotoren als Modellflugmotoren. Drehstrom regelt.:D
    Das Selberwickeln ist trotzdem eine Strafarbeit allererster Güte!


    Gruß,
    Richard

  • Also Kupferlackdraht gibt es zu Spottpreisen in Transformatorenwicklereien! Habe dort für meine Teslaspule 800m zum Kg-Preis erworben. Hat glaub ich nicht mal 10€ gekostet!

  • Hallo,
    ich finde die Idee auch sehr interessant. Wobei ich sagen muss, auch die jetzige Unterbrecherzündung funktioniert einwandfrei. Man muss auch nicht ständig an ihr "rumfummeln" wie einige immer wieder behaupten. Ebenso halte ich die Kondensatoren auch für langlebieger als ihren Ruf;) . Einmal richtig eingestellt, beschränken sich die Wartungsarbeiten eigentlich auf gelegendliches reinigen der Kerze.


    Der Vorteil Deiner Schaltung ist wohl, dass es am Unterbrecher aufgrund des niedrigeren Stromflusses zu fast keiner Abnutzung mehr kommen wird. Nur der Kunststoffnoppen wird sich weiterhin geringfügig mit der Zeit abnutzen.


    Soll Deine Schaltung für innenliegende und aussenliegende Zündspule gleichermassen geeignet sein?


    vg
    Matthias

  • Zitat


    Original von matthias:
    Soll Deine Schaltung für innenliegende und aussenliegende Zündspule gleichermassen geeignet sein?


    vg
    Matthias



    Richtig. Für jede Art, es wird ja nur der direkte Kontakt durch einen Transistor ersetzt, der Kontakt steuert abbrandfrei den Transistor. Der Kondesator entfällt.


    Grüße


    robbikae

  • :)) Bin ja nich so´n genauer wie Richy und hab deshalb ~Werte der Lichtspulen....


    Beide 6 Volt.


    25Watt: Blechpaket ist 10h x 8b mm
    Wickelwerte darauf bis 20 mm hoch und bis 18 mm breit
    Gewickelte lagen nebeneinander bis 26 mm (mal als "Länge" gesetzt)


    35 Watt: Blechpaket ist 18h x 8b mm
    Wickelwerte darauf bis 33 mm hoch und bis 25 mm breit
    läßt sich ebenfalls bis auf 26 mm nebeneinander wickeln zwischen diesen Epoxplatten
    :rolleyes:


    :bounce: Hey Du lümmel: Die Rücklicht-/Akkuspule brauch doch noch zum Fahren! Die werd ich wohl kaum vor mir liegen haben - bisher hab ich nur mit Messer, Gabel, Löffel, Licht(-spule) gespielt.
    Akku/Rücklicht ist für Große nicht! :))
    Ich schau mal morgen was ich auf den ersteigerten 3/4-Grundplatten noch an Spulen habe.
    ;)

  • Interessant fände ich vor allen Dingen die Zündzeitpunktverschiebung!
    Stellt sich nur die Frage, wie das am einfachsten zu bewerkstelligen ist. Ob man dafür die abgegebene Spannung der Lichtspule nutzen kann, mehr Drehzahl = höhere Spannung?

  • Zitat


    Original von Langschlaefer:
    Interessant fände ich vor allen Dingen die Zündzeitpunktverschiebung!
    Stellt sich nur die Frage, wie das am einfachsten zu bewerkstelligen ist. Ob man dafür die abgegebene Spannung der Lichtspule nutzen kann, mehr Drehzahl = höhere Spannung?


    Das funktioniert nur mit Zündung des Thyristors über eine Geberspule, nicht bei Kontakt (jedenfalls nicht ohne größeren Aufwand). In der Geberspule wird bei höherer Drehzahl mehr Spannung induziert, dadurch verschiebt sich der Zündzeitpunkt nach früh. Theoretisch könnte man z.B. aus jeder drehzahlabhängigen Spannung ein entsprechendes Signal ableiten, der Aufwand steht aber dem Wunsch nach einer einfachen Selbstbauschaltung entgegen.




    Grüße
    robbikae

  • Das funktioniert nur mit Zündung des Thyristors über eine Geberspule, nicht bei Kontakt (jedenfalls nicht ohne größeren Aufwand)...
    Theoretisch könnte man z.B. aus jeder drehzahlabhängigen Spannung ein entsprechendes Signal ableiten, der Aufwand steht aber dem Wunsch nach einer einfachen Selbstbauschaltung entgegen.




    Grüße
    robbikae



    [/quote]




    ?( Hallo!?! ?(
    DAS laß mal unsere Sorge sein!
    Versuchen kann man´s doch trotzdem mal:smokin: wenn´s länger dauert beim Selberbauen und dafür viele Jahre hält - finde ich es alle Mal lohnenswert. Los teste uns - bis über die Grenze des Erträglichen...
    *UPS*... :D
    Äh hallo Rocky - bin wohl im falschen Film...°°° :D

  • Sicher nicht ganz einfach, aber ich denke das sich der Aufwand lohnen würde. Vor allen Dingen wäre die Zündung ohne Unterbrecher praktisch wartungsfrei. Und bei Batteriezündung wäre noch Platz für 'ne dritte Lichtspule und somit genügend Saft für H4-Licht in meinem alten Star.:smokin: :smokin: :smokin:


    Man könnte glatt in's traümen kommen...


    mfg Eddie

  • Zitat


    Original von Langschlaefer:
    Sicher nicht ganz einfach, aber ich denke das sich der Aufwand lohnen würde. Vor allen Dingen wäre die Zündung ohne Unterbrecher praktisch wartungsfrei. Und bei Batteriezündung wäre noch Platz für 'ne dritte Lichtspule und somit genügend Saft für H4-Licht in meinem alten Star.:smokin: :smokin: :smokin:


    Man könnte glatt in's traümen kommen...


    mfg Eddie



    Hallo,


    so sehr groß ist der Unterschied zwischen einer einwandfreien Orignalkontaktzündung und so einer Elektronikzündung nicht. Die leichte Zündverstellung bringt nur etwas. Hauptsache ist wohl die Verschleissfestigkeit und der kräftigere Funke der manches Problem überspielen kann.
    Die Anordnung der Spulen und der Magnete auf dem Polrad ergibt leider keinen Drehstrom, bei den evtl. drei Leistungsspulen, da ja das Maximum der Flußänderung in allen Spulen gleichzeitig erfolgt. Ein Zusammenschalten mehrerer Spulen bringt also keinen Gewinn, außerdem können bei Ungleichkeit der Spulen noch unerwünschte Ausgleichsströme
    fließen. Man könnte über mehrere Gleichrichter ein leistungsstärkeres Gleichstromnetz aufbauen, aber das sprengt eigentlich den Rahmen des Vernüftigen zumal dann noch ein genauer Spannungsregler für den Akku erforderlich würde.


    Grüße


    robbikae
    erfolgt


  • Danke Richy,


    meine Überlegungen gehen in Richtung käuflicher Trafo für die Erzeugung der Kondensator-Ladespannung. Die Ladespule müsste z.B. 5000Wdg 0.12 Cul haben. Das ist für Manchen im Selbstbau nicht so ganz einfach herzustellen. Außerdem wäre die Originalzündung ja nicht mehr vorhanden. So ein Trafo kostet bei Conrad ca. 6,00 Teuro.
    Bei Überlegungen zu Thyr.Zdg. komme ich gut voran.
    Für die einfache Transistor-Schaltungszündung fehlt mir immer noch die Polarität der Primärseite der Zündspule. Die Messung könnte m.E. so erfolgen: Mit einem Analogvielfachinstrument an den Unterbrecherkontakt und Masse, drehen von Hand in Motorlaufrichtung, Polarität der primärseitigen Spannungsspitze müsste sich deutlich zeigen.
    geschätzter Messbereich z.B. 60V.
    Kannst du diese Messung machen?


    Viele Grüße


    robbikae

  • das Thema Drehstrom-Erzeugung in der Schwalbe hatten wir schon mal sehr ausführlich im alten gelöschten Forum, wenn ich mich da recht erinnere... leider kann ich mich nicht mehr an das Ergebnis erinnern :D ...naja, wenn du da weiter arbeiten willst, solltest du dich an Izzy und den King wenden, die waren damals rege beteiligt...


    was nun die Polung der Primärseite angeht, ließe sich das nicht auch theoretisch anhand von magentischer Flußrichtung, Wickelrichtung der Spule, Drehrichtung und Stellung der Magnet bei Zündung ermitteln ?( :D ja, ja der Physikunterricht ist bei mir schon etwa länger her...

  • Zitat


    Original von IWL:
    was nun die Polung der Primärseite angeht, ließe sich das nicht auch theoretisch anhand von magentischer Flußrichtung, Wickelrichtung der Spule, Drehrichtung und Stellung der Magnet bei Zündung ermitteln ?( :D ja, ja der Physikunterricht ist bei mir schon etwa länger her...



    Hallo IWL,


    sicher kann man das, aber die Daten wie Wickelsinn Flußrichtung unmitelbar vor dem Zündzeitpunkt usw. sind sicher noch schwieriger zu sammeln als die einfache Messung. Besonders bei aussenliegende Zündspule ist das ja ganz einfach.


    Grüße


    robbikae

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!