Während nebenan schon ein Nachfolger gesucht wird, wollen wir hier mal untersuchen, was überhaupt passiert ist. Denn nein, nicht Horst Köhler aus Trier hat seinen Hut genommen. Das wäre sicher auch tragisch, aber sicher kein Ereignis mit einer derartigen bundespolitischen Tragweite. Was ist also geschehen?
Der Presse entnehmen wir: [url=http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,697781,00.html]Bundespräsident Köhler tritt zurück[/url]. In meinen Augen keine schöne Sache, ich habe habe immer viel von diesem Mann gehalten, der oft ein (sicher auch dankbares) Opfer von Satire wurde. Als Bundespräsident (auf seine Funktionen vor seiner Amtszeit möcht ich an dieser Stelle gar nicht eingehen, weil sie damit nichts zu tun haben) war er einer von den Besseren. Einer, der auch mal unbequeme Wahrheiten* ausgesprochen hat und gern mal der Regierung fern jeder Parteidisziplin den Finger in die Wunde gelegt hat. Gut möglich, dass ihm dies nun zum Verhängnis wurde.
Mach's gut, Horst. Ob dein Rücktritt ein Zeichen von Rückgrat oder doch von Schwäche war, wird sich zeigen. Wenn dadurch eine Debatte über den Umgang mit und zwischen Politikern in Gange kommt, war er vielleicht schon nicht ganz unnütz.
MfG
Ralf
*) s. die jüngsten Äußerungen zu Militäreinsätzen aus wirtschaftlichen Erwägungen. Welch Aufschrei, der da durch die Nation ging, als plötzlich jemand aussprach, was seit Jahren viele wissen und nicht wahrhaben wollen. Auch von denen, die das Weißbuch der Bundeswehr in der großen Koalition mit abgenickt haben, wo Köhlers Äußerungen annährend wortgleich drinstehen.