Inverter Schweissgerät WIG/TIG

  • Moin!


    Hab da mal eine Frage zu der Geräteklasse der WIG/TIG Inverter Schweissgeräte. Die arbeiten ja auch mit Elektrodenstäben und halt mit einem Schutzgas geschützt. Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, läuft die ganze Geschichte mit Gleichstrom.


    Meine Frage:


    Kann ich die "normalen" Schweissstäbe vom klassischen Elektroschweissgerät auch dafür benutzen? Oder ist dort eine spezielle Kennung für Wechselstrom oder Gleichstrom oder ... zu finden?


    Vielleicht kann das ja jemand hier kurz erklären - mir fehlt da der Überblick.


    Gruss,
    KielerSchwalbe

  • Also mit unserem geht das Problemlos , obwohl ich lieber mit dem Schutzgasgerät oder mit Fülldraht arbeite

    • Offizieller Beitrag

    warum soll das jemand machen wollen? das schutzgas wird doch durch die beschichteten elektroden beim e-schweißen überflüssig. es gibt wohl schweißgeräte mit schutzgas, bei denen man auch die stäbe des e-schweißgeräts verarbeiten kann und das schutzgas dabei abstellt aber das macht doch keiner, zumal die stäbe für das wig-schweißen ganz normaler baustahl ist, bei dem das kilo unter 5€ kosten...
    die nachteile der schlackebildung hättest du dann auch noch.


    sein lassen und ordentlich machen

  • Du weißt schon das Wig schweißen nicht gleich Elektroden schweißen ist?
    Beim Wolfram-Inert-Gas Schweißen brennt die Elektrode nicht ab. Man erzeugt zwischen Werkstück und Wolfram-Elektrode einen Lichtbogen der das Material zum schmelzen bringt, dabei brennt die Elektrode nicht ab, bei Bedarf kann man einen passenden Schweißdraht per Hand zuführen, mit den Umhüllten elektroden hat das nichts zu Tun, das Schutzgas beim Wig Schweißen dient zum Schutz der Naht vor Korrosion, und zur Kühlung der Wolfram-Elektrode. Man kann mit Gleichstrom aber auch Wechselstrom schweißen, Mit Wechselstrom schweißt man z.b. Alu.
    Also kannst du deine E-Schweißstäbe dafür nicht verwenden.


    Hast du denn schon ein Wig gerät? Und was möchtest du den Schweißen?
    Grüße Mr_Zoidberg :smokin:

    Der Laie staunt, der Fachmann wundert sich.

  • Zum Einen war es schon die Frage, ob man die Stabelektroden verschweissen kann aber zum Anderen auch ein klassischer Denkfehler zu der Geräteklasse.


    Mr.Zoidberg erwähnte, dass die Wolfram-Elektrode dabei nicht abbrennt - halten die also normalerweise sehr lange?


    Ich habe kein WIG-Gerät und war mir bei der Art des Schweissen auch total unsicher - vielleicht deshalb, weil das Gerät so viel Möglichkeiten bietet.
    Schweissen wollte ich eigentlich grösstenteils Bleche und kleine Rahmenkonstruktionen.
    Ich bekomme jetzt den Eindruck, dass ein normales MIG/MAG-Schweissgerät mit aufgespulter Drahtelektrode (das man automatisch zuführen kann und nicht noch extra manuell wie beim WIG-Gerät - also einhändig) und günstigem CO2 als Schutzgas vielleicht die bessere Lösung ist.


    Aber ich lasse mich sehr gern über Vor- und Nachteile aus der Praxis beider Geräteklassen aufklären.


    Danke schonmal für die Infos.


    Gruss,
    KielerSchwalbe

  • Ja das ist richtig die Wolfram-Elektroden halten sehr lange müssen nur gelegentlich angeschliffen werden.


    Also als einsteiger würd ich dir Mig/Mag empfehlen da dies mit ein wenig Übung doch recht einfach ist, und auch ziemlich flexibel in dem Anwendungsbereich ist, wobei man nur das Material verschweißen kann für das du deinen Draht und das passende Gas hast. Also wenn du schnell mal VA schweißen möchtest brauchst du ein anderes Gas und und einen anderen Draht und am Besten auch ein anderes Schlauchpaket. Aber ich denke als einsteiger Geräteklasse sehr zu empfehlen.


    Ein Wig-Gerät ist sehr Flexibel in den Anwendungsmöglichkeiten, aber auch Teurer, es ist damit möglich mit einer besonders guten Schweißnaht Qualität zu schweißen, dafür dauert der Schweißvorgang etwas länger.
    Man kann mit dem Gerät eigentlich alles verschweißen ohne große Umrüstungen vorzunehmen, man muss nur die Passende Wolframelektrode verwenden, die sich aber sehr schnell wechseln lässt.
    Wig-Schweißen ist zudem ein sehr sauberes Schweißen es entstehen wenig Dämpfe und es entstehen auch keine Schweißspritzer. Ein Wig-Gerät würd ich dir weniger empfehlen, da es doch teuere in der Anschaffung ist, und dann brauchst du auch noch einen Automatikschweißschirm, damit du beide Hände frei hast.


    Grüße Mr.Zoidberg :smokin:

    Der Laie staunt, der Fachmann wundert sich.

  • Mr.Zoidberg:


    Sehr interessant und hilfreich deine Ausführungen. Mal angenommen ich bekomme ein MIG/MAG-Gerät (40-190 Amp.) und ein WIG-Gerät (10-200 Amp.) zum selben Preis (mit allem Zubehör ausser alles an Gaszubehör und einem Automatikhelm).



    • Wie sieht es dann mit den laufenden Kosten beider Geräteklassen aus?
    • Was wird an Gaszubehör benötigt?
    • Kann man normale Bleche im MAG-Verfahren günstig mit CO2 verschweissen?


    Gruss,
    KielerSchwalbe

  • Wenn es ein AC und DC Wig-Gerät wäre würde ich persönlich das Wig-Gerät nehmen, da es doch etwas flexibler ist und man saubere Nähte erzielt, außerdem kann man sich zuhause ja allerhand Zeit lassen für seine nähte...


    - Ich würde sagen die Laufenden kosten sind ungefähr gleich Mag eventuell etwas günstiger, beim Mag ist das Gas etwas günstiger dafür musst du dann öfters die Gas- und Stomdüse wechseln, beim Wig sind die eigentlich sehr langliebig.
    Zum Draht: MAG: je mehr Kg, desto günstiger, das Problem dabei Feuchtigkeitsempfindlich d.h. im Winter wenn keine Trockene lagerung des Geräts möglich ist sollte der Draht raus weil er sofort anfängt zu rosten, dadurch kann der Drahtvorschub stocken, macht nur ärger... Und so eine 15kg spule hält eigentlich ewig bei nicht Täglicher verwendung (unsere 15kg Spule ist so alt wie das gerät ca. 15 Jahre und ist noch mehr als halb voll, bei gelgentlichem Schweißen, hat aber leider schon Roststellen wegen schlechter Lagerung, man sollte sein Gerät halt nicht verleihen wo man sich nicht sicher ist wie es behandelt wird....)
    Beim Wig sind die Schweißstäbe wohl etwas teurer und die Elektroden sind auch nicht besonders billig, verschleißen aber nicht so schnell.


    - An Gaszubehör braucht man bei beiden eigentlich nur einen Druckminderer und die Pulle.
    Der Druckminder ist bei beiden der gleiche, kann auch ein Gebrauchter bei Ebay sein.
    Das Gas beim Mig Co2 oder ein Gemisch z.b. Tycon 18 (heißt bei jeder Firma anders die 18 ist entscheidend sie bedeutet 18% Co2 in 82% Argon) beim Gemisch ist der Einbrand geringer und es spritz nicht so sehr eher für Bleche zu empehlen, ist aber Geschmackssache.
    Für VA benötigt man allerdings anders Gas.
    Beim Wig ist Argon 4.6 zu empfehlen, damit kann man eigentlich alle Materialen verschweißen.


    Eine 10l Pulle reicht vollkommen ist nicht so schwer und reicht auch ewig....


    - Für Bleche würd ich eher das Gemisch nehmen, geht mit Co2 aber auch Preislich tut sich auch nicht viel.


    Wirst du eher viel oder weniger Schweißen? Eher nur Stahl oder auch mal VA?


    Puhhh
    Grüße Mr.Zoidberg :smokin:

    Der Laie staunt, der Fachmann wundert sich.

    • Offizieller Beitrag

    da kann man fast nix ergänzen, nur, dass ich auch bei reiner dc-funktion noch zum wig tendieren würde. es entfällt einfach das einstellen des drahtvorschubs. gerade bei schwierigen stellen oder auch beim verschweißen ungleich starker materialien macht es sich deutlich schöner, wenn man das schmelzbad zunächst entwickeln kann und dann das material dazu gibt.

  • WIG-Gerät wäre auch nur DC - also kein Aluschweissen oder ähnliches.


    Zitat von Mr.Zoidberg

    Wirst du eher viel oder weniger Schweißen? Eher nur Stahl oder auch mal VA?


    Gute Frage. Ich würde das als eher wenig einstufen. Anwendungsmöglichkeiten um Edelstahl zu schweissen, hätt ich schon im Kopf - aber dafür dann nochmal eine extra Gasflasche kommt preislich ja überhaupt nicht in Frage.


    Gruss,
    KielerSchwalbe

  • Dann würd ich eher WIG empfehlen wenn du dir das zutraust, den dann brauchst du nur eine Pulle.
    Wig hast du noch nie geschweißt, hast du schon was anders geschweißt?

    Der Laie staunt, der Fachmann wundert sich.

    • Offizieller Beitrag

    vor gut einem jahr habe ich auch das erste mal ein wig-gerät in der hand gehabt und muss sagen, dass ich das jetzt nicht so übermäßig schwer zu erlernen fand. es dauert natürlich seine zeit, bis man mit anspitzen der elektrode, richtigem schweißstrom und co klarkommt aber dann ging es recht leicht voran. hier mal eine meiner letzten nähte:

    gruß sirko

  • Sieht doch ganz passabel aus ;)
    Ist wirklich nur eine sache der Übung, Übung macht bekanntlich den Meister!


    Was hast du für ein Gerät?


    Grüße Mr.Zoidberg

    Der Laie staunt, der Fachmann wundert sich.

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