Ich habe am Wochenende mal einen festen Motor zerlegt. Zwei andere hatte ich vorher relativ gut gelöst gekriegt (nach Anleitungen hier im Forum). Aber dieser hier hatte es in sich. Im Vergleich zu den beiden anderen gab es folgende Unterschiede:
1. Die beiden anderen hatten am Polrad etwas Spiel, dieser hier nicht.
2. Bei diesem war der Kolben nahe dem unteren Totpunkt fest. Die Überstromkanäle und der Auslaß waren offen. Bei den anderen war der Kolben eher oben fest.
Erstmal habe ich den Kolben mit WD40 eingeweicht und einen Tag stehen lassen. Dann Zylinder mit Flamme über 100°C erhitzt und leichtes Klopfen mit dem Hammer von oben auf ein Stück Holz. Da haben sich die beiden anderen schon bewegt. Dieser nicht.
Festeres Klopfen brachte auch nichts. Da der Kolben eh schon fast unten war habe ich den Gewalteinsatz erst mal vermieden. Nächste Idee: Motor auf den Kopf stellen und mit Gummihammer auf den Zylinder klopfen. Seitlich und vom Motor weg. Als dann krümelige Dinge über die Überstromkanäle rausfielen, schwante mir Fürchterliches.
Also die Kurbelkammer über die Überstromkanäle mit WD40 geflutet und eine Woche gewartet. Dann neuer Versuch, diesmal mit "richtigen" Hammerschlägen und nem dicken Hammer. Kein Erfolg. Es tat sich absolut gar nix.
Dann die Idee: Stehbolzen rausdrehen und Motor spalten.
Ergebnis: Siehe Bild. Nicht nur der Kolben war fest, auch die Kurbelwelle. Aber Spalten ging problemlos.
Dann das nächste Problem: Kurbelwelle drehte sich immer noch nicht, ließ sich aber auch nicht aus der linken Gehäusehälfte rausdrücken. Da die linke Gehäusehälfte breiter ist als die rechte, scheint dadurch der Zylinder seitlich gehalten zu werden. Also muss erst der Zylinder ein Stück nach oben aus dem Gehäuse heraus bevor man die Kurbelwelle ausdrücken kann. Aber immerhin ließ sich die Kurbelwelle durch Hin- und Herbiegen irgendwann wieder gängig machen. Der Zylinder hob dann von der Gehäusehälfte ab und ich konnte die Kurbelwelle samt Kolben und Zylinder ausdrücken.
Kurbelwelle ist natürlich hin. Aber erfreulicherweise haben die Kurbelwellenlager keinen Schaden genommen. Die Simmerringe waren wohl dicht.
Aber immerhin: Mit neuer Kurbelwelle und Kolben und Zylinder sollte der Motor wieder tun. :wink:
Gruß
Theo