KR51/1S mit Vape springt sehr schlecht an, fährt sonst gut

  • Hallo,


    Nach 10 Jahren Schwalbenabstinenz habe ich es nicht mehr ausgehalten. Jetzt habe ich sogar eine S ergattert und erstmal den Motor neu gelagert und gedichtet und die sehr runtergewirtschafteten Reibbeläge vom Kupplungsautomat erneuert. Eventuell hätte ich die Kickstarterwelle ersetzen sollen, aber ich habe erstmal versucht das Zahnsegment um genau einen Zahn zu kürzen. die ersten Kickversuche waren grauenhaft, aber jetzt hat sich das einigermaßen eingearbeitet.


    Nun zu meinem Problem. Trotz Vapezündung (statisch auf 1,5 mm v.OT) bekomme ich nur ein ganz miserables Startverhalten hin. Der Vergaser hat frische Düsen, Schwimmernadelventil, Schimmer und Dichtungen bekommen und ist erst per Messschieber, dann nach Senfglasmethode eingestellt.
    Wenn ich im kalten Zustand (20...25 °C Außentemperatur) starten will, habe ich schon gänzlich ohne Choke probiert - übrigens haben alle Bodenzüge 2..3mm Spiel - und auch mit einem Choke und dann kicken bis zum Erbrechen, zweimal Chocke... aber auch schon dreimal Choke. Egal wie ich es probiere, sich brauch locker 15 bis 20 Kicks, bis die Schwalbe läuft. Und dann nimmt sie manchmal kein Gas an, sondern will 0,5-1 Minute vor sich hintuckern, bis die Lust auf Gas hat (davor würde sie mir Gasgeben ausgehen).
    Wenn sie dann einmal an ist und auch Gas annimmt, schaff ich ohne Probleme 60 km/h und habe keine großen Probleme. Da Anfahren an Ampeln ist immer beim Einkuppeln in den ersten Gang ertwas Träge (also da mehr sie ein...zwei Sekunden rum, bis sie Lust hat mal so richtig in Fahrt zu kommen). Wenn ich nicht nur via Kupplungsautomatik, einkuppel, sondern erstmal den Schalthebel ganz durchtrete und dann beim Anfahren mit mehr Drehzahlen den Fuß loslasse gehts deutlich zügiger los. Sie kommt also aus dem Drehzahlkeller nicht gut raus.


    Was muss ich verändern, damit es besser klappt?


    Ist bei mir ja schon eine ganze Weile her. Meine damalige KR51/2 E mit Vape kam immer auf den ersten Tritt. Wäre schön, wenn ich das immerhin annähernd mit der S schaffen würde.


    edit: Die Teillastnadel ist auch neu gekommen.

  • Gereinigt habe ich das Teil schon mit Druckluft (alle Anbauteile und Düsen demontiert).


    Die Bedüsung habe ich laut Mopedfreunde Oldenburg ausgewählt und ja, es ist ein BVF 16N1-5. Inwieweit die Düsenmaße deren Aufdruck entsprechen kann ich nicht prüfen - habe keine Düsenlehre oder Reibahlen.


    Leerlaufgemisch würde doch bedeuten, dass die Gemischschraube ewas rein muss.

    • Offizieller Beitrag


    Leerlaufgemisch würde doch bedeuten, dass die Gemischschraube etwas rein muss.



    Bei zu mager könnte das helfen.
    Es kann aber auch der Kanal oder die Düse zugesetzt sein. Dann hilft Schraubendrehen nicht.
    Benzin-Öl-Gemisch bleibt dort stehen, das Benzin verfliegt und es bleibt ein Öl-Propf zurück.
    Ebenso kann schon ein kleinstes Schwebepartikel im Benzin die kleinen Düsen verstopfen.
    Deshalb merke: Den Vergaser kann man nicht zu oft reinigen. ;)

    Wie sieht denn die Kerze nach 10 mal kicken aus, wird die feucht?
    Die hattest Du doch bestimmt schon mal raus um nach dem Funken zu schauen!?

  • Wenn das Standgas zu mager wäre, dann würde der Startvergaser ja helfen - wenn er denn geht. Das wäre dann übrigens normal. Auch bei sehr warmem Wetter ist der unbenutzte Motor kalt genug, dass er ihn braucht - korrekt mageres Standgas vorausgesetzt.


    Ganz abgesehen davon ist es technisch praktisch unmöglich, mit einem Vergaser der Serie 16N1 das Standgas zu mager zu machen ... es sei denn etwas ist verstopft.

  • Also ihr ratet mir dazu, nochmal den Vergaser auseinanderzunehmen und alles gut mit Druckluft durchzupusten.
    Gibts eigentlich eine vielversprechende Variante alle Kanäle im Vergasergehäuse freizubekommen? Jetzt kommt bestimmt der Hinweis "Ultraschallbad" - weiß aber nicht, wo ich das machen lassen soll/kann.

  • Alles raus was man rausschrauben kann, und dann jeden Kanal und durch jede Bohrung einmal aus der Sprühflasche Bremsenreiniger durchblasen.


    16N1 können in Sachen Standgas aber auch schon kaputtgeprokelt sein - das Standgasgemisch tritt durch eine unkalibrierte Bohrung unter den Gasschieber. Da einmal mit etwas Hartem durch, dann stimmt das Gemisch nie wieder.

  • So, jetzt ist alles mal mit Bremsenreiniger gespült und anschließend mit Druckluft durchblasen. Nun ist mit aufgefallsen, dass die Gemischschraube keine (!) Feder hat. War das nicht normalerweise so (kenn ich zumindest noch von meiner KR51/2E mir dem BVF 16N1-12), dass in die Bohrung für die Gemischschraube eine Feder reinkommt, die durch ihre Spannung ein Verdrehen der Schraube verhindern soll?
    Mein BVF 16N1-5 hat übrigens eine versenkte Gemischschraube. Ich meine, schon viele Vergaser von den KR51/1ern gesehen zu haben, wo die Gemischschraube einen großen Kopf hat und nicht im Gewinde versenkt wird. Was ist nun beim N1-5 richtig?

  • Die N1 wurden über die lange Fertigungszeit in Details verändert. Zuerst gab's einen Schlauchstutzen am Überlauf, wo zuerst nur ein Loch war. Später wurde dann die Leerlaufgemischschraube in einen verplombbaren Kragen versenkt - und davon gibt's auch noch zwei Varianten, eine mit und eine ohne Dichtring auf der Schraube. Jede der drei Varianten hat aber sehr wohl eine Feder unter der Schraube.

  • Leider keine Änderung. Sie springt immernoch widerwillig an. Hat gerade wieder über 10 Tritte gebraucht.
    Wie oben schon erwähnt: warm kommt sie IMMER auf den ersten Tritt, kalt dauert ewig. Was stimmt da nicht. Kann ein verzogener Vergaseflansch Schuld sein? Bzw. grundsätzlich Falschluft? Mich wundert halt, dass sie im warmen Zustand sonst keine großen Probleme macht (abgesehen davon, dass sie träge aus tiefen Drehzahlen Beschleunigt).

  • Schwache Zündung kann mit VAPE nun fast nicht sein ... das einzige Mal, dass ich das gesehen habe, war mit einem fehlerhaften Kerzenstecker. Der hatte 7.5 kOhm Widerstand, und mit dem war kein Standgas mehr da. Mit intakten 5-kOhm-Steckern geht es noch prächtig.

  • Da muss ich mich in nächster Zeit mal ransetzen. Der Luftberuhigungskasten ist vielleicht 500 km alt (DDR-Neuteil), allerdings ist der Trichter am Ausgang vom Kasten (wo dann der Gummistutzen zum Vergaser hin angeschlossen wird) klapprig drauf.
    Der Auspuff hat der Vorbesitzer leider mal solange ausgebrannt, bis die Cromschicht "schöne" Anlauffarben bekommen hat. Da muss ich auch nochmal reingucken.


    Heute früh sprang sie ziemlich gut an. Auf den ersten Tritt ohne Choke, ist aber nach 10 s wieder ausgegangen. Dann nochmal mit Choke 1 x und ohne 3 x und sie lief. Gefällt mir erstmal... hoffentlich bleibt das jetzt mindestens so oder wird noch besser. Nachwievor zieht sie aber aus den tiefen Drehzahlen eher schlecht und gerade das brauch ich ja bei der Halbautomatik ganz besonders.

    • Offizieller Beitrag

    ..allerdings ist der Trichter am Ausgang vom Kasten (wo dann der Gummistutzen zum Vergaser hin angeschlossen wird) klapprig drauf.


    Das muss gemacht werden - da zieht´s rein. (Nebenluft)
    Original vom Werk war der Trichter für ne feste Verbindung an zwei Stellen punktgeschweißt und der Spalt für die Dichtigkeit verspachtelt.

    Die Farbe ist übrigens für die Funktion des Auspuffs egal. ;)

    LG Kai d:)

  • Ja, sicher ist die Farbe für die Funktion egal, aber solche Leute müsste man %/))"/=$**';!
    Dass der Trichter gaz dicht drauf sitzt habe ich ehrlich gesagt noch nie gesehen. Meistens habe ich 2 Schweißpunkte gesehen. Bei mir ist es nur einmal angepunktet.


    Mit was kann ich das denn gut richtig festbekommen? Noch ein zweites mal anpunkten lassen und mit was dann abdichten?

  • Ich würde auch mal den Zündzeitpunkt kontrollieren, ob der nicht zu früh ist.

    ...drum fange nicht elektrisch an, was man mechanisch lösen kann...

  • Also ich habe mich auf die Markierungen auf Grundplatte und Polrad erlassen. Es muss ja immer mal wieder Vape-Teile gegeben haben, bei denen die Markierung jenseits von Gut und böse sind. Ein Stroboskop habe ich aber leider nicht greifbar. Gibts jemand in Dresden, der ein Strobo hat und damit umgehen kann?

  • Wer sich auf die Markierungen verlässt, ist verlassen.....
    In der Bucht bist du mit 20 bis 25€ dabei und hast dein eigenes. Für den Hobbygebrauch sind die gut genug.



    Als erstes liest du dich am besten mal ein, wie man den ZZP einstellt und gehst das mal durch, vielleicht findest du den Fehler, falls einer besteht, auch schon so. Eine Markierung brauchst du auf alle Fälle.

    ...drum fange nicht elektrisch an, was man mechanisch lösen kann...

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