KR51/2 Standgasprobleme nach Restauration

  • Hallo zusammen,


    vor einem Jahr habe ich eine KR51/2 E '81 für wenig Geld bekommen - bzw. das, was von ihr übrig war. Da der Motor fest war, habe ich diesen bis auf die letzte Schraube zerlegt und regeneriert. Der Motor ist nun wieder eingebaut, die Zündung ist auf 1,8mm vor OT und mit einem Unterbrecherabstand von 0,4mm eingestellt.
    Der Zündfunke ist kräftig und regelmäßig.


    Als Vergaser ist der 16N1 verbaut, den ich vorher im Ultraschallbad gereinigt und gemäß Unterlagen eingestellt habe (LLD 1,5 U herausgedreht). Nebenluft habe ich ausgeschlossen (Bremsenreinigertest).


    Nun das Problem:
    Normalerweise startet ein 2-Takter doch schon, wenn man den Kicker nur schief anschaut. Bei der Schwalbe muss ich das Gas bis zum Anschlag aufziehen und dann 3-4 Mal kräftig kicken, bis der Motor anspringt. Man merkt, dass beim 1. - 3. Kick der Motor ein paar Umdrehung geht, aber es nicht zum Start reicht. Läuft der Motor dann, muss ich mittels Gasgriff dafür sorgen, dass er nicht ausgeht. Das Gas nimmt er aber ganz gut an – Zündzeitpunkt scheint also zu stimmen.
    Ein Justieren der Schieberanschlagsschraube ist nicht hilfreich, da das ganze irgendwie nur binär ist. Entweder zu niedrig und der Motor geht aus - oder aber direkt eine viel zu hohe, ungesund klingende Drehzahlorgie.
    Diese Drehzahlorgie ist dann auch nicht mehr der Leerlaufgemischschraube zu beseitigen. Ich kann die Leerlaufgemischschraube fast komplett herausdrehen, ohne dass einen wirklichen Einfluss auf die Drehzahl hat. Lediglich bei „fast ganz raus“ stirbt der Motor dann (zu mager).


    Auspuffqualm o.ä. entsteht dabei nicht, sieht also nicht zu fett aus.
    Ziehe ich den Luftfilter ab, dann läuft der Motor gar nicht - auch ein Zeichen dafür, dass er eigentlich nicht zu fett laufen kann.


    Es macht auf mich den Eindruck, als sei das Leerlaufsystem gar nicht aktiv, denn im höheren Drehzahlbereich (gefühlt > 3500 U) läuft der Motor ganz ordentlich.


    Nachtrag:


    Ich habe gesehen, dass ich der Bowdenzug des Chokes verklemmt hat. Nach Korrektur startet die Schwalbe einwandfrei beim 1. Kick wenn der Choke komplett geöffnet ist. Auch das Standgas ist dann in Ordnung. Schließe ich den Choke langsam, so übernimmt ja (sowie ich es verstanden habe) die Leerlaufdüse die Benzinzufuhr, da der Choke ein in sich geschlossener Startervergaser ist. In dem Fall dreht der Motor dann langsam hoch um danach auszugehen. Das müsste wiederum ein deutliches Zeichen für zu Mager sein. Also Leerlaufgemischschraube ganz hineingedreht und mal nur eine halbe Umdrehung heraus - aber keine Verbesserung.


    Es scheint also so, als kommt durch die Leerlaufdüse überhaupt kein Benzin.
    Ist es richtig, dass ich den Fehler jetzt beim Schwimmerkammerstand suchen muss? Der Choke bekommt ja sein Sprit durch das Mischrohr, welches mittels der Düse am Kammerboden reguliert wird - und bei einem Stand, der zu niedrig für die Lehrlaufdüse ist, kriegt der Choke ja noch genug.
    Was mich dann aber wundert – warum klappt es in höheren Drehzahlbereichen? Sind LLD und HD nicht auf gleicher Höhe?





    Jemand 'ne Idee?


    Grüße
    Yves

  • Waren die beiden Stellschrauben vom Vergaser ausgebaut als du ihn gesäubert hast??
    Hatte mir das (blöderweise) gespart, weil es ja im prinzip wurscht ist ob die perfekt sauber sind.
    Daher hatte ich auch nicht gesehen dass bei der Anschlagschraube vorne der Stift abgebrochen war.
    Hatte dann auch diese binär-Symptomatik die du beschreibst..


    Wäre fast schon bissl zu trivial, aber vllt schließt du das mal noch aus..

    der Fahrer grinst, die Schwalbe lacht - Plastikroller plattgemacht

  • Hast Du den Schwimmer mal nach der Senfglasmethode eingestellt?


    Bisher noch nicht. Ich habe mit der Schieblehre gearbeitet. Ich besorge mir morgen mal ein Glas Senf. Eigentlich wollte ich für soetwas ja ein Schwimmerkammergehäuse auffräsen… hab da noch eine Vergaser-Leiche herumliegen. Aber irgendwie kommt man zu nichts im Urlaub ;)

  • Waren die beiden Stellschrauben vom Vergaser ausgebaut als du ihn gesäubert hast??
    Wäre fast schon bissl zu trivial, aber vllt schließt du das mal noch aus..


    Ja, habe ich. Die Nadel war meiner Erinnerung nach in Ordnung. Ich schaue morgen aber mal nach. Danke für den Tipp!

  • Hast Du den Bvf 16n1-12 verbaut ?



    Nein, es ist meines Wissens nach der BVF 16N1-11 verbaut gewesen. Ich habe gerade mal nach Unterschieden gesucht… und gelesen, dass der 16N1-11 nicht in der KR51/2 „funktioniert“. Ich glaub, jetzt gehe ich nochmal in die Garage nachschauen. Denn das würde die Symptomatik auch erklären, oder?

  • Gut, dass die Garage hinterm Haus ist ;)


    Zuerst:
    Es ist ein BVF 16N1-12 verbaut. Also der richtige Vergaser für die KR51/2.


    Die Anschlagsschraube ist in Ordnung.
    Die LL-Schraube ist konisch mit flachem Ende - wie hier:


    Es ist also keine Spitze am Ende, sowie hier:


    Das scheint aber laut Explosionszeichnungen auch richtig zu sein.


    Ich habe dabei gesehen, dass sich etwas Öl unter der Grundplatte gebildet hat. Also kurz das Polrad ab und die Lichtmaschine ausgebaut – der neue Wellendichting (Viton) sieht gut und trocken aus. Keine Ahnung, woher das kam. Eventuell normal nach einer Regeneration?



    Somit bleibt für morgen dann erstmal nur die Senfglasmethode.



    Ich habe übrigens noch einen uralten BVF 16N-1 herumliegen – dort steht nur 16N-1 und eine eingeschlagene „8“ auf dem Vergaser (S50?). Bevor ich davon das Gehäuse auffräse… zerstöre ich damit eventuell ein rares Originalteil?

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