Wieder mal Probleme mit der Vorderradbremse

  • Hallo Schwalbepiloten,


    nachdem ich aktuell 2 Simson Schwalbe fit mache (eine KR51/1 und eine KR51/2) komme ich bei einem Problem einfach nicht weiter:


    Vorderradbremse an der KR51/2 - Urpsrung war schlechte Bremsleistung nachdem ich diese von meinem Vater übernommen habe.
    Also alles auseinander gebaut, das erste mal die Bremse wirklich sauber gemacht und wieder zusammen gebaut.
    Resultat: Genau so schlecht wie vorher.
    Neue Beläge mussten her. Die neuen Beläge sind da, im zusammengebauten Zustand auch 124,5mm im Durchmesser, zusammengebaut, wieder keine saubere Bremsleistung.


    Zug ist ok, Arretierbolzen ist im Loch, was mir jedoch aufgefallen ist:
    - Bremshebel (Plastik) ist nicht vergleichbar mit der aus der KR51/1 - habe irgendwie das Gefühl als würde er nachgeben?
    - Bremstrommel innen hat an einigen Stellen den Überstandgrat nicht mehr, baue ich die Trommel jedoch an die KR51/1 bremst diese sauber.


    Kann mir jemand auf die Sprünge helfen? Was kann es noch sein? :confused:
    Bei voller Fahrt brauche ich auf der gerade mit der Schwalbe aktuell ca 70-80 Meter zum stehen bleiben - das geht gar nicht und so kann der Flieger nicht zurück auf die Straße.


    Danke euch!

  • Hi
    hast du es schonmal mit Zwischenlagen versucht?
    Bremsbeläge gibt es auch in verschiedenen Maßen und Qualitäten.
    Manche sind schon ab Werk untermassig und man braucht Zwischis.
    Diese hier sollen wohl die Besten sein. SET: Bremsbacken EBC 1.Qualit
    Die muß man dann noch mit Schleifpapier auf Mass bringen.
    Schaue dir mal deine Bremsbelege an und achte drauf wo sie geschliffen haben.
    Das sind die glänzenden Stellen. Wenn das nur partiell der Fall ist, dann musst du genau diese Stellen mit Schleifpapier bearbeiten bis sie überall aufliegen. Das können dann schon 5-6 Mal Ausbaue, Schleifen und wieder Einbauen werden.
    Mit Fettfingern auf die Belege greifen ist auch nicht besonders gut für die Wirkung.
    Ebenso ist die Bremsnocke ausschlaggebend für die Wirkung. Ist diese verschlissen, dann können die Backen nicht weit genug aufgespreitzt werden.

  • Grüße dich Andre,


    Zwischenlagen waren auf den Bremsbelägen die ich gekauft habe Standartmäßig schon drauf, Maß passt ja mit 124,5mm auch.


    In der Tat liegt der Belag nur teilweise auf, die glänzenden Stellen habe ich etwa auf 60-70% der Schleiffläche.


    Die Bremsleistung ist allerdings trotzdem als nicht ausreichend zu beschreiben. Ein bisschen mehr müsste in jedem Fall gehen.


    Der Bremsnocke hat 12mm und spreizt sich komplett auf. Allerdings muss ich um überhaupt etwas zu spüren die Vorspannschraube derart stark aufdrehen, dass m.E. der Anschlag schon längst erreicht ist bis überhaupt etwas bremst.


    Ich werde jetzt die Bremstrommel von der 51/2 mal in die 51/1 bauen und schauen was passiert - die Felgen untereinander zu tauschen hat bei keiner Simme zu einer Veränderung geführt. :oops:

    • Offizieller Beitrag

    Moin "benson"
    und willkommen im Nest.


    Wenn das Einbaumaß der "Beläge" bei 124,5mm ist
    und du trotzdem viel Vorspannung anlegen musst,
    dann wären stärkere Zwischenlagen tatsächlich ein Lösungsansatz.
    Die Dinger gibt es nicht von Ungefähr in verschiedenen Maßen...
    Wenn der Nocken stark vorgespannt ist, bleibt nur noch wenig Arbeitsweg.


    Und verglaste Stellen bremsen auch nicht wirklich gut.
    Also Staubmaske aufsetzen und abschleifen.


    LG Kai d:)

  • Wie werden bei den Bremsbacken, die schon mit Zwischenlage ausgestattet sind, eigentlich korrekterweise die Zwischenlagen eingebaut?
    Weil die alte runter und die neue drauf geht nicht, weil sich beim anpressen die Auflagefläche wölbt. Oben drauf ging auch nicht, weil sie seitlich zwar passen, vorne und hinten aber irgendwie nicht. Und dann würden sie ja auch nur locker aufliegen, verschieben die sich dann nicht beim bremsen?

    • Offizieller Beitrag


    Weil die alte runter und die neue drauf geht nicht, weil sich beim anpressen die Auflagefläche wölbt.


    Die Ränder der neuen Zwischenlagen werden nicht an die Backen gepresst.
    Die bleiben durch den hohen Rand ganz von allein da liegen, wo sie sollen.
    Und ja, die Zwischenlagen können sich ein bisschen bewegen -
    aber das schadet der Funktion nicht.

  • Hallo zusammen,


    war gerade in der Werkstatt, Zwischenlagen mit 2mm haben nicht mehr in die Trommel gepasst, 1,5mm ging noch mit kleinem Schleifgeräusch.


    Vorspannen musste ich für einen sauberen Druckpunkt allerdings trotzdem bis 75% der Einstellschraube heraus waren. Die Bremswirkung ist... naja... auf jeden Fall besser geworden, aber vielleicht bin ich auch einfach lange keine Schwalbe mehr gefahren (nur Motorrad ;-)).


    Gibt es noch weitere Punkte die man prüfen kann?


    Arretierbolzen am Ankerblech? Dieser geht zwar in die Führung der Vorderradschwinge, hat aber 1-2mm Spiel - normal?
    Denkt ihr ein neuer Zug oder ein neuer Griff bringen Abhilfe?
    Ich glaube zwar nicht dran, aber irgendwie bin ich mit meinem Latein am Ende.


    Schon mal jemand eine verschlissene Trommel gehabt? Das wäre jetzt noch das letzte was ich mir vorstellen könnte...


    Danke


    Benny aka "benson" ;)

  • Hi
    Die Vorderradbremse ist von Haus aus schon um einiges schwächer als die Hinterradbremse.
    Die dickeren Zwischis fixiere ich mit kleinen Streifen Doppelklebeband. Das erleichtert den Einbau und sie fallen nicht so leicht runter.
    Ich habe nach wie vor die Bremsnocke unter Verdacht. Wichtig sind dabei die Kanten und nicht die Breite - wenn die zu rund sind dann funktionierts nicht richtig.
    Bei nur 60-70% Auflagefläche fehlt dir schon ein gutes Stück Bremskraft.
    Ne neue Nachbaunocke kostet ca 7 €. Dazu empfehle ich dir Kupferpaste zum Schmieren der bewegliche Teile, da die Nachbaunocken etwas kantiger sind als die Originalen.

  • Hi Andre,


    gibt es irgendwelche Toleranzmaße für den Bremsnocken, der sieht mir nämlich noch ganz gut aus, genau wie die, die ich im Internet als Ersatzteile finde.


    Ich versuch jetzt mal die neuen Beläge einzubremsen, eventuell tausch ich direkt den Zug (vielleicht längt der sich auch?). Wenn alles nix hilft, bau ich ne neue Nocke ein.


    Gruß
    Benny

  • Von Toleranzmaßen kann ich dir nichts erzählen, aber bei mir hats die neue Nocke gebracht. Zuerst war bei mir auch der Hebel auf Anschlag bis mal ein bischen Wirkung zu spüren war und nach der neuen Nocke habe ich mustergültige 3 cm bis zum Gashebel frei bei vollem Zug.
    Wenn du nicht Monate lang mit schlechter Bremse fahren willst dann schleif die Backen auch noch.

  • @ benson88
    hast du einen außen- oder innenliegenden Bremshebel?
    Sollte es ein außenliegender sein, benötigst zu einen anderen Bremszug.
    Ich hatte genau das selbe Phänomen, es erst mit einer längeren Einstellschraube für einen MZ Bowdenzug (M6x30mm) gelöst, dann aber doch lieber einen für den außenliegenden Bremshebel passenden Zug genommen (Kupplungszug für SR50, SR80). Passt wie angegossen und keine Probleme mehr.


    Falck

  • Ja, schau mal nach dem Bremszug, kann meines Erachtens daran liegen.
    Nicht die Gesamtlänge des Zuges (ca. 1200mm) sondern die Funktionslänge (Tülle) ist entscheidend.
    Der Tülle für vorne hat original eine Länge von 132mm und z.B. der genannte Kupplungszug eine Funktionslänge von 110mm. Das wären dann fast genau die 20mm die du bei der Einstellschraube heraus gedreht hast.


    Falck

  • Also der Bremszug hat ne komplette Tülle, keine Einfassung an der dieser gegengehalten wird.


    Wir haben jetzt die Beläge mittels der Zusatzbacken sehr stramm eingestellt. Bremspunkt ist deutlich da und er drückt die Backen gegen die Trommel, aber Bremsleistung wie bei der anderen KR51 mit innenliegendem Hebel erreicht er nicht. Ich schiebe es jetzt einfach mal drauf, dass dieser sich erst einfahren muss und hoffe, das sich das nach ein paar Kilometern einbremst.


    Es steht bald eine Tour mit 1400km an - davor 200km Vorbereitung, bis dahin sollte Klarheit herrschen.


    Danke an Alle!

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