Motorregeneration M53

  • Hallo zusammen,


    Habe über die Ostertage angefangen den Motor meiner Schwalbe zu demontieren, da die Dichtungen leider undicht sind und ich ihn auf Verschleiß überprüfuen wollte.
    Eigentlich wollte ich "nur" Lager, Dichtungen und WDR tauschen, allerdings habe ich hier beim Stöbern immer wieder gelesen, dass es auch tw. notwendig ist, Zylinder und Kolben schleifen zu lassen und eine neue Kurbelwelle zu verbauen.


    Leider weiß ich nicht, wie ich diese teile beurteilen muss, daher habe ich für euch einige Bilder gemacht, die evtl. Aussagen über den Zustand zulassen?









    Desweiteren lese ich immer, dass man hochwertige Teile verbauen soll, allerdings steht dabei nie eine konkrete Bezugsquelle. Bei den meisten Shops steht bei den Lagern zwar SKF dabei, aber keine Angabe zu WDR oder Dichtungen. Denke hier kommt es aber auch auf Qualität drauf an. Was ist zu empfehlen?
    Zudem bräuchte ich eine neue Kickstarterwelle. kann man hier bedenkenlos ein Replikateil einsetzen oder sollte man sich nach einer originalen umschauen?
    Gibt es hier vielleicht eine Liste, mit den für ein Neuaufbau benötigten Teilen, sprich Sicherungsbleche,etc? ich weiß ich hab die Teile erst beim Motor ausgebaut, aber oft fehlt mir die genaue Bezeichnung, so dass ich die Teile in den Shops nicht finde.


    Vielen Dank für eure Hilfe
    Grüße Alex

  • Aha , das kannst Du so auf dem Bild erkennen , das der Kolben noch ok ist ,
    und der Zylinder noch am Umkehrpunkt ok ist , alle Achtung ,
    Also ich kann das nicht ohne die Teile zumindest in der Hand gehabt zu haben ,
    und den Kolben mal durch den Zylinder geschoben habe , und selbst dann
    nehme ich die Kolbenringe ab und messe das Spaltmaß eingesteckt im Zylinder .
    mfg

  • Casca, anhand der Fotos kann man den Zustand der Teile wirklich nur schwer erkennen und beurteilen.


    Wie hast du denn das Motorengehäuse getrennt? Mit einem Spezialabzieher oder mit dem großen Hammer und Schraubenziehern rumgehebelt und gekloppt?
    Offensichtlich letzteres, denn auf der Kurbelwelle sind ja noch die Kugellager drauf. :rolleyes: Wahrscheinlich ist die Kurbelwelle nun verbogen und läuft unrund. Kauf die dir also vielleicht besser neu. Normalerweise könnte man die, falls der Verschleiß am Pleuelfuß nicht zu groß ist, wieder verwenden aber nach der Hebel- und Hämmeraktion rate ich davon ab. Jedenfalls wenn der Motor hinterher wieder vernünftig und ohne größere Vibrationen laufen soll.


    Hoffentlich hast du dabei nicht auch das Motorengehäuse verbogen.
    Steck mal die beiden Hälften des leeren Gehäuses zusammen und prüfe, ob die beiden (gesäuberten) Dichtflächen aufeinander jetzt kippeln und auf der einen Seite auseinandergehen, wenn du sie auf der anderen Seite mit der Hand zusammenpresst. Wenn ja, dann besorg dir besser ein neues Motorengehäuse. Wenn nein, dann haste Glück gehabt.


    Wie sehen die Dichtflächen aus? Hoffentlich nicht zerdrückt oder zerkratzt.


    Die Kickstarterwelle sieht für mich auf dem Foto auf den ersten Blick noch gut aus. Warum willst du da eine neue haben bzw. was stört dich an der alten?


    Die Zahnräder und Wellen des Getriebes verschleißen in der Regel nur ganz wenig und halten deshalb meist ein ganzes Motorenleben durch. Ich denke, die kannst du wohl wieder verwenden.


    Zylinder und Kolben könntest du nur dann wiederverwenden, wenn der Verschleiß nicht zu groß wäre. Dazu müsste man, wie Deutz bereits schrieb, die Teile in der Hand haben und am besten ausmessen. Auf den Fotos sehe ich aber schon, dass Kolben und Zylinder wohl verschlissen sind. Der Kolben ist unterhalb der Kolbenringe von der Ölkohle braun verfärbt und sogar das Kurbelhäuse ist total braun. Das bedeutet, dass das entzündete Gemisch bzw. die Explosionsgase beim Arbeitstakt zwischen Kolben und Zylinder an den Kolbenringen vorbei teilweise nach unten in das Kurbelhaus gepresst wurden. Da ist also wohl durch Verschleiß ein zu großes Spiel entstanden und die Kolbenringe sind wohl auch hin. Laß den Zylinder deshalb besser ausschleifen und mit einem passenden Übermaßkolben versehen.

  • Hallo,


    Motor wurde nicht mit Hammer o.ä. gespalten sondern mit einer Spaltvorrichtung, die mit 3 Gewindestangen am Gehäuse befestigt wurde und dann mit zwei weiteren Gewindestangen auf Kurbelwelle und Abriebswelle Druck ausgeübt. Sollten die Lager normalerweise im gehäuse bleiben? Ist dies nicht Zufall, wo eben die Pressung besser hält.


    Das leere Gehäuse passt sehr gut zusammen und die Dichtflächen sind noch bis auf ein paar Rückstände der alten Dichtung sehr gut.


    Die Verzahnung der Kickstarterwelle sieht man auf dem Bild leider schlecht, diese ist aber sehr abgenutzt (allerdings auch noch nicht komplett rund), daher wollte ich sie ersetzen.


    Das man den Zustand nur anhand der Bilder eindeutig beschreiben kann, hatte ich nicht gedacht.(Höchstens vielleicht ob die Verfärbungen im Kurbelgehäuse normal sind)
    Wie misst man denn den Kolben am Besten aus?Reicht eine Messung des Kolbenringstoßes aus, oder muss auch die Rundheit, etc gemessen werden?


    Grüße Alex

  • Nach kurzen Überdenken der Sache hast du natürlich Recht. Sorry!
    Man kann die rechte Gehäusehälfte mit dem Abzieher tatsächlich runterziehen und dabei kann das Lager manchmal auch auf der Kurbelwelle bleiben. :rolleyes:
    Dann sollte deine Kurbelwelle also auch nicht verbogen sein. Was hat die denn für Spiel am Pleuel? Wenn du das Pleuel am oberen Auge anfasst, dann sollte es sich dort nur etwa 1 bis 1,5 mm seitlich hin und her kippen lassen. Mehr ist nicht gut und ich würde die Kurbelwelle in diesem Fall tauschen. Radial- bzw. Höhenspiel darf das Pleuel mit 0,01 bis max. 0,03 mm praktisch keins haben. Jedenfalls sollten ein bis drei Tausendstel Millimeter nicht fühlbar sein.


    Den Kolben-Ø kann man mit einer Bügelmeßschraube messen. Rund sollte er natürlich auch sein und möglichst nicht oval. Für den Zylinder gilt dasselbe. Der wird mit einer Meßuhr mit einem Innenmeß-Spezialaufsatz an mehreren Stellen innen gemessen. Natürlich soll der auch keine tiefen Kratzer, Schleifspuren und Rillen aufweisen, das Krümmergewinde muß noch gut sein und an den Überström- und Ein- und Auslaßkanälen sollte nichts ausgebrochen sein.
    Außerdem sollte sich am oberen Umkehrpunkt des oberen Kolbenringes im Zylinder noch keine fühl- oder sichtbare Kante, sprich ein kleiner Absatz gebildet haben.


    Bei den ausgebauten Kolbenringen prüft man das Stoßmaß am günstigsten im Zylinder, etwa 1 cm unter der Zylinderoberkante.

  • Ich möchte mich entschuldigen.
    Klar ist es gut, die Teile nachzumessen,aber daran hab Ich wo ich den Beitrag geschrieben hatte,garnicht gedacht,sondern bin nur nach den Aussehen der Teile gegangen.....
    Ich hoffe Ihr könnt mir verzeihen.
    Casca
    Sorry,Ich wollte helfen und Dir nicht den Beitrag versauen

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!