Bin neu hier im Forum, suche noch `ne geeignete Schwalbe....

  • Nach längerem überlegen, mir neben meiner alten,restaurierten 54er DKW, noch ein alltagstaugliches Moped "mit Seele" zu kaufen, bin ich auf die Schwalbe gekommen. Nun überlege ich: restauriert, oder selber herrichten?
    Verlockend ist ja soetwas: ebay Artikelnummer: 4643156333

    • Offizieller Beitrag

    Hi, willkommen im Nest...


    Was für eine Frage...natürlich selber herrichten... :wink:


    Dann kannst Du ihre "Seele" gleich richtig begreifen, lernst ihre Features und auch Schwachstellen kennen.
    Habe meine auch als Erstes komplett zerlegt, gereinigt und wieder zusammengesetzt...und dabei die verschlissenen Teile ausgetauscht...da weiß man hinterher, womit man rumdüst... :))


    Und Hilfe findest Du zu allen Probs hier im Forum.


    Gruß aus Braunschweig

  • Damit alle mal klicken können.


    Also für unsere gelbe haben wir damals 100,99 Euro bezahlt,
    mussten aber sehr viel machen und reistecken.
    Die blaue haben wir ( komplett überholt und restauriert ) für 356 Euro gekauft.
    Die gelbe hat das gleiche Geld mittlerweile auch verschlungen.
    An Ersatzteilen,allerdings weiss ich das da keine bösen Überraschungen
    mehr kommen,da ich alles selber gemacht habe. Dadurch habe ich die
    gelbe auch kennengelernt,was Technik betrifft.


    Aber die da angeboten wir schaut gut aus,mir persönlich wäre sie zu teuer.
    Auf Verkäufertexten vertraue ich nicht so.Was ich vermisse sind Bilder
    vom Motor.Normalerweise machen Verkäufer den Motortunnel auf und
    fotografieren den auch.


    Muss jeder selber wissen.


    Gruss
    Brummi


    P.S. Herzliches WILLKOMMEN im Nest.

    "Vegetarier" ist indianisch für "zu doof zum jagen"

  • Ganz so pauschal kann man diese Frage finde ich nicht beantworten. Im Endeffekt hat net-harry völlig Recht! Wenn man sich heranwagt, den Mut hat sich einem unbekannten Gebiet zu widmen, Geduld, Zeit und etwas Beharrlichkeit mitbringt, wird man durch den eigenen Zusammenbau richtig belohnt.


    Du weißt dann einfach wie so ein Ding funtioniert und kannst die ganze Wartung und so ohne Probs selbst erledigen. Du bekommst ein Gefühl für dein Baby und weißt rechtzeitig bevor das System versagt, wo du den Schrauber ansetzen musst.
    Und: du weißt, das alles passt, wenn du´s selbst gemacht hast.


    Aber:
    Wenn man in dem Gebiet wenig oder keine Ahnung hat, noch keine oder wenig Schraubererfahrung mitbringt und keine ausreichend ausgestattete Werkstatt mit Platz für´s Möp auweisen kann, ist es eine echte Herausforderung. Aber eigentlich nur für die Geduld.


    Man kann als Anfänger sehr viele Fehler machen, ohne sich dessen Bewusst zu sein. Bei meiner ersten Schwalbe z.B. wollte ich vor dem ersten Start erstmal das Herzstück, nämlich den Motor begutachten und säubern. Zylinder abgemacht, Kolben mit Hammer und Schraubenzieher rausgeschlagen, Kolbenringe mit Gewalt herausgepopelt, einen kräftigen Schluck Motoröl ins Motorgehäuse gekippt, und dann alles irgendwie zusammengebaut. Heute wundert mich, dass das Moped noch lange lief, nachdem ich es als Ahnungsloser kaputtrepariert hatte.


    Mein zweites Projekt, ein Jahr später, habe ich erst nach einer Sammlung von Basiswissen über Zweitakt-Technik, Simson-Modellgeschichte und ausloten der Simsonhändler im Netz begonnen: Eine KR51/2L komplett zerlegt und fast vollständig mit Neuteilen wieder zusammengebaut. Hat statt den geplanten 3 Tagen, fast 5 Wochen gedauert, aber es hat sich gelohnt! Bin echt zufrieden mit der Arbeit. Und was ich dabei alles gelernt habe! Schaltpläne lesen, Metallbearbeiten, Zweitakttechnik verstehen, und und und.... Ich kenne mein Babe jetzt in und auswendig, und schraube aus wahrem Vergnügen an ihr rum.


    Ein Kumpel von mir hat eine Kreidler Florett Bj. 68. Der hat die in den letzten 10 Jahren mindestens 20 mal komplett zerlegt und wieder zusammengebaut. Das Ding steht da, besser als neu. Viel besser! Der Kumpel könnte das Ding im Dunkeln in wenigen Stunden bis auf die letzte Schraube zerlegen und wieder zusammensetzen.


    Wer aber das Schraubervergnügen nicht unbeding kennen lernen möchte und sich das nicht im geringsten als Hobby vorstellen mag, sollte sich wirklich überlegen, ob sich die Mühe, Zeit und das Geld lohnt, selbst Hand anzulegen.


    Man gewinnt eigentlich in erster Linie an Erfahrung. Selber machen kann manchmal auch teurer als fertig kaufen werden. War bei mir so. Für den Neuaufbau habe ich mit allem drum und dran ca. 700 bis 850 Euronen ausgegeben, davon nur 120 für das Basismoped....


    FAZIT:
    Wenn du lernen und fühlen willst, mach´s selber, aber informiere dich vorher schon mal. Hier im Forum und in Büchern von Erhard Werner findest du was du brauchst.
    Wenn du sparen und fahren willst, greif bei so einem Schmuckstück zu. 6 bis 750 Eur ist das schöne Stück schon wert. Man kann aber bei Ebay auch ähnlich schöne Stücke ab einem Eur finden, aber nicht jeden Tag.


    Mein Tip:


    Hole dir für den Anfang eine mit einem topfitten Motor. Eine bei der die Technik schon erneuert wurde oder noch ganz gut in Schuß ist, aber z.B. noch ein paar Rahmenteile fehlen, etwas an der Optik, am Fahrwerk oder so gemacht werden muss zu einem guten Preis.

  • Also ich hab meine am Dienstag für 175€ gekriegt.
    Motor läuft und sie fährt auch "gut", im Vergleich zu unserer Yamaha XJR 1300 fährt sie natürlich scheiße aber gerade das macht sie ja so besonders.
    Hab auf jeden Fall massenweise Ersatzteile dabei. Insgesamt 3 Motoren und jede Menge Krimskrams. Natürlich nicht zu vergessen die original Schwalbe-Reparaturanleitung von 1972.
    Und ich denke dass 175€ dafür n sehr guter Preis ist.


    Mfg Jan

  • Die Ersatzteile sind ja, im Gegensatz zu anderen Oldtimern sensationell günstig! Hab mich für ein "Mittelding" entschieden. Für 280 Euro eine recht gute KR 51/1, Bj. 70!, 9500KM, Sommerfahrzeug, guter Zustand, mit bereits vielen Neuteilen. Fahrzeug wurde überholt (neuer tank, Reifen, Vergaser), Motor gut, Getriebe gut. Optisch herrichten kann ich die Blechteile im Laufe der Zeit für wenig Geld (arbeite in einer JVA, dort gibt es eine Lackiererei)!

  • Ich habe drei Monate lang nach der richtigen Schwalbe gesucht (Motoscout, mobile.de, etc.) - auf den Typ hatte ich mich schon früh festgelegt (KR 51/2L). Unrestaurierter Originalzustand, fahrbereit und unverbastelt - das sollte sein und sowas hab ich auch gefunden. Die wird jetzt erstmal technisch durchgesehen und gefahren, im Winter kann man die immer noch zerlegen und restaurieren. Hatte aber früher schon Erfahrung mit verschiedenen 50ern (DKW 119, DKW 139M, Zündapp GTS 50), besitze seit vielen Jahren eine DKW RT 175 VS und eine BMW R 60/5. Vor 25 Jahren habe ich mal eine R 26 aufgebaut, vor gut 10 Jahren eine BMW R 25/3 und in den 80ern hab ich eine Herkules K 125 BW gefahren. Mein bisheriges Fazit über die Schwalbe: alles verständliche Technik und gut zu schrauben (hab mir aber auch ein Schrauberbuch gekauft). Viele Spezialwerkzeuge sind mit Zeichnungen in dem Buch beschrieben und als Werkzeugmacher kann man sich helfen. Also - wenn Du keine zwei linken Hände hast dann such Dir eine.

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