Polradabzieher abgebrochen

  • Liebe Vogel freunde,


    Den erfahrenen Schraubern wird mein Problem wahrscheinlich Kopfschmerzen bereiten. Ich habe letztes Jahr meine wunderschöne Schwalbe weitestgehend selbst neu aufbereitet - bis dahin auch erfolgreich. Schluss endlich habe ich mich daran versucht, den zündzeitpunkt neu einzustellen.


    So weit so gut- nun ist mir leider, bei dem Versuch, das Schwungrad mittels des Abziehers zu lösen, die Schraube abgebrochen ( siehe Foto). Nun bin ich aufgeschmissen, als laie und Student ist mein Werkzeug knapp, und das Geld für Neuanschaffungen ja sowieso:). Meine Frage an euch, wie gehe ich jetzt am besten vor, bzw. Wie löse ich den polrad abzieher aus der Einrichtung? ( der sitzt bombenfest drin )


    Ich bin für jeden idiotensicheren Tipp wirklich dankbar. Welches Werkzeug brauche ich? Und wie schaffe ich es, dass mein schöne Schwalbe nächste Woche wieder läuft. Vielen dank schon mal im Voraus,


    LG aus Bielefeld, Robert

    • Offizieller Beitrag

    Hast du gut gemacht ;)
    Der Polradabzieher muss auf jeden Fall erstmal wieder runter. Aktuell dreht es sich deshalb so schwer, weil die eingedrehte Schraube das Gewinde verklemmt hat. Die muss also gelöst werden. Darum würde ich in das abgebrochene Ende mit Metallsäge oder Dremel einen kleinen Schlitz säge/fräsen und dann mit einem Hammer, einem scharfen Dorn oder Durchschläger sinnig die Schraube frei prellen.
    Bei Schlägen an und um die Kurbelwelle bitte immer nur gaaaanz vorsichtig arbeiten. Die mag keine direkten Schläge.
    Als Ersatz besorgst du nach erfolgreicher Entfernung der Schraube eine neue aus dem Metallladen um die Ecke. Achte nur darauf, dass es eine mit Festigkeitsklasse 8.8 oder gar besser noch 10.9 ist. Das Werkzeug ist also nicht verloren.
    Viel Erfolg
    Sirko

  • Moin Robert,

    einfach mit einem Ölfilter-Halteband das Polrad festhalten und den Abzieher mittels passendem Maulschlüssel lösen. Ein Halteband bekommst du in jedem Baumarkt für knapp 10€. (Willst du das nicht ausgeben, kannst du auch mit einem Ledergürtel improvisieren.)

    MfG
    Carl

    Bleibt dein Moped fast schon stehn, musst am Gashahn etwas drehn.

  • Ich finde die Rossi-Frage gar nicht so doof, weil mir ist das nämlich auch schon passiert. Ich hatte die Mutter nicht gelöst und mich gefragt warum das so schwer geht. :oops: Zum Glück hab ich aufgehört bevor was abbricht.

    R.I.P. Ronny, nur die Besten sterben jung!

    • Offizieller Beitrag

    ... und hier sehen wir auch den Unterschied zwischen dem Abzieher für 4 Euro und dem für 7.



    Das noch nebenbei, aber selbst das 4€ Ding sollte, wenn man die Mutter ab hat und die nicht total angeballert war, gehen.


    Aber der dunkele Peter hat recht, der teure Abzieher hat ein Druckstück, eine anständige Feingewindeschraube. Ist halt ein ordentlicher Abzieher.


    MfG


    Tobias

  • Man müsste mal genauer sehen wo der Abzieher abgebrochen / abgeschert ist und wieviel Rest noch da ist. Hammer und Meißel sollten in keinem Werkzeugkasten fehlen. Wenn alle Stricke reißen, kann man den Rest vom Polradabzieher immer noch herausmeißel.

  • Sorry Tobias,
    ich bin wohl wie immer davon ausgegangen, daß man mit Hammer und Meißel auch sanfte Gewalt ausüben kann. Du hast vollkommen Recht. Leider gibt es eben keinerlei Bilder an denen man sehen kann wieviel Rest noch vorhanden ist.


    Wichtig ist aber meines Erachtens, hier einfach nur eine Lösung zu finden, um eben den Kollateralschaden so gering wie irgend möglich zu halten.

  • Man kann so in so einem Fall auch einen Schraubenausdreher benutzen. Einfach ein Loch in die Mitte bohren und mit dem Schraubenausdreher, der sich mit seinem steilen Linksgewinde in das Loch frisst, die Schraube lösen.

    R.I.P. Ronny, nur die Besten sterben jung!

  • So - das ganze nochmal. Heute scheint nicht so mein Tag zu sein. Ich habe mir das Bild mal angesehen. Wenn ich es richtig sehe, wurde die Schraube bis zum Abscheren anzogen. Der Rest des Abziehers sitzt unter großer Vorspannung im Polrad und drückt sich gegen die Kurbelwelle. Ein Ausbohren des Schraubenrestes ist bestimmt möglich. Da diese Abzieher nur einen kurzen Bereich haben, in dem die Schraube ihr eigenes Gegenüber hat, sollte man mit einer langsamlaufenden Bohrmaschine hier Erfolge erzielen können. Um Schäden an der Kurbelwelle so gering wie möglich zu halten - jeder Körnerschlag ist bestimmt kontraproduktiv - mit einem z b 4er oder 5er Bohrer langsam mittig in den Schraubenrest sanft anbohren - aber nur solange, bis ein Kegelabdruck der Bohrerspitze sichtbar ist. Dann mit einem 3er Bohrer in diese gebohrte Körnung etwa 5 mm tief bohren - als Bohrtiefenbegrenzer eignet sich ganz einfach etwas Klebeband das man wie ein Fähnchen passend an den Bohrer klebt. Das ganze dann mit dem nächst größeren Bohrer wiederholen bis man am Ende beim 10er angekommen ist. Der Ansicht nach ist es wohl eine 10er Schraube (Schlüsselweite 17). Die Vorspannung des Schraubenrestes sollte mit dem Aufbohren gelöst sein.

  • ...und mit dem 10er Bohrer ist spätestens dann auch der Abzieher nicht mehr zu retten, denn dann ist den auch das Gewinde ausgebohrt worden....

    ...drum fange nicht elektrisch an, was man mechanisch lösen kann...

  • Richtig, der Abzieher ist dann hin, ABER, wenn die Schraube abgeschert ist, wird eine sehr große Spannung auf das Polradgewinde (über den Abzieher) und die Kurbelwelle (über den Schraubenrest) wirken. Meines Erachtens sind die Kosten für einen neuen Abzieher zu verschmerzen, wenn der Rest keinen weiteren Schaden nimmt.

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