Problem Kr 51/1-> Sie will einfach nicht mehr

  • Hallo Liebe Schwalbennestgemeinde!
    Mein Name ist Marius, ich bin 22 Jahre alt und bin nun seit genau einem Jahr im Besitz einer Kr51/1 von 1964.
    Ich bin zwar neu hier im Forum, habe aber in diesem einem Besitzjahr meiner Schwalbe einiges gelernt und u.A. hier nachgelesen (Tolle Seite übrigens!).


    Zum Moppet:
    Wie gesagt, es handelt sich um eine Kr51/1 von 1964 mit einer 3 Gang Handschaltung und außenliegender Zündspule.
    Ich habe das Moppet komplett teilzerlegt und im miserablen Zustand gekauft und im laufe des Jahres komplett neu aufgebaut.
    Der Motor wurde neu Geläger und gedichtet, ein neuer Kabelbaum eingezogen und alle erdenklichen Teile gereinigt und neu Lackiert.


    Zur Geschichte:
    Ich habe im Zuge der Motorregenerierung die Zündung penibel eingestellt.
    Dies soll bedeuten:
    -Zzp 1,5mm vor OT
    -Kontaktspiel von 0,4mm
    -Elektrodenabstand Zündkerze 0,4mm
    -Der Zündfunke ist blau, konstant und (soweit ich das beurteilen kann) auch stark.
    -Der Motor hat (soweit ich es beurteilen kann) eine gute Kompression.


    Ebenfalls der Vergaser wurde ultraschallgereinigt und eingestellt:
    (Es handelt sich um den 16N1-5 Vergaser)


    -Luftmegenschraube auf angegebene Grundeinstellung gestellt (1 Umdrehung raus)
    -Abstand Schwimmer zu Dichtfläche bei Vergaser auf Kopf gestellt:28mm
    -Abstand Schwimmer zu Dichtfläche hängend:32,5mm
    -Chokezugspiel 2mm


    Gemischtechnisch habe im 1:50 getankt.
    Ebenfalls ist die Benzinzufuhr einwandfrei.


    Im Funktentest hat sich ergeben, dass Kerze, Stecker, Zündkabel und außenliegende Zündspule einwandfrei arbeiten.


    Jetzt aber endlich zum Problem:
    Als ich den Motor eingebaut hatte, sprang er sofort an. Die Leerlaufdrehzahl war etwas hoch, diese stellte ich ein.
    Ich konnte das Moppet ohne Probleme starten und sie lief konstant durch, ohne bei Start oder während des Laufens zu murren.


    Ich war natürlich super happy und konnte mich nun endlich an die Fertigstellung der Verkleidungsteile machen.


    Als ich davon ausrechend montiert hatte, um die erste Probefahrt zu machen, musste ich allerdings folgende Erfahrung machen:
    Das Moppet will einfach nicht mehr richtig angehen.
    Ich kann etliche male kicken, ob mit oder ohne Choke. Zwischenzeitig möchte sie angehen, kommt aber einfach nicht mehr.
    Dann wiederum nach weiteren 20 mal kicken springt sie an, ich kann sie hochdrehen lassen aber dann "säuft" sie regelrecht wieder ab.
    Nach weiteren 30 mal kicken (der Vergaser ist natürlich jetzt schon übergelaufen) spuckt sie mal ne Fehlzündung und geht nach weiteren 20 mal kicken wieder an und säuft ab.
    Sämtliche Spielereien mit: Luftmengenschraube, Kontaktabstand, Zzp, versch. Zündkerzen etc. haben nichts ergeben.


    Noch einmal ausdrücklich: Der Funke ist eindeutig da.
    Der Zzp wurde heute noch einmal von mir mit der Kopfhörermethode und Messchieber auf 1,5mm vor OT eingestellt.
    Die Zündkerze ich feucht, sodass ich davon ausgehen kann, dass Gemisch ankommt.


    Ich bin völlig am ende und möchte das blöde Ding am liebsten in die Ecke schmeßen ;(;(;(


    Vllt hat hier ja jemand Tipps für mich...


    Viele Grüße!

  • Hallo Marius,


    hast du den Startvergaser überprüft ?
    Hat sich bei der Montage der Teile vll. ein Kabel gelöst oder gequetscht.


    Viel Glück bei der Suche, ich wäre auch ärgerlich.


    Gruß Markus

    • Offizieller Beitrag

    der Vergaser ist natürlich jetzt schon übergelaufen



    Hallo Marius,


    da würde ich ansetzen.
    Kein Vergaser darf überlaufen, es sei denn, der Schwimmerpegel wäre grundfalsch eingestellt oder der Schwimmer wäre undicht oder das Schwimmernadelventil würde nicht richtig schliessen.

    Informiere Dich im Wiki über die Senfglasmethode, die hilft Dir.
    Und bitte begrabe den alten Grubenhund vom Choke. Beim BVF-Vergaser gibt es einen Startvergaser.
    Auch hier hilft das Wiki.


    Peter

  • Bevor du fährst, fahre erst einmal sachte mit einem Gemisch von 1:25 und dann 1:33 sonst lebt dein Motor nicht sehr lange.


    Und mal ne Frage an alle, hatte die alte Kr51/1 nicht den BVF 16N1-1 drann?

  • Hallo Markus, hallo Peter.
    Erst einmal danke für die schnellen Antworten.
    Punkt 1:
    Sorry, der Begriff "Choke" hat sich durchs Motorrad fahren so eingebrannt. Selbstverständlich spreche an dieser Stelle vom Startvergaser.


    Punkt 2:
    Der Schwimmer ist Dicht, das habe ich bereit getestet. Der Schwimmerpegel sollte durch die von mir genannte Einstellung eigentlich in Ordnung sein, oder?
    Ob das Nadelventil nicht richtig schließt kann ich jetzt natürlich noch nicht genau sagen.
    Ich werde mich mal mit der genannten Senfglasmethode auseinandersetzen.


    Seltsam ist folgendes: Gestern habe ich das Moppet einmal anbekommen und da lief sie dann auch super.


    Bezüglich abgequetschter Leitungen bzw. Wackelkontakten:
    Ich habe die Leitungen durchgemessen und die Kontakte ausgiebig geprüft. Zudem habe ich bei der Montage bei allen stellen darauf geachtet, dass sie entweder verlötet sind oder im Falle einer Klemmenverbindung zumindest Kabelschuhe angebracht sind. Ich denke also, dass ein elektrisches Problem eigentlich nicht in Frage kommt.


    Wie schon gesagt, vielen Dank für die Antworten!


    Schönen Sonntag Abend wünsche ich!


    Marius


    Edit:
    Hallo Kapsi,
    ich habe weder Zylinder oder Kolben noch Kolbenringe gewechselt.
    Ist das dann auch nötig?
    Ich hatte am Anfang etwas fetteres Gemisch getankt, da war die Rauchentwicklung aber so stark, dass ich es nach längerer Zeit kaum ausgehalten habe mich in der nähe des stehenden Moppets aufzuhalten...
    Zu der Vergaserfrage kann ich soweit nichts sagen, es kann gut sein, dass im laufe der fast 50 Jahre stark daran gebastelt wurde. Nicht umsonst hatte ich 7 Farbschichten mit Abbeizer zu entfernen :P

  • Hats vielleicht den halbmond abgeschert? das problem hatte ich mal . Erst lief sie und plötzlich hab ich sie trotz zündfunken ums verrechen nicht mehr anbekommen

  • hey marius wenn deine schwalbe von 64 ist dan hast du eine kr51 keine Kr51/1.hast du bei deiner regenerierung die kurbelwelle getauscht ?? was für einen vergaser hast du verbaut?


    edit ha grad gelesen das du denn falschen vergaser verbaut hast. du brauchst den bvf 16n1-1 oder nkj ...

    Mach es lieber selbst, dann weisst du was du hast.

  • Abend zusammen!
    Oh okay, das mit dem Vergaser habe ich bisher nicht gewusst. Die Kurbelwelle wurde nicht gewechselt. Allerdings wundert es mich dann, warum sie am Anfang und zwischenzeitig auch mit dem 5er Vergaser super lief. Bin heute leider noch nicht zur Senfglasmethode gekommen...Wo genau liegen die Unterschiede zwischen 16N1-1 und 16N1-5 Vergaser? Kann man den 5er mit Bedüsung und Anbaugeilen evtl "anpassen"?


    Einen schönen Abend noch!


    Marius

  • Vllt. in den Kenneraugen eine "blöde" Frage, aber warum muss ich in diesem Falle 1:33 Tanken? Welchen technischen Hintergrund hat das? Ich habe gelesen, das ab einer best. Motorkennnnummer 1:50 getankt werden soll. Meine Motorkennnummer deutet also auf ein 1:50 Gemisch hin.


    Viele Grüße und vielen Dank für die Antworten!


    Marius

  • Du müsstest wissen welches Nadellager du im Pleul verbaut hast.


    Wurde dieses auch ausgetauscht? Wenn ja was für ein wurde verbaut?
    Ich tanke generell bei den alten Motoren 1:33 und auch bei meiner Enduro weil sie lange gestanden hat 1:33 um erstmal alles wieder einzufahren.


    Das fettigere Gemischt bringt dir bessere Schmierung der Nadellager und der Kolbens in der Laufbuchse, also kein ganz unwichtiger Part beim Zweitakter ;)

  • Hallo tillmannm,

    die Oberteile der Vergaser sind unterschiedlich (16n1-5 und 16n1-1).

    Beim 16n1-5 ist unter anderem ein Kanal verschlossen, welcher beim 16n1-1 offen ist.

    Hast du auch den T-Luftfilter mit dem Einsatz verbaut?

    Gruß
    too-onebee

    KR51/1, Bj. 1968, tundragrau und KR51/1, Bj. 1969, blau

    Einmal editiert, zuletzt von too-onebee ()

  • Ich bin mir nicht sicher, ob es nicht doch an der Zündung liegt. Allein durch Ansehen kann man einen Funken kaum beurteilen! Denn der muss unter 10 bar in einer kohlenwasserstoffreichen Atmosphäre überspringen - das ist eine ganz andere Nummer als unter 1013 mbar! Annähernd kann kann man das unter erhöhtem Luftdruck testen, indem man die Kerze in einen transparenten Druckluft schraubt und langsam unter Druck setzt. Bei meiner 51/1 konnte ich sehr schön sehen, wie mit steigendem Druck der Funke schwächer wurde und dann ganz erlosch.


    Bei der KR51/1 liegts dann meiner Erfahrung nach oft an der Primärzündspule. Die würde ich erneuren, falls nicht geschehen.
    Im Halbdunkeln kann man abgenommen Seitendeckel schön sehen, wie bei def. Zündspule Funken in der Zündung "herumfliegen".


    Gruß
    Martin

  • Hallo zusammen,
    mich machen da halt so einige Dinge stutzig:


    1: -warum sprang die Schwalbe zu Anfang so super an und lief da auch wie neu?
    -> 16N15 Vergaser scheinte zum Anlassen und laufen ja zu funktionieren


    2: -warum tut sie dies jetzt PLÖTZLICH nicht mehr?
    -> welche Veränderungen habe ich bemerkt oder evtl. selber verursacht?
    -Auffälligkeit: Vergaser läuft über -> Schwimmerproblem?

    3:-Funke: Stimmte zu Anfang ja anscheinend auch, sonst hätte sie nicht die hoffnungsvollen Geräusche und Gerüche von sich gegeben :(


    Mir bleibt eigentlich nichts anderes übrig als mit der Senfglasmethode anzufangen. Ich sollte natürlich einen 16N1-1 Vergaser verbauen (hat hier jemand sowas noch "rumfliegen"?)
    Zudem sollte ich den Funkten unter Druck testen (Ich habe noch nicht ganz verstanden wie das gehen soll)


    Ich hab diese Woche leider zu viel zu tun, aus diesen Grund werde ich wohl erst gegen Wochenende weiterführende Ergebnisse mitteilen können.


    Ich bedanke mich aber jetzt schon (mal wieder) bei allen die mit hier zuhören und helfen!


    Schönen Abend an alle!


    Marius

  • Also wenn du wirklich ein KR51 hast, dann müsste dort auch der alte zylinder mit den Dreiecksflansch verbaut sein, weil es gibt häufig KR51 die einen Zylinder/Kolben von einer KR51/1 haben (Kumpel hat das Problem) dann läuft die Schwalbe überhaupt nicht mehr gut, springt an und geht wenn du pech hast irgendwann aus....hoffe für dich das du den originalen Zylinder mit Dreiecksflansch hast :)


    Kontrolliere das als erstes, schau einfach auf deinen Zylinder und kontrolliere ob die Aufnahme für den Vergaser am Zylinder mit 3 Schrauben festgemacht ist!?


    Oder Ist zwischen den Zylinder und Vergaser noch ein Zwischenflansch oder ist der Vergaser direkt am Zylinder dran!?


    Ist bei deiner Schwalbe ein T-Luftfilter verbaut oder einer kurze dicke Schwarze Tülle die richtung Hinterrad zum Luftberuhigungskasten geht?!


    Gehe nämlich stark davon aus das du auch einen sogenannten Zwitter besitzt...aber falls alles original sein sollte, dann kannst du dich echt glücklich schätzen eine originale KR51 vom ersten Baujahr 64 zu besitzen...ich drücke dir die Daumen!!!!


    Interessant wäre auch noch wo dein Typenschild sitzt,vom Baujahr müsste es unter der Sitzbank sein.


    Mfg Maleck288

  • wo wohnsr du denn vlt. ist ja jemand hier im nest der bei dir in der nähe wohnt und kann mal nen blick auf deine schwalbe werfen.


    hast du den unterbrecher mal eingestellt?

    Mach es lieber selbst, dann weisst du was du hast.

  • hallo tillman,
    bin erst seit kurzem hier und habe mir eben dein problem durchgelesen...
    ... das kenne ich von einem bekannten, bei ihm ist es jetzt behoben
    habe nach der senfglasmethode bereits mehrere vergaser durchgesehen, hier kannst du Sehen, bei welchem pegelstand das ventil geschlossen wird und vor allem, wenn du einen durchsichtigen benzinschlauch benutzt, kannst du auch SEHEN, ob das ventil auch dicht ist, in den meisten fällen war das nicht der fall, das bedeutet:
    bei offenen hahn oder
    im leerlauf (z.b. auch an einer kreuzung)
    geht der motor aus und fast nicht mehr an
    hier ist der vergaser vollgelaufen und der moter abgesoffen
    wenn dein problem noch besteht, kannst du das ventil testen, in dem du den hahn beim antreten zu läßt und erst bem fahren aufmachst, willst du anhalten (z.b. kreuzung), machst du ihn VORHER zu und erst beim weiterfahren wieder auf, wenn du schon in fahrt bist, ist die macke dann weg, dann ist das ventil nicht dicht (passiert oft, wenn feine rostpartikel, die nicht mehr sichtbar sind, im benzin sind)
    ich habe solche ventile gereinigt, indem ich beim prüfen mit der senfglasmethode ein stück benzinschlauch aufgesteckt habe, das ventil leicht zuhalten und bremsenreiniger in den schlauch füllen und ihn langsam durchfließen lassen, das ganze 2-3 mal und beim letzten mal den bremsen reiniger mit nachpußten am schlauch durchs ventil pußten, das half, hinterher war das ventil dicht
    vielleicht hilft dir das ja, dir oder andere, die hier mitlesen etwas weiter, bevor das ganze kinn zerkratzt wird oder alles in die ecke geschmissen wird
    beste grüße an alle, die hier mitlesen
    aller dann
    orakel

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