Probleme bei Motordemontage

  • Hallo Leude,


    erstmal schönen guten Abend!


    Habe folgendes Problem:
    Will meinen Motor (KR51/2L) demontieren. Beim Zerlegen des Schaltungsmechanismus habe ich festgestellt, dass die Sechskantmutter des Gewindezapfens des Lagerwinkels an diesem festgeschweißt ist. Laut Erhard Werner soll man diese aber beim Zerlegen demontieren. Weiß da jemand Bescheid?
    Zweite Frage:
    Ich weiß nicht, wie ich das Primärritzel von der Kurbelwelle bekomme. Das Sicherungsblech ist schon ab, aber das Ritzel ist fest verrastet?


    Liebe Grüsse
    Thomas

  • Also wegen dem Ritzel: Das hat, genau wie die Schwungmasse, eine Scheibenfeder. Du must also, wenn der Kupplungskorb noch dran ist, das Ritzel etwas drehen damit es sich aus dem schrägverzahnten Stirnrad des Kupplungskorbes rausdreht und gleichzeitig abziehen. Einfach etwas fummel, dann siehste schon wies geht. Wieso willste denn überhaupt die Schraube von dem Lagerwinkel abmachen? Bei mir iss da zwar nur die Schraube am Winkel festgeschweißt, aber die Mutter muste ich noch nie abmachen?


    MfG Tilman

  • Liebe Gleichgesinnte,


    habe jetzt den Motor auseinanderbekommen und festgestellt, dass die Kurbelwellenlager total hin sind. Der Kugelkäfig hat sich auf der rechten Seite total verabschiedet und fand sich - wie lustig - im Kurbelwellengehäuse wieder, plattgewalzt und in Einzelteilen. Auf der linken Seite hatte dieser Prozess auch schon begonnen.
    Habe jetzt weiterhin ein paar Probleme:
    1. Da die Kurbelwellenlager beim Auseinanderbauen ohne die Kugelkäfige auseinandergefallen sind, habe ich jetzt auf der linken Seite das Problem, den Lagerrest rauszubekommen. Wie gehe ich da ran?
    2. Ich weiß nicht, wie ich den Kupplungshebel aus dem Gehäuse bekommen soll, um das 6000er Lager zu demontieren?


    Hoffe, dass mir jemand helfen kann.
    MfG Thomas

  • Kupplungshebel ist nur engesteckt, zur Not mit ein großen Schraubenzieher abhebeln. Für das kleine Lager, gibt es ein Herauszieher. Ich habe ein Stück Facheisen genommen, was über den Motor Querschnitt paßt. Ein 6,5 oder 7 mm Loch in die Mitte Bohren. Eine M6 Mutter in das Loch des Kupplungshebels Schmeißen und hinter das Lager fummeln. Eine Lange M6 Schraube durch das Eisen, durch das Lager und in die fummelige Mutter schrauben. Eisen flach auf die Motor Hälfte auflegen und festziehen, die Mutter muß sich hinter das Lager verkannten. Vorsicht wenn die schraube zu lang ist kann sie sich ins Gehäuse eindrücken hintern Lager. Vorher eventuell noch eine Mutter auf die Schraube drehen zum Längen variieren. So dann auf Vorspannung bringen, nicht zu heftig, auf eine Kochplatte legen und warten. Ca. 2-3 Minuten Springt das Lager heraus.

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  • @ Simsonsucht
    Danke für die Antwort, der Teil mit dem Hebel war hilfreich. Die Methode, um das Lager rauszubekommen hatte ich hier auch schon gelesen, wobei Deine Beschreibung noch detaillierter war.


    Hat denn keiner ´ne Idee, wie ich den Rest des KW-Lagers da rauskriege. Bringt vielleicht das Auftrennen mit ´ner kleinen Trennscheibe was? Platz wäre da ja an dieser Aussparung, durch die wohl Öl fließt.

  • Hi,


    die Methode von Simsonsucht funktioniert einwandfrei, ich würde jedoch dort, wo das Flacheisen auf den Gehäusekanten aufliegt, noch jeweils ein Stückchen Sperrholz unterlegen, denn schließlich sind das ja Alu-Dichtflächen (für die Mitteldichtung), die könnten sonst schnell Schaden nehmen.


    Eben dieses 6000er Lager habe ich auch schon mal rausschleifen müssen, als sich dort der Kugelkäfig zerlegt hatte. Das mit dem Ausschleifen (Dremel) geht schon, und es sollte beim Kurbelwellenlager auch gehen, da hast du ja mehr Platz.


    ABER:
    Es ist eine Sch***arbeit, ziemlich fummelig, und man verletzt leicht den Lagersitz im Aluminium.
    Wenn ich dich richtig verstehe, geht es dir doch um die äußere Lagerschale vom Kurbelwellenlager, oder?
    Die kannst du einfach ausdrücken mit einem passenden Rohr bzw. Klotz. Ich verwende immer die größte (32er) Nuss aus meinem Knarrenkasten, die ist im Außendurchmesser gerade ein Bisschen kleiner als der Lagersitz. Gehäusehälfte warm machen, Lagerschale mit der Nuss (oder sonstigem, passenden Hilfsteil) rausdrücken, fertig.


    Das ist auf jeden Fall besser als die Schale rauszuschleifen.


    So long,


    Izzy.

  • @ Izzy
    Das linke Kurbelwellenlager bzw. die äußere Lagerschale ist leider nur von einer Seite zugänglich, da der Lagersitz hier eine "Nische" bildet. Mit Austreiben ist es da wohl nichts, da man keinen Ansatzpunkt findet. Trotzdem danke.


    Ich muß wohl die Schleifmethode angehen, was nicht heißen soll, dass ich nicht für weitere Tips offen wäre.


    So long
    Thomas

  • ein Tipp aus der Oldtimer-Praxis:


    Lageraußenringe ausschweißen


    Wer sein Schutzgas-Schweißgerät nur zum Einsetzen von Blechen verwendet, wird vielleicht überrascht sein zu hören, dass er auch ganz einfach alte Außenringe oder Außenlagerschalen von Rollen- und Schrägrollenlagern, zum Beispiel bei Rädern, entfernen kann. Und das ohne lästiges und teueres Spezialwerkzeug.
    Dazu wird die Lagerschale sorgfältig von Fett befreit. Mit dem Schweißgerät wird nun eine Schweißnaht in den Ring aufgelegt, und zwar auf die Laufbahn der Rollen.
    Durch das Erstarren und Abkühlen der eingelegten Schweißnaht schrumpft der ganze Ring mit, so dass er beim Umdrehen von selbst herausfällt oder mit der Hand herrausgenommen werden kann.


    ...hab ich aber noch nie selbst testen müssen :rolleyes:

  • Wegen dem Lagerrest :


    Schnapp dir nen Heißluftfön und was zylindrisches, was möglichst gut passt und treib den Lagerrest aus. Das muss doch wohl klappen, immer schön heiß machen, dann soll das Teil wohl rauskommen !


    Viel Glück


    (das mit dem Schweißen mag ja klappen, jedoch musste dafür denk ich mal sehr gut schweißen können...)

  • Ich schreib das jetzt nochmal: Die Außenschale des Lagers ist nur von einer Seite zugänglich. Da wird das also nichts mit Austreiben. Ich werde dann wohl den Rest des Lagers auftrennen.
    Danke nochmal allen, die sich Gedanken gemacht haben.


    Thomas

  • Geht leider nicht, da ich keine Digicam zur Verfügung habe. Was ich meine ist, das das Lager so in der Schale sitzt, wie das 6000er Lager, nur das halt noch ein Loch für die Kurbelwelle drin ist. Also dieses Loch hat einfach nicht den vollen Lagerdurchmesser, also kann man das Lager nicht rausschlagen, da alle Teile vom Lager, die einem Ansetzen zugänglich wären, fehlen und der Außenring sich halt hinter der Kante versteckt.
    Alle Klarheiten beseitigt?


    Thomas

  • Mußt doch schleifen Oder??


    lege die Motorhälfte auf eine Kochplatte, vielleicht fällt es das von selbst raus. Klopfe ein wenig mit ein Holzhammer oder so auf die Lagerstelle um eine Erschütterung zu verursachen. Mit Öl rutscht es vielleicht dann auch besser aus der Lagerstelle, aber Vorsicht das Öl fängt schlagartig an zu brennen. Beim Lager einsetzten habe ich manchmal so, das das Lager von alleine reinfällt, wenn man eine Kochplatte benutzt und die Lager vorher ins Eisfach legt.


    Oder Ganz einfach Du zahlst Porto und ich Schicke die eine Motorhälfte kostenlos zu, wo die Lager noch vollständig sind, die bekommst dann besser raus. Kannst dir es ja überlegen, vielleicht wenn du die alles versaust.

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  • Zitat


    Original von Simsonsucht:
    Mit Öl rutscht es vielleicht dann auch besser aus der Lagerstelle, aber Vorsicht das Öl fängt schlagartig an zu brennen.


    <...>


    Oder Ganz einfach Du zahlst Porto und ich Schicke die eine Motorhälfte kostenlos zu, wo die Lager noch vollständig sind, die bekommst dann besser raus.


    Hi,


    sag mal, wie heiß machst du denn die Teile ?( ?(
    Wenn du's mit 100° gut sein lässt, brennt da nämlich noch nichts... (und aus meiner Erfahrung als leidenschaftlicher Pommes-Frites-Heim-Fritierer :) weiß ich, dass z.B. das (Speise-)Öl, was beim Fritieren verwendet wird, auch bei 190° noch nicht brennt).


    Wegen der anderen Motorhälfte:
    Hat das eigentlich schon mal jemand versucht, Gehäusehälften von zwei verschiedenen Motoren zu kombinieren? Es gibt ja Leute, die sagen, dass das nicht gehe, weil die Hälften von unterschiedlichen gebrauchten Motoren minimal unterschiedlich sind und daher nicht genau genug zusammen passen. Andere sagen wiederum, dass das keine Probleme macht. Ich hab's noch nie probiert, würde mich aber mal interessieren, ob's geht.


    So long,


    Izzy.

  • Beim Lager einsetzen Pinsel ich die Lagerstelle immer mit Öl ein, dabei hat es sich schon oft entzündet. Es läuft auch Öl auf die Platte. Ich kann nur das sagen was mir passiert ist.

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