Restauration meiner KR51/2 ?

  • Hallo Zusammen,
    nachdem ich im Unterforum "Recht" ja schon einiges gepostet habe, was eigentlich eh schon eher ins Forum "Technik" gehörte, hab ich mich entschlossen, hier nochmal einen Thread zu eröffnen.


    Ich bin also seit Samstag vormittag im Besitz einer 84er Schwalbe KR51/2 ?. Fragezeichen deshalb, weil immer noch nicht restlos geklärt ist, ob nun 3- oder 4-Gangschaltung...
    Ich habe das Fahrzeug bei ebay erstanden und bin da wohl ziemlich auf die Nase gefallen und habe zuviel gezahlt - na, nun steht das Ding in der Garage, jetzt soll sie auch hergerichtet werden :)


    Heute war mein Vater da, der in seiner Jugend auch Moped fuhr und als Maschinist wesentlich mehr mechanischen Sachverstand an den Tag legt, als sein Sohn, der Bürohengst ;)


    Für diejenigen, die den Thread im Unterforum Recht mitverfolgt haben: die Zündkerze ist montiert (nach Demontage des Penöpels war es gar nicht so schwer!) und ein Zündfunke kam auch zustande.


    Also haben wir mal Benzin in den Tank gefüllt und den Benzinhahn aufgedreht. Der schein undicht zu sein, denn schon trat am Hahn Benzin aus... Ankicken hat auch nicht funktioniert, also setzte sich mein Vater auf die Schwalbe und ich schob ihn an. Ein paar Motorengeräusche waren zwar zu hören, aber von "laufen" kann keine Rede sein. Aus dem Vergaser floss unterdessen ebenfalls Benzin und so haben wir das ganze vorzeitig abgebrochen und sind zu der Erkenntnis gelangt "Wir werden das Teil komplett zerlegen müssen, aber die Substanz ist gut!"


    Und so haben wir den Nachmittag damit verbracht, Teil um Teil abzubauen. Beosnders vor der Elektrik haben wir beide große Erfurcht... soviele Kabel...


    Als wir den Vergaser abmontierten, kam auf dem Motorblock eine Seriennummer zum Vorschein. Erste Frage: muss die mit der Fahrgestellnummer übereinstimmen? Tut sie nämlich nicht...
    Und noch etwas kam zum Vorschein.... aber seht selbst:


    Bild


    Kann man es lesen?
    Ich konnte nur entziffern:


    ...chse 60cm...
    4 Gang


    Als ich versuchte, den Dreck wegzuwischen, hat sich leider auch der handschriftliche Vermerk verwischt...


    Jetzt hab ich natürlich BRUTALST Schiss, dass das nicht der Originalmotor ist, sondern ein 60ccm... Was meint ihr???


    Am Freitag geht's weiter mit Schrauben, bis dahin will ich mal sehen, ob ich den Benzintank nebst Benzinhahn gereinigt bekomme.


    Derzeitiger Zwischenstand:
    Bild 2


    Schönen Abend noch!


    Grüße
    Flo

    • Offizieller Beitrag

    Dann wollen wir mal...


    Zitat von tinyflo78

    Hallo Zusammen,
    nachdem ich im Unterforum "Recht" ja schon einiges gepostet habe, was eigentlich eh schon eher ins Forum "Technik" gehörte, hab ich mich entschlossen, hier nochmal einen Thread zu eröffnen.


    Der fragliche Thread ist dieser hier, falls sich jemand belesen möchte:
    http://www.schwalbennest.de/in…89&page=viewtopic&t=33466


    Die Motornummer und die FIN sind nicht identisch, da musst du dir keine Sorgen machen.


    Das Edding-Gekrakel kann was heissen, muss aber nicht. Möglich ist, dass dieser Motor (bzw. dessen Zylinder) mal 60cm hatte, was aber nicht mehr der Fall sein muss. In jedem Falle ist deine Lage besser als die im anderen Thread noch angenommene Situation mit dem 70ccm-Zylinder. Denn hierfür müsste man am Motorblock rumfräsen, was den Motor nicht mehr rückrüstbar machen würde. Einen 60er Zylinder kann man wieder gegen einen in Originalgröße austauschen. Du musst also mal bei Gelegenheit den Zylinderkopf runternehmen und den Duchmesser der Laufbuchse messen. Dann wissen wir mehr.


    MfG und frohes Schaffen
    Ralf

  • jut. dann machen wir mal die große wartung:


    - tank auf rost kontrollieren (auch mal mit dem finger um das einfüll-loch fühlen, wenns rostet dann da), ggf entrosten / versiegeln
    - benzinhahn komplett demontieren, reinigen, mit neuer vierlochdichtung und dichtungsring an den tank bauen
    - gummielement vor dem vergaser abmachen, luftfilter rausholen und in benzin auswaschen. nachher leicht einölen
    - stopfen unten an der zum hinterrad gewandten seite des luftkastens rausnehmen und schmodder ablassen
    - vergaser demontieren, reinigen. düsenwerte kontrollieren. schwimmer auf dichtigkeit, kolbenschieber, nadel, schwimmerventil, einstellschrauben auf verschleiß kontrollieren
    - dichtflächen des gasers auf ebenheit prüfen
    - gaser nach handbuchwerten auf profs hp einstellen. schwimmerstand mit senfglasmethode einstellen
    - zylinderkopf demontieren und durchmesser der laufbuchse am zylinder und entsprechend am kopf nachmessen. falls 60ccm verbaut sind, kein thema, das kann man rückrüsten. falls 70ccm verbaut sind muss der motor getauscht werden. original ist bei dir übrigens ein M531 mit drei gängen drin gewesen, da es sich defintiv um eine N handelt
    - polrad mit polradabzieher entfernen, unterbrecherkontakte prüfen (oder gleich ersetzen). unterbrecher auf 0,4mm öffnung einstellen. zündzeitpunkt prüfen, ggf einstellen (siehe net-harrys hp)
    - keine panik vor der elektrik, siehe ebenfalls net-harrys hp. dummietauglicher gehts nicht mehr.
    - wenn der lima-deckel eh ab ist mal das hinterrad druchdrehen und gucken ob die kette fehlende rollen aufweist. dabei auch den zustand des kettenritzels beurteilen. wenn das beides noch kein sichtbaren verschleiß aufweist, kann der sekundärtrieb erst mal so bleiben.


    wenn du jetzt wieder alles zusammen hast, sollte sie zumindest mal lebenszeichen von sich geben. ein rundumschlag an reparaturen ist das zwar noch lange nicht, aber der grundstock. und wenn sie ein mal fährt kann man z.b. die bremsen beurteilen und ggf in stand setzen. ölwechsel hab ich bewusst ausgespart, da es passieren kann dass man defekte entdeckt die öffnen des motors nötig machen. das öl muss dazu eh raus, da wärs ärgerlich wenn man neues öl gleich wieder raus holen muss.
    ich hab mich bewusst kurz gefasst, zu den sachen findest du hier im nest genügend lesematerial. eine empfehlung ist auch das schwalbe buch von erhard werner. wenn du noch fragen hast frag, und viel erfolg weiterhin.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von chefkoch_ndh

    Ich nehm mal Stark an das es 60ccm sind, die verbaut wurden. Denn Vergleich mal Zylinderkopf und Zylinder mit dem Rest des Motors.


    Muss nicht sein. Denn eigentlich müsste der Zylinder genauso siffig sein wie der Motor, wenn er zum selben Zeitpunkt drankam wie der Edding.

  • möffi hat dir ja schon alles geschrieben was am nötigsten ist.
    noch ein paar anmerkungen


    mach viele fotos bevor du irgendwas auseinander reisst. es ist schön, wenn man schauen kann, wie was gewesen ist.
    ließ dich schlau. am besten mit dem "lebenden" objekt vor der nase.
    anleitungen und beurteilungen findest du im best of the nest oben angepinnt.
    druck dir ruhig die eine oder andere seite aus und nimm sie mit in die garage.
    ein zettel sollte auch immer dabei sein auf dem man die dinge schreiben kann, die man bestellen will. dann vergisst man nicht die hälfte.
    kleinteile wie dichtungen, unterbrecher, kondensator darf man auch doppelt bestellen.
    wichtigstes werkzeug ist der polradabzieher. nie niemals nicht mit irgendwas anderem versuchen das polrad abzuziehen.
    einen neuen halbmond (scheibenfeder) kann man auch liegen haben. ( portokosten sind für die einzelbestellung unverhältnismäßig )


    das wichtigste beim schrauben.............................locker bleiben.

    manche kennen mich, manche können mich

  • Hallo Zusammen,


    gestern habe ich mit der Zerlegung/Reinigung ein bisschen weiter gemacht.
    Zunächst habe ich den Auspuff abgeschraubt und den groben Dreck entfernt.
    Zum Vorschein kam ein leicht verbeulter, grau lackierter Auspuff.


    Dazu gleich 2 Fragen:
    1. Ist es schlimm, wenn der Auspuff an der Unterseite kurz vor dem Krümmer ne Beule hat? Es fällt nicht auf, wenn das Ding montiert ist, weil die Beule auf der Unterseite ist...


    2. Der graue Lack mag früher mal "in" gewesen sein, mir gefällt aber glänzendes Chrom besser: wie kriege ich den Lack ab? Abbeizer? Schmirgeln? Verkratzt bei letzterem nicht auch der Chrom?


    Dann habe ich noch den Benzinhahn abmontiert und auseinandergeschraubt. Die Dichtungen scheinen noch in Ordnung. Trotzdem austauschen (irgendwas war ja schließlich undicht)? Wie reinige ich den Benzinhahn? In Petroleum legen?


    Danke für die Hilfe!


    Grüße
    Flo

  • Hallo Flo,
    die Teile des Benzinhahnes würde ich in Waschbenzin einlegen und dann eventuell mit einer alten Zahnbürste reinigen.
    Mit dem Lack auf dem Auspuff ist das so ein Thema da schleifen mit Papier oder Drahtbürste den eventuell noch vorhandenen Chrom verkratzt.
    Ich würde 'mal versuchen mit Nitroverdünnung und einem Kunststoff oder Hartholzkeil/schieber denLack an einer Stelle zu entfernen um zu sehen wie der Chrom drunter ausschaut.


    Gruß
    Gerhard

    bevor isch misch uffreesch, isses mir liwwer egal !

  • Hall Gerhard,


    also an einigen Stellen blitzt der Chrom durch - da sieht's noch ganz gut aus.
    An anderen Stellen sind nur Blasen zu sehen und ich kann noch nicht sagen, ob das der Lack ist oder ob da der Chrom weg ist und der Auspuff rostet.


    Kann ich nicht einfach mal Lackbeize draufschmieren? Oder greift das Zeug auch den Chrom an?


    Grüße
    Flo

  • Hallo Flo,
    also mit der Beize wär' ich vorsichtig.
    Vielleicht klebst du Dir eine kleine Stelle rundrum mit Kunststoffisolierband ab und machst dann mit dem Pinsel die Beize auf die freigelassene Stelle ( am besten auch auf der "Unterseite" des Auspuffs ) wo man es später nicht sieht.


    Versuch macht kluch...


    Gruß
    Gerhard

    bevor isch misch uffreesch, isses mir liwwer egal !

  • Hallo alle Zusammen,


    also ich hab eben mal probiert: mit Nitro-Verdünnung, Zahnbürste und Ausdauer ist dem grauen Lack beizukommen. Allerdings weiß ich nicht, ob sich das lohnt, denn irgendwie ist derAuspuff doch ganz schön verdellert.
    Außerdem gibt es einige Stellen, an dem der Chrom weg ist und es stattdessen rostet.... Doch lieber in einen Neuen investieren?


    Dann hab ich mir den Vergaser vorgenommen. Ich weiß nicht, ob ich dasselbe "Modell" habe wie das, das Prof auf seiner Homepage zeigt. Bei meinem Vergasermodell liegt die Leerlaufregulierungsschraube nicht außen sondern innen und auch ohne Feder... (Hier mal ein Bild)


    Das Auseinanderbauen hat gut geklappt (Innenleben), bis auf eine Sache: ich krieg den Schwimmer nicht ab. Der Stift zur Schwimmerbefestigung hat kein Gewinde und lässt sich beim besten Willen nicht bewegen... Gibt es da irgendwelche Tipps?


    Schönen Abend noch
    Flo

  • ist ein 16n1-12, lass dich von der versenkten leerlaufgemischschraube nicht irritieren. dass haben die irgendwann in den 80ern mal umgestellt, damit man die nicht versehentlich verdrehen kann.

  • Hallo Flo,


    schmeiß den Auspuff weg! Schade um die Zeit und die vergeudeten Materialien.
    Was glaubst du denn warum der leicht verbeulte und mit Blasen im Chrom behaftete Auspuff "liebevoll in Grau angemalt wurde?


    Wenn dir die Farbe gefällt (aber das scheint ja nicht der Fall zu sein) lass ihn so wie er ist. Ansonsten ist die ganze Arbeit für die Katz.


    Es kann ja im Ergebnis nur wieder ein verbeulter und verrosteter Auspuff dabei rauskommen. Oder etwa nicht? Ist das dein Ziel?


    Gruß Peter

    Perfekte Arbeit macht dauerhaft Spaß. Murks schafft dauerhaft Verdruss!

  • Moin Moin zusammen
    stimme dem Auspuff tausch auch zu, schade zwar falls es irgendwie noch original ist aber alles andere is sicher bisschen pfusch, soll ja auch später wieder fett aussehen und nicht ewig Arbeit für ein naja is ok Ergebnis. Und zu deiner Angst vorm auseinander bauen, würd mir evtl das Schwalbe-Buch zu legen, da ist alles sau gut erklärt und die Schaltpläne sind auch ganz ok und nicht so schlimm. Aber erst ma würd ich schauen ob sie läuft, wenn das der Fall ist ma bisschen gurken damit du nen Eindruck vom Grundzustand bekommst( natürlich nach tank bzw. Hahn Reparatur),wenn alles klappt fein schliff bis sie dir gefällt. Evtl. ma schauen wie die Kontakte aussehen und nur ma wenns nötig ist( viel Rost oder Fehlfunktion) ein Kontakt nach dem anderen erneuern sehr hilfreich ist ein einfacher Spannungsprüfer, um ma zu schauen ob überall Strom hin kommt, evtl ma Widerstand messen wegen durchgescheuerten kabeln. Aber wie gesagt alles nur dann wenns nötig ist verstehen lernen kannst du die Schwalbe dann mit der Zeit. Hab auch eine von 82 Kr 51/2 4 Gang und dem selben Vergaser usw..., die fliegt richtig gut und das schon seit mehreren Jahren auch für längere strecken zu gebrauchen und ohne Tuning das is doof ,also wenn du die Motorsachen geklärt hast einfach mal Gurken und kennen lernen die ist schon echt super . Gruß Floho

  • Beim Auspuff musste nur vorsichtig sein.
    Viele Nachbauten sind von der Qualität her eher bescheiden und der Chrom is schnell wieder ab. Aber vllt findest ja bei Verwandten/ Bekannten/Freunden/Bastlern einen orginalen. Denn selbst ein orginaler mit paar Roststellen (Elsterglanz lässt grüßen) is besser, als n für ne kurze Zeit superschick-aussehender Nachbau.


    mfg der Jens

  • Danke für die Antworten!


    Ich denke, um einen neuen Auspuff werd ich nicht rum kommen... ob das Ding, was an der Schwalbe war, original oder schon ein Nachbau war, kann ich gar nicht sagen...


    Nochmal zu meinem "Schwimmer-Problem": hat einer nen Tip, wie ich diesen verflixten Stift rauskriege?


    Grüße
    Flo

  • Meiner war damals dermaßen angegammelt... da gibt es auch irgendwo einen Threat dazu...


    Ich habe es damals so gelößt, indem ich viel Kriechöl und einen kleinen Lötkolben genommen habe. Mit Wärme und Öl hat der sich dann gut gelößt.


    Edit: Threat

  • Er is raus! :bounce:
    Mit 'nem Liter Kriechöl, Nagel und Hammer war die Sache relativ schnell erledigt!
    Danke nochmals für die Tipps!!!!


    Weil ich grad an der Maschine war, hab ich dann auch mal den Zylinderkopf runter geschraubt und den Zylinder gemessen. Leider hatte ich keine Schieblehre zur Hand und so musste vorerst der Zollstock ausreichen. Ich hab ziemlich genau 4,2 cm Durchmesser gemessen.


    Zum Vergleich hab ich dann auch mal den Durchmesser des 50ccm-Austauschylinderkopfs gemessen, den ich bestellt hab: 4,2 cm!
    Also scheint doch kein 70ccm-Kopf verbaut zu sein, oder wie erklärt ihr euch das?? Hier mal ein Bild von neu und alt. Absolut identisch, würd ich sagen...???


    Grüße
    Flo

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