Restauration S50-B1

  • Ich werde anfang April meine S50 auseinanderrupfen und komplett restaurieren. Auch, wenn mein Rahmen eigentlich top dasteht, werde ich ihn auch gleich sandstrahlen und pulverbeschichten lassen, damit der auch in 50 Jahren noch so aussieht.


    Ist es möglich, die S50 erstmal von der kompletten "Front" zu trennen? Sprich Vorderrad, Gabel, Schutzblech, Bremse, Lenker, Amaturen sollen möglichst zusammen bleiben.
    Falls dem so wäre, würde ich mir hier schonmal viel arbeit ersparen.


    Muss ich dem Pulverer irgendwelche wichtigen Sachen mitteilen? Sprich, wie gehe ich mit Typenschild, Gewinden, sonstigem am besten um? Schwingenlager vor dem Pulvern raus, bzw. gehen die (natürlich neue) danach problemlos wieder rein?


    Existiert neben dem Buch online noch eine Anleitung, die den Zusammenbau des Rahmens in "Schritt für Schritt-Form" beschreibt? Explosionszeichnungen finde ich hier etwas unübersichtlich um ehrlich zu sein.


    Vielen Dank für eure Hilfe!

    S50 - B1 mit M541 Motor. Originalrahmen von 1977 ohne Rost!

    • Offizieller Beitrag

    Mein Tip:
    mach das nach dem Ende der Saison. Jetzt könnten von Dir unerwartete Probleme nur dazu führen, dass die Saison zu Ende geht und Du nicht fahren kannst.


    Du kannst nach Abnehmen der oberen Gabelbrücke die Gabel rausziehen. Aber warum willst Du das nicht auch gleich alles mit bearbeiten?


    Klar solltest Du mit dem Sandstrahler und Pulverer vorher besprechen, was Du am Rahmen vorbereiten musst.
    Alle Öffnungen müssen pikobello geschlossen werden. Sonst dringt das Pulver da rein und Du hast grosse Mühe die Passungen und Gewinde wieder gängig zu bekommen.


    Die Schritt für Schritt-Anleitung machst Du Dir selber, indem Du bei der Demontage jeden noch so kleinen Schritt aus unterschiedlichen Winkeln fotografierst und die Teile bezeichnest, bzw. aufschreibst.
    Dann musst Du bei der Montage nur in der anderen Reihenfolge vorgehen.


    Peter

  • Ich muss jetzt noch nicht fahren. Ich plane, ab Juni / Juli wieder damit, die Simson fahren zu können. Die Gabel ist in Topzustand, die Bremse ist neu gemacht, die Räder sind komplett neu, Schutzbleche hab ich neu lackiert, deshalb werd ich da nix mehr machen.


    Einzig Rahmen, Elektronik und Tank / Seitendeckel, Kette, Lagerbuchsen, Federbeine sollen restauriert werden. Ich vermute das ist gar nicht so schlimm, oder?

    S50 - B1 mit M541 Motor. Originalrahmen von 1977 ohne Rost!

    • Offizieller Beitrag

    Ich vermute das ist gar nicht so schlimm, oder?


    Nö, ist alles kein Hexenwerk. Vorausgesetzt: die Gewerke, die Du vergibst, bleiben zeitlich und kostenmäßig im Rahmen.


    Peter

  • Muss ich bei den Motor- und Schwingenbuchsen bzgl. Sandstrahlen und Pulvern was beachten? Sprich, funktioniert da alles problemlos, sofern ich diese vorher entferne und nach dem Pulvern neue einsetze, oder müssen die Öffnungen ungepulvert bleiben?


    In den Gewinden kann ich ja einfach die alten Schrauben lassen, oder? Ich hab mir schon nen neuen Schraubensatz bestellt.


    Viele Grüße

    S50 - B1 mit M541 Motor. Originalrahmen von 1977 ohne Rost!

    • Offizieller Beitrag

    Zu den Motorlagern kann ich nix sagen...
    ...aber die Aufnahmen für die Schwingenlager sollten,
    wenn du PU oder andere "Hartbuchsen" verbauen willst, sauberbleiben.
    Für Gummibuchsen ist es m.M.n. fast egal.



    Für Schraubenlöcher würde ich eher Gummistopfen empfehlen.
    Eine halbwegs vernünftige Firma hat sowas auch da.
    Warum keine Schrauben ?
    Das Metall wird ja elektrisch geladen damit es das Pulver anzieht.
    Schrauben würden das also auch tun und dann hast du überall da,
    wo alte Schrauben rausgedreht wurden, an den Rändern der Löcher
    so Wülste vom Pulver und musst viel nacharbeiten.

  • die Firmen kleben die Stellen die nicht gestrahlt werden soll/dürfen ab. Man muß evtl. drauf hinweisen. Die Gummibuchsen verbrutzeln beim Pulverbeschichten (jedenfalls war das bei mir so), besser vorher entfernen.


    Habe einen original Zylinder vom Essi strahlen lassen nach dem ich ihn zum schleifen hatte (war bisschen blöd, macht man eher anders rum...:roll:). Die Firma hat die Dichtflächen und Laufbahn so sauber abgeklebt, das nicht der kleinste Kratzer dran ist. Also ein ordentlicher Betrieb versteht schon sein Handwerk, da muß man sich keine Sorgen machen.


    Grüße Boris

    SR2E, Bj. 1960; Schwalbe KR 51/1 K, Bj. `80; S51B2-4, Bj.`88

  • Okay, gut, danke für die Info ;) Dann werde ich denen mal das wichtigste mitteilen. Muss man bei der Lenkung (an der Aufnahme) noch auf irgendwas achten?


    Viele Grüße und lieben Dank :)

    S50 - B1 mit M541 Motor. Originalrahmen von 1977 ohne Rost!

    • Offizieller Beitrag

    Das Innere des Stirnrohres muss natürlich auch sauber bleiben.
    Die Lagerschalen sitzen dort ja "auf Press".


    Mach bei der Endmontage ein bisschen Karosseriewachs
    oder andere Hohlraumkonservierung rein...

  • Um nochmal auf Peter zurückzukommen. Ich verstehe, was du meinst, aber wie kann denn etwas vorfallen, das mir 7 Monate nicht erlaubt Simson zu fahren? :D Ich glaub, wenn man sich da reinhängt, sollte das doch in nem Monat erledigt sein, oder?


    Ich spreche nat. aus Unwissenheit, aber so viele Teile gibt's ja auch wieder nicht, dass das Jahr 2017 so schnell vorbeizieht.

    S50 - B1 mit M541 Motor. Originalrahmen von 1977 ohne Rost!

  • Die Erfahrung spricht dafür 7 Monate nicht fahren zu können. Ich dachte auch einst, das wäre in einem Monat gemacht. Es kommt bei so einem komplexen Projekt immer anders als man denkt. Du entdeckst beim Aufmöbeln Mängelchen, von denen du nicht einmal wusstest, dass es sie geben könnte. Beim Auseinander - und Zusammenbau schrottet man selber immer irgendetwas, wenn es ein nur ein Gewinde ist, hat man Glück.


    Wenn der Rahmen +/- ok ist, würde ich ihn lassen wie er ist. Ich würde höchstens Herzkasten und Tank machen lassen, und das nur wegen der meines Erachtens unpassenden Farbgebung.


    Ich habe einmal den Fehler gemacht ein altes Fahrzeug in ein Neues zu verwandelt. Das war teuer und als es fertig war, ärgerte ich mich über jeden neuen Kratzer und Dreckfitzel. Regen mied ich. Kurzum, der Fahrspaß war weg, nur vom Glanz des Lackes wird man auf Dauer nicht glücklich. Und letztlich habe ich sie verkauft und bin heute noch froh die Kiste (das Geldgrab!) los zu sein.


    Heute fahre ich eine verranzte 51/2. Die halte ich technisch in Schuss, optisch nur das notwendigste. Damit fährt es sich unbeschwert durch Dreck, Schlaglöcher bei Sauwetter oder gesalzten Straßen.


    Just my 50ct...

  • Deine Einstellung verstehe ich voll und ganz ;) Bei mir sollen die Teile jedoch nicht als "Allwetterfahrzeuge" (Bei Regen fahr ich sowieso nicht) herhalten, sondern schon eher als Liebhaberstücke. Ich hab ein Auto, mit dem ich regelmäßig fahre, die Simson wird behandelt, wie eine Lady :D


    In 2 Jahren habe ich eventuell 10 Fahrten unternommen, wenn es hochkommt.



    Und wie gesagt, bei mir stehen nur ein paar Aufgaben an:


    - Rahmen Sandstrahlen und Pulvern
    - Buchsen wechseln
    - Tank und Seitendeckel neu lackieren
    - Federbeine erneuern


    Das kann doch nicht so schlimm sein?! Auch wenn irgendwas mit einem Teil sein sollte, habe ich ein neues doch in 2 Tagen vor Ort ?


    Täusche ich mich sooo gewaltig? Das Ding ist doch in einem Tag zusammengebaut (abgesehen von der Elektrik, da brauch ich sicherlich länger).


    Und machen muss ich sowieso was, die komplette Elektrik ist für den Ar... (keine Blinker, keine Hupe), die Buchsen müssen neu gemacht werden, warum Arbeiten aufschieben? Kosten wird mich der Spaß ca. 300 Euro, bereits mit dem schlimmsten gerechnet.

    S50 - B1 mit M541 Motor. Originalrahmen von 1977 ohne Rost!

  • Wenn es ein Liebhaberstück ist, dann passen wäre Pulvern und Polyamidbuchsen nicht wirklich. Bleibt man so original wie möglich, dann steigert das den Wert. Inzwischen ist es sogar so, dass Fahrzeuge mit ehrlicher "Patina" fast ebensohohe Preise erzielen wie gelackte Neuaufbauten, in denen 1k€ versenkt wurde.


    Man muss sich im Vorfeld klar darüber werden, was man will, bereit ist dafür hinzulegen (auch Zeit) und was am Ende dabei herauskommen wird. Das obliegt dir zu entscheiden. Es wäre schön, wenn du den Neuaufbau bzw. Umbau in einem Thread dokumentieren würdest!

  • Ja, ich verstehe auch hier, was du meinst. Ich finde es jedoch etwas übertrieben, zu behaupten, dass Polyamidbuchsen und gepulverter Rahmen den Oldtimer versauen.


    Patina will ich auch meinen Münzen, jedoch nicht auf meinem Moped. Bzw. eine dezente "Patina" (Unsere Mopeds sind nicht aus Kupfer, daher passt der Begriff "Patina" auch nicht :D) bleibt ja erhalten, mein Moped besteht bis aus Auspuff und Beifahrerfußrasten nur aus originalen Altteilen.


    Ich habe nicht vor, jegliches Teil durch Neuteile zu ersetzen, konservieren halte ich jedoch für klug. Wie gesagt, es soll bei Rahmen pulvern und den notwendigen Arbeiten bleiben. Ich will keine Blinker wechseln, nur weil diese einen Kratzer haben ;) Und die Farbe des Tanks / Seitendeckels find ich sowieso schrecklich :D


    Eigentlich gehts mir nur um den Rahmen und das Lackset erstmal um dahingehend auch in Zukunft meine Ruhe zu haben.


    Ich will mir ja noch n zweites Moped holen - irgendwann im Traum - wenn das mal soweit ist und ich was wirklich schönes finde (Spatz, Star, KR50) dann wäre das etwas, was ich komplett original belassen wollen würde, da bin ich voll und ganz deiner Meinung. Denn da kann man dann auch von "Patina" sprechen, bei meinem - vom Vorbesitzer mit Sprühdose umlackierten Tankset - ist das schon vorbei :D


    Aber auch der schönste Oldtimer, braucht mal neue Schwingenlager, lieber das, als die Fahrt ohne ;)


    Aber ja, manchmal sieht man wirklich schön erhaltene komplett originale Simsons. Das gefällt mir persönlich auch sehr gut ;)


    Viele Grüße

    S50 - B1 mit M541 Motor. Originalrahmen von 1977 ohne Rost!

  • Heute habe ich angefangen, meine S50 langsam auseinanderzubauen. Ich habe mich dazu entschieden, das ganze langsam anzugehen, in 2 Monaten sollte das Ding jedoch wieder laufen, falls ich es schaffe


    Mein Ziel ist es, bis auf den Rahmen (pulvern) und das Tankset(pulvern) die Teile, die aufbereitet werden müssen, wieder schön zu machen und auf Nachbauteile möglichst zu verzichten.


    Ich frage mich gerade, welche Schrauben ich an der kompletten Lenkeinheit lösen soll, um die vordere Baugruppe möglichst vollständig zu lassen (Rad, Schutzblech, Telegabel, ...). Sind das schon die beiden oberen Schrauben an der Telegabel? Hab ich dann schon alles in der Hand, oder muss ich sonst noch was lösen?

    S50 - B1 mit M541 Motor. Originalrahmen von 1977 ohne Rost!

  • Die Muttern vom Lenkkopflager musst du entfernen, dann geht die untere Gabelbrücke mit der Telegabel nach unten raus. Je nach dem was für eine obere Gabelbrücke du hast, bei der Klemmgabelbrücke die Klemmung lösen und bei der normalen die beiden 8er Schrauben entfernen.



    Gruß
    Frank

  • Danke dir :) Ich habe mich gestern einfach probiert und es hat alles gut geklappt. Die Frage habe ich lediglich gestellt, da ich vermeiden wollte, dass ich nachher die Druckfeder der Gabel an der Wand habe :D

    S50 - B1 mit M541 Motor. Originalrahmen von 1977 ohne Rost!

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