S51 Zzp. Problem (Polradverschiebung)

  • Hallo liebe Mauersegler,

    Ich habe folgendes Problem: Nach einem super Simson-Jahr 2011 hatte ich mich entschlossen, mir aufgrund einer erneuten rapiden Leistungsabname (vor 1/2 Jahr habe ich den zylinder zum 2. Mal ausschleifen lassen), einen neuen guten Zylinder+Kolben anzuschaffen. Bei diese Gelegenheit wurde natürlich auch ein kleiner Rundumcheck vollzogen (Zzp., Düsen, etc.). Nach einer problemlosen Zylindermontage und allen sonstigen erforderlichen Anpassungsschritten war der erste Start an der Reihe. Nach dem 2. Kick schnurrte der Motor qualmend im Teillastbereich und ich dachte: Vergasereintellungssache... Also: kleinere Hd. eingeschraubt, Teillastnadel eine Kerbe höher und das Leerlaufgemisch ein wenig magerer (Kerzenbild zuvor schwarz und nass). Nach dem 2. Startversuch lief die Simme super. Jedoch nur bis zu einer höheren Drehzahl oder Volllast (Kraftübertragung gleich null). Also wurde erneut der Zzp. kontrolliert und siehe da; er lag nach dem o.T... Nun noch rasch den Unterbrecher gewechselt und Zzp. korrigiert. Doch diesmal wollte die Simme zunächst garnicht und dann nur mit heftigsten Fehlzündungen, sodass ich mir um den Auspuff sorgen machen musste! Nun wollte ich endlich den Grund für das andauernde Verstellen des Zzp. feststellen. Als ich die Position des Polrades kontrollierte, hatte sich dieses um fast 180 Grad verschoben! Der Übeltäter war schnell gefunden: Der Mitnehmer an der Antriebswelle war abgebrochen und total abgeschliffen . (Der kleine Halbmond). Wahrscheinlich hatte ich die Spannschraube am Polrad nicht fest genug angezogen... Jetzt endlich meine Frage: Ist es möglich diesen Mitnehmer auf der Antriebswelle auszutauschen und wenn ja, wie? Oder wie würdet ihr an meiner Stelle verfahren um ein durchrutschen der Welle schon bei der Montage und bei Lastwechseln zu verhindern? (Anrauhen der Welle hat nichts gebracht). Vielen Dank im Vorraus an alle fleißigen (Hobby-)Mechaniker!!!

    • Offizieller Beitrag

    Den Rest vom Keil bekommt man mit etwas Glück wieder raus, indem man mit einem stumpfen Dorn von 2mm Durchmesser vorne drauf schlägt und das gute Stück dabei hinten hoch kommt, dann kann man es mit der Zange packen.
    Bei der Montage müssen Innen- und Aussenkonus im Polrad und auf der KW völlig fettfrei sein. Der Keil soll nur die Position vorgeben. Halten muss die Presspassung.
    Gaaaaanz wichtig ist nicht nur die Mutter M10x1 gut festzuziehen, sondern auch den Federring (Teil 6) unter ihr auf gar keinen Fall zu vergessen.


    Peter

  • Vielen vielen Dank für deine schnelle Antwort Zschopower (oder Peter)!! Das mit einem spitzen Dorn habe ich natürlich auch schon versuch aber ich habe eher das gefühl, dass ich das gute Stück verflüssigen muss, um das da raus zu bekommen ;). Ich zerstöre so meiner Meinung nach eigendlich nur die Kerbe, in der das Teil sitzt :-(. Aber wenn es keine andere Mölichkeit gibt, muss ich da wohl oder übel mit noch mehr Gewalt rangehen und im schlimmsten Fall muss halt die Welle dran lauben. (Obwohl ich das auf jeden Fall verhindern wollte). Aber Fettfrei ist ein gutes Stichwort; ich meine zwar, dass ich die Welle und den Gegenkonus vor jeder Montage gereinigt habe, bin mir bei der letzen Testfahrt aber nicht 100%ig sicher...:oops:
    (Sprengring ist drin). Was vielleicht noch zu erwähnen währe: Ich traue mich nicht so wirklich die Mutter bis auf den äußersten Anschlag festzuballern, da mein Wellengewinde definitiv schon bessere Tage gesehen hat...:?

    • Offizieller Beitrag

    Du machst an der Kurbelwelle rum. Also mit sinnloser Gewalt ist da (wie sonst im Leben auch) eher nichts Gutes zu erreichen.
    Du sollst auch keinen spitzen, sondern einen stumpfen Dorn nehmen. Der spitze könnte den Keilrest nur weiten und damit noch fester in seiner Nut verkeilen.
    Allternativ kann man auch mit einem Dremel und einem kleinen dünnen Diamantfräser die Keilreste entfernen. Keine Bange, die Welle ist im Gegensatz zum Keil gehärtet.
    Wenn das Gewinde schon hin ist, dann hat da vielleicht irgendein Dödel mal eine normale M10-Mutter draufgemurkst, weil er keine mit Feingewinde M10x1 hatte.


    Peter

  • Im Zweifelsfalle kann man den Halbmond auch mit einen ganz kleinen Rundfräser rausfräsen, geht ganz gut da das Material der Welle härte ist und somit nicht so schnell beschädigt wird.

  • Super Antwort Troy!! Nach sowas habe ich gesucht! Ich hatte schon an Ausbohren oder ähnliches gedacht... Fragt sich nur, wo ich den jetzt so schnell herbekomme :?. Aber irgendwie werde ich dieses miese Ding da schon rausbekommen. (Ich frage mich aber langsam , ob das bei allen Simmis so ist, dass so viele öfters zu wechselnde Teile so bombenfest verbaut sind!? (siehe: Kondensator(!), Antriebswellenmitnehmer, kickstarterhebel, Lager, etc.):rolleyes:

  • Ups sorry Peter, ich hatte deine 2. Antwort überlesen... Das mit nem stumpfen Dorn ist natürlich richtig! Aber ich bin mit dieser Methode einfach immer abgerutscht (ist bei mir eher ne glatte Fläche, als ein sichtbarer Keil). Also wurde mit dem spitzen Dorn eine Kleine kerbe auf dem keil hinterlassen und erfogversprechender mit dem Stumpfen Keil fortgefahren. Bis jetzt wurde natürlich auch noch keine rohe Gewalt angewandt, aber ohne Fräser bringt ein Drücken oder 100 sanfte Schläge keinen Keil aus einer Simson-Kurbelwelle!:-(
    Aber vielen Dank für deinen Vorschlag!

  • Rein interessehalber: Wie viele km hast du denn in deinem Super-Simson-Jahr runtergerissen, dass du vor einem halben Jahr ausschleifen lassen hast und schon wieder Leistungsverlust beklagen musst?

  • Das kann ich dir nicht so genau sagen, da mein Tacho manchmal ein wenig spinnt.. Aber das kann man sich ganz gut ausrechnen: Ab März jeden Wochentag ca. 50 Km.(Schule-zurück) dann halt die üblichen besorgungsfahrten am We. und noch einige längere Sonderfahrten... dakommt dann schon einiges zusammen...

  • Eigentlich ist der Keil gar nicht sooo fest. Der neue wird dann einfach in den Schlitz eingedrückt, ohne dass du viel Kraft brauchen wirst. Beim abscheren des Halbmondes wird er erst so verformt, dass er nicht mehr rausgeht. Mir ist das auch schon passiert, ich konnte ihn mit einem schmalen Schraubenzieher aus der Nut raushebeln.
    Eigentlich ist das auch ein Teil, was so gut wie nie getauscht werden muss, weil praktisch keine Kräfte auf den Keil wirken wenn er korrekt verbaut ist. Der Keil hält, wie schon beschrieben, nicht die Position des Polrades auf der Welle fest, sondern dient nur dem exakten Zielen beim Einbau. Gehalten wird das Polrad durch ordentlich festes aufschrauben auf den Kurbelwellenkonus.

  • Ich hatte letztens einen eBay-Motor, dessen Scheibenfeder in Böckchen in der Nut steckte. Man hatte keinen Ansatzpunkt um den Rest aus der Nut zu bekommen, es war auch nur höchstens 1/3 des Halbmondes. Troy hat mir den Rest mit einem mini-Fräser aus der Nut gefräst (Dremel).

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