Schwalbe bockt

  • Hallo zusammen,


    ich bin hier schon eine ganze Zeit als Mitleser dabei und habe jetzt ein Problem, das ich ohne fremde Hilfe nicht lösen kann. Vor gut vier Jahren habe ich mir eine /1-Schwalbe als Schönwetter-Spaßfahrzeug zugelegt. Der Motor wurde damals überholt, ich habe dann später noch einen 16N3-11-Vergaser und eine VAPE verbaut; seither lief die Schwalbe völlig problemlos.


    Neulich war dann die Tachobeleuchtung defekt, um ein Kontaktproblem ausschließen zu können, habe ich dann bei laufendem Motor an der betreffenden Glühlampe gewackelt. Dabei habe ich unvorsichtigerweise eine Klemme (vermutlich die Nr.2) am Zündlichtschalter berührt und dabei eine gewischt bekommen. Seither bockt die Schwalbe während der Fahrt. Mal direkt nach dem losfahren, mal nach 500m, mal erst nach 5 km. Das ganze fühlt sich nicht nach Spritmangel an, es ist ein richtig übles Gehacke, als würde man während der Fahrt die Zündung aus- und einschalten.


    Ich habe jetzt schon 3x den Vergaser saubergemacht - porentief rein. Die Vierlochdichtung im Benzinhahn ist neu, Sprit kommt genug im Vergaser an (gut 300 ml pro Minute), die Anschlüsse am Zündlichtschalter sind alle ok, Zündzeitpunkt passt, die Scheibenfeder am Polrad ist vorhanden, Polrad ist fest, Grundplatte ist fest. Drei verschiedene Kerzen habe ich ausprobiert, den Kerzenstecker ersetzt, das Zündkabel ersetzt, den Luftfilter gereinigt, den Auspuff gereinigt, alles ohne Erfolg.


    Kann ich vielleicht durch das Berühren dieser Klemme am Zündlichtschalter irgendwas an der VAPE zerschossen haben?


    Vielen Dank für eure Ideen und schöne Grüße aus dem Schwarzwald


    Ruprecht

  • Ich glaube das gleiche Problem hatte ich auch mal..ich war fast am verzweifeln bis ich dann vorbeugender Weise mal Zündkerzenstecker, Zündkabel, Zündspule und Kondensator (2 Sachen davon hast du ja schon..) gewechselt habe. Danach lief sie wie ne eins... ob es bei dir allerdings auch klappt weiß ich nicht..hoffen wirs ;)

    • Offizieller Beitrag

    Klemme 2 ist mit der Primärwicklung und dem parallel geschaltem Unterbrecher und Kondensator verbunden.
    Wenn Du da nur angefasst hast, dann ist der Schlag, den Du bekommen hast, total normal.
    Das Anfassen sollte auch keinerlei Schäden an den Teilen verursacht haben.
    Hast Du evtl. dabei die Steckfahne oder das Kabel leicht verbogen, dass ein Wackelkontakt in der Form entstanden ist, dass die Steckverbindung ab und an Kontakt zu benachbarten Anschlüssen hat?
    Kurzfristige Abhilfe, bzw. Fehlersuchidee: Kabel richtig abziehen, Steckschuh am braun/weissen Kabel gut isolieren.
    Dann kann man den Motor zwar nicht mehr über den ZüLiScha ausschalten, sondern nur noch durch den Starterhebel oder über Abwürgen, aber wenn der fehler dann weg ist, hast Du die richtige Stelle gefunden.


    Peter

  • Die klassische Unterbrecher/Kondensator-Kombination fällt bei der VAPE ja weg. Das mit dem Abziehen des braun/weißen Kabels werd ich auf alle Fälle mal ausprobieren. Vielen Dank schonmal.

  • Schönen guten Tag zusammen.
    Lang ist's her... Mir ging damals das o.g. Problem so auf den Geist, dass ich die Schwalbe in die Garage gestellt und mich seither nicht mehr um sie gekümmert habe. Dort steht sie auch jetzt noch und schaut mich traurig an. Zum Rumstehen lassen ist sie mir jetzt aber doch zu schade, und ich würde sie dieses Frühjahr gern wieder auf die Straße bringen.
    Was ich damals noch gar nicht erwähnt hatte: Die Anschlüsse des Scheinwerfers müssen irgendwie Kontakt zur Hupe oder der Lampenmaske gekriegt haben, es hat kurz gehupt, und daraufhin war dann das oben beschriebene Problem vorhanden.
    Daher nochmal die Frage: kann ich mir durch dieses dämliche Versehen das Zündmodul der VAPE zerstört haben? Kann man das irgendwie überprüfen, ohne auf Verdacht ein neues zu kaufen?
    Ich hoffe auf euere hellseherischen Fähigkeiten...


    LG Ruprecht

  • Moin,



    drei Jahre hast du sich jetzt nicht mehr gekümmert... Da fällt erst mal eine gründliche Wartung an.



    Zu deinem Problem: Ich denke nicht, dass du der Vape Schaden zugefügt hast. Wie du das dierekt prüfen kannst, weiß ich nicht, aber du kannst zunächst mal Peters Tipp probieren, um den Zündlichtschalter auszuschließen.
    Gehe sämtliche Kabel und -Verbindungen durch und prüfe auf offensichtliche Mängel. Dann schalteste du dein Manometer auf Widerstandsmessung und überprüfst (am besten mit Krokoklemmen und mit Rütteln am entsprechendem Kabel, ob du Unregelmäßigkeiten (Kabelbruch/Wackelkontakt) findest. Mehr als 0,3 Ohm sollten da nicht anliegen.
    ...Leider geht das an den eingeschweißten Kabeln bei der Vape nicht....



    Und trag mal deinen Wohnort ins Profil ein, falls du um die Ecke wohnst, kannste gern mal rumkommen und wir schauen gemeinsam drauf. Falls nicht, findet sich evtl. wer anders.



    Gruß
    Carl

    Bleibt dein Moped fast schon stehn, musst am Gashahn etwas drehn.

    Einmal editiert, zuletzt von Sturmkraehe ()

  • Hi Ruprecht, ich kenne mich mit VAPE nicht aus aber die Kollegen denken ja eher nicht, dass da was kaputt ist. Ich würde, wenn du auf Verdacht was probieren willst, eher das Zündschloss ins Auge fassen (auch so wie du es beschrieben hast). Klingt sehr nach einem Wackelkontakt da irgendwo.


    Und wie Carl schrieb, der Wohnort kann "Ketten sprengen", wenn einer in deiner Nähe wohnt.;)


    Grüße Boris

    SR2E, Bj. 1960; Schwalbe KR 51/1 K, Bj. `80; S51B2-4, Bj.`88

  • N'Abend zusammen.
    Gut, dann werd ich mich mal als erstes auf den Kabelsalat konzentrieren. Und natürlich auf das komplette Wiederinbetriebnahmeprogramm. Drei Jahre, Mann... Kann's selbst kaum glauben.
    Vielen Dank schon mal; ich melde mich.


    LG Ruprecht

  • Guten Morgen,


    so, habe mich letzte Woche mal des Patienten angenommen.
    Alle Kontakte und Steckverbindungen gereinigt und mit Kontaktspray geflutet, den Vergaser komplett zerlegt und gereinigt (obwohl der nach den drei Jahren noch blitzblank war), den Schwimmer nochmal eingestellt, die alte Plörre aus dem Tank abgelassen (war erstaunlicherweise auch noch komplett rostfrei), Benzinhahn zerlegt und saubergemacht; dabei die Vierlochdichtung ersetzt, weil sie ein bissel gequetscht war, frischen Sprit in den Tank gefüllt, ein Stoßgebet zum Himmel geschickt, drei Mal gekickt, und..... sie läuft!
    Gestern 50 km Probefahrt gemacht, alles takko. Ich hab keine Ahnung, was das Problem jetzt im Endeffekt ausgelöst hat, ist mir aber auch egal... ;)
    Was ich allerdings unbedingt noch tun muss: der Schwalbe einen neuen Satz Stoßdämpfer spendieren. Die Dinger sind komplett fertig. Wenn ich die Vorderradbremse ziehe und am Lenker nach unten drücke, dann krieg ich die Federbeine ohne Probleme auf Block. Und hinten genauso. Nach 42 Jahren find ich das aber ok.


    LG Ruprecht

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