Schwalbe läuft ...aus. Limaseitig Getriebeölaustritt hinter Grundplatte. Wie beheben?

  • Immer wieder was neues. Nachdem die elektrische Anlage jetzt fast vollständig funktioniert und auch aus dem Luftberuhigungskasten kein Gemisch mehr tropft, blutet die Schwalbe aus dem rechten, limaseitigen Motordeckel.


    Tropfen bilden sich direkt zwischen Luftkanal und Motorblock. Der Motor wurde von mir selbst überholt und ist erst ~10km gelaufen. Soweit ich das gesehen habe (Deckel ab), kommt das Öl hinter der Grundplatte aus der Dichtkappe.


    Ich habe den Motor komplett mit guten schwarzen Dichtungen aus dem dicken Material, FAG Lagern vom Kugellagerfachbetrieb und originaler Zylinder-Garnitur mit AK20-Kolben aufgebaut. Verbaut wurden braune Viton-Dichtringe. Demontage und Montage erfolgte nach der originalen Reperaturanleitung.


    Was mir damals schon komisch vorkam: bei der rechten Motorhälfte ERST den Wellendichtring auf die KW schieben, dann das Gehäuse drauf, Ölleitscheibe drauf und dann das kalte Lager in die heiße Motorhälfte einsetzen.
    So war es beschrieben.


    Nach meiner Logik hätte ich ERST den Wellendichting in die Motorhälfte eingesetzt (damit er richtig sicher sitzt) und dann erst die rechte Motorhälfte aufgesetzt. Dann die Ölleitscheibe, dann das Lager von außen einsetzen.


    Meine Vermutung ist, das der Wellendichtring nicht richtig sitzt. Oder gibts ne Entlüftungsbohrung im Block, die evtl zu ist und er deshalb da das Öl rausdrückt?


    Hilfe!

    Fährt mittlerweile Habicht, Bj. 1974. Vorher Kr51/1, S50, SR50.

  • Wenn du den Wellendichtring auf die Kurbelwelle gesteckt hast und dann die Motorhälfte draufgesetzt, dann sitzt dieser Dichtring garantiert nicht so wie er soll - er liegt dann an der Kurbelwange an, ist ruckzuck durchgescheuert und undicht.


    In solchen Situationen darf man ruhig auch mal auf die Einwände aus dem Eigenhirn hören. :)

  • ..und ich gehe recht in der Annahme, das der Super-Gau "Motor spalten und KW-Lager, Wellendichtring und sämtliche Dichtungen nach 10km austauschen" damit angesagt sein dürfte?


    :betrübt:

    Fährt mittlerweile Habicht, Bj. 1974. Vorher Kr51/1, S50, SR50.

  • also dass was falsch gemacht worden ist mag ja sein, aber dass öl an der lima seite austritt hat ja nichts mit dem hier beschriebenen wedi zu tun, sondern nur der kleine äußere und diese "Dichtkappe" mit einer Papierdichtung.
    Eigentlich sitzen die Wedis doch ganz schön stramm, ich glaube nicht, dass er unbedingt verrutscht sein muss. Musst du wissen, was du machst, aber ich würde evtl erstmal die rechte Seite abdichten und dann den Motor einfahren und mal schauen ob Benzin im Getriebeöl ist.

  • Wie soll ich die rechte Seite abdichten? der kleine Wellendichtring außen ist okay, die dichtkappe hab ich nachgezogen und die ist auch okay.


    Was kann es da noch sein? War grad draußen, die blutet jetzt dauerhaft. Muss evtl nachher noch das Öl ablassen, sonst ists morgen in der Einfahrt.

    Fährt mittlerweile Habicht, Bj. 1974. Vorher Kr51/1, S50, SR50.

    • Offizieller Beitrag

    wenn es dauerhaft aus der rechten abdeckung suppt, dann ist da scheinbar doch was nicht in ordnung. eventuell hast du die dichtkappe erst montiert und danach den wellendichtring eingebaut? dann sitzt dieser nämlich nicht mittig. oder du hast beim demontieren des alten wellendichtringes die dichtkappe verbogen?


    wenn du aber wie beschrieben den inneren dichtring montiert hast, dann MUSS der motor eh nochmal auf.

  • Ich rede leider die ganze Zeit von dem großen Wellendichtring der Kurbelwelle, der innen im Motor sitzt (DAS IST ES JA ...AAAAARRRGH), der kleine außen am Stumpf (in der Kappe) scheint okay zu sein.


    Dahinter an der Kappe ist auch eine hochwertige schwarze Dichtung verbaut, die ich sogar heut nochmal nachgezogen habe- offenbar ohne Erfolg. Hatte die Dichtringe der Kappen damals im demontierten Zustand gewechselt und selbstverständlich nichts verbogen, da auf Spiegelplatte nochmals kontrolliert.


    Ihr seht: Eigentlich bin ich nichtmal so ein Anfänger...(oder doch?)


    Eine Frage zur Dicke der Dichtungen generell:
    Gibt es für die Fussdichtung am Zylinder eine Empfehlung, wie sich das Motorverhalten bei dickeren/dünneren Dichtungen auswirkt?
    Ich habe noch 0,9mm Dichtungspapier von Elring/Klinger hier, das ich verwenden könnte. Bei den Motordichtkappen (siehe oben) ists wohl eher egal wie dick, aber an der Fussdichtung des Zylinders?


    An einer guten schwarzen Gehäusemitteldichtung (DIE hab ich auf Lager, die andren natürlich nicht :shock:) habe ich 0,45mm gemessen. Das Dichtpapier wäre also doppelt so dick - und so auf jeden Pfennig guck ich dann doch nicht, wenn eine Veränderung zur originalen Fussdichtungsdicke entstehen würde. Dann bestell ich lieber nochmal.

    Fährt mittlerweile Habicht, Bj. 1974. Vorher Kr51/1, S50, SR50.

    • Offizieller Beitrag

    aber wo genau läuft es denn nun raus? wenn der große innere wellendichtring nicht abdichtet, dann flutet das öl die kurbelkammer und nicht deinen limadeckel. wenn es also aus dem limadeckel läuft, dann ist da irgendwas nicht in ordnung mit dichtkappe, wellendichtring (klein) oder der schwarzen dichtung. woanders kann es ja da schlecht herkommen...


    und zur fußdichtung: es wird eine fußdichtung in der dicke gewählt, dass bei montiertem zylinder etwa ein quetschkantenmaß von 1-1,2mm erreicht wird ODER bei den älteren motoren der kolben im OT 0,5mm vor oberer laufbuchsenkante seinen hochpunkt erreicht (quetschung der dichtung beachten).


    wenn die dichtung zu dick ist, erhöhen sich zwar die steuerzeiten, die verdichtung sinkt aber recht stark.

  • Nochmal, entschuldigt meine ungeschickte Ausdrucksweise. Ich rede von der 20 auf dem Bild, nicht von der 18.

    Trotzdem läuft es offenbar an der 18, also dem Dichtring an der Kappe raus.


    Eigentlich macht deine Aussage Sinn, daher werd ich wohl morgen nochmal die Grundplatte rausnehmen und schauen was mit der Dichtkappe da Phase ist. Ja, wo es sonst herkommen soll, weiß ich im Moment auch nicht mehr.

    Fährt mittlerweile Habicht, Bj. 1974. Vorher Kr51/1, S50, SR50.

  • hä! dein lager ist ja serienmäßig in öl, also muss etwas an dem wedi (18) bzw. dichtkappe was undicht sein.


    edit: ob der 20 undicht ist kannst du ja noch gar nicht wissen!

  • Mmhhh, das letzte Stück nach Haus hatte ich ne derbe Qualmwolke samt Pfatschen, nicht hochdrehen wollen und Fehlzündungen. Aber da könnte theoretisch auch die Zündanlage durchs geflutete Öl der ÜBeltäter sein.


    Ich schau morgen mal rein und werd mal aus dem dicken Elringpapier ne Dichtung für die Kappe machen. Die Aussparung in der Dichtung muss aber schon über der Aussparung in der Kappe liegen oder ? So ist es jedenfalls im Moment.

    Fährt mittlerweile Habicht, Bj. 1974. Vorher Kr51/1, S50, SR50.

  • Ich habs nochmal aufgemacht, tatsächlich gabs ein Problem mit der Dichtkappe. Beim ausdistanzieren des Lagers hab ich wohl entweder das Lager nicht tief genug eingesetzt (siehe WeDi-Problem oben) oder so gepennt. Da waren zu viele Distanzscheiben drin, daher lag die Dichtkappe nicht auf dem Block bündig auf. Die Dichtung hab ich jetzt selbst aus dem 0,9mm Elringpapier gefertigt und entsprechend ausdistanziert. Der Wellendichtring 18 ist okay, es lief an der Dichtung raus.


    http://img98.imageshack.us/i/20110429110123kopie.jpg/
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    Drückt mal die Daumen mit, das es das war und nun Ruhe ist an der Stelle.



    Ist eigentlich das viel zu fette(im Sinne von zu viel Öl) Laufen in der Einfahrzeit ein Problem bzw normal? Hab auch eher 1:28 statt 1:33 gemischt, um sicher zu gehen beim Einfahren. Sabbert aber ziemlich am Auspuff, daher erneuere ich die Dichtringe auch gleich noch.


    http://img847.imageshack.us/i/20110429110503.jpg/


    Wie tief sollte der originale Krümmer eingesteckt werden? Jetzt wars original ziemlich viel wie ich finde.


    http://img40.imageshack.us/i/20110429124621.jpg/

    Fährt mittlerweile Habicht, Bj. 1974. Vorher Kr51/1, S50, SR50.

    Einmal editiert, zuletzt von Jörn ()

  • Bin jetzt nochmal ne große (>10km) Runde gefahren, läuft mit den korrigierten Krümmer sehr viel besser, zieht auch sauber hoch. Leider ist meine Aktion nicht von 1005igem Erfolg gekrönt gewesen, ist immer noch leicht undicht. Ich werd das jetzt erstmal beobachten und dann evtl die Dichtkappe nochmal planschleifen oder oder austauschen.


    Was mich noch stutzig macht:
    Manchmal, wenn ich länger an einer Ampel gewartet habe, kommt sie schlecht los, bzw. hört sich an als wenn sie beim hochdrehen total versäuft. Dann zieht sie erst normal an und beim ausdrehen begrenzt/stottert sie, bis dann aus dem Auspuff pfatschen kommt, so ein lautes Pfftt-pflapp -Geräusch.


    Ist das bei regenerierten, nicht fertig eingefahrenen Motoren noch im Rahmen des Normalen oder mach ich mir zu viele Gedanken?
    Ich überlege, ob sie über den rechten KW-WeDi Öl zieht und deswegen dieses Problem auftaucht. Aber dann wäre das ja auch bei normaler Fahrt ein einer ziemlichen Nebelwand zu erkennen? Die hab ich nämlich nicht - alles normal, nur ganz wenig blauer Qualm beim Fahren, bisschen mehr bei Gasstößen im stehen.


    Meine größte Angst ist es, das ich den Motor wegen dem WeDi 20 nochmal spalten muss. (Und daher den frischen Zylinder runternehmen muss).

    Fährt mittlerweile Habicht, Bj. 1974. Vorher Kr51/1, S50, SR50.

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