Schwalbe Lenkerflattern Lenkerpendeln - gelöst

  • Hallo Nestler, ich wollte mal von meinem Pendelproblem berichten. Gibt ne etwas längere Geschichte.


    Vorgeschichte:


    Ich hatte bei ebay eine komplett restaurierte KR51/2 gekauft. War zunächst auch sehr zufrieden damit. Dann tauchte bei der ersten größeren Ausfahrt ein Problem auf: An ner Ampel ging sie aus. Nach ner Zeit wieder an und fuhr bis knapp vor die nächste Ampel. Dann ging nix mehr. Hat mit Lenkerpendeln erst mal nix zu tun. Der Grund für den Ausfall war die falsche Verlegung eines Zündungskabels an der Kurbelwelle vorbei, so dass die Isolierung durchgerieben wurde und der Zündgeberausgang mit Masse kurzgeschlossen wurde.


    Aber jetzt musste die Schwalbe ja irgendwie nach Hause. Und da die Freundin mit ihrer Schwalbe dabei war und der Rückweg nur einige km war, beschloss ich, abzuschleppen. Also Abschleppseil an der senkrechten Lenkerstange befestigt, ich auf das Zugfahrzeug, die Freundin auf die defekte Schwalbe. Das ganze ging erstmal ganz gut. Ich also beschleunigt. Bei so 40 Sachen guckte ich mal in den Rückspiegel und sah die abgeschleppte Schwalbe wild pendeln. Die Freundin konnte das Gefährt kaum halten. Also abgebremst, beraten. Nach Aussage der Freundin gab es bis 15km/h keine Probleme. Also mit 10km/h nach Hause gefahren. Dort die Zündungssache repariert. Und Probefahrt gemacht. Ich stellte zwar eine leichte Pendelneigung fest, so wenn man den Lenker anstösst, aber an sich nix schlimmes. Nur die Hand durfte man nicht vom Lenker nehmen, auch nicht nur eine. Dann ging's. Ich schob das Problem also aufs Abschleppen. Und dass die Schwalbe schon mal Pendelneigung zeigt, hatte ich im Forum ja schon oft gelesen.


    Bei der nächsten Tour wurden dann mal die Fahrzeuge getauscht, meine Freundin fuhr mal die Pendelschwalbe. Ich losgefahren, die Freundin hinterher. Ich sah im Rückspiegel, dass sie zurückblieb und fuhr rechts ran. Wieder das gleiche. Die Schwalbe pendelte über ca. 15km/h wie wild. Also ich wieder die Pendelschwalbe genommen und weitergefahren. Ich hatte keine Probleme solange ich die Hände am Lenker ließ. Ich überlegte, was denn bei meiner Freundin anders ist. Sie ist leichter. Und sie ist kleiner. Ich sitze mit 1,83 Körpergrösse in der Mitte der Sitzbank, sie sitzt vorne. Also bin ich mal versuchsweise nach vorne gerutscht (Knie seitlich am Knieblech vorbei), und siehe da: Starke Pendelneigung, fast unbeherrschbar. Schnell wieder zurückgerutscht. Aha. Also je weiter der Schwerpunkt nach vorne rutscht, desto mehr Pendelneigung. Gegenprobe: Nach hinten gerutscht. Kaum noch Pendelneigung.


    Das stand aber im Gegensatz zu den Beschreibungen im Forum, wonach die Pendelneigung stärker wird wenn die Schwalbe hinten belastet wird.


    Als ich dann später auf der gleichen Tour die Schwalbe nen steilen Berg runterrollen ließ und der Motor ausging, versuchte ich, in der Fahrt wieder anzutreten. Und dabei kam sie wieder ins Pendeln, aber wie wild. Bei so ca. 60 Sachen. Lebensgefährlich. Gewichtsverlagerung nach hinten nutzte nix mehr, und ob Vorder- oder Hinterradbremse war auch egal. Mit viel Glück kam ich ohne Sturz zum Stand. Und bin von da an mit höchster Vorsicht zurückgefahren.


    Zuhause habe ich dann den vorderen Schwingenträger zerlegt. Und siehe da: Eine seitliche Schweißnaht des Schwingenträgers hatte sich gelöst.



    Gruß


    Theo

  • Danke für die ausführliche Beschreibung, sehr interessant das Thema. Es freut mich für Dich, dass Du den Fehler gefunden hast. Dein Beitrag bleibt bei mir erstmal im Hinterstübchen gespeichert. :wink:

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!