Schwalbe springt schlecht an und geht dann wieder aus

  • Moin zusammen,


    ich bin seit kurzem auch Freund des Schwalbenhobbies, habe mir eine KR51/1 von 1975 zugelegt. Und stehe nun vor einem Problem, wo hoffentlich der eine oder andere erfahrene Pilot einen guten Hinweis weiß.


    Sie springt schlecht an (so nach dem vielleicht siebten Kick) und läuft dann auch bei ziehen des Startvergasers nur unter Zugabe weiteren Gases. Richtig rund klingt der Motorlauf nicht, ab und zu auch ein etwas rasselndes Geräusch. Nimmt man nur etwas Gas weg, geht sie aus.
    Das ist Stand heute nach dem Einbau eines neuen Vergasers.


    Zuvor passierte das: Sie fuhr schon zu Beginn eher mäßig, das war mir bewusst. Sprang beim dritten Kick an und lief im Standgas mit etwas erhöhter Drehzahl. Kam in Fahrt nur auf gute 45 km/h, die höchste Drehzahl erreichte man bei 3/4 Vollgas, mit mehr Gas sank die Drehzahl wieder.
    Hatte dann das Problem, dass sich die Schaltwippe etwas von der Welle löste, auf dem Fussbrett liegen blieb und kein zurückschalten mehr ging. Ich fuhr dann im dritten Gang so gut es eben ging, aber bei Steigungen war Schluss, die Schwalbe ging aus. Mit Anschieben bergab ging es dann noch mal an, mit gezogener Kupplung drehte der Motor auch hoch, aber nach dem einkuppeln war an vernünftiges fahren im 3. Gang nicht zu denken.


    So, nun habe ich als erstes einen nagelneuen BVF Vergaser (16N1-5) eingebaut. Beim inspizieren des alten fiel mir auf, dass die Vergasernadel in der untersten Kerbe steckte. Beim neuen positionierte ich die in der dritten Kerbe.
    Die Zündkerze liefert beim kicken Funken und sieht noch recht ordentlich aus.


    Jemand einen Tipp?

  • Ja, die beschriebenen Probleme waren vor dem Tausch des Vergasers. Seit dem Tausch treten die eingangs beschriebenen Probleme auf.
    Grundeingestellt hatte ich den Vergaser nicht, hatte gelesen, das dafür die Maschine ordentlich warm gelaufen sein sollte. Werde ich aber heute abend machen und berichten

    • Offizieller Beitrag

    Die Grundeinstellung macht man natürlich vorher -
    also den Schwimmerpegel auf 7mm und
    die Luftschraube 0,5 - 1 Umdrehung raus.


    Die Feineinstellung macht man dann am warmen Motor.


    Achso, blas den neuen Vergaser nochmal ordentlich mit Druckluft durch.
    Manchmal hat's da Produktreste in den kleinen Kanälen.

  • Erst mal danke für die bisherige Unterstützung. Habe es gestern nicht mehr geschafft, das auszuprobieren, könnte auch heute zeitlich knapp werden. Melde mich wieder, sobald ich die Grundeinstellung vorgenommen habe.

  • so, jetzt ist das Vögelchen leider noch mehr kaputt.
    Also die Vergaserdüsen sind in Ordnung. Habe die Kolbenschieberschraube fast ganz reingedreht und die Leerlaufregulierschraube 3/4 Umdrehung rausgedreht. Choke gezogen. Ankicken führte nicht zum anspringen.
    Habe das Moped dann angeschoben und den zweiten Gang eingekuppelt. Ohne zusätzliches Gas passierte nix, mit Gas brummelte es ein bißchen, es kamen Zündungen und ich hatte das Gefühl, sie unterstützt mich schon etwas beim schieben. Aber leider doch Fehlanzeige, kein echtes anspringen. Nochmal probiert, gleiches Ergebnis.
    Ich schnappte nach Luft und sagte noch zu meiner Freundin, die bekommt irgendwie zuwenig Benzin. Und noch ein Versuch. Aber - jetzt blockierte das Hinterrad komplett. Der Kickstarter kommt auch über das normale Spiel keinen Millimeter hinaus. Kolbenfresser? Oder Kolbenklemmer?
    Vor allem: was tu ich jetzt?

    • Offizieller Beitrag

    Gang raus, aufbocken, Zündkerze raus und rechten Deckel runter.
    Dann mit der Hand versuchen das Polrad zu drehen. In Uhrzeigerrichtung ist die normale Drehrichtung, aber auch mal entgegengesetzt.
    Was passiert?


    Peter

  • Die eine Schraube sitzt zu fest, muss erst einen vernünftigen Imbus besorgen. Werde auch die nächsten Tage vermutlich nicht zum schrauben kommen. Melde mich dann wieder.
    Was für Erkenntnisse ergeben sich denn aus der Polraddrehung?

  • Hmm, ich hab ja jetzt keinen Vergleich, wie sich das Drehen am Rad anfühlt, wenn alles in Ordnung ist.
    Aber unter einem weichen Widerstand würde ich was anderes verstehen, es erfordert schon etwas Kraft, um darüber zu kommen.
    Würde das grob aus der Erinnerung an vorhin so beschreiben: eine viertel Drehung butterweich, dann ne viertel Drehung irgendwie knirschig und schwergängig, dann der echte Widerstand, man könnte das haken nennen, dann wieder knirschig usw.

  • Ja, das bei rausgedrehter Zündkerze. Hatte das zwar zunächst noch vergessen, aber das rausdrehen hatte keinen Einfluss auf das Ergebnis.
    Habe heute früh noch einmal kurz gedreht: die oben gemachte Beobachtung kommt schon in etwa hin, allerdings wiederholt sich die Abfolge schon mehrmals bei einer Rotation des Polrades um eine Viertel Drehung (das Pilrad ist ja recht groß)

  • Jetzt mal ne ganz blöde Frage- Wie bekomme ich den Zylinderkopf runter? Also die beiden Schrauben in Fahrtrichtung links sind ja kein Problem, aber an die beiden rechten Schrauben komme ich mit der Ratsche und 10er Nuss nicht ran...

  • Gut Kai, das war ein Tipp ;)


    Also, habe jetzt den Zylinderkopfdeckel runter. Die Zylinder Fläche sah riefenfrei aus, habe auch keine ertasten können. Mit Zweitaktöl eingerieben, dabei einige kleine schwarze Partikel zutage gefördert.
    Das Drehen am Polrad ist jetzt leichtgängiger, wobei es nach wie vor unregelmäßiger Widerstand ist. Aber eben geringer. Der Kickstarter lässt sich auch wieder bewegen.
    Versuch gleich noch, ein paar Bilder hochzuladen

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