Schwalbe stottert

  • Moin,


    mein kleines Prinzesschen von einer KR 51/1K hat mal wieder auf einer Erbse geschlafen (ich hab glaub öfter den Schraubenschlüssel in der Hand als den Zündschlüssel seitdem ich sie habe :confused: ). Kürzlich fing sie beim Fahren an zu stottern: nahm kein Gas mehr an und hatte null Leistung. Beim ersten Mal gab sich das nach den ersten km und ich bin prima zur Arbeit und abends wieder zurück gekommen. Beim nächsten Mal dasselbe, aber dieses Mal hat sie sich nicht wieder beruhigt. Also angehalten, zur Sicherheit und aus Verzweiflung mal die Zündkerze gewechselt (was anderes hatte ich eh nicht dabei). Lief 30m und dann wieder gestottert. Dann ging auch nichts mehr, musste sie stehenlassen.


    Ich habe dann den Zündfunken kontrolliert, der sieht meiner Ansicht nach gut aus, kommt regelmäßig, wenn man die Kerze auf den Zylinder legt und den Starter tritt. Zur Sicherheit habe ich nochmal den Elektrodenabstand eingestellt. Der war minimal neben den 0,4 mm, aber wirklich nicht viel. Sollte meiner Meinung nach nichts ausmachen. Nächster Verdacht war Dreck im Benzin. Siehe da, in der Schwimmerkammer schwammen kleine Fitzel Dreck. Da ich den Vergaser eh draußen hatte, habe ich gleich nochmal die Schwimmereinstellung kontrolliert. Der hing auf beiden Positionen leicht zu tief (1 mm, vielleicht 1,5). Heißt aber auch, der Abstand zwischen unterer und oberer Position war richtig. Habe ich sehr penibel nochmal eingestellt. Dann Tank ausgespült, Benzinhahn sieht noch gut aus, ist auch noch nicht so lange in Gebrauch. Mittlerweile habe ich auch zwei verschiedene Filter zwischen Hahn und Vergaser gebaut, da nach zwischenzeitlichen Versuchen wieder Dreck im Vergaser war. Mit dem letzen Filter jetzt (https://www.amazon.de/gp/produ…age_o03_s00?ie=UTF8&psc=1) war dann kein Dreck mehr in der Kammer, aber sie läuft noch genauso beschissen wie vorher. Ach ja, Bezinlauf habe ich auch mit Filter gecheckt. Auf Reserve und ohne Tankdeckel sind es ca 180-190 ml/Minute. In genau der Konfiguration habe ich es dann auch getestet.


    Bevor ich jetzt wieder alles auseinander baue, den OT, die Zündung und weiß-der-Geier-was-noch kontrolliere (habe ich letzten Sommer erst alles machen müssen, weil sie nicht lief und ich krieg jetzt schon Magengeschwüre, wenn ich nur das rechte Trittbrett abschrauben muss ;) ), wollte ich mal Eure Tipps hören, wonach ich schauen könnte.


    Sie lief vorher ohne jede Änderung dieses Jahr super. Bin seit über nem Monat regelmäßig (1-2 Mal die Woche) gefahren, null Probleme. Und ohne, dass ich dann was dran gemacht habe, gings nicht mehr. Selbst die aktuelle Tankfüllung sind zweiten 5l aus einem 10l-Kanister, also beim Sprit ist eigentlich auch alles in Ordnung.

    Mein Nougatbomber: KR 51/1K, Baujahr 1979

    • Offizieller Beitrag

    Moin Seppel


    Die Filter zwischen Hahn und Vergaser setzt sich mit der Zeit zu.
    Die fangen nämlich auch noch die kleinsten Partikel ein.
    So einen Filter brauchst Du nicht.
    Achte lieber besser darauf, das der Tank nicht leer wird, wenn Du nämlich auf Reserve schaltest, spülst Du den ganzen Dreck, der sich schon abgesetzt hatte, in den Vergaser.


    Im übrigen sollten 200ml kommen - mit Tankdeckel und Vergaseroberteil.


    Zum Stottern:
    puste mal die Kanäle vom Vergaser mit Druckluft durch.
    Vorher natürlich alle Stellschrauben und Düsen ausbauen...


    LG Kai d:)

  • Aha, das mit dem Vergaser Oberteil ist gut. Ich habe bislang ohne gemessen. Das werde ich mal messen und dann den Vergaser durch pusten, danke :)


    Ohne den Filter drin war der Benzinfluss übrigens deutlich über 200 ml. Ich habe dann den Filter eingebaut und drin gelassen um zu gucken ob es mit besser wird. Was mich beim Ausbau stört, ist dass es ohne Filter Dreck in der Kammer hatte . Ist das nicht immer ein Problem?

    Mein Nougatbomber: KR 51/1K, Baujahr 1979

  • Bist du sicher, dass das das Problem ist? Immerhin hilft der Filter kein Stück. Und bevor ich Stunden in den Tank investierte, würde ich mir gern einigermaßen sicher sein, dass es das auch ist. Wenn sie wieder läuft kann ich den Tank ja immer noch reinigen.

    Mein Nougatbomber: KR 51/1K, Baujahr 1979

  • Ohne Filter hat sie genauso gestottert. Also auch wirklich genauso, so dass ich vermute, dass sich da nicht der Dreck und der geringe Benzinfluss abgewechselt haben.

    Mein Nougatbomber: KR 51/1K, Baujahr 1979

  • Ich hab den Vergaser durchgepustet und den Spritfluss mit Oberteil nochmal gemessen: unter 100 ml mit Filter, ohne knappe 150 ml. Viel zu wenig also. Erwartungsgemäß hat sie dann bei nem kurzen Testlauf weiterhin gestottert. Evtl war es leicht besser, da kann ich mich aber auch getäuscht haben.


    Habt Ihr noch andere Ideen? Vielleicht den Benzinhahn durchpusten? Ansonsten bleibt nur dann wohl nur noch ne gründliche Tankreinigung.

    Mein Nougatbomber: KR 51/1K, Baujahr 1979

  • ...ja, das ist auch gut, puste von unten mim Kompressor in den Tank vorher den Tankdeckel abmachen, das es auch ordentlich rausspritzt...oder halt mim Mund... mmmh lecka


    Mir ist unbegreiflich wie man sich Gedanken über das Reinigen von Bauteilen machen kann, wenn man weiß, das der Dreck ganz wo anders herkommt. Tank sauber machen dauert 2-3 Stunden, dann kann man wieder fahren. Du bastelst seit zwei Tagen sinnlos rum.:roll:


    Grüße Boris

    SR2E, Bj. 1960; Schwalbe KR 51/1 K, Bj. `80; S51B2-4, Bj.`88

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde auch sagen, gönne dem Tank eine Reinigung - zumindest mechanisch.
    Dazu schmeisst Du einfach zwei Hände voll Spaxschrauben in den Tank - nen halben Liter Sprit dazu und dann ne halbe Stunde schütteln. Du wirst beim ersten Ausleeren überrascht sein, wieviel Dreck da rauskommt.
    Bei Bedarf machst Du nochmal ne halbe Stunde mit frischer Flüssigkeit.
    Um neue Rostbildung zu reduzieren achte einfach darauf, das der Tank immer gut gefüllt ist.

  • Ich hab den Tank jetzt mechanisch gereinigt und danach noch mit Zitronensäure. Man sieht jetzt noch Rostspuren im Tank, aber nur kleine. Kann man darüber Tankversiegelung benutzen oder hält das dann nicht lange?

    Mein Nougatbomber: KR 51/1K, Baujahr 1979

  • soweit ich weiß muß das bei einer Tankversiegelung schon alles ordentlich sauber sein.


    Wenn du den Tank jetzt schon ausgebaut hast, spricht doch nix dagegen das Ganze mit der Zitronensäure nochmal zu machen. ACHTUNG! Die Zitronensäure muß kochen, wenn du sie in den Tank schüttest. Oder du erhitzt sie im Tank. Und sie muß solange wie möglich heiß bleiben. Auch mit dem Granulat nicht sparen, eine Packung (meine haben 375g) pro Tank. Und randvoll muß der Tank gemacht werden, sonst wirkt die Säure an der Oberseite innen nicht. Beim Entleeren kräftig schütteln, ich habe dazu auch immer mal eine Handvoll Split dazu gegeben.


    Tankversiegelung ist Ansichtsache. Ich meine man brauch es nicht, wenn der Tank mit Gemisch immer voll ist bzw. der Tank / das Moped trocken steht. Auch habe ich etwas Angst, das sich mit der Zeit die Beschichtung lösen könnte. Die bekommt man dann nämlich nicht einfach mit Zitronensäure weg.


    Andere schwören auf Versiegelung. Wenn es ordentlich gemacht wird, wird das schon gut sein.


    Grüße Boris

    SR2E, Bj. 1960; Schwalbe KR 51/1 K, Bj. `80; S51B2-4, Bj.`88

  • Hey, da ich gerade ähnliche Symptome habe, würde mich interessieren, ob die Tankreinigung zum erhofften Erfolg geführt hat oder wie der Stand der Dinge gerade ist.


    LG, Ulf

  • Hi Ulf,


    Ne, leider nicht. Der Tank ist jetzt sauber, wie es scheint, aber ich “hoffe“, dass noch Dreck ihm Benzinhahn steckt, der den Sprit bremst, denn der Benzinfluss war immer recht niedrig und zuletzt war die Kerze teilweise weiß. Wurde ja drüber auch schon geschrieben, ist ein altes Leid (vielleicht sollte man alle Schwalben vorne tiefer legen für mehr Gefälle im Spritlauf). Was ich aber noch gefunden habe: Der Unterbrecherabstand in der Zündung war etwas zu gering, vielleicht Abnutzung des Plastikhebels an Polrad. Seitdem läuft sie zumindest kalt wieder deutlich besser.


    Ich hoffe, das hilft.

    Mein Nougatbomber: KR 51/1K, Baujahr 1979

  • Hey danke!


    Hab mal den Spritfluss bei mir getestet, an dem liegt's nicht (>200ml/min ohne, fast 200ml/min mit Vergaseroberteil)...


    (Den Unterbrecher hab ich bei mir inzwischen auch unter Verdacht, denn das ist inzwischen das letzte nicht neue Teil, und er steht auch schon auf Anschlag, so dass eine Vergrößerung des Abstands nicht mehr möglich ist, ich meine allerdings auch, dass die 0,4mm noch gegeben sind, wenn ich das mit der Fühlerlehre richtig erfühlt hab).


    Viel Erfolg mit Deinem Vogel!


    Nachtrag: Hab gestern (8.8.) den Unterbrecher gewechselt, nun scheint sie wieder anstandslos zu laufen, mache heute mal 'ne längere Tour... ich vermute, dass die Feder ein wenig altersschwach war und sie es nicht mehr immer rechtzeitig geschafft hat, den Unterbrecher nach dem Öffnen wieder zu schließen.


    Gruß


    Ulf

    KR 51/1 Baujahr 1969

    Einmal editiert, zuletzt von lllf () aus folgendem Grund: Nachtrag

  • So, weiter geht die Odyssee. Der Tank ist ja mittlerweile ordentlich gesäubert und der Benzinhahn sicherheitshalber getauscht, falls da irgendwie ein Dreckstück drin steckte. Wenn ich jetzt das Benzin ausm Schlauch durch ein Zewa laufen lassen finden sich auch keine Krümelchen mehr drin. Hat nur leider das Stottern, wie oben schon geschrieben, meine ich, nicht verhindert. Stottert weiter genauso. Ich hab dann noch das Nadelventil im Vergaser und den Kanal vom Bezineinlauf ordentlich durchgepustet, auch keine Verbesserung und hat dann mal den Bezinfluss gemessen:


    Ohne Vergaseroberteil, ohne Tankdeckel, Bezinhahn auf normal: 250 ml/min
    Ohne Vergaseroberteil, ohne Tankdeckel, Bezinhahn auf Reserve: 300 ml/min
    Ohne Vergaseroberteil, mit Tankdeckel, Bezinhahn auf normal: 250 ml/min
    Ohne Vergaseroberteil, mit Tankdeckel, Bezinhahn auf Reserve: 300 ml/min
    Mit Vergaseroberteil, mit Tankdeckel, Bezinhahn auf normal: 150 ml/min
    Mit Vergaseroberteil, mit Tankdeckel, Bezinhahn auf Reserve: 150 ml/min


    Wie oben schon von Kai geschrieben sind aber 200ml mit Vergaseroberteil gefordert (auch ansonsten findet man ähnlich Aussagen im Internet, manchmal aber auch ohen Vergaseroberteil). Das scheint ja auch klar der limitierende Faktor zu sein. So oder so, tut sich nichts. Der Vergaser ist auch noch relativ neu, habe ich letztes Jahr erst gekauft. Den Alten habe ich noch da, hab mit dem mal gemessen, gleiche Bezinmenge. Entweder sind zufällig beide gleich weiter verstopft, wonach sie nicht aussehen, oder ich kann die 200 einfach nicht erreichen. Daher habe ich an der Stelle erst einmal die Fehlersuche auf Eis gelegt. Aber wenn Ihr noch Tipps habt, nur her damit.


    Ich habe mir dann mal die Zündung angeschaut und wie auch oben schon geschrieben festgestellt, dass der Unterbrecherabstand zu klein war. War ca 0,35 mm statt der nötigen 0,4 mm. Habe ich also geändert. Danach war es erst besser. Dann wurde es wieder schlechter. Ich hab nochmal nachgemessen. Da war mir wohl der Abstand beim Festschrauben wieder verrutscht, war wieder leicht unter 0,4 mm. Also wieder erweitert, stimmt jetzt. Zündfunken (bei ausgeschraubter Kerze) ist regelmäßig.


    Also rein mit der Kerze und angetreten. Rennt, richtig gut. Knappe 10 Sekunden später bleibt sie stumpf stehen. Geht einfach aus. Kein Gestottert, gar nichts. Läuft einwandfrei und sozusagen von einer Zündung zur nächsten kommt nichts mehr. Läuft aus und steht. Wieder anwerfen funktioniert nicht, nur ab und zu kommt man ein einzelner oder ganz wenige Takte zustande, das war's. Wenn ich ein Weilchen warte, läuft sie wieder für ein paar Sekunden. Die Kerze hat nach der kurzen Zeit keine Farbe angenommen, nur zwischen den Elektroden ein bisschen und dort sieht es eigentlich ganz gut aus. Was meint Ihr?


    Ich hab einen Ansatz, aber würd gerne mal Eure Meinung hören, ohne dass ich es beeinflusse. Ich werds die Tage mal ergänzen und dann könnt Ihr dazu auch gerne was sagen.

    Mein Nougatbomber: KR 51/1K, Baujahr 1979

    • Offizieller Beitrag

    Viel Text, da muss man sich ja richtig durchackern.


    Wenn der Motor nur einige Sekunden läuft, dann erst nach geraumer Zeit wieder anspringen will, dann gibt es vermutlich Probleme mit der Benzinversorgung. Schau mal unter diesen Stichwort ins nesteigene Wiki. Das könnte helfen.


    Peter

    • Offizieller Beitrag

    Moin


    Ich gehe mal davon aus, das beide getesteten Vergaser am Tank mit Dreck gelaufen sind!?
    Versuch mal den Einlauf am Vergaser mit Rostlöser zu fluten und dann lässt Du den mal über Nacht auf der Seite liegen damit das Zeugs auch arbeiten kann. Dann erst mit Bremsenreiniger und danach mit Druckluft spülen.
    Ich wette da liegt nur ein Rostflöckchen im Einlauf... ;)


    LG Kai d:)

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