stottert, kommt nicht auf touren

  • Hallo zusammen,


    Im letzten Jahr habe ich immer schon diverse Probleme mit meiner KR51/1 gehabt. In diesem Jahr dachte ich mir, es muß jetzt mal geklotzt und nicht gekleckert werden, auch die Simme sollte nicht mehr auf die Straße kleckern, also mach ich gleich eine Motorregeneration. Die hat dann der Simsonladen Schmidt in der Pflügerstr. in Berlin durchgeführt. Erst war alles bestens. Nach wenigen 100 km ist mir die Schwalbe kurz nach dem Anfahren ausgegangen und wollte auch nicht mehr anspringen. Ich also das Teil einige Kilometer zu Schmidt geschoben, immer wieder versucht anzukriegen, aber vergeblich. Bei dem 100. Versuch hat sie auf einmal gehangen; der Motor ließ sich nicht mehr antreten oder anschieben; da war eine Blockade. Simson Schmidt hat festgestellt, daß eine Mutter sich gelöst hatte und hat die Zündung neu gemacht, also Spule und Kondensator. Dann lief die Schwalbe einige weitere 100 km, legte erst an Höchstgeschwindigkeit zu, bis auf knapp 60 km/h, dann hatte ich aber immer gedacht, ein Rasseln zu hören über etwa 52 km/h im 3.Gang bzw. bei über 35 km/h im 2.Gang. Darüber kam sie dann auch nicht mehr.
    Jetzt habe ich kleine Probleme beim Starten, sie kommt nicht sofort. Was aber viel schlimmer ist: Erstens kommt sie nur kalt über 50 km/h und noch schlimmer: Zweitens bleibt sie beim Gasgeben, sogar im Leerlauf, noch mehr aber unter Last, immer bei gewissen Drehzahlen stehen und nimmt kein weiteres Gas mehr an und sie zischt, ich nehme an im Auspuff. Das ist umso deutlicher zu spüren, wenn sie etwa 4km gefahren ist, also warm ist. Ich tuckere also im ersten Gang bei ca. 3000 Umdrehungen rum, wenn ich die Kupplung schleifen lasse und zusätzlich etwas Glück habe, dreht sie auch hoch und ich kann in den zweiten Gang schalten, dann wiederholt sich das ganze wieder in den dritten. Wenn sie mal über 4000 Umdrehungen ist, fährt sie ganz ok. Ich muß sie aber auch an Ampeln immer hochtourig halten, wenn ich halbwegs sicher sein will, danach nicht zum Verkehrshindernis zu werden. Zudem habe ich den Eindruck, daß der Auspuff recht heiß wird; gerade wenn ich im Stau oder an einer Ampel stehe, gibt es manchmal eine Menge Qualm. Beim Fahren weniger. Simson Schmidt hatte auch schon Mitleid, und hat mir, da ich schon so viel Ärger mit dem Moped hatte, kostenlos eine neue Zündpule eingebaut, weil er dachte daran hängt es. Hat aber kaum was gebracht, Symptome sind zwar schwächer geworden, aber nach ein paar km mehr wieder voll da.
    Achso, vergessen: Vergaser ist brandneu gewechselt, ein Bing, hat zwar ein besseres Übergangsverhalten als der originale, aber gebracht hat's auch nichts. Auspuff habe ich vor ca. 500 km gewechselt, und mir gestern auseinandergebaut und angeschaut; der kann's wohl auch nicht sein.
    Fazit: Motor, Zündung, Vergaser, Auspuff neu; Schwalbe läuft trotzdem scheiße. Wer weiß Rat?

  • den Luffi habe ich auch kürzlich erst gereinigt, auch wenn ich versuchsweise den Plastikstöpsel an der ansauggeräuschdämfungskiste abziehe, damit der vergaser leichter an Frischlauft kommt merke ich keinen Unterschied. Auch wenn ich das Endstück des Auspuffes entferne (klar ist dann laut) gibt es keinen Unterschied. Also am ein- und ausatmen liegt's nicht.

  • klar läuft die auch ohne luffi. habe ich aber nur kurz zum testen versucht, sollte man auch nicht im Dauerbetrieb machen; schließlich hat so ein luftfilter ja einen Sinn.
    Was ich vermute: Entweder es liegt an der Elektrik/Zündung, da ja eine neue Zündspule durchaus einen Unterschied macht. Oder der Motor hat irgendeinen Schaden beim einfahren genommen.
    Falls die Ursache an der Elektrik liegen sollte: Was wäre denn da denkbar? Kann denn unabhängig von Kondensator, Zündspule, Unterbrecher, Zündkerze etwas defekt sein, so daß die oben beschriebenen Defekte auftreten?
    Falls es am Motor liegen sollte, ich also zum Beispiel einen Klemmer (keinen Fresser) gehabt haben sollte: Hätte ich das gemerkt? Wenn ja wie?

  • irgendwo können das noch zwei probleme sein, davon ausgegangen, das der auspuff wirklich frei ist.


    1. falschluft
    2. du hast ein rasseln gehört, zuviel frühzündung


    ok, spule wurde gewechselt, nur wer nicht arbeitet macht auch keine fehler. evtl. zündung vergessen einzustellen, vergessen nach dem einstellen die grundplatte richtig festzuziehen. oder aber an beides gedacht und beim letzten aufschieben des polrades den keil aus der nut geschoben und insofern trotzdem keine korrekt eingestellte zündung.


    falschluft kannst du selber auf die schnelle prüfen. greif dir irgendeine sprühflasche (z.b. muttis blumensprüher, bloß nicht erwischen lassen) und fülle diese mit wasser. motortunnel abbauen und motor starten, dann den bereich zwischen vergaser und zylinder gut einsprühen. eigentlich sollte sich da nichts tun in dem moment, dreht sie plötzlich hoch oder geht gar aus, herzlichen glückwunsch dann haste den fehler gefunden. defekte dichtung tauschen, bzw. flansche begradigen wenn die krumm sind.


    gruß
    peter

  • Na vielen Dank Peter,


    an Falschluft habe ich natürlich auch schonmal gedacht. Der Simson Schmidt meinte, das sei ausgeschlossen, da dann der Motor im Leerlauf immer Drehzahlveränderungen haben müßte und ist dann noch relativ breit auf das Thema eingegangen. Aber ich werde Deinen Tip mal versuchen.
    Die Zündung hat er, wie Du ja sagst, repariert. Und, da ich dabei war, weiß ich daß er sie auch wieder eingestellt hat. Daß er das Ding mehrfach falsch einstellt, halte ich für so gut wie ausgeschlossen.
    Aber was mir da gerade noch für ein Gedanke kommt: Das einzige, was an dieser Zündung noch nie gewechselt wurde, ist der Magnet. Kann es vielleicht sein, daß der nur eine gewisse Zeit (Baujahr 1977) hält und sich entmagnetisiert? Das würde auch einiges erklären; zufrieden war ich mit der Zündanlage jedenfalls zu fast keinem Zeitpunkt.

  • bedingt hat der schmidt recht, leider nur bedingt!


    bei jedem motor macht sich falschluft bemerkbar, bei einem einzlylinder kann falschluft kommen bis der papst kommt soweit man entsprechend die möglichkeit hat das leerlaufgemisch entsprechend anzupassen (gut, irgendwann geht es nicht mehr). gleiches gilt logischerweise auch für mehrzylinder, hier liegt der fall aber etwas anders. auch hier kann man ausgleichen (fetteres gemisch) und er wird bis zu einer gewissen grenze fehlerfrei laufen.


    1. einzylinder
    1.1 der verlierer bei falschluft. im leerlauf mag es passen das der motor noch gut läuft, beim gasgeben ist ende (keiner da der ihm helfen kann)
    2. z.b. vierzylinder
    2.1. leerlauf siehe oben und wenn lasst kommt kotzt der eine ab. nur, da sind ja noch drei die ihn mitsclhleifen


    für mich klingt das mehr nach falschluft als alles andere und würde auch (durch das magere gemisch und damit überhitzung des motors) deine zündprobleme definitv erklären! wenn kontakte, kondensator, spule neu sind, warum fährt meine seit jahren problemlos? wenn der motor aber zu heiß wird hat die zündanlage keine chance mehr.


    guten flug von peter, der 20 jahre bei nem boschdienst gearbeitet hat

  • sicherlich kann sich ein polrad entmagnetisieren streitet keiner ab, vor allem dann wenn es durch falsche montage an irgendeiner spule geschliffen hat.


    polrad lassen wir mal außen vor.


    auch eine 51/1 kann absolut zuverlässig laufen, was die zündung betrifft.


    voraussetzungen:


    zündspule und kondensator ok
    kontakt ok und auf 0,4mm eingestellt
    zündzeitpunkt ok
    richtige kerze mit richtigem elektrodenabstand drin!!!!
    sicherheitsfunkenstrecke ok
    leider bei der 51 /1 immer wieder vernachlässigt, der kerzenstecker. der darf nicht mehr als 1 kiloohm haben und natürlich den richtigen anschluß für die kerze (nicht lachen, ich habe da schon dinger gesehen). steht auf dem stecker drauf, also schau doch mal nach( 1k bzw. 5k etc).


    man kann diese zündanlage (auch wenn sie nicht der reißer ist) gut zum laufen bringen, letztes jahr (jetzt geht es auch wieder los) bin ich jeden tag einfache strecke 25 kilomter damit zur arbeit gefahren, unwohl war mir absolut nicht.


    jetzt wird evtl. einer kommen und sagen, ja die ossis da war alles besser und die mopeds sowiso, was soll ein ossi anderes sagen.


    nö, ich bin wessi gebohren in hamburg nur hat mich die simson absolut überzeugt. zusätzlich kotzt mich dieser ganze ossi wessi kram eh an.

  • Vielen Dank für den ausführlichen Beitrag, laurel,


    ich werde dann glaube ich mal gerne das Ding auf Falschluft kontrollieren.
    Und was das und die Zündung angeht: Beides könnte dafür sorgen, daß der Motor


    - im Leerlauf kalt gut läuft, nur ganz heiß fehlzündet und ausgeht,


    - im mittleren Drehzahlbereich schon bei geringer Hitze scheiße läuft, bei hoher Hitze dann fast gar nicht mehr und


    - selbst bei größter Hitze keine Fehlzündungen im hohen Drehzahlbereich auftreten, und


    - Leistungseinbußen über den ganzen Bereich?



    Ich gehe mal davon aus, daß der Schmidt, der das ja immerhin seit Jahrzehnten zu machen scheint, eine Zündung einstellen kann. Kondensator ist wenige Wochen alt, Zündspule mehrfach gewechelt, Unterbrecherkontakte frisch abgeschliffen.
    Kerzenstecker weiß ich nicht, ist mit dem Ding aber auch schon gut gelaufen; so ein schwarzer Plastikstecker von NGK, den Simson-Seelig letztes Jahr mal drufgesetzt haben, weil der angeblich der beste sei.

  • So, hat wegen Abgabe von meiner Diplomarbeit etwas länger gedauert, bis ich das mal gecheckt habe.
    Habe eben das gute Teil mit dick Wassernebel versehen. Es hat sich am Leerlauf nichts geändert. Weder hoch noch runter. Ich würde also eher auf die Elektrik tippen, was meint Ihr?
    Oder kann so ein Fehler auch durch einen eventuell vorher passierten Klemmer auftreten?


    Viele Grüße

  • Nur so am Rande: Der Plastikzündstecker von NKG soll schon ganz gut sein, ist auch wasserdicht und so, hat aber 5kOhm. Weiß aber nicht, ob zuviel ZK-Widerstand die Funktion so sehr stört

  • Du hast nicht geschrieben, ob du den Zylinder hast ausschleifen lassen oder erneuern. Wenn das der Fall war und du nach der Werkstadt
    Vollgas gegeben hast , wirds ein Klemmer gewesen sein.
    Da hilft nur Zylinder runter und nach Kratzern suchen. Wenn ja, dann
    neu schleifen lassen und neuen Kolben rin. Sonst verkrümelt sich
    die Leistung .

  • hab mir deine ersten angaben noch mal angesehen
    wenn du damals den starterhebel nicht mehr runtertreten kontest
    würde ich sagen, es war auf jeden fall ein klemmer. ( kann auch die Kubelwelle schädigen).

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