KR 51/2 springt nur mit Startvergaser an und nimmt kein Gas

  • Hallo allesamt,


    ich habe eine Schwalbe einer Freundin auf dem Hof stehen und inzwischen verzweifeln wir. Die Schwalbe sprang nach einem Stillstand von einer Woche nicht mehr an.
    Die Schwalbe zeigt folgende Symptome:
    - springt nur mit Starvergaser gezogen an
    - läuft nur mit diesem, gezogen, weiter
    - nimmt ganz schwer Gas an
    - wenn sie mal etwas höhere Drehzahl hat geht sie aus
    - ebenso, wenn man den Startvergaser loslässt.


    Zur Diagnose:
    - Zündfunke saftig blau (nach den Maßnahmen unten)
    - Auspuff frei (haben auch mal ganz ohne Tüte gestartet, genau gleiches Verhalten)
    - keine optischen Mängel durch meinen Blick gefunden...
    - wenn sie langsam tuckert, entstehen hier und da Funken am Unterbrecher, aber nur einzelne
    - Kerzen- und Unterbrecherabstand sind 0,4mm nach Fühllehre


    Was wir taten:
    - Kerze, Kerzenstecker und Zündspule (extern) gewechselt
    - Neuer Unterbrecher und Kondensator
    - Tank war verrostet und wurde gesäubert, ebenso Benzinhahn, neuer Sprit
    - der Vergaser wurde 3-fach gewechselt – ja sogar ein neuer wurde drangebaut
    - zum Vergaser wurden auch Gasschieber und Choke-Stöpsel gewechselt
    - verschiedene Stellungen der Nadel
    - Zündpunkt vor- und zurückverlegt (etwa halber Zentimeter vor und hinter dem ursprünglichen Ort)



    Ich bin inzwischen echt verzweifelt.

    3 Mal editiert, zuletzt von bas89 () aus folgendem Grund: Ergänzung.

  • Danke für deine schnelle Antwort. Welche Orte kommen für die Nebenluft in Betracht? Direkt vor dem Vergaser ist ein großer schwarzer Gummi (ich kenne die Schwalbenbegriffe bisher nicht, aber habe mit meiner S50 schon recht viel Erfahrung), dort werde ich mal nachschauen, ob vielleicht ein Riss drin ist. Vor und hinter dem Vergaserflansch sind korrekte Dichtungen.

    • Offizieller Beitrag

    Dass die Schwalbe nur mit Startvergaser anspringt, ist erstmal normal; dafür ist er ja da. Grundsätzlich würde ich ein Vergaserproblem vermuten - waren die drei ausprobierten Exemplare auch die richtigen Vergaser, oder nur welche, die grad zufällig rumschwirrten? Waren diese Vergaser denn wirklich alle sauber und korrekt eingestellt?


    Das wär die Richtung, in die ich weiterforschen würde, wenn die von dir oben beschriebenen Umstände (Auspuff frei, etc.) zutreffen...


    Beste Grüße
    Ralf

  • Ein Vergaser ist aus meiner S50 – eindeutig ein „herumschwirrender“, in meiner Simson läuft der super. Aber du hast schon Recht und deswegen haben wir tatsächlich einen neuen, korrekten BVF-Vergaser gekauft, der korrekt mit Düsen bestückt ist. Das Verhalten hat sich aber nicht grundlegend geändert, mit keinem der dreien.

  • Wir haben den Nebenlufttest durchgeführt, nirgendwo änderte sich die Drehzahl während des Sprühens. Dann nahmen wir diese Gummipatrone vor dem Vergaser raus (Verhalten änderte sich nicht) und ich sprühte vorsichtig in den Vergaser, woraufhin sie ausging. Jetzt bin ich mit meinem Latein am Ende und die Schwalbe wird gerade zum nächsten Profi weitergereicht – mal sehen was es ist…

    • Offizieller Beitrag

    Wenn Du hier auch Dein profil mit PLZ und Wohnort ausfüllen würdest, dann könnte sich die Wahrscheinlichkeit drastisch verbessern, von einem anderen Nestler Hilfe vor Ort zu bekommen.
    Z.B. könntest Du zu meinem nächsten Schraubernachmittag nach Sickte kommen.


    Peter

  • Ah, danke für den Hinweis. Ich bin sonst ziemlich datensparsam, aber das scheint nützlich zu sein ;) Es ist ja auch nicht so, dass ich keine Beziehungen habe. Werde auch nächste Woche mit nach Suhl zum Treffen kommen :)


    Die Schwalbe ist jetzt aber weg, nach Hamburg, eindeutig außerhalb meiner Reichweite (Magdeburg). Ich werde euch aber auf dem Stand halten, auch wenn das eine Weile dauern könnte.

  • Hallo bas89,
    die Schwalbe hatte ich inzwischen bei mir: eure Maßnahmen waren schon ok. Nur wenn es nicht an der Zündung und am Vergaser liegt, kann es nur am Motor selbst liegen: Nach Öffnung des Motors zeigte sich der Fehler: Der Simmerring der Kurbelwelle zum Primärritzel war herausgerutscht!! Somit war eine Verbindung zwischen Kurbelgehäuse und Getrieberaum. Für einen Zweitakter nicht so vorteilhaft. Da der Simmerring nirgends gegen Verschieben gesichert ist (schlechter Maschinenbau!) habe ich nach Neumontage mit Körnerpunkten rings um den Simmerring am Gehäuse das erneute Herausrutschen bei nachlassender Klemmung z.B. durch Versprödung erschwert. - Da der Motor nun einmal zerlegt war sind gleich alle Lager und Dichtungsringe ausgetauscht worden. Nachträglich mussten wir noch das Ziekeilgetriebe neu einstellen. Ärgerlich ist dabei, dass man eigentlich Spezialwerkzeuge braucht aber durch ausprobieren bei demontierter Kupplung ging auch das. - Jetzt schnurrt sie wieder.
    Vielen Dank für Dein Engagement, Grüße nach Magdeburg!

  • Oh man, also ich hätte den Motor zwar auseinander nehmen können – aber das wäre mir dann bei einer fremden Maschine doch schwer gefallen.


    Großartig, dass sie wieder läuft! Grüße an das Töchterchen ;)

  • Hallo ceka,


    Ein spröder Wellendichtring wird halt alle paar Jahrzehnte mal getauscht. Körnerschläge gegen das Herausrutschen? Naja, wie soll man nun jemals einen neuen Wedi unbeschadet wieder einbauen? Sorry, aber diese Methode halte ich persönlich für großen Murks...und bei einer KR51/2 ist das Tauschen der Wellendichtringe echt kein Problem!

  • Hallo N_DICKS,
    wenn man die Wellendichtringe mit den Fingern rein drücken kann (insofern ist da Tauschen kein Problem, in meinen Augen aber nicht zuverlässig), musst Du Dir etwas überlegen! Ich kenne es so, dass man die Wellendichtringe mit einem Dorn auf den Sitz rein schlägt.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!