Wer sympathisiert mit der ehemaligen DDR und wer nicht?

  • Hier jetzt mal Ne Frage, die mich wirklich schon länger beschäftigt. Fast alle hier im Forum fahren mit Begeisterung Simson, manche vielleicht auch Trabi o.ä. Mir ist leider schon oft aufgefallen, dass manche Menschen z.b. ein altes DDR-Schild (das weiße, ovale) z.B. auf ihrem Trabi haben, oder ihre Schwalbe im NVA-Stil restaurieren.


    Ist das jetzt nur der Wille zur absoluten Originalität, oder wollt ihr damit ausdrücken, dass ihr das damalige System toll fandet? Ich bin selber 4 Jahre nach der Wende geboren (zum Glück!) und kann daher keine eigen Erfahrungsberichte liefern, jedoch reichen mir Berichte von Eltern, Großeltern, Freunde meiner Eltern, Großeltern usw. um mir meine Meinung darüber zu bilden.


    Ich weiß, dass ich niemanden in seiner politischen Meinung ändern kann, das will ich auch gar nicht. Nur leider stelle ich fest, dass manche Menschen eben relativ locker mit der damaligen Zeit umgehen und evtl deswegen mit DDR-Fahne u.ä. rumfahren oder "Die Linke" oder noch "linkere" Parteien wählen.


    Mich würde einfach eure Stellung zu diesem Thema interessieren, mein Thread ist jetzt vielleicht ein wenig holprig formuliert, aber da gibt es auch viel, was man noch fragen könnte.
    mfg
    Albi

  • Nun ja, ich habe auch NVA Taschen, aber eigentlich nur, weil sie gut ausschauen und klasse Verarbeitet sind ;).


    Die Leute, die nen Trabbi mit DDR Schild haben, wollen denke ich einfach zeigen, dass sie aus der DDR kommen, eben ein echter Ossi, und dazu sollte man auch stehen, genauso wie ich ein echter Wessi bin. NVA Look ist eher geschmackssache, man könnte ja auch die Bundeswehr nehmen, aber mal im Ernst ? Mit was sind die denn damals in der DDR rumgedüst, und wenn man schon ein Ostfahrzeug hat, sollte man dich auch den Ost Militär Look nehmen. Denkbar wäre es, dass ein Ami seine Schwalbe im Marines Stil umbaut :D


    MfG
    Besier

  • Also ich sympathisiere nicht mit der DDR, aber was mich bei der Simson halt freut ist schon die Robustheit für die Arbeiter und Bauern ( also uns den normalen Menschen) die ihr kleines Moped halt jeden Tag im Nahkampf des Straßenverkehr bewegen, Es gibt vielleicht bessere Mokicks mit mehr schnick schnack und trallala, aber wo viel verbaut ist, geht auch nun mal mehr kaputt. So und wenn man sich mal den Straßenverkehr anschaut stellt man fest, auch hier in Westfalen das eine Schwalbe oder eine S 51 die einem den Weg kreuzt keine seltenheit ist , wo bei ich immer schmunzelt feststellen muss das viele Zündapp , Kreidler und co. anscheinend nicht den Mauerfall überstanden haben!!!!!!!. Was ich damit sagen will, ob man die DDR mag oder nicht , oder man gerne Nostalgisch zurück denkt an die Zeit der Ampelmännchen und nicht vorhanden Bananen sind doch die Simson´s ein Grund dafür warum wir alle hier so friedlich Fachsimpeln. Und dies beweist das nicht alles aus der Zone schlecht war !!!


    Gruß Schwalbe

  • Du sagst es Schwalbe!!


    Und nicht jeder, der eine Simme im NVA Look fährt wählt die Linken, das halt ich aber mal für n Gerücht ;)

    Ich bin so froh das ich n Hähnchen bin!

  • wer sympathisiert mit der DDR.. son Blödsinn.. wer mit Untertdrückung, Diktatur und Ausbeutung sympathisiert hat wohl aus der Geschichte nichts gelernt... in der DDR war dein Weg vorgezeichnet, du wusstest was du wirst, hattest alles was du zum leben brauchtest und musstest dich um nix kümmern.. außer morgens deine Arbeitskraft für den Frieden zur verfügung zu stellen. um ein Produlkt herzustellen, das weit unter oder über Wert verkauft wurde.. und wenn du was verändern wolltest wurdest du mundtot gemacht und im besten fall dazu eingesetzt den Frieden zu schützen, indem du deinen Nachbarn denunzierst... klar, wer so aufgewachsen ist, hat es schwer in einer Welt klarzukommen, wo man selber den Arsch hoch kriegen muss, um was zu werden und um sich seine Träume zu erfüllen.. Und wenn man dann heute den Arsch um 10 noch immer nicht aus dem Bett kriegt, drauf wartet des dein Agent der Agentur für Arbeit dir nen Job gibt, bei dem man nicht arbeiten muss aber mit 3000€+ netto nach Hause geht ist es doch klar dass man sich zurück zur guten alten Zeit sehnt, wo alle arbeit hatten und schnaps billig.. und am 1. MAi die rote Fahne zu schwenken gab auch 10 Mark... schön wars..
    trotzdem gab es Menschen mit Weitblick, die Fahrzeuge konstruiert haben und wussten wo man welche Hebel ziehen muss damit sie auch für den Stadtverkeht tauglich waren und trotzdem auf dem Feld nicht im Schlamm steckengebleiben (60 km/h für Arbeiter und Bauern). außerdem mussten die Fahrzeuge ewig halten. (Konsum hat der Plan ja nicht vorgesehen.. und modernisierung auch nicht).
    Ich bin auch in der DDR geboren. als die Wende kam war ich 9. bis dahin hab ich schon voll in der Propagandamaschine und dem Staatlichen Bildungssystem dringehangen und wusste dass ich in der Schule nicht erzählen darf, dass ich bei Oma Sesamstrasse gucken durfte.. Ich weine der DDR keine Träne nach, dennoch habe ich schöne Kindheitserinnerungen und Opas blaue Schwalbe ist eine davon.. genau wie Papas Trabbi.. und das Simmi-basteln in der Nachwendezeit.. eine liebe dich sich bis heute gehalten hat..

    4186 km mit der Schwalbe durch Skandinavien: wayup.jimdo.com

  • Ich vermute mal das diese alten Fahrzeuge einfach haltbar genug gemacht worden weil ja was neues nicht unbedingt verfügbar war .Welcher Hersteller baut denn heute noch für die Ewigkeit ,abgesehen von ein paar wenigen

    Meine S51 hat einen Vierventilzylinderkopf vom Trabant 500

    • Offizieller Beitrag

    Ich vermute mal das diese alten Fahrzeuge einfach haltbar genug gemacht worden weil ja was neues nicht unbedingt verfügbar war .Welcher Hersteller baut denn heute noch für die Ewigkeit ,abgesehen von ein paar wenigen



    Die staatliche Vorgabe war eine Mindestlebensdauer vor grösseren Revisionen von 40.000 Kilometern.
    (Quelle: DAS BUCH Seite 20)


    Peter

  • wer sympathisiert mit der DDR.. son Blödsinn.. wer mit Untertdrückung, Diktatur und Ausbeutung sympathisiert hat wohl aus der Geschichte nichts gelernt


    da hast du vollkommen recht, aber so würde das ja so kaum jemand sagen. Dann heißt es eher, damals hatten ja wenigstens alle Arbeit, man hatte mehr Gemeinschaftsgefühl und so schlimm war es auch nicht, wer keinen Ärger gesucht hat konnte sehr gut leben...


    Ich fand den Simson-Beitrag im MDR vor kurzem teilweise so, wenn da verglichen wurde wie viele damals Arbeit hatten im Vergleich zu heute, wie schön das damals mit dem gemeinsamen Frühstück und dem Frauentag und dem Besuch von Margot und ihrer Haarfarbe war, wie schlimm der Zusammenbruch war und jetzt sind alle arbeitslos...


    Andereseits hat der Beitrag ja auch schön gezeigt, dass das ein völlig marodes System war, dessen wirtschaftlicher Zusammenbruch nur eine Frage der Zeit war.

    Aber sicher war nicht alles schlecht, wäre Simson im Westen gewesen, wären die (wie die Westhersteller) schon viel früher Pleite gewesen, weil alle Autos kaufen (können), so haben wir jetzt mehr 2Rad-Oldtimer zum Hegen und Pflegen ;)


    Albi
    du hast schon recht mit deiner Frage nach Sympatisieren, aber so direkt würden das wohl nur ganz eingefleischte DDRler sagen. Das Sympatisieren kannst du dann nur mit "unschuldigen" Fragen entlocken.


    Es gibt sicher viele ältere Mitbürger aus den neuen Bundesländern (so heißt das doch, oder ;)) die mehr oder minder mit der DDR sympatisieren, was aus ihrern Lebenserfahrungen heraus (teilweise) ja auch durchaus verständlich sein mag.

    • Offizieller Beitrag

    ein völlig marodes System war, dessen wirtschaftlicher Zusammenbruch nur eine Frage der Zeit war.


    Durch die Teilung der Welt u.a. in Ost und West war der Zusammenbruch "dem Westen" ganz recht. Sicherlich haben dabei aber viele in erster Linie ihren Reibach im Auge gehabt und weniger an die damit einhergehenden Probleme gedacht. Es sei denn, diese wurden gebraucht, um Errungenschaften der Gewerkschaften wieder einzukassieren.


    Ganz anders sieht das jetzt mit Griechenland aus. Da wird versucht, den Zusammenbruch "koste es was es wolle" zu verhindern. Vermutlich aber auch nur, weil es um den grossen Reibach geht.


    Peter

  • Durch die Teilung der Welt u.a. in Ost und West war der Zusammenbruch "dem Westen" ganz recht. Sicherlich haben dabei aber viele in erster Linie ihren Reibach im Auge gehabt



    Meine Aussage war (nur), dass das System wirtschaftlich nicht tragfähig war.


    Was dann nach der Wende mit der Wirtschaft gemacht wurde, ist ja eine ganz andere Frage.


    Sicher haben viele versucht, einen Reibach zu machen, aber Simson z.B. hatte doch keine Chance zu überleben, weil der bisherige Markt im Osten nur wegen der schlechten Verfügbarkeit von PKW existierte.


    Die Leute haben sich ja keine anderen Motorräder sondern Autos gekauft. Es waren ja nicht die "bösen Wessis" die Simson plötzlich boykotiert haben, sondern die "Ossis" die schon lange lieber Auos gehabt hätten und auf einmal kaufen konnten.


    Man sieht ja sehr schön an MZA, was für Simson noch möglich wäre, nämlich Ersatzteilversorgung. Ein neuer Motor kostet ja schon 500,- €, bei Neufahrzeugen hätte Simson (genau wie die Westmopeds) keine Chance auf dem Markt.


  • Man sieht ja sehr schön an MZA, was für Simson noch möglich wäre, nämlich Ersatzteilversorgung. Ein neuer Motor kostet ja schon 500,- €, bei Neufahrzeugen hätte Simson (genau wie die Westmopeds) keine Chance auf dem Markt.


    Da möchte ich dir wiedersprechen. Simson hat große Mengen Ersatzteile und fertige Mopeten auf Halde produziert, die keiner mehr wollte. Was hätten denn die Mitarbeiter von Simson machen sollen, als noch mehr auf Halde zu produzieren?


    MZA verkauft heute immer noch originale Ersatzteile aus dem damaligen Simson- Fundus! Das zeigt doch mehr als eindeutig, das erheblich mehr produziert wurde als verkauft werden konnte. Auf Dauer überlebt das kein Unternehmen.


    Ich glaube, das Simson Mopeten in großer Zahl nur überlebt haben, weil über einen langen Zeitraum originale Ersatzteile aus der Konkursmasse von Simson verramscht werden konnten. Heute können sie für kleine Maus in Fernost produziert werden, und finden deswegen ihre Käufer.


    Wie bereits in einem anderen Beitrag geschrieben: 1999 kostete beim Simson-Händler eine Zylinder-Garnitur 245DM! Für diesen, der Qualität entsprechenden Preis, wollte sie keiner mehr haben. Bei Ebay kann man gelegentlich eine für ca. 50€ ersteigern.


    MZA profitiert davon, das sie zuerst für kleines Geld den größten Teil der Konkursmasse übernehmen konnten. Zum zweiten hatten sie den langen Atem die geringe Nachfrage nach den E-Teilen durchzuhalten. Und nur weil die E-Teile billig waren und sind, hat MZA überlebt. Weil dadurch der Bedarf aufrecht erhalten werden konnte.


    Wer würde z.B. heute eine Schwalbe fahren, wenn hierfür ein regenerierter Motor 1300€ wie z.B für eine NSU-Quickly kosten würde?


    Was die neuen Motoren von MZA anbelangt, wer kauft die denn? Ich bin mir sicher, das die meisten Simson-Fahrer eher ihren alten Motor überholen (oder lassen) als sich einen neuen zu kaufen. Insbesondere weil von selbsternannten Spezialisten bereits (meisten in Schwarzarbeit) Motoren für 80€ angeblich regeneriert werden! Offizielle Simson-Werkstätten (wenn es sie noch gäbe) hätten da schon einen schweren Stand. Auch hier im Netz gibt es genügend Leute, die für eine Motorenregenerierung einen Preis 170€ für angemessen halten. Aber das ist ein anderes Thema....


    Gruß Peter

    Perfekte Arbeit macht dauerhaft Spaß. Murks schafft dauerhaft Verdruss!

  • Da möchte ich dir wiedersprechen.


    Das sehe ich eigentlich nicht als Widerspruch. Watt isch jesaht hän, is datt Simson nicht als Fahrzeugbauer hätte überleben können sondern heute nur noch ein Oldtimer-Ersatzteilmarkt existiert. Wer würde denn ein ganzes Moped zu marktwirtschaftlichen Preisen kaufen, wenn schon der Motor 500,- Tacken kostet. Eine, äh Optimierung des Humankapitalbestandes auf MZA-Level wäre unumgänglich gewesen.


    Der Markt wäre ohne die billigen Ersatzteile sicher kleiner, würde aber wie bei anderen Oldtimern noch existieren. Es gab ja bei der Wende noch so viele Fahrzeuge, dass so oder so einige überlebt hätten. Zu unserem Glück wurde der Markt in der DDR ja künstlich bis dahin am Leben gehalten.


    Schönen Gruß ins Rheinland

  • Man steht hier wieder viel mist drinn. Wer heute gerade mal 30 ist oder 35 . sollte seine Fre..e halten . er kann nur vom erzählenhören geschichte weitergeben . Hatte seine Freunde und Bauklötzer , viel zu jung um vom regime verfolgt oder ausgebeutet zu werden . Politik hat ihm im dem Alter auch noch nicht interessiert .


    Da der grösste teil der schwalbefahrer Jünger ist . würde ich das ding schliessen und löschen . Blödsinn!!

    Ick hab doch keine Ahnung . Und davon viel.

    • Offizieller Beitrag

    Man steht hier wieder viel mist drinn. Wer heute gerade mal 30 ist oder 35 . sollte seine Fre..e halten . er kann nur vom erzählenhören geschichte weitergeben . Hatte seine Freunde und Bauklötzer , viel zu jung um vom regime verfolgt oder ausgebeutet zu werden . Politik hat ihm im dem Alter auch noch nicht interessiert .


    Da der grösste teil der schwalbefahrer Jünger ist . würde ich das ding schliessen und löschen . Blödsinn!!


    Dann erzähl uns armen, unwissenden Endzwanzigern doch, wie es wirklich war. Schließlich gibt es ja nur eine, völlig objektive und wahre Wahrheit. Lass uns dran teilhaben.

  • Kann ich nicht , weil zu jung :D . Ich bin geborener Ossi und anfang 30 , und ich habe zu ostzeiten nix vermisst , warscheinlich auch weil ich es ander´s nicht kannte .

    Ick hab doch keine Ahnung . Und davon viel.

  • Gefragt wurde (ursprünglich) nach Sympathien für die DDR, die können wohl auch jüngere Menschen haben.


    viel zu jung um vom regime verfolgt oder ausgebeutet zu werden ...Blödsinn!!



    Was soll das heißen?


    Entweder: es wurden Menschen verfolgt und unterdrückt


    Dann verstehe ich dein Problem nicht, das hat ja keiner hier bestritten.


    Oder: Niemand wurde verfolgt und unterdrückt (genau wie niemand die Absicht hatte, eine Mauer zu bauen:shock:)


    Dann frag ich mich, wo du diese Gewissheit hernimmst. Du wurdest vieleicht nicht unterdrückt, aber gleich auf alle anderen zu schließen? Unter Hitler, Stalin und Franco wurde bestimmt auch keiner unterdrückt oder ermordet, ich jedenfalls nicht:rolleyes:.


    Edit: vielleicht hast du auch nichts vermisst, weil du deine Freunde und Bauklötzer hattest und Politik dich noch nicht interessiert hat.Aber das alle im Forum und in diesem Thead hier so jung sind, wage ich mal zu bezweifeln.

  • Gut dann schau mal in die Profile der jenigen die geschrieben haben , ich habe auch nicht gesagt "alle" aber überwiegend sind die meisten von uns soo alt , das wie nicht annähernt sympartiesieren können , weil wir das system nur vom hörensagen kennen . Und ich bin 33 jahre alt , komme aus berlin und war am tag der wende bei meinem Trainig . Es interessierte mich überhaupt nicht was hinter der mauer abging und ja ich bin jeden werktag an der mauer mit Fahrrad langgefahren .

    Ick hab doch keine Ahnung . Und davon viel.

  • Darf ich anmerken, dass die DDR (wie übrigens jedes andere Land auch) aus weitaus mehr als nur einem politischen System bestand und dass man sich durchaus von selbigem distanzieren und gleichzeitig das Land an sich lieben kann?


    Warum wollen manche die DDR um jeden Preis auf das damals herrschende Regime reduzieren?


    Gruss, Steven (32J., Exil-Ossi, stolz darauf)

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