Aus einer fränkischen Motorradzeitschrift:
Einen nicht alltäglichen Einsatz erlebten Beamte der Verkehrspolizei Bayreuth am Samstagnachmittag. Besorgte Verkehrsteilnehmer hatten einen in Fahrtrichtung Süden auf dem Standstreifen der A 9 sehr langsam fahrenden Mopedfahrer mitgeteilt.
Die beauftragte Streife stellte sich zur Durchfahrtskontrolle vor der Rastanlage Pegnitz auf. Kurz darauf kam schon der Zweiradfahrer „vorbeigebraust“. Mit einer geschätzten Geschwindigkeit von 35 bis 40 Kilometern pro Stunde fuhr er auf dem Standstreifen dahin und schließlich in die Rastanlage ein. Die Polizisten nahmen die „Verfolgung“ auf und konnten ihn kurze Zeit später anhalten.
Nicht ohne Stolz und unter Vorzeigen der Visa und Einreisestempel im Pass, erläuterte der 22-jährige Student aus Japan seine Reiseroute. Von Okinawa in Japan war er mit seiner rosa „Manga 50er“, über Russland, die Ukraine, Polen und Tschechien nach Deutschland gefahren. Von hier aus will er nach einem kurzen Abstecher nach Paris dann per Schiff die Heimreise antreten. Von den gut ausgebauten deutschen Autobahnen war er sichtlich begeistert, sie ermöglichten ihm eine schnelle Fahrt nach Frankreich.
Allerdings war dem reiselustigen Studenten nicht bekannt, dass er mit seinem Gefährt die Autobahn gar nicht benutzen darf. Nach der obligatorischen Belehrung und einem kleinem Fotoshooting versicherte der junge Mann, zukünftig diese Fernstraßen zu meiden. Mit einem fröhlichen „Sayonara“ und einem Lächeln verabschiedete er sich von den bayerischen Beamten.
Respekt davor
Jonas