Es kommt des Öfteren vor, dass Gewinde bei Schrauben, Muttern oder in Bauteilen, wie z.B. Gehäusen schwergängig werden.
Im Prinzip sollte man fast jede ordentliche Schraubverbindung ohne Werkzeug bis zum Anschlag mit den Fingern verschrauben können. Auf jeden Fall aber immer die ersten drei oder vier Gewindegänge, damit man merkt, dass man die Verschraubung nicht schief angesetzt hat. (Besonders wichtig bei Feingewinden wie z.B. Zündkerze oder Krümmermutter)
Bevor man zu Gewindebohrern oder Schneideisen greift, um die Leichtgängigkeit wieder herzustellen, sollte man mit weniger "schweren Waffen" sein Glück probieren.
Es kann ja schliesslich sein, dass die Schwergängigkeit nur durch Dreck oder eine leichte Verformung begründet ist und beides lässt sich viel leichter und ungefährlicher anders beseitigen. Schneideisen und Gewindebohrer sind nämlich aus sehr hartem Material und tragen sehr schnell Material vom Gewinde ab.
Ich habe mir Reinigungsmuttern und Reinigungsschrauben in M5 bis M10 selber hergestellt.
Dazu versieht man ganz einfach die Mutter bzw. die Schraube mit einem Schlitz quer zu den Gewindegängen. Die Muttern werden einseitig durchgesägt, die Schrauben erhalten einen wenige mm tiefen Schlitz.
Natürlich wird vor dem Einsatz vom Reinigungswerkzeug eine Vorbehandlung des Gewindes mit Lappen, Kalt- oder Bremsenreiniger, Druckluft o.ä. vorgenommen
Jetzt wird das Reinigungswerkzeug vorsichtig in/auf das zu reinigende Gewinde gedreht, bis der Widerstand stärker wird, dabei sammelt sich ggf. Dreck im Schlitz. Das Reinigungswerkzeug wieder rausdrehen, den Schlitz vom Dreck reinigen und wieder von vorne, immer wieder und weiter vorsichtig bis zum Anschlag. Dabei kann man die Kraft wenn nötig leicht erhöhen, um Verformungen zurechtzudrücken.
Regelrecht vermurkste oder fehlende Gewindegänge kann man so natürlich nicht wieder herstellen.
Die Reinigungsmuttern kann man auch gut gebrauchen, wenn man Schrauben in den Schraubstock einspannen will, ohne dabei das Gewinde zu beschädigen.
Peter