Frage zu POR15

  • Hallo Leute,


    ich hab da mal ne Frage zur Tankentrostung etc. Ich wollte mir beim Korrosionsschutz-Depot POR15 kaufen. Da gibt es die kleine Dose mit 113 ml - reicht die für nen Simme S51 Tank? Dann heißt es in der Anleitung das Ding muss lackfrei sein - dafür werd ich dann noch Zitronensäure oder ähnliches brauchen richtig?
    Und zum Schluß - wie zum Henker wird POR aufgetragen innen? Streichen is ja wohl eher nich drin - reinkippen und schütteln?!? :confused:


    Trotz zahlreicher Suchtreffer find ich irgendwie nicht die Antwort hierzu ... :(


    Gruß


    Jonas

  • Die kleine 115 ml Dose hat auch locker für den 15 L Kreidler Tank gereicht. Kannste nehmen ;).


    Du musst das Zeug in den Tank kippen und den Tank ständig drehen, bis alles benetzt ist. Das dauert. Da der Lack so dickflüssig ist, habe ich ihn mit etwas Nitroverdünnung verdünnt. Ging dann besser zu verteilen, hat aber viel länger zum Trocknen gebraucht.

  • Die kleine 115 ml Dose hat auch locker für den 15 L Kreidler Tank gereicht. Kannste nehmen ;).


    Du musst das Zeug in den Tank kippen und den Tank ständig drehen, bis alles benetzt ist. Das dauert. Da der Lack so dickflüssig ist, habe ich ihn mit etwas Nitroverdünnung verdünnt. Ging dann besser zu verteilen, hat aber viel länger zum Trocknen gebraucht.


    und wann bekomm ich raus ob alles benetzt ist? Der ist ja nich gerade gut einsehbar ... Wie hast du es gemacht? Oben und unten die Öffnungen verschloßen? Wie lang ungefähr zeitlich muss ich einplanen? Gibt es beim Trocknen verarbeiten ne Mindesttemperatur?

    • Offizieller Beitrag

    Der ist ja nich gerade gut einsehbar


    Mit POR15 habe ich keine Erfahrung, wird aber nicht viel anders sein, als bei dem von uns Braunschweigern eingesetzten Tank-Sets Kreem rot von Ammon. Dort stehen alle notwenigen Verarbeitungshinweise im mitgelieferten Papier.
    Und um den Tank innen zu betrachten: http://www.schwalbennest.de/si…enbeleuchtung-103653.html


    Peter

  • Also ich habe seit locker 6 Jahren in einem S51 Tank POR15 und bin absolut zufrieden. Leichte Verarbeitung, lange Haltbarkeit. nHatte das Set für ~30€, Entfetter, Entroster, Phosphatierer und der Lack. Der Entroster hatte micht nicht ganz überzeugt, habe mit Oxalsäure nachbehandelt.
    Die 113ml Dose hat gereicht, es lief sogar einiges davon wieder aus dem Benzinhahnstutzen.
    Die Dose musst du vollständig in den Tank gießen, der Rest würde sowieso in der Büchse aushärten.
    Also ich empfehle es uneingeschränkt.


    Zum ausleuchten habe ich diese einfachen Klemm-(LED)-leuchten benutzt, TOP!!!!
    Für gerade mal einen Euro kann man die in vielen 1€-Shops kaufen. An der roten Leuchte sieht man sogar noch die Lackspuren vom POR15...
    Durch die Tankbefüllungsöffnung kann man den unteren Teil des Tanks gut betrachten, durch die Benzinhahnöffung auch den oberen Teil, mehr schlecht als recht, aber ausreichend!

  • Da häng ich mich doch gleich mal ran...
    Habe mir auch das kleine Set gekauft. Zur Vorbereitung habe ich schon mit Zitronensäure gearbeitet. Allerdings war mein Tank wohl doch verosteter als angenommen. D.h. es befinden sich immer noch Rostflecken im Tank (relativ großflächig).
    Was meint ihr, sollte ich nochmal mechanisch vorarbeiten (Spaxschrauben etc.) oder wird der Rostlöser den Rest auch so schaffen?

  • Naja, Spaxschrauben sind spitz, keine Frage, ich bevorzuge aber frischen Split. Und dann gehts los, schütteln bis die Arme schmerzen.


    WICHTIG ist, das du schon vorher entfettest, denn der Rost ist ja schwammartig, dadurch auch schön mit Öl getränkt. Dann kann auch die beste Säure nichts ausrichten.

  • Tank renovieren geht sehr gut mit dem POR15 Tankset vom Korrossionschutzdepot. Ich habe vorher den Tank mit Split (Straßenbausplit, möglichst scharfkantig!) so ca. 500g gefüllt und dann stundenlang geschüttelt (gibt gut Keulen) um den losen Rost so gut wie möglich zu entfernen. Schrauben gehen auch.

    Wichtig ist, das man dazu entweder Kaltreiniger oder Sprit oder Spiritus etc gibt und den Deckel/Benzinhahnloch gut verschließt, sonst saut das.

    Dann den ganzen Mist auslaufen lassen / rausschütteln. Dann sehr sehr gut mit Spiritus / Wasser o.ä. ausspülen, es darf GARNICHTS krümeliges mehr drin sein!! Achtung: Alten Eimer nehmen, ist ne ziemliche Sauerei. Handschuhe sind anzuraten.

    Danach kann man das Set anwenden, besteht aus 3 Teilen : Reiniger Marine Clean, Entroster Metal Ready und der Beschichtung POR15.

    Zunächst: VORSICHT vor dem Reiniger!!!!! das Zeug ist super scharf, hab mir die Hände damit verätzt, obwohl ich Handschuhe anhatte (lief dahinter).
    Grundsätzlich es es entscheidend, alle Arbeitsschritte pingelig genau einzuhalten, sonst kommt die Beschichtung hoch und der Tank ist hin. Die Vorbereitung ist das Wichtigste, das Beschichten geht am schnellsten. Ziel ist es, den Tank erst Fettfrei und danach rostfrei zu bekommen.

    Das Reiniger-Zeug wird mit Wasser (warmes) gestreckt und eingefüllt. Dann alle paar Stunden wenden, damit es überall hinläuft und das alte Fett/Öl/Gummi etc. aus dem Tank frisst. es MUSS überall hinlaufen können. Das dauert schon ne gute Weile - Anleitung beachten. Danach muss der Tank peinlich genau sauber gespült werden mit Wasser. Wenn der Tank hierbei noch nicht fettfrei ist (Bremsenreiniger zum Spülen reicht nicht!), geht die Prozedur von vorne los. Ich hab 2 komplette Zyklen gebraucht.

    Das Entrosterbad funktioniert genauso. Je nach Roststärke muss die Soße länger oder Kürzer einwirken, kann man gut mit ner Taschenlampe durchs Einfülloch beobachten. Dort wo die Flüssigkeit steht, wird der Rost aus den Poren gefressen und die Oberfläche ist wie neu. Das muss ebenfalls rundrum geschehen, also immer 1-2h auf einer Seite, dann wenden, wieder 1-2h etc. Dauert ewig, muss aber. Dabei aufpassen, das der Kram nicht eintrocknet. (Theoretisch kann man auch soviel kaufen, das man den Tank am Stück auffüllt, das wird aber sehr teuer).
    Danach den Tank wieder mit Wasser ausspülen und jetzt wichtig, SOFORT komplett durchtrocknen, Fön oder HEißluftfön. Lässt man den Lufttrocknen ist durch die offene Oberfläche nach 30min - 1h alles wieder braun. (und das entrosten startet von vorn!!!!).

    Bis hierhin hab ich fast ne Woche gebraucht, an der ich täglich am Tank gearbeitet habe (!) Das Beschichten ist dann easy. Farbe gut aufrühren (schütteln reicht nicht!!!), hinein geben und ausschwenken, bis überall Farbe ist. Auslaufen lassen, so dass KEINE Pfütze stehen bleibt, falls doch --> Stück Draht mit Stoff dran, auftitschen.
    Überall muss ein dünner Farbfilm drauf sein. Ist was frei --> Fett aus dem Benzin gerät drunter, Beschichtung hebt sich --> alles umsonst.

    Die Einfüllöffnung hab ich mit nem Pinsel eingestrichen, ebenso die Unterseite vom Tankdeckel (Entlüftungsloch freilassen oder Zahnstocher rein).

    Dann muss der ganze Kram bei Zimmertemperatur mehrere Tage durchtrocknen. KEINEN FÖN / Wärme etc verwenden!!! Das muss langsam gehen damit die Endfestigkeit erreicht wird. Dann ist die Beschichtung hart wie Glas am Ende. Dann kann normal Sprit rein und außen noch lackiert werden, wer will.


    Insgesamt ein langer und in meinen Augen sehr aufwendiger Vorgang, der sich aber lohnt ,wenn man den originalen Tank erhalten will. Am meisten Aufwand macht das Vorbereiten und entrosten, weil im kleinsten Set recht wenig Flüssigkeit ~jeweils 220ml drin ist (was aber eigentlich reicht). Beschichten an sich ist echt easy. Daher auch ne Überlegung, nen neuen Tank zu kaufen und den zu beschichten eigentlich sinnvoll ist, wenn mans eilig hat und das Geld ausgeben will. Ich war geizig und hab mir das volle Programm gegeben. Letztlich hab ich das gleiche wie für nen neuen Tank bezahlt: 23€ das Tankset, 10€ Laschen schweißen, ~15€ für den Außenlack. Der neue wäre zwar neu, aber nicht innenbeschichtet.


    Viel Text, ich hoffe es hilft. Bei Fragen, Fragen.

    Fährt mittlerweile Habicht, Bj. 1974. Vorher Kr51/1, S50, SR50.

  • So, noch zwei kurze Anmerkungen:


    Hier ein hilfreicher Link, (fast) idiotensicher:


    http://www.korrosionsschutz-depot.de/pdfs/por15tanks.pdf


    Und: beim Verwenden von Metallready, der alten Schlumpfenspucke, nicht zu viel Zeit verstreichen lassen. Immer schön 2 Stunden einwirken lassen, nächste Seite usw.
    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass nach zu langer Einwirkzeit die Wirkung von Metalready nachgelassen hat und nicht einmal mehr zwischenzeitlich angesetzten Flugrost abgetragen wurde. Ich habe dann nochma kurz Zitronensäure benutzt.


    Danke nochmal an Jörn, sehr hilfreich dein Post!

  • Meiner Meinung nach lohnt die sich aber wirklich. Hatte meinen vorher noch an den Laschen nachschweißen lassen und der ist immer noch topp. Hab grade eben mal reingeleuchtet, Beschichtung ist wie neu.

    Fährt mittlerweile Habicht, Bj. 1974. Vorher Kr51/1, S50, SR50.

  • Alternativ zu Lackieren geht es angeblich auch mit Bleikugeln, die Hinterlassen dann ne Bleischicht auf dem Metall, welche gut schützen soll. Allerdings kann man sich dann wohl auf die guten alten Bleimännchen an den Zündkerzen einstellen :D.


    Weiß jemand davon zu berichten ?

  • bin auch gerade dabei. habe mich aber für das Set von KBS entschieden. Womit habt ihr die Tanköffnung dicht gemacht? So einen dicken Korken hab ich nicht und mit dem normalen Tankdeckel ists undicht sobald ich den Tank auf den Kopf drehe.

  • Zum ausschwenken habe ich eine Tetra-Pack Scheibe ausgeschnitten und mit dem Tankdeckel gesichert.
    Nach dem Ausschwenken habe ich die Scheibe direkt wieder entfernt und mit den Resten der Farbe die ganzen kleinen Ecken und Kanten vom Stutzen lackiert.

  • bin begeistert von eurem erfindungsreichtum :smile:
    den ersten reinigungsgang hab ich durch, aber ich hätte gedacht das es jetzt schon anders aussehen würde. wie wars bei euch nach dem ersten gang mit der reinigungsflüssigkeit?

  • Keine Ahnung, zu lange her, habe es in 3 Tagen aber auch wieder vor mir. Allerdings mit einem nagelneuen Tank.


    Meinst du die Flüssigkeit zum Entfetten? Rostmäßig bringt die eigentlich keine Verbesserung.

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