Kaufen für die Müllhalde...

    • Offizieller Beitrag

    Wenn sowas eh getauscht wird, darf das nur die Nutzungszeit halten. Wenn technisch veraltet, muss! es auch kaputt sein. Mehr kostet Geld und auch unnötige Ressourcen.


    Da haben "wir" uns die Suppe aber auch selber einbrocken lassen!
    Weil "wir" der Werbung auf den Leim gehen.
    "Wir" glauben, ohne das Allerneueste, Allerbeste nicht mehr auskommen zu können. Koste es, was es wolle.


    Dass es durchaus auch anders gehen kann, sehen wir doch an unseren Simmen. Man muss es/sie nur wollen.
    Das könnte man nicht nur, das kann man sicherlich auch auf viele andere Bereiche des täglichen Lebens übertragen. Es fängt bei den Lebensmitteln an, die tonnenweise weggeworfen werden woraus die Bewegung der Containerer entstanden ist. Es sind (waren eher) die Hausbesetzer, die sich gegen Hausabrisse und Luxussanierungen gestellt haben. Da gibt es sicherlich noch mehr Beispiele.


    Die Schere, die sich zwischen arm und reich nicht nur im eigenen Land, sondern viel mehr noch zwischen der ersten und der dritten Welt aufklappt, wird, wenn wir dem Leben auf Kosten des Lebens anderer nicht selber Einhalt gebieten, irgendwann mal wieder zuklappen und "uns" erwischen.
    Diejenigen, die uns diese geile Gier eingeredet haben, werden vorgesorgt haben, aber "uns" werden sie dann fallen lassen, wie 'ne heisse Kartoffel.


    Ich geh am kommenden Sonntag hier in Niedersachsen wählen, garantiert nicht diejenigen, die ich für diese Systematik für mitverantwortlich halte. Das haut das System zwar nicht aus den Angeln, ist aber ein kleiner von vielen möglichen Schritten.


    Peter

  • Geiz ist Geil
    Der Werbeslogan kam NICHT aus der Bevölkerung!!!!
    Ist ein Werbespruch, der monatelang benutzt wurde.


    Jetzt wird er der Bevölkerung vorgehalten - aber durch das jährlich schrumpfende Nettoeinkommen ???
    manchmal nötig.


    Jedoch sollte man aufwachen und Artikel kaufen, die man wirklich braucht und es wert sind.


    Wie viele schon geschrieben haben: Augen auf - manchmal ergattert man ein Schnäppchen auf Secondhandmärkten, Flohmärkten oder Ebay.
    Da gibt es noch gute Qualität aus älteren Produktionzeiten.


    Habe auch z.B. vor einigen Jahren eine supertolle Lammfelljacke auf einem Flohmarkt erworben, fast ungetragen, für Kleines Geld, hält Jahre !!!! und ist superwarm.
    So etwas kostet neu im Laden.....


    Peter, Du hast auch Recht:
    nicht nur jammern - sondern auch Konsequenz zeigen. Mit Wahlen oder den genannten Volksvertretern haben wir doch noch Möglichkeiten. Sollten die aber auch nutzen.


    Gruß
    Holger


  • Das ist so schön gesagt, halte ich aber für illusorisch! Es ist ja auch die Frage, wie die Wirtschaft dann weiterlaufen soll?! Da hängen ja auch viele Arbeitsplätze dran.
    Denkst du wirklich, dass so ein Gesetz von den Volksvertretern beschlossen werden würde?

  • Geiz wurde mal als Todsünde tituliert! Ich kaufe auch nicht bei Amazon,da dort die Mitarbeiter ausgebeutet werden. Schlecker wurde durch die Kunden sabotiert.
    Das große fängt immer im kleinen an. Ich mache es vor und manch einer spricht mich darauf an. Bsp: Simson:
    Ich sage dann immer: Nicht über den Ozean mit Schweröl geschifft.Verbraucht weniger als alle modernen Roller,läßt sich alles reparieren-und wissen sie eigentlich wieviel energie und damit öl verbraucht wird um den Stahl für die Rahmen herzustellen und das Plastik bei den Joghurtbechern!...... Jedes fahrende alte mopped ist Klimaschutz!!!!
    Andreas

    HS1 12 Volt 35/35 Watt, electronikzündung.4 Gang. Sr 50 /1 c

  • Zu der grundsätzlichen Frage:


    Die Annahme, das es immer allen besser gehen soll, funktioniert nicht ohne Ausbeutung.


    Wenn in einem System der Wert 100 exisitiert, sollen AG und AN nach der Logik jeweils 50% besitzen. Spätestens beim ersten Wunsch nach Gehaltserhöhung der AN hat der AG weniger, wenn er/sie sich den zusätzlich ausgegebenen Wert nicht von woanders organisiert.


    Der Denkfehler ist, das es nicht allem (immer) besser, sonder gut gehen sollte. Die Definition von gut ist der Knackpunkt. Relative und absolute Armut gehen als Begriffe in solchen Diskussionen regelmäßig durcheinander. Wenn in D Leute als arm bezeichnet werden, sind die meisten in meinen Augen nicht "arm", haben aber VIEL weniger Barmittel zur Verfügung als der _Durchschnitt_. Armut ist relativ zum Durchschnitt.


    Ist übrigens eine ähnliche Diskussion wie mit dem IQ. Der ist auch immer relativ zur Vergleichsgruppe. Und da gibts weltweit sehr unterschiedliche Kohorten davon.

    Fährt mittlerweile Habicht, Bj. 1974. Vorher Kr51/1, S50, SR50.

  • Ich kaufe auch nicht bei Amazon,da dort die Mitarbeiter ausgebeutet werden. Schlecker wurde durch die Kunden sabotiert.


    Ich denke, dass die Leute bei Amazon froh sind einen Job zu haben, sonst würden sie dort nicht arbeiten. Die "Schleckerfrauen" sind jetzt arbeitslos.

    Das große fängt immer im kleinen an.


    Da hast du recht! Nur wenn etwas größer wird, steigt der Markt mit ein, weil er weiss, dass er wieder Profit heraus holen kann. Wie z.B. Bioprodukte. Jetzt ist alles Bio. (Nebenbei: Wo Bio draufsteht muss nicht Bio drin sein.) Und diese Bioprodukte sind erheblich teurer als die Nichtbioprodukte. Somit kann sich nur der Bio leisten, der das Geld hat. Und es gibt viele, die das Geld nicht haben.


    Ich meine, wenn es einen Markt für Bio gibt ist das ja nicht schlecht. Und wenn die Sachen auch wirklich biologisch erzeugt werden, um so besser.


    Mich stört nur, dass der Markt immer an allem und jeden mit profitieren will.

  • Relativ betrachtet (siehe oben) stimmt der sogar trotzdem:


    Theoretisch könnte es auch allen besser gehen, die Abstände dazwischen sind aber entweder kleiner/größer/gleichbleibend. Etwas besser auf dem niedrigsten Niveau ist immer noch wenig.


    Daher muss man erstmal konkretisieren, was eigentlich das Problem sein soll. Verteilungsgerechtigkeit? Nachhaltigkeit? Verbesserung an sich?

    Fährt mittlerweile Habicht, Bj. 1974. Vorher Kr51/1, S50, SR50.

  • Ich denke, dass es in unserem System immer um Profit geht. Billig kaufen, teuer verkaufen. Aus den Bedürfnissen des Menschen wird Kapital geschlagen und dabei in kauf genommen andere Menschen/Tiere/Umwelt dafür auszubeuten.


    Und da kann ich mich nur Net-Harrys Frage anschliessen:


    Woran es mir fehlt ist eine Idee für ein umgebautes Wirtschaft- bzw. politisches System, in dem wir auch ohne eine derartige exponentielle Entwicklung und ohne Ausbeutung von Menschen in der Dritten Welt vernünftig leben. Und geht das überhaupt ?

  • So traurig es ist, aber es wird auf dieser Welt immer Menschen geben, die andere Menschen ausbeuten. Das ist sehr leicht zu sagen, wenn man weiß, zu welchen Grausamkeiten die Menschenheit fähig ist. Alles andere ist eine Utopie. Gerne verweise ich in diesem Zusammenhang auf den folgenden Satz:

    Ein Wolf ist der Mensch dem Menschen, nicht ein Mensch, wenn man sich nicht kennt.
    (http://de.wikipedia.org/wiki/Homo_homini_lupus)



    Passend zum Thema soeben gelesen:
    Haltbarkeit : Warum Elektronik häufig so schnell kaputtgeht
    Ich weiß nun wieder, warum ich für Apfel-Produkte nicht viel übrig habe.

  • Das es den Menschen in der dritten Welt entscheidend, und in wirklicher Lebensqualität, besser gehen sollte ist wohl nicht möglich. Dann müsste sich unser eigener extreme Wohlstand im Vergleich zur dritten Welt deutlich senken.
    Man stelle sich nur vor, die Ressourcen der Erde müssten plötzlich für 1 Millarde mehr Menschen herhalten um diese 3x täglich angemessen mit Nahrung zu versorgen. Wie das umgesetzt werden könnte? Schließlich müssten dazu alle umdenken. Wir müssten Verzicht lernen. Ganz ehrlich, ich kann mir vorstellen dass einige in Fairtrad-Läden rammeln (und unnützen Krempel einkaufen, der ja doch nur produziert wurde um unseren Konsumdurst zu stillen) oder sich "Bio" ernähren, um sich einem Stück ihres schlechten Gewissen zu entledigen. Würde man mal ganz konkret die Leute fragen, auf welches Drittel ihres "Wohlstandes" sie zugunsten der dritten Welt verzichten möchten, keiner würde so spontan eine Antwort wissen. Ich auch nicht.


    Und wäre das doch irgendwann umgesetzt, hatten die Menschen in der dritten Welt "gerade mal" etwas zu essen. Und ginge es ihnen nun besser, wollten sie sicher mehr und mehr Wohlstand. Immer mehr und mehr. Und wer will ihnen das verdenken, sie sind ja genau wie wir auch nur Menschen. Und wieder wäre dies nur möglich, wenn jemand anderes dafür verzichtet.

  • Mehrwert ist Arbeit! Wer mehr haben will als ein anderer muß es dem anderen vorenthalten.(Durch mehr an Arbeit oder durch wegnahme.Raub,Kapitallebensverischerungsvertäge,Gründung einer Bank,Steuerflucht ,Arbeiten durch Zeitarbeitsfirmen usw.)

    HS1 12 Volt 35/35 Watt, electronikzündung.4 Gang. Sr 50 /1 c

  • So kann man das nicht sagen. Es gibt wahrscheinlich mehr Menschen als die Bundesregierung es einräumt, die nur mit Nieriglöhnen vom AG für ihre Arbeit bezahlt werden. Da bleibt einem nichts anders über als ab und an mal bei Tedy, Kik oder sonstigen Billig-Läden Klamotten und Gedöhns zu kaufen.


    Wie will man einen Menschen mit einem 950€ Gehalt erklären das Sie Bosch blau, Klamotten aus dem Bio-Kleidermarkt kaufen sollen?


    Das mag heutzutage für nen Inschänör noch machbar sein, aber die berühmte Krankenschwester hat an den heutigen Gehältern schon eher zu knabbern. Da machst du es dir ein wenig zu einfach!


    Und ganz sicher gibt es eine Reihe mehr AN, die weit weniger als eine Krankenschwester verdienen.

  • Hi,


    Ich verstehe die Aufregung nicht. Man muss den Billig-Müll (von dem ja jeder weiss, das es eigentlich Schrott ist) nicht kaufen.


    Gruss von Frank


    Sorry, aber wer schaut schon in die Monitore ob da eine "Sollbruchstelle" eingebaut wurde.
    Quallität kann man auch nicht über den Preis erkennen.
    Nebenbei...Sollte auch jeder wissen das das Leichenhemd nicht mit Oberhemden verwechselt
    werden kann???


    solong...

  • Genau Arbeitslose hätte ja Zeit, Sache zu reparieren und zu unterhalten, um sie möglichst lange verwenden zu können. Es gibt im Internet sehr schöne Beispiele dazu. Denn oft ist es so, dass man sehr viel Geld sparen kann mit Eigenarbeit. Nur wer zu 100% arbeitet, kann nicht alles selber machen.


    Thema Kapitalismus:
    Wenn weiterhin 98% der Leute ein Einfamilienhaus und einen Mittelklassewagen als Lebensziel haben, dann wird die Erde bald kollabieren, keine Frage.

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