S51 N behindertengerecht auf Handschaltung umgebaut.

  • Soo,


    wie vor kurzem angekündigt mache ich hier mal einen Thread auf, in dem ich meine S51 mit Handschaltung vorstelle. Der Umbau interessiert sicherlich viele hier im Nest.
    Hintergrund des Umbaus ist, dass einer der Vorbesitzer nur ein Bein (das Rechte) hatte.
    Deshalb konnte er natürlich nicht mit dem linken Fuß den Schalthebel bedienen.


    Geschaltet wird Stattdessen mit einem 3-Gang Schaltgriff, vermutlich von der KR 51/1.
    Bild 1


    Die Bewegung wird dann von zwei Bowdenzügen, ich denke mal auch von der KR51/1, nach unten geleitet.
    Bisher nichts besonderes also.


    Auf der Schaltwelle sitzt statt des Schalthebels eine andere Schelle, auf welche die Züge wirken. Das scheint eine Eigenkonstruktion zu sein. Oder kennt jemand sowas aus der Serienproduktion? Dann ist da noch ein Winkel, in dem die Züge geführt und eingehängt sind. Dieser ist durch eine Gehäusedeckelschraube fest mit dem Block verbunden.
    Bild 2
    Bild 3




    Und jetzt wirds kompliziert. Finde ich zumindest:mrgreen:


    Handschaltung ist ne eigene Physik ;)


    Damit hat Tamino völlig recht.
    Es geht schon damit los, dass die "Schelle" auf der Hohlschaltwelle um 180 Grad verdreht sitzt. Dadurch wird die Bewegung im Gegensatz zur Fußschaltung sozusagen gespiegelt. Hochschalten mittels Druckbewegung nach unten und runterschalten mittels Zugbewegung nach oben. Der auf dem zweiten Bild hintere Bowdenzug ist fürs Hochschalten, der vordere zum Runterschalten. Wie zu erkennen ist der Zug für "hoch" durch die Klammschelle geführt und am unteren Ende des Haltewinkels eingeängt. Wenn ich jetzt den Schaltgriff zu mir drehe, wird an dem Bowdenzug gezogen. Weil dieser aber fest eingehängt ist "rutscht" also die Hülle des Schaltzuges nach unten. Diese Bewegung drückt dann auf die Schelle an der Hohlschaltwelle und so wird hochgeschaltet. Runterschalten ist dagegen recht unspektakulär. Wenn ich den Schaltgriff jetzt von mir weg drehe, wird mittels Bowdenzug an der Schelle "gezogen" und somit runtergeschaltet.


    Alles verstanden?:mrgreen:
    Dann mal her mit den Fragen.


    P.S.


    bei gelegenheit mach ich mal noch Bilder vom Innenleben der Schaltung, hatte heute keine Kamera in der Garage.


    P.P.S.


    Hier mal noch zwei Bilder vom Gesamtkunstwerk
    Bild 4
    Bild 5


    Und nochmal danke an Malte,das ich die Bilder auf seinen Server legen darf.

    Stets dienstbereit, zu Ihrem Wohl, ist immer der Minol-Pirol!

  • Tja, Sicher bin ich mir da nicht, aber was sollte dagegen sprechen?
    Der Umbau wurde zu DDR-Zeiten von einer Werkstatt durchgeführt. Leider sind bei den Verkäufen des Fahrzeugs die Unterlagen über den Umbau auf der Strecke geblieben;(
    In der DDR-ABE ist leider nix vermerkt.


    Wenn ich mein Datenkabel für den Funkziegel finde stell ich noch das Bild vom Innenleben der Schaltung ein, dabei scheint es sich nämlich auch nicht mehr um eine Klauenschaltung zu handeln:confused:


    MfG


    Matze

    Stets dienstbereit, zu Ihrem Wohl, ist immer der Minol-Pirol!

  • Das sieht ja mal interessant aus. Technisch hat da wohl jemand mal viel Hirnschmalz investiert. Respekt.


    Allerdings hätte man ja auch einen S 50 Motor nehmen können und diesem Plug&Play die Handschaltmechanik der KR 51 H verpassen können.




    Beste Grüße



    Marius, der auch grad einen "Behindertengerechten" S50 für einen Kumpel aufbaut;)

  • Ah, das funktioniert als ähnlich wie die Sequentielle Schaltung bei Rennwagen. Nach einem ähnlichem Prinzip arbeiten auch die Tankschaltungen, allerdings über ein Gestänge.


    Wie fährt sich das ganze denn ?


    Dass der Bowdenzug den Hebel drückt kenne ich von Kreidler, dort arbeitet der Kupplungszug nach demselben Prinzip.


    Was mich noch interessieren würde, ist das Innenleben der Drehgriffs, wegen der 2 Schaltseile.


    MfG
    Besier

  • Wie fährt sich das ganze denn ?



    Da ich sie heute aus der Werkstatt geholt habe hab ich zum ersten Mal ne richtige Testfahrt machen können. Fährt sich recht gut. Ist halt gewöhnungsbedürftig mit der linken Hand zu schalten meistens zuckt der Fuß mit (manchmal auch nur der Fuß, der dann fast von der Raste kippt weil kein Hebel zu finden ist.:mrgreen:). Runterschalten erfordert auch ein bisschen Fingerspitzengefühl, sonst bleibt der Gang manchmal drin.


    Allerdings geht der Schaltgriff recht schwer, ist das normal?
    Der Werkstattmensch konnte das Innenleben (Bild 6) auch nicht zuordnen, hat denn hier wirklich niemand eine Vermutung? Ich will mir ein Ersatzteil anschaffen.


    Naja alle die nach Suhl kommen können die Hübsche dann jedenfalls live bewundern.



    MfG


    Matze

    Stets dienstbereit, zu Ihrem Wohl, ist immer der Minol-Pirol!

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