Tümmler SB 75/1 springt nicht an bzw. springt kurz an und geht nach 2sek wieder aus

  • Servus Leute,


    erstml die Infos:


    Habe mir vor einiger Zeit einen Tümmler für mein Faltboot zugelegt. Der Vorbesitzer hat mir den Motor als Bausatz überlassen. Die ganze Elektronik wurde entfernt und musste wieder angebracht werden. Gesagt getan. Ein Zündfunke ist vorhanden. Die Elektrik dürfte soweit fit sein. Denke und hoffe ich zumindest.


    Wenn ich den Motor anschmeisen will fülle ich erstmal einen guten Schluck Benzin bei der Zündkerze ein. Da sonst gar nichts passieren würde. Ich betätige dann paar mal die Startanlage, der Motor geht für ca. 2sek an und geht dann wieder aus. Ich führe den Startvorgang nach Handbuch durch.


    Ich denke, dass es Probleme bei der Benzinversorgung gibt. Nach gefühlten 1000maligen wiederholen des eben beschriebenen startvorganges hat sich der Schlauch zur Benzinversorgung bis auf eine kleine Luftblase vollgezogen. Die Luftblase geht auch nicht weg. Jedoch erhält meines erachtens der Vergaser kein Bezin, was das sofortige Ausgehen des Motors erklären könnte.


    So... ich als neuling in Sachen schrauben bin ziemlich überfordert und hoffe, dass Ihr mir helfen könnt. Woran könnte es liegen, was kann ich machen????


    Ach, was mir noch aufgefallen ist, ist dass wenn der Motor läuft, auch wenn es nur 2sek sind, Getriebeöl irgendwo ausläuft obwohl alle schrauben fest sitzen.


    Ich bin über jeglichen Tip froh.


    Viele Grüße,
    Svude

  • Auch wenn in diesem Forum mehr geflogen als geschwommen wird, folgende Frage. Hast du den Vergaser dann schon mal gereinigt? Ich meine von innen.

    Liegt des Bauern Uhr im Mist, weiß er nicht, wie spät es ist.

  • erstmal geil, dass schon antworten da sind.


    also, hab das schwimmergehäuse abmontiert und ein wenig benzin reingefüllt und angezündet. sah aber auch so recht sauber aus. das schwimmergehäuse ist nun sauber. benzin ist nicht im vergaser. nur im zufuhrschlauch. dieser ist wie gesagt auch so gut wie voll.


    wenn ich den zufuhrschlauch für das benzin vom vergaser abnheme läuft das benzin durch. sobald ich den schlauch wieder aufsetze stoppt das benzin. wenn ich den startvorgang, wie oben beschrieben, vornehme läuft benzin ein stückweit nach und stoppt wieder sobald der motor ausgeht.


    ich hab mir gedacht, dass sobald der motor richtig läuft ein unterdruck entsteht und automatisch benzin angesogen wird. aber wie gesagt schrauber neuling und nur eine reine vermutung.


    könnte es daran liegen, dass etwas verstopft ist? zb. die öffnung beim vergaser wo ich den schlauch aufsetze.

    • Offizieller Beitrag

    könnte es daran liegen, dass etwas verstopft ist?


    Vermutlich wird es daran liegen (können). Leider sind unsere Glaskugeln immer noch nicht von der Kalibrierstation auf dem Blocksberg zurück. Da wirst Du leider selber nachsehen müssen.


    Schau unter "Best of the Nest ..." nach dem Vergaserbeitrag. Nimm dann den Vergaser vollständig auseinander und puste alle Düsen und Kanäle frei. Stell anschliessend den Schwimmerpegel ein.


    Peter

  • bei genauerem überlgen:


    sobald der motor anspringt wird ja benzin angezogen, auch wenn das benzin sich dann immer noch im schlauch befindet. das heißt, dass ja ein gewisser unterdruck entsteht und die öffnungen frei sein müssten. einfach mal eine ferndiagnose, da ich im moment gerade nicht am motor schrauben kann.


    muss der schlauch einfach frei von luftblasen sein bevor alles reibungslauf durchläuft oder ist das einfach eine falsche sicht der dinge?


    was könnte sonst noch das problem sein?

    • Offizieller Beitrag

    was könnte sonst noch das problem sein?


    Das mit den Luftblasen erledigt sich wahrscheinlich von selber, wenn Du den Vergaser gereinigt und eingestellt hast.
    Vorher bringt es nix, so theoretisch über weitere mögliche Eventualitäten zu philosophieren.


    Hau rein! ;)


    Peter

  • Die Schwimmerkammer vom Vergaser muss sich von allein füllen. Das ist Grundvoraussetzung, damit der Vergaser vergasen kann :)
    Hauptsächlich sind dafür folgende Komponenten zuständig (+Fehler, die daran auftreten)
    - Schwimmer (undicht? Plätschert beim Schütteln? -> ggf. tauschen)
    - Schwimmernadelventil (hängt fest? Öffnet nicht? Schließt nicht? Verstopft?)
    - Schwimmerkammerüberlauf (darf nicht überlaufen, Öffnung muss frei sein)
    - Schwimmereinstellungen (Benzinpegel in der Schwimmerkammer im Soll? Schwimmer darf nicht an der Schwimerkammerwanne festhängen)

    Mittels der "Senfglasmethode" kannst du das Gesamtsystem schon recht genau prüfen. Dafür schaust du einfach ins Wiki. Weiterhin stellst du mit dieser Methode den Benzinpegel richtig ein.

    Stimmt der Schwimmerstand, geht es weiter über die Düsen, Düsenstock, Startvergaser etc. All das muss stimmen. Ein paar Hinweise zum allgemeinen Vorgehen auf meiner Homepage zum Thema: SIMSON

  • bevor ich den vergaser auseinander nehme noch ein paar fragen.


    laut handbuch könnte die fehlerquelle im folgendem liegen, was mir jedoch aufgrund mangelndem wissen bzw verständnis erklärt werden müsste:


    [FONT=Arial, Helvetica]1. Brückenbildung an Zündkerze bzw. Zündkerze schlägt durch[/FONT]
    [FONT=Arial, Helvetica]2. Entstörwiderstand im Kerzenstecker durchgebrannt[/FONT]
    [FONT=Arial, Helvetica]3. Stromabnehmer feucht oder schlägt durch[/FONT]
    [FONT=Arial, Helvetica]4. Unterbrecherkontakt zu eng bzw. zu weit[/FONT]
    [FONT=Arial, Helvetica]5. falsche Düsenbestückung[/FONT]
    [FONT=Arial, Helvetica]6. Teillastnadel zu hoch bzw. zu niedrig[/FONT]

    falls ihr mir, auch wenn es nur zu einem der sechs punkte was sagen könntet, wäre ich schon dankbar.

  • Also mal im Ernst jetzt: Bevor der Vergaser gereinigt und eingestellt wurde nach langer Standzeit, brauchen wir nicht seitenlang über andere mögliche Ursachen zu orakeln.


    Anders gesagt: Mach erstmal deine Hausaufgaben, dann gibt's die nächste Unterrichtsstunde. :)

  • ich werde auch bald als möglich den vergaser auseinander nehmen. Um den vergaser auseinanderzunehmen und einzustellen habe ich ja schon genügend infos bekommen; das thema ist erstmal abgehakt bis ich mich ans werk gemacht habe.


    doch interessieren mich die eben gestellten fragen, da in der zukunft bestimmt nicht nur der vergaser sorgen machen wird und ich durch jetziges fragen mir einige sorgen in zukunft ersparen kann und nicht wieder einen thread aufmachen muss, sondern gleich loslegen kann den motor zu reparieren.


    wie gehabt, ich freu mich über jede info die ihr mir geben könnt.


    gebt einen schrauberneuling die chance was zu lernen und zu verstehen:D


    über frühzeitige "Unterrichtsstunden" wäre ich natürlich begeistert;)...


    was den vergaser angeht, werde ich mich wahrscheinlich erst die tage wieder melden können, da es nach schnellem überfliegen euer infos ein größeres projekt für mich werden wird:D

  • Für weiterreichende Informationen zu zukünftigen Problemen und Wartungen, die auf dich zukommen, verweise ich gern auf das Buch :) Ob es direkt eins für Tümmler gibt, weiß ich nicht. Da aber alles relativ ähnlich ist, hilft dir sicher ein Buch über die Schwalbe oder S51 motorentechnisch genausogut weiter.

    Lesestoff bzgl. deiner Fragen zur Zündung: SIMSON

  • Die HP von SIMSON hilft mir schonmal ungemein, genauso wie die erläuterung der senfglastechnik. dafür schonmal danke. Genauso bedanke ich mich für die extrem schnellen antworten. bin echt begeistert.


    ich werde mich dann mal solangsam richtung heimat und damit auch richtung vergaser machen und mein glück versuchen. drückt die daumen und bis die tage:D


    stellt euch auf tausende von fragen ein;)

  • bei genauerem überlgen:


    sobald der motor anspringt wird ja benzin angezogen, auch wenn das benzin sich dann immer noch im schlauch befindet. das heißt, dass ja ein gewisser unterdruck entsteht und die öffnungen frei sein müssten.



    Im Prinzip ist alles gesagt. Ergänzend zum Zitat, der Druck wird nie ausreichen, wenn der Vergaser verdreckt ist. Wenn Dreck im Vergaser ist, wird dieser dann auch immer wieder neu in die Düsen gesogen.
    Extrem schnelle Antworten sind übrigens ein Markenzeichen des Schwalbennestes. ;)

    Liegt des Bauern Uhr im Mist, weiß er nicht, wie spät es ist.

  • Der Tümmler ist Vergasermäßig sehr empfindlich. Wie sieht denn der gummi vom Startvergaser aus?
    Meiner Meinung nach würde ich in diese Richtung suchen... ohne Sprit läuft er halt nicht.
    Schwimmernadelventil einmal auch auf Funktion checken!!!


    Hast Du die Zündspule innen oder außen?


    Grüße aus Kiel
    Chris

    SB75/1 "TÜMMLER" - die Schwalbe fürs Wasser.....

  • Beim Tümmler ist außerdem noch zu beachten, dass der Züntzeitpunkt bei 3,5mm vor OT liegt und nicht wie bei den Simson-Motoren bei 1,5 oder 1,8 mm vor OT. Wie hast du die Zündung eingestellt?


    Nicht, dass der Motor desshalb nicht anspringt. Du hast defnitiv ein Vergaser-Problem. Alles auseinanderbauen und reinigen bitte. Vielleicht hilft dieses Video: Demontage/Reinigung eines Simsonvergasers - YouTube


    Ich frag wegen der Zündun nur, damit der nächste Fehler ausgeschlossen werden kann.

    DAS BUCH Simson-Roller Schwalbe - Jetzt als Kochbuch erhältlich!

  • also leute; here we go again:D


    projekt vergaser abgeschlossen... also hab meine hausaufgaben erledigt.
    Was ein dreck. vergesst das was ich mit dem unterdruck geschrieben habe.
    da war nicht nur sand drin sondern auch kleine steine. was der vorbesitzer damit gemacht hat ist mir unvorstellbar. egal; gereinigt, eingestellt und den motor gestartet.


    schnurrte wie ein kätzchen. nur ein bissl lauter.


    aber es wäre ja zu einfach gewesen. natürlich hat der motor kein wasser gezogen. bevor ich mir mein werk gleich wieder zerstöre habe ich erstmal nach der nächsten fehlerquelle gesucht.
    also erstmal wasserpumpe ab. es bot mir das gleiche bild wie beim vergaser. dreck, schmotter, rost.... zum glück hatte ich noch ein ersatzteil. nachdem ich dann noch alle schläuche überprüft , an ein paar schrauben gedrehthabe, schien es so als würde alles funktionieren.


    Doch ab da fing das wechselbad der gefühle an.


    wenn man schon so weit ist, will man ja alles richtig machen.
    ich wollte den kompletten motor reinigen, da nicht wirklich viel wasser wieder ausgestoßen wird. doch da kam das nächste problem. die schrauben vom auspufftopf lassen sich nicht mehr rausdrehen. eine ist sogar abgebrochen. Caramba ist ordentlich drauf, doch das wird nicht wirklich viel helfen befürchte ich. Was gibt es für andere möglichkeiten als die schrauben aufzubohren?????
    der nächste schlag ins gesicht war, dass am ende noch mal das seil von der startanlage gerissen ist. aber das zu reparieren war noch die kleinste arbeit. jedoch nervenzerrend. zwischenzeitlich war die befürchtung eines kolbenfresser aufgetreten und und und...


    naja, zusammenfassend:
    Motor läuft. springt gut an.
    wasser wird angezogen, auch wenn nicht viel wieder ausgestoßen wird.
    elektrik top.
    alle anderen schrauben die ich noch nicht aufgeschraubt habe, lassen sich nicht mehr aufschrauben.
    der zylinderdeckel wird unnormal heiß. klar, zu geringe wasserversorgung. obwohl der kühlkreislauf in dieser gegend ohnehin spartanisch ist.


    die tage wird er ins wasser gesetzt. ich bin gespannt wie lang und gut er läuft. ob er überhitzt etc etc...


    meine frage ist jetzt erstmal eigentlich nur wie ich die verklemmten schrauben rausbekomme. besonders die abgebrochene.


    achso, zündspule außenliegend, gummis dem alter entsprechen spröde, dürfte aber noch ein paar touren halten. werde aber nicht drum herum kommen alles gummiartige an dem motor zu wechseln.

  • Hi.


    1. Die schrauben bekommst du nicht ab. Glaub mir, ich hab es bei 10 Tümmlern versucht. Die gehen nicht ab. Du könntes sie rausbohren, gewinde neu reinschneiden ect. Ich denke, die beste möglichkeit besteht darin, sich einen neuen Auspuff über E-Bay zu besorgen.


    2. Es gibt eine Möglichkeit, die bei mir schon ein paar mal geklappt hat.


    Mach den auspuff ab und lege ihn flach auf den Tisch, so dass die Schlitschschrauben nach unten zeigen. Jetzt füllst du die Kühlwasserkanäle im Auspuff mit WD 40. Dazu sprühst du ordentlich WD 40 in den schlitz über der viereckigen Auslassöffung oder in die kreisrunde Öffnung, durch die das Kühlwasser in den Auspuff gelangt. Dass lässt du jetzt ein paar stunden, am besten über nacht einwireken. Jetzt schüttest du die Suppe wieder raus.
    Komischerweise löst das WD40 nämlich das Kalk-Rost-Gemisch ganz gut. Danach schön mit Wasser durchspülen. Diesesn Vorgang kann man getrost ein zweimal wiederholen.
    Es kann, muss aber nicht klappen. Manchmal ist die dünne Alu-Plattem, die Auspuff und Kühlkreislauf trennt schon so vom Kalk zerfressen, dass nichts mehr zu retten ist.


    Bei der gelegnheit kannst du gleich mal die Kühlkanäle am Zylinder reinigen.
    Zylinderkopf ab, am besten mit einem Pfeifenreiniger alle Gänge freipopeln.


    3. Es kann auch an deiner Wasserpumpe liegen, die verschleißt nämlich und die Gummimembran hebt und senkt sich nicht mehr ausreichend. Hasst du mal den schlauch zwischen Wasserpumpe und Auspuff abgezogen, und geguckt, ob dort ein dicker Strahl bei laufendem Motor rauskommt? Sind bei der Wasserpumpe noch die beiden Glasplättchen und Federn dabei? Alles mal gereinigt?
    Fragen über fragen. Viel erfolg! Wenn der Tümmler läuft, macht er viel Spaß, vor allem am RZ85.


    Liebe Grüße,
    Max

    DAS BUCH Simson-Roller Schwalbe - Jetzt als Kochbuch erhältlich!

  • Kühlung für Tümmler kein Problem.
    Du legst den Ansaugschlauch der am Unterboden befestigt ist so, daß die Öffnung in Fahrtrichtung zeigt.
    Hab mir dafür aus Bootshaut und Druckknöpfen eine Halterung gebaut und am Unterschiff verklebt.
    In die Schlauchöffnung hab ich mir einen kleinen Messingtrichter eingeschrumpft, geht ja bei weich PVC leicht.
    Vor der eigentlichen Pumpe hab ich noch einen Wasserfilter aus dem Campingzubehör zwischen geschaltet.
    Das Filterglas muss aber vor Fahrt mit Wasser gefüllt werden.
    Jetzt wird das Wasser zur Kühlung reingedrückt, klappt wunderbar.


    Die Schrauben am Auspuff zu lösen ist auch nicht schwer mit dem richtigen Werkzeug!
    Blanke Mutter m8 genau auf den Schraubenkopf legen und mit dem Schutzgasschweißgerät verschweißen.
    Die Schraubenköpfe müssen blank sein (mit Sandstrahler)
    Dann auf den Schraubenkopf mittig einen kleinen Knubbel aufpunkten. Da es kaum blanke Muttern gibt, einfach die Mutter auf 8 mm (oder größer) aufbohren. Mutter mittig auf den Kopf legen und zulaufen lassen.
    Wenn die Mutter nicht mehr rotglühend ist, aber noch heiß, mit einem 13er die Schraube rausdrehen. Hitze hilft bei Stahl/Alu-Verbindungen immer. Es gibt VA Senkkopfschrauben mit Innensechskant.


    Dieter

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