Kupplung rutscht. Was ist verschlissen?

  • Hallo,


    ich habe bei meiner Schwalbe KR51/2 mit M541 das Problem, dass bei Vollgas die Kupplung in bestimmten Drehzahlbereichen anfängt zu rutschen. Wenn ich außerhalb dieses Drehzahlbereiches bin muss ich bei Vollgas den Handhebel nur wenige Milimeter weiter als das Spiel ziehen, damit der Motor hochdreht. Was mich wundert ist, dass außerdem der Kupplungshandhebel sehr leicht zu ziehen ist (im Vergleich mit meinem SR50). Ich kann die Kupplung problemlos mit dem Zeigefinger ziehen und gezogen halten.


    Mögliche Ursachen:
    -Tellerfeder federt nicht mehr ordentlich
    -Beläge sind so dünn, dass die Tellerfeder voll federn kann ohne die Beläge zusammen zu drücken.


    Versuche zum Beheben:
    -Die Schraube unter dem schwarzen Deckel am Motor so eingestellt, dass der Kupplungshebel am Motor ein paar Grad Spiel hat, bevor er auf die 3 Stangen trifft und die Kupplung betätigt
    -Den Bowdenzug so eingestellt, dass der Handhebel ein paar mm Spiel hat, bevor er den Kupplungshebel am Motor betätigt.


    Ich hatte den Kupplungsdeckel vor kurzem offen um den Kickstarter O-Ring zu wechseln. Da war die Feder zumindest nicht zerbrochen oder so.
    -Wie kann ich prüfen, ob die Tellerfeder noch in Ordnung ist? Die ist ja anscheinend nicht so supereinfach auszubauen (Ich habe nur Schraubstock und Holzklötze)
    -Wie dick muss das Kupplungspaket (Beläge+Bleche) mindestens sein?


    Bis jetzt habe ich einfach weniger Gas gegeben aber ich hoffe dass bald wieder Vollgas möglich ist,


    Gruß,


    Daniel

  • Die Tellerfeder ist es zu 99% nicht.
    Bei dir sind wahrscheinlich einfach die Beläge durch. Zum Wechseln braucht es etwas haushaltsübliches Werkzeug und 'ne Sprengringzange.
    Solltest du doch unbedingt die Tellerfeder wechseln wollen bist du mit Schraubstock und Holzklötzern schon fast am Ziel, es wird nur noch ein (altes!!) Polrad benötigt. Beim Umpressen im Schraubstock Schutzbrille auf und Decke drüber.

  • ein polrad habe ich nicht über aber ich könnte einfach ein GRO?ES Loch in einen Holzbalken bohren. Aber dann probiere ich ersteinmal das Wechseln der Beläge.

  • ich habe den Seitendeckel mal aufgemacht. Da ich mich mit den Simsonmotoren noch nicht 100%ig auskenne wollte ich nochmal etwas nachfragen: Mein Kupplungskorb lässt sich besonders bei gezogener Kupplung sehr weit um die Aufhängung rotieren. Ich habe einen Link mit zwei Bildern und einem Video angefügt. (die letzten drei) https://www.dropbox.com/sh/9zehh0xl5jsodcb/YB8BP_Fd9F#/ ist dieses Verhalten normal? Die Zahnflanken wackeln ja bei jedem Lastwechsel 3mm hin und her. Die Schwalbe hat sich außer eben bei Vollgas wunderbar fahren lassen.

  • Hallo,


    nein, normal ist das definitiv nicht! so wie es aussieht hast du ja Spiel in alle Richtungen. Da muss das Kupplungspaket und dann der Kupplungskorb runter. Dann musst du mal schauen, warum der Spiel nach vorne und hinten hat, liegt vielleicht nur an der Mutter die den Korb hält, dass die lose ist. Wenn du Spiel nach links und rechts hast, hast du ein Problem, entweder ist die Welle oder der Korb im Eimer......


    Habe nochmal nachgesehen, das Spiel des Korbes vor und zurück (also Axial) darf max 0,3+0,1mm betragen.

  • ich kann den Korb auf der Welle schieben UND kippen. Also müssen die Gleitbuchsen kaputt sein. Ich glaube das war vor ca 300km als ich den Motor im Winter auf hatte noch nicht. Wie kann so ein Schaden entstehen?


    Problem: Ich kriege die Mutter, die den Korb hält nicht auf. Wenn ich das Primärritzel festhalte rutscht die Kupplung beim Versuch die Mutter aufzudrehen durch. Und die Hinterradbremse möchte ich nicht nehmen, weil ich nicht weiß, ob der Antriebsstrang hierdurch beschädigt werden kann. Gibt es da einen Spezialtrick?

  • Hmm, da musst du echt mal den Korb runter nehmen, um festzustellen, was da warum kaputt gegangen ist.


    Es gibt mehrere Möglichkeiten die Mutter des Korbes abzuschrauben.
    1. mit einem Druckluftschlagschrauber
    2. mit einem Halter fürs Primärzahnrad hier mal ein Beispiel, kann man aus einem alten Korb ganz leicht selberbauen...(Spezialwerkzeug f)
    3. Die Hinterradbremse wird nicht gehen, alternative wäre ein Stück Kett an einem "Griff" befestigt somit kannst du das dann halten, dazu ein Gang rein. Geht bei eingebautem Motor schlecht.
    4. Die Pfuschlösung zwischen die Ritzel ein Stück Holz zum Blockieren


    ich würde zu 1. oder 2. tendieren

  • 2 und 4 wird nicht funktionieren, weil da die Kupplung rutscht, weil die Mutter radseitig ist und man dann motorseitig festhält. Vielleicht muss ich mir ja doch noch mal einen Schlagschrauber besorgen.

  • Ja, die sind nur nicht ganz billig und der Kompressor muss das auch schaffen. Alternative wäre Motor raus mit in eine Werkstatt nehmen und nett fragen.


    Andere Idee, geht ein Ölfilterschlüssel?

  • wo soll ich den Ölfilterschlüssel ansetzen? Kompressor mit 8bar ist vorhanden. zur Not schiebe ich das ganze Moped zur Werkstatt. Das sind nur ein paar hundert Meter.

  • Also nur eine Idee, wenn du den Ölfilterschlüssel um den Kupplungskorb legst drückt der vielleicht auf die Lamellen und diese verkanten dann.


    Von Druck her reichen 8 Bar locker, die beiden die bei uns rumliegen arbeiten mit 6 Bar. Die frage ist nur nach dem Volumenstrom den der braucht. Kompressor mit Kessel reicht aber.

  • ist mit Kessel. Von daher ist das Volumen ja eigentlich egal, wenn ich nur eine Schraube aufmachen möchte. Hast du empfehlungen bzgl. Schlagschraubern? was muss man da beachten?

  • na denn sollte es passen.... Wir haben einen Schneider und einen von Chicago Pneumatic, der von Schneider wäre da doch eher mein favorit, gibt bei ebay manchmal ganz günstig. Der CP ist deutlich älter, braucht aber immer den vollen Druck (6Bar,) sonst hat er keine Power. Beim Schneider ist es so, dass er auch mit weniger Druck noch ganz gut arbeitet. Brauchen beide 6 Bar.
    Musst du einfach mal schauen, im Baumarkt z.B. Praktiker und co gibt es auch ganz billige. Wichtige ist das Lösemoment, Unsere haben 400Nm (Habe sie auch immer voll aufgedreht), dass reicht für bisher alle Schrauben an der Simson und Framo. Bei Radmuttern die jemand wie irre ohne Drehmomentschlüssel angezogen haben reichen beide nicht.
    Die Frage ist einfach, wie oft benötigst du einen und wieviel willst du ausgeben. Ich kaufe immer lieber die Qualitativ höherwertigen. Den Schneider habe ich zum Beispiel im Baufachhandel super günstig geschossen, weil es der Aussteller war und auch nicht mehr das aktuelle Modell. Da habe ich dann fast die hälfte gespart. Der CP lag mal bei meinem Schrotti aufm Platz, da war der Schalter fest, hat mich 5€ plus ne Pfütze WD40 gekostet.

  • ich hab's heute früh nochmal versucht aber die Schraube sitzt zu fest. Sie löst sich nicht, wenn ich mit dem Drehmomentschlüssel mit 70Nm linksrum drehe. Mehr möchte ich dem Antriebstrang eigentlich nicht zumuten. (ca.30Nm gingne über die Kupplung auf das Primärritzel und ca. 40Nm auf die Hinterradbremse) Da muss ich mir wohl etwas einfallen lassen. Das ist doch nicht normal, dass die so fest ist, oder?

  • Bilder der Kupplung gibts hier: https://www.dropbox.com/sh/9zehh0xl5jsodcb/YB8BP_Fd9F#/ Die Scheiben und Bleche sehen eigentlich noch ganz gut aus. (hatte vorher rutschende Kupplung vermutet) Es ist eine der Buchsen gebrochen, die zwischen Kupplungskorb und Welle sitzen. Dann ist das innere Stück zu der anderen Buchse gerutscht und dadurch wurde der Hebel ungünstig. Ich werde beide Messingbuchsen(nr.5 auf dem Kupplungsbild bei Akf), die Mutter und die Sicherungsbleche ersetzen. Der Rest müsste ja eigentlich noch gehen, oder? Die eine Kupplungslamelle (Blech) ist am Rand leicht blau aber der Verzug hält sich in Grenzen (siehe Bild). Die Reibscheiben sind alle knapp über 3mm dick. Vielleicht funktioniert die Kupplung nachher wieder. Die Welle sieht auch noch i.O. aus.

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