Unterbrecherabstand 0,4 mm

  • Hallo,


    da bei meiner KR51/2 N das Motorgehäuse, das Polrad und die Grundplatte Markierungen haben, ist das Thema für mich eigentlich nicht von Wichtigkeit. Trotzdem würde ich gerne wissen, welche Angaben nun stimmt, da es zwei unterschiedliche Anleitungen dazu gibt.



    1. Anleitung:
    Bei der Einstellung des ZZPs muss der Kontaktabstand des Unterbrechers beim höchsten Nockenpunkt (größtmögliche Öffnung) 0,4 mm betragen


    2. Anleitung:
    Bei der Einstellung des ZZPs muss der Kontaktabstand des Unterbrechers bei O.T. 0,4 mm betragen



    (Es gibt auch noch eine 3. Anleitung:
    Wenn der ZZP eigenstellt ist, d.h. der UB öffnet bei z.B. einem M53 1,8 mm vor O.T., dann wird erst geprüft, ob der UB-Abstand bei weitester Öffnung 0,4 mm beträgt. Wenn das nicht der Fall ist, wird der UB auf 0,4 mm bei weitester Öffnung nachgestellt


    Da sich dadurch der eingestellte ZZP wieder verstellen würde, kann man diese Anleitung m.M.n. weglassen.)



    Welche der Anleitungen stimmt?:confused:



    Grüße,
    Schwalbenchris

  • Ihr habt bestimmt mehr Unterbrecher eingestellt als ich, trotzdem möchte ich noch ein paar Links posten, die es nach der anderen Anleitung (0,4 mm bei OT) einstellen, da diese Seiten auch oft im Schwalbennest verlinkt werden.


    1. Anleitung:
    Moser-BS (Net-Harry)
    Moto Selmer
    Reparaturanleitung (ostmotorrad.de)


    2. Anleitung:
    Mopedfreunde Oldenburg
    Mutschy
    Heiko's Schwalbe-Seiten (JHK)


    Bei manchen Seiten muss man etwas scrollen um zur Anleitung zu kommen.


    Grüße,
    Schwalbenchris

  • der link zu ostmotorrad ist eine abschrift der originalen betriebsanleitung samt abgescannter bilder. die leute bei simson werden damals wohl gewusst haben wie ihre zünder konstruiert sind... moto selmer ist was motorenbau angeht auch nicht in der ramschecke, und harry elektrotechnik ingenieur.


    dass diese 0,4 bei ot ein weit verbreiteter irrtum sind, macht ihn nicht weniger falsch. die anderen anleitungen sind alle von privatseiten deren betreiber / quellen ich nicht kenne. ich weiß nur dass ich bei den mopedfreunden oldenburg schon viel quark gelesen habe (die bebilderte motorenübersicht ist auch recht lustig).


    wenn man sich den polradnocken bzw den unterbrecherabstand mal genau ansieht, stellt man fest dass die maximale öffnug nicht nur an einem bestimmten punkt gegeben ist, sondern über einen relativ weiten bereich. daher ist die genaue position der kw erst mal relativ egal. möglicherweise ist der unterbrecher auch schon im ot vollständig offen, das habe ich nie geprüft.


    sinn der reihenfolge ist folgender: sowohl die einbaulage der grundplatte (logisch) als auch der unterbrecherabstand (indirekt über früheres/späteres öffnen bei größerer/kleinerer maximaler öffnung) beeinflussen den zündzeitpunkt. um sich die arbeit zu erleichtern setzt man also eine der beiden variablen fest und muss dann nur noch an der anderen drehen. da man sich für die grundplattenstellung einfach eine markierung machen kann (und aus anderen gründen, siehe unten) wählt man den u-abstand als konstant. theoretisch könnte man den zzp auch über variation des unterbrecherabstands verstellen. weicht dieser arg vom 0,4er soll ab, kommt es aber aus gründen von schwarzer magie (lies: elektrotechnik) dazu, dass in der primärspule nicht mehr genügend spannung induziert wird. man sagt dann "der abriss passt nicht". was da genau wie hin und her induziert wird und welchen effekt welcher parameter hat kann ich dir nicht erklären. diesbezüglich dürften net-harry und/oder zschopower deutlich kompetenter sein ;)

  • weicht dieser arg vom 0,4er soll ab, kommt es aber aus gründen von schwarzer magie (lies: elektrotechnik) dazu, dass in der primärspule nicht mehr genügend spannung induziert wird. man sagt dann "der abriss passt nicht". was da genau wie hin und her induziert wird und welchen effekt welcher parameter hat kann ich dir nicht erklären.


    Die Schwarze Magie erklärt sich aufgrund des sogenannten Schließwinkels.


    Ist der Unterbrecherabstand falsch, verändert sich der Schließwinkel und die "Kraft" der Zündanlage reicht nicht für einen ordentlichen Funken, da die Zündspule nicht richtig gesättigt wird - oder die Zündspule wird übersättigt und könnte (theoretisch) überhitzen. Welcher Fehlerfall eintritt, hängt davon ab, ob der Unterbrecherabstand zu groß oder zu klein ist.


    Nachzulesen auch hier: Schlie


    Kleine Anmerkung: Evtl. könnte man mal prüfen, ob die Veränderung des Schließwinkels eine Verbesserung bringt, sollte die magnetisierung des Polrads schwach geworden sein (Unterbrecherabstand verringern). Also falls jemand ein solches schlecht gewordenes Polrad rumliegen hat, die es gerüchteweise geben soll - ruhig mal ausprobieren und Ergebnis posten ;)

  • Hallo,


    da bei meiner KR51/2 N das Motorgehäuse, das Polrad und die Grundplatte Markierungen haben, ist das Thema für mich eigentlich nicht von Wichtigkeit.

    Nur noch eine Anmerkung: Hier steckt wahrscheinlich schon ein Denkfehler drin, der eigentlich nun ausgeräumt sein müsste. Da bei der Unterbrecherzündung alles sehr relativ ist, und der gleiche Zündzeitpunkt durch eine unterschiedliche Kombination von Unterbrecherverschleiß, eingestelltem Kontaktabstand und Grundplattenposition erreicht werden kann, und außerdem Schwungscheibenmarkierung und Gehäusemarkierung im ZZP nicht 100 % übereinstimmen müssen, sind die Markierungen im Ergebnis doch nur Schätzhilfe. Man kann zwar vorsichtig hoffen, dass die Markierungen von Polrad und Grundplatte den Punkt markieren, in dem die Zündkraft am größten ist, aber man kann nicht sagen, dass sich der max. Unterbrecherabstand einfach so auf 0,4 mm einstellen lässt, und sich dann bei Übereinstimmung aller 3 Markierungen auch noch wie von selbst der Unterbecher genau in diesem Moment zu öffnen beginnt.
    Also alles sehr relativ, die Markierungen ersparen kein eigenes Nachprüfen, wann der Unterbrecher öffnet und ggf. Grundpalttenkorrektur, und selbst die Deckung von Polradmarkierung und Gehäusemarkierung im ZZP würde ich überprüfen.


    MfG

    Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden. Aber sie schießen damit.

  • Okay, d.h. das bei jeder Unterbrecherzündung am besten nachgeprüft werden muss.


    Die Reihenfolge ist dann so:


    1. Der Unterbrecher muss beim weitesten Kontaktabstand 0,4 mm betragen
    2. Die Kolben wird auf 1,8 mm (M53), bzw. 1,5 mm (M5x1) vor OT gedreht
    3. Die Grundplatte wird so gedreht, dass der Unterbrecher bei den in Nr. 2 angegebenen Werten öffnet


    Es ist eigentlich nicht so schwer.
    Ich finde es nur doof, dass im Netz einige Seiten und Leute, die andere Anleitung erklären. Das kann jemanden schon durcheinander bringen!


    Grüße,
    Schwalbenchris

  • junge... nu machste nen thread auf, um die diversen gerüchte, die zum thema u-zündung kursieren einmal zu korrigieren und fasst dann falsch zusammen :))


    Zitat

    2. Die Kolben wird auf 1,8 mm (M53), bzw. 1,5 mm (M5x1) vor OT gedreht


    genau falsch rum. 1,5 bei m53, 1,8 bei m501 (und ich glaube, aber nicht sicher, 1,4mm bei m741)

  • Ich muss den Thread noch einmal hoch holen.


    Ich habe mir gerade das Lehrvideo angesehen und ab Minute 48:25 wird gesagt:


    "Der Kontaktabstand des Unterbrechers, gemessen im oberen Totpunkt, muss dabei 0,4 +/- 0,05 mm betragen"


    Da widerspricht sich doch die Reparaturanleitung mit dem Lehrvideo...:shock:

  • Oftmals ist der Unterbrecher im OT auch schon maximal geöffnet. Aber in wenigen Fällen halt leider nicht.
    Einfach auf maximale Öffnung drehen (OT oder kurz danach ist er maximal geöffnet) und hier auf 0,4 einstellen.


    Mit reinen DDR Neuteilen und schon relativ richtig eingestellter Zündung wäre der Unterbrecher wahrscheinlich immer im OT auf maximaler Öffnung.

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