Zwischen Pfingstsonntagabend und Dienstagabend wurde im Norden des Bezirkes Mitte in Berlin meine alte, klapprige, rostige und auch noch etwas ramponierte (kleinere unfreiwillige Abstiege ...) zweier Schwalbe samt der anschlossenen schwarzen Plane darüber geklaut.
Neben einer grauen Metall-Luftpumpe unter der Sitzbank war da noch das originale Schwalbenwerkzeug (mit Original-Flickzeug) in ramponierter Original-Stoffrolle und die Birnenschachtel (dazu Ersatzkerze in extra Behältnis und Reserve-Stecker ohne Widerstand, Reserve Kupfer-Kerzengewindeeinsatz).
Hier die Daten:
KR51/2L
Baujahr 1981
Sehr dunkelblau (erscheint manchen schwarz) metallic angesprüht (Originalfarbe rot, das vom ramponierten Beinschild gelb).
Rahmennummer: 107911x
Motornummer: 415007x (? ; habe nicht überprüft, ob diese stimmt)
Versicherungskennzeichen: 582 ABL
Sie ist nicht (wie meist üblich) mit Reifen der Marke Heidenau versehen, sondern mit Continental 'Conti Go!' (zwar noch viel Profil, aber dennoch fertig, da rissig und ungleichmäßig abgefahren, hinten etwas glatter), was wohl sonst keiner hat. Also wenn Räder mit einer solchen Bereifung auftauchen: Achtung! Die Hinterradfelge wurde ´mal neongrün angesprüht. Beide Felgen sind sehr verdreckt, die Speichen rostig.
Es sind zwei runde, nicht sehr große Edelstahl-Rückspiegel an Chromarmen (rostig und z.T. silbern übermalt), die ich mit Langmuttern verlängert habe, die von langen Gummi-Faltenbälgen abgedeckt sind.
Am Vorderrad ist ein hinteres Bremsschild (Ankerplatte) der alten Schwalbe angebaut, das im Gegensatz zum originalen einen langen außenliegenden Bremshebel (den ich wegen Rost schwarz angemalt habe) und einen Bremslichtschalter hat.
Am Lenker sind statt der originalen Plastikhebel welche aus schwarz lackiertem Metall angebracht, die Fingermulden haben. Das Ende des Kupplungshebels ist vom Unfall angeschliffen.
In den Ansaugstutzen des Zylinders ist ein Nippel geschraubt (nicht original), auf welchem ein Schlauch steckt, der zu einer Unterdruckdose führt, welche mit Kabelbinder am Rahmen angebracht ist.
Wenn also jemand einen vergleichsweise gammeligen Simson-Zylinder (ob die Diebe etwas mit 60/4 anfangen können, bezweifle ich) angeboten sieht, der so einen mit rotem Dirko und Kupferscheiben eingesetzten Nippel hat: Achtung!
Das kaputte Zündkerzengewinde im passenden bearbeiteten Zylinderkopf habe ich mit einer Kupfer-Gewindebuchse repariert, in welche die Zündkerze immer so 'einbackt', daß sie beim Herausdrehen der Zündkerze i.d.R. mit herauskommt und so fest auf der Zündkerze festgebacken ist, daß man sie nicht ohne Zerstörung von dieser herunterbekommt.
Das Gummi-Verbindungsstück (Geräuschdämpfer) zwischen Vergaser und Luftberuhigungskasten hat an der Vorderseite, d.h. an der Wand zum Vergaser hin, einen Plastikeinsatz mit Gittern, in dem mit einem Damenstrumpfstück gesicherter Schaumstoff steckt.
Der Vergaser ist nicht der originale N1-12, sondern meiner Erinnerung nach ein N1-8, dessen Innereien modifiziert sind. Nach hinten ist er konisch ausgedreht, das Langloch (das ein Idiot aufgemacht hat) habe ich mit türkisfarbenem "Kaltmetall" (Zwei-Komponenten-Epoxidharz) wieder verschlossen.
Wenn also jemand solch einen Vergaser angeboten sieht: Achtung!
Aufgrund eines im Januar erlittenen Unfalls fehlt der Schriftzug 'Schwalbe' auf der linken Seite des Beinschildes, das außerdem rostige Farbabschürfungen auf dieser Seite hat. Die Wännchen, an denen die Trittbretter befestigt sind, haben keinen Kontakt mehr ...
Unter dem Aludeckel für die Elektrik und an den Innenseiten des Beinschildes sind Drehwirbel-Befestigungsvorrichtungen für eine Kniedecke angebracht.
Der Auspuff ist nicht verchromt, sondern anthrazitfarben emailliert.
Hier zwei ältere Photos der auffälligen Teile:
http://s8.postimg.org/6rh0dvxpx/Spiegel_und_Hebel.jpg