Zündung einstellen für Dummies - Fehler in der Anleitung???

  • Hallo,


    ich habe ein Problem mit meiner KR51/1 K, sie springt an, fährt eine Weile und dann nur noch Standgas. Im Forum habe ich dazu schon ein Thema erstellt, worauf ich viele Ratschläge bekam, es lag aber doch an etwas anderem, denke ich.


    Ich habe festgestellt, als ich die Zündung angesehen habe, dass bei weitester Öffnung des Unterbrechers, der Unterbrecher geschlossen war, demnach hat sich dessen Stellschraube vielleicht gelöst. Als ich aber dann die Zündung neu einstellen wollte mit meiner Messuhr, ergab sich ein Widerspruch zur bekannten Anleitung für Dummies von Moser, siehe hier: http://www.moser-bs.de/Simson/Zuendung.pdf


    Denn dort ist beschrieben, dass von OT 2cm am Polrad gegen den Uhrzeigersinn gedreht werden müssen. Nach meiner Messuhr sind aber die erforderlichen 1,5mm vor OT als Unterbrecheröffnung deutlich weniger als 2cm am Polrad, es sind geschätzt eher 0,5cm bis 0,6cm.


    Wenn ich aber nach der Dummie Anleitung 2cm am Polrad drehe, passt auch der Zündzeitpunkt bzw. die Unterbrecheröffnung.


    Stelle ich aber einfach nach Messuhr 1,5mm vor OT ein, dann ist der Unterbrecher noch immer weit geöffnet. Stimmt nun die Messuhr nicht, oder was hat das zu bedeuten?


    Ich habe in vielen Foren Leute mit Beiträgen gefunden, die alle beschreiben, dass bei Einstellen von 1,5mm vor OT nach Messuhr der Unterbrecher noch zu weit geöffnet ist und die Grundplatte sich nicht weit genug verschieben lässt, sodass der Unterbrecher schließt / öffnet, da habe ich mir so gedacht, dass diejenigen sicher genau die gleiche Problematik haben, wie ich.


    Wenn das hier so geklärt werden kann, gibts demnächst keine armen Leute mehr, die ihre Grundplattenlöcher für die Haltepratzen verbreitern, weil Sie denken, es wäre eine Fehlkonstruktion, daher schreibe ich dieses Thema auch mal hier rein.


    LG Johannes

  • Denn dort ist beschrieben, dass von OT 2cm am Polrad gegen den Uhrzeigersinn gedreht werden müssen. Nach meiner Messuhr sind aber die erforderlichen 1,5mm vor OT als Unterbrecheröffnung deutlich weniger als 2cm am Polrad, es sind geschätzt eher 0,5cm bis 0,6cm.


    0,5mm-0,6mm kann definitiv nicht sein, der "Fehler" liegt ganz sicher bei dir.
    http://www.moser-bs.de/Simson/zuendzeitpunkt.pdf
    Die Grundplatte kann man übrigens drehen.;)

  • entweder hast du einen nicht maßhaltigen unterbrecher, oder dein unterbrecher ist bei maximaler öffnung nicht 0,4mm weit offen.


    1) unterbrecher auf 0,4mm bei maximaler öffnung bringen
    2) polrad auf zzp-stellung drehen
    3) grundplatte so verdrehen, dass der unterbrecher in dieser stellung gerade öffnet

  • Leute, lest doch auch mal, was ich geschrieben habe! Ich habe den Unterbrecher auf 0,4mm an weitester Öffnung gestellt. Wenn ich aber dann nach Messuhr 1,5mm zurückdrehe ist Unterbrecher nicht wesentlich geringer im Abstand. Wenn ich aber nicht nach Messuhr, sondern nach Polrad um 2cm zurückdrehe, wie in der Anleitung, die ich auch für euch verlinkt habe, zurückdrehe, dann passt der Zündzeitpunkt bzw. der Moment, an dem der Unterbrecher öffnen soll absolut perfekt.


    Genau so habe ich die Schwalbe eben eingestellt und nun springt sie wieder auf einen Kick an und alles läuft wunderbar.


    Es ist also für mich nur die Frage offen: Warum soll eine KR51/1 K mit 1,5mm vor OT im Zündzeitpunkt eingestellt werden, wenn sie nach anderen Angaben auch eingestellt werden soll auf 2cm Polradrückdrehung, welche (zumindest bei meiner Messuhr) aber in keinster Weise einem Kolbenweg von 1,5mm entsprechen.


    Somit bleibt für mich die Frage, welche Angaben / Richtwerte stimmen nun? 1,5mm vor OT sind nach meinem Kenntnisstand nicht 2cm am Polrad drehen. Wer liegt da falsch? Der Hersteller mit seiner Angabe von 1,5mm Kolbenweg, der gute Herr Moser mit seinen 2cm Polraddrehung, oder meine Messuhr? Einer der drei hat definitiv unrecht!


    Daher wollte ich auch wissen, ob bei euch die Messuhr mit 1,5mm einen Polradweg von 2cm beschreibt.


    LG Johannes

    • Offizieller Beitrag

    Du machst den beliebten Denkfehler, die 0,4mm genau im OT einzustellen. Das kann passen, muss aber nicht. Wichtig ist der Öffnungsbeginn im ZZP und eben das Maß der maximalen Öffnung - wo genau diese liegt, ist ziemlich egal.


    Deine komische Gegenüberstellung von Polraddrehung und Kolbenhub ist übrigens ohne Wert, weil diese Werte nicht linear korrelieren.

  • Nein, mache ich nicht. Ich habe mir das Polrad angesehen und die Mitte des Bereiches bestimmt, welcher verdickt ist und so den Unterbrecherhebel am weitesten anhebt, diese Stelle am Polrad außen markiert und so die 0,4mm eingestellt. Meine "komische Gegenüberstellung" ist sehr wohl was wert, sie ergibt sich aus zwei unterschiedlichen Verfahrensweisen der Einstellung des Zündzeitpunktes, was ich mir nicht selbst ausgedacht habe, sondern eben andere Leute, mitunter der Hersteller selbst und eben der Herr Moser.


    Wenn die beiden Werte nicht "linear korrelieren" bedeutet das was? Genau, garnichts in dem Zusammenhang. Wenn eine bestimmte Kolbenposition durch den Abstand von 1,5mm bis OT ermittelt werden kann, der Kolben sich aber nur in Zusammenarbeit mit dem Polrad dreht, kann man auch die Drehung des Polrades in mm, oder cm angeben, sodass der Kolben sich um 1,5mm senkt, das ist fakt, versuch das einfach aufzunehmen, als gottgegeben!


    Mathematisch gesehen kann man jedem x (Kolbenverschiebung bzw. Position in mm) genau einen Wert y (Polradverschiebung bzw. Position in cm) zuweisen, PUNKT!


    Ich wollte das eigentlich nur thematisieren,weniger für mich, als für diejenigen noch, die immer wieder das gleiche Problem beschreiben:"Unterbrecher schließt nicht bei 1,5mm vor OT und Grundplatte kann ich nicht soweit verdrehen, bis das hinhaut!".


    Naja, egal. Was soll ich noch sagen "Prof"? Dein Post passt auf ironisch traurige Art und weise wie die Faust aufs Auge zu deinem Forennamen...

  • um ausrechnen zu können wieviel mm kolbenweg wieviel ° kurbelwellendrehung entsprechen, braucht man hub und pleuellänge. irgendwo hat mal einer diese daten ausgegraben (gabs hier auch nen thread zu) und dann ausgerechnet, dass die 1,5 bzw 1,8mm jeweils ziemlich genau 20°KW entsprechen. zufälligerweise hat das (originale!) simson polrad einen umfang von 360mm, sodass 1mm umfang 1° KW entspricht. ein 20mm langer klebestreifen entspricht also 20°kw und somit 1,5mm vor ot kolbenweg.


    wenn das bei dir nicht so ist hast du demnach
    - ein polrad mit anderem umfang
    - eine kurbelwelle mit anderem hub
    - dich bei den 20mm vermessen
    - dich beim ot vermessen
    - dich bei den 1,5mm vermessen

  • Ich kann nur das kommentieren, was geschrieben wurde. Die Aussage von moeffi ergibt schon eher eine Antwort auf die gestellte Frage und in dem Fall kann ich auch ein Variieren des Verhältnisses zwischen tatsächlichem Kolbenweg in mm und dem Weg des Polrades in cm verstehen und nachvollziehen. Wenn der Radius bzw. Durchmesser des Polrades variieren kann und die nicht alle das gleiche Maß haben, dann verstehe ich auch Prof, dann muss er das aber auch mal hinschreiben. Das was er geschrieben hat ist dann so unvollständig, dass es einfach falsch ist. Da aber bei mir die 20mm genau passen, sodass der Unterbrecher sich schließt, wird mein Polrad auch kein anderes sein. ich habe auch bei keiner Messung Fehler gemacht. Meine Messuhr vielleicht, wie ich von Anfang an schon nicht ausschließen wollte.

  • wie die entsprechenden werte zusammen hängen habe ich dir doch erläutert. wo es bei dir nicht passt musst du schon selbst herausfinden.

  • Ein Thread aus einem anderen Forum:


    Zündung mit Bandmaß einstellen


    Grüße,
    Schwalbenchris

  • habe mir gerade net-harrys anleitung noch mal durchgelesen (bei den mopedfreunden wird übrigens mal wieder der irrglaube mit den 0,4 bei ot verbreitet).


    schwachstelle der ganzen nummer ist die ot-ermittlung mittels "hingucken" und schraubendreher. das problem ist, dass aufgrund der kinematik des kurbeltriebs rund um ot einige winkelgrade verdrehung am polrad möglich sind, ohne dass sich oben am kolben sichtbar was tut. der dort eingebaute messfehler überträgt sich dann auf die klebeband-aktion und somit auch auf den zzp. den ot exakt zu ermitteln geht dann halt nur nicht mehr so schön einfach.

    • Offizieller Beitrag

    ...das problem ist, dass aufgrund der kinematik des kurbeltriebs rund um ot einige winkelgrade verdrehung am polrad möglich sind, ohne dass sich oben am kolben sichtbar was tut. der dort eingebaute messfehler überträgt sich dann auf die klebeband-aktion und somit auch auf den zzp. den ot exakt zu ermitteln geht dann halt nur nicht mehr so schön einfach.


    Das ist wohl wahr, aber der TE benutzt ja eine Messuhr, ich denke auch zur OT-Bestimmung.
    Von daher müßten die 1,5mm auf der Messuhr mit den 2cm auf dem Polrad übereinstimmen.


    Gruß Harald

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