KR51/1 stottert und nimmt kein Gas an.

  • Hallo!


    So klingt es momentan, wenn ich mein Schwälbchen starte: https://youtu.be/xUV3e28vro4


    Was bisher geschah:


    Als sie das VORletzte mal liegenblieb, war das Kupfer im Zündkerzenkabel völlig wegkorrodiert, da sprang sie gar nicht mehr an, es gab nicht mal mehr einen Zündfunken, also hab ich das Kabel ein bisschen gekürzt (es war danach scheinbar noch lang genug) und wieder drangebastelt. Dabei ist die Hochspannungsdurchführung (ich nenn' die mal HS-DF) zerbrochen (also war das Kabel wohl doch nicht lang genug), die war dann wohl auch schon etwas angefressen gewesen (aber mit Baujahr war die HS-DF ja mgl.-weise auch schon über 40 Jahre alt...).


    Also neue HS-DF gekauft und eingesetzt, wobei ich noch nicht wusste, wie das mit dem Halteblech genau funzt, deshalb auch eher provisorisch mit dem alten, schon stark verrosteten Halteblech.


    Damit hab ich noch eine kleine Tour gemacht (ca. 190 km), danach oder eigentlich schon am Ende der Tour fing das mit dem Stottern an.


    Wenig später blieb sie wieder liegen, und wieder war alles in der HS-DF ziemlich stark korrodiert.


    Dann also doch noch das neue Halteblech montiert (aber nicht ganz richtig, das Loch im Halteblech saß nicht auf der Nase der HS-DF), dann fuhr sie wieder stotterte aber immer noch.


    Also hab ich die Schwalbe in die Werkstatt gebracht. Der Chef dort meinte: "Ganz klar, der Kondensator. Dit kannste ooch selba machen, aber ick mach dit ooch, wennde willst." Nach einigem Hin und Her die Schwalbe wieder mitgenommen,
    - neuen Kondensator (und einen Polradabzieher) gekauft und LiMa-Deckel und das Teil darunter (ist das der Kupplungsdeckel) ab, Polrad ab, bei der Gelegenheit
    - die HS-DF richtig eingesetzt
    - Grundplatte ab
    - alten Kondensator raus - das geht echt schwer, oder?
    - neuen Kondensator rein - und das geht noch schwerer!, und ich muss gestehen, ich hab meinen Hammer benutzt, um ihn überhaupt hineinzubekommen - hält der Kondensator sowas aus?
    - schnell noch Vergaser raus
    - Hauptdüse mit Waschbenzin gereinigt und durchgepustet (denn ein anderer Kollege in der Werkstatt meinte: "Ganz klar, der Vergaser!"
    - alles wieder zusammengebaut, und los!


    Das schnurrte das Vögelchen auch schön, allerdings nur einen Kilometer, dann ging sie aus, und klang im Prinzip so wie jetzt in dem Video oben.


    - Vergaser wieder raus, Leerlaufdüse gereinigt,
    - Zündzeitpunkt vor- und zurückgestellt


    und da steh ich jetzt mit aus-sen Schwalbe. :(


    Ideen, was ich noch machen könnte, oder was überhaupt die Ursache sein könnte?


    Gruß



    Ulf

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ulf,


    gibt es überhaupt einen Zündfunken?
    Funkt es zwischen den Unterbrecherkontakten?
    Hast Du die Einstellung des ZZP auch überprüft?


    Wann hat Deine Schwalbe zuletzt eine umfassende Wartung bekommen?


    Peter

  • Moin,

    könnte auch am Benzinfluss, bzw. -Mangel liegen... Ist das Nadelventil frei und funktionsfähig?
    Hast du mal den Spritfluss (mit Vergaseroberteil) gemessen?
    Wie sieht es mit dem Startvergaser aus? Hat der Spiel, ist das Gummi noch gut?
    Und ganz wichtig: Ist der Auspuff frei?

    Wenn du eine, Peters Ratschlag folgend, umfassende Wartung machst, sind das Dinge, die du eh kontrollieren musst.

    Viel Erfolg!
    Carl

    Bleibt dein Moped fast schon stehn, musst am Gashahn etwas drehn.

  • So, hallo, sorry, für die lange ausbleibende Antwort. Hab über die letzten Wochen die Tipps mal in die Tat umgesetzt.


    Vielen Dank dafür.


    Spritfluss war ok, aber den mit Vergaseroberteil zu testen, auf die Idee bin ich vorher nicht gekommen, aber auch damit war er in Ordnung.


    Der Auspuff schien auch frei zu sein - aber wie testet man das genau? Ich hab einfach den Schalldämpfer abgenommen, aber ich schätze, wenn hinter dem Auspuff - auch mit Schalldämpfer - spürbare Luftbewegung herrscht, sobald sich der Kolben bewegt, sollte er frei genug sein, oder?


    Dann hab' ich gewissenhaft den Zündpunkt eingestellt, soweit möglich mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln:
    - mit Schraubenzieher den oberen Totpunkt bestimmt
    - dann mit Edding das Polrad gegenüber der Einschlagkerbe am Motorgehäuse markiert
    - soweit zurückgedreht, dass der Kolben die geforderten 1,8 mm (nur Augenmaß...) vor dem oberen Totpunkt steht
    - diese Stellung auch markiert, dann die Grundplatte so gedreht, dass der Unterbrecher in dem Augenblick öffnet, in dem das Polrad auf der zweiten Markierung steht (mit der Alufolienmethode)
    - die Stellung der Grundplatte ebenfalls markiert (die hatte schon ein Markierung, aber die neue ist tatsächlich ca. 1cm von der alten entfernt)


    Dann hab ich mal nach dem Funken zwischen den Unterbrecherkontakten geschaut (danke, Zschopower für diesen Tipp), und der war beträchtlich, quasi genauso kräftig wie der Zündfunke.


    Also noch mal einen neuen Kondensator gekauft, den reingebastelt, ein bisschen vorsichtiger als beim ersten mal, aber ganz ohne Hammer ging's trotzdem nicht, und - tata! - bzw. - taktaktaktaktak... - sie läuft wieder! Juchuu!


    Allerdings hab ich möglicherweise das Kabel vom Rücklicht an der Grundplatte beschädigt oder so. Das geht jetzt jedenfalls nicht mehr, aber das ist dann ein anderes Thema...


    Vielen Dank noch mal!


    Ach so: was ist den eine "umfassende Wartung"? Gibt's dafür so etwas wie eine Checkliste? Im Buch gibt's ja verstreut Hinweise a la "alle x km sollte/muss" das und das gemacht werden, und "bei der Gelegenheit wird gleich" dies und jenes überprüft/geölt/nachgestellt, aber keine zusammenfassende Aufstellung, was wann geschehen soll...

  • Hallo Ulf,


    bei der 51/1 mit M53 Motor wird der ZZP 1,5 mm vor OT eingestellt! Beim Einstellen ist weniger Augenmaß, sondern eine Messung gefragt: Messschieber, am besten Messuhr. Dei ZZp kann also mächtig gewaltig daneben liegen.
    Schau mal in den FAQ und hier nach!


    Gruß Georg

  • Ui, guter Hinweis. Danke! (Was passiert bei einem zu frühen Zündzeitpunkt, wie ich ihn ja jetzt wahrscheinlich habe?) Und auch danke für die Links. In der nächsten Saison mach ich den Vogel vorher richtig fit. :)


    Gruß



    Ulf

  • Bei starker Frühzündung muss der Kolben gegen die Druckwelle arbeiten, die Brennraumtemperatur erhöht sich zusätzlich: Kolben und Kerze werden zu heiß. Das führt zu Überhitzung, Leistungsverlust und höherem Spritverbrauch.


    Gruß Georg

  • Okaaaaay... nicht so gut also. Werde das baldmöglichst noch mal überprüfen. Dann kann ich bei der Gelegenheit auch gleich noch mal nach dem Kabel von der Rücklicht-/Ladespule gucken.


    Nach Leistungsverlust fühlte sich das bei der Probefahrt heute allerdings gar nicht an, eher im Gegenteil. :)

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