Soho, nachdem ich heute schmachvoll in Mopped-Klamotte auf dem Fahrrad auf Arbeit vorfahren durfte, würde ich hier gern mal ein paar Meinungen zu meiner kleinen Zicke sammeln.
Kurze Vorgeschichte:
Habe die Schwalbe seit Ostern, nebst ein paar Schachteln voll Zündkerzen, Werkzeug und Ersatzteilen erworben.
Grundsätzlich ging sie gut an, fuhr auch artig, nur wenn man sie mit offenem Zündhahn abstellte machte sie ganz ordentliche Pfützen und wenn man eine Weile gefahren war und sie aus ging (weil Herumnooben an der Ampel z.B.) oder ausgeschaltet wurde war nix mehr mit anspringen.
Nachdem der liebe Harlekin hier aus dem Forum mir angeboten hatte beim Reifenwechsel zu helfen hat er sich dann auch diese Geschichte angeschaut, Kondensator gewechselt, Schwimmer eingestellt, Zündzeitpunkt eingestellt. Nachdem wir noch ein frei herumvagabundierendes Massekabel eingefangen hatten, ging sie dann erstmal wieder zuverlässig an - nur das Problem mit dem Auslaufen kam wieder, sie lief auch eindeutig zu fett (dunkles Kerzenbild) und der Spritverbrauch war auch enorm.
Nachdem der Schwimmer ja schon einer kritischen Überprüfung standgehalten hatte, richtete sich mein nächster Verdacht aufs Schwimmernadelventil. Um es abzukürzen: in einem der Kartons fand sich noch eins, ich tauschte das Ventil und alles war toll - Kerzenbild, Verbrauch, Leistung... Problem offenbar behoben.
Natürlich ging es so nicht weiter, sonst würde ich hier ja nicht posten.
So ca 100 km später:
Nach einer längeren Strecke im Vollastbetrieb ging die Schwalbe aus. Zündkerze: ganz schön hell, also nicht reinweiß, aber eher so Richtung Reh am Bauch als am Rehrücken. Und ganz schön heiß. Ausgetauscht, Leerluftgemischschraube ein bisschen weiter reingedreht. Kerze zuhause nochmal angeguckt: immer noch etwas hell, aber ok.
Das nächste waren kürzere Strecken in der Stadt, so bis 5 km: alles ok, Kerze eher etwas dunkel.
Wieder zur Arbeit gefahren (35 km): Mitten auf der Strecke, Schwalbe geht aus, Kerze zu hell. Ich hab dann erstmal, weil ich auf der Strecke nichts riskieren wollte, die Teillastnadel höhergehängt und die Leerluftschraube weiter rein. Nach kurzen Strecken sieht das vom Kerzenbild her nun definitiv zu fett aus. Nach ein paar Kilometern mehr ist sie dann aber wieder hellbeige - also offenbar zu mager. Nach etwas warten UND Zündkerze wechseln geht sie dann recht problemlos wieder an, aber die Strecke die sie fährt wird immer kürzer, bis sie anfängt zu Stottern und langsam ausgeht. Oder beim Herunterschalten ausgeht.
Teilweise konnte ich wenn das Stottern losging durch Öffnen vom Choke alles wieder beruhigen und sie ist dann auch erstmal weitergefahren.
Nebenlufttest habe ich letztes WE gemacht, hatte auch den Eindruck dass die Verbindung Luftfilter/Vergaser nicht ganz dicht waren, hab das nochmal ordentlich angeschlossen, danach war an den Stellen Ruhe.
Das Problem mit dem Heißlaufen hat sich aber nur noch weiter verstärkt.
Was ich noch nicht gemessen habe, ist der Benzinfluss selbst, das pladdert aber recht kräftig wenn man den Schlauch abzieht. Den Anschluss am Vergaser hat heute morgen auf dem Weg ein netter Mensch durchgepustet und meinte der ist frei (Daumenregel: egal wann und wo, wenn man sich am Straßenrand neben eine Schwalbe setzt, daran herumschraubt und traurig guckt, erscheint spätestens nach 15 Minuten eine MZ, hält an und der Fahrer fragt was kaputt ist :D).
Da ich nur noch von Dorf zu Dorf gehoppelt bin, aber nur Schraubenzieher und keine Steckschlüssel dabei hatte, hab ich den Vergaser mal im angeschlossenen Zustand aufgeschraubt. Was ich beobachten konnte: bei geöffnetem Benzinhahn läuft er wirklich zügig voll. Setzt man den Schwimmer auf, dann schimmt der auch noch auf und bewegt sich mit dem Stand nach oben - scheint also zumindest nicht völlig abgesoffen zu sein.
Trotzdem würde ich aus dem Fehlerbild darauf tippen, dass an irgendeiner Stelle nicht genügend Sprit durchkommt. Wenn ich nur mit neuer Kerze ohne zu warten versucht habe anzutreten, ist die Kerze völlig trocken geblieben. Nach etwas Wartezeit lief sie dann so ein bisschen halbherzig an (trotz Vollgas) und nach noch mehr Zeit (um die 10 Min) sprang sie jeweils wieder völlig problemlos an und lief die nächsten paar Hundert Meter richtig gut bis langsam das Stottern wieder losging.
Da die Schwalbe nun 30 km von zu hause am Bahnhof steht (da hab ich nämlich nen Fahrradparkplatz, ich bin für die letzten 3 km dann einfach umgestiegen) bin ich was herumprobieren angeht etwas eingeschränkt.
Mein Hauptverdächtiger wäre im Moment die Hauptdüse - gibt das Sinn? Sonst noch Kandidaten?
Achja, es ist ein 16N1-12 Vergaser.