Die Simme will einfach nicht - Motorprobleme

  • Hallo liebe Simson-Gemeinde,


    ich möchte mich nun in Zeiten tiefster Verzweiflung hoffnungsvoll an euch wenden:
    Ich habe neulich eine S51 B1-4 erstanden, die auch einigermaßen lief. Nach einiger Standzeit hat allerdings der Vergaser schlapp gemacht und ich habe ihn austauschen müssen da ich ihn nicht reparieren konnte.
    Die Wahl fiel auf einen 16N3-4 Vergaser der von der vom Simso-Shop voreingestellt geliefert wurde. Ich war überglücklich dass es jetzt endlich losgehen konnte, wurde allerdings schnell enttäuscht als das Moped nicht mehr (gar nicht mehr) anspringen wollte. Da der Vergaser voreingestellt war, dachte ich dass es an der Zündung liegen muss und habe diese neu eingestellt.


    Das war der Punkt an dem die Berg und Talfahrt der Gefühle begonnen hatte...;(


    Vorab: ich habe wirklich einige Stunden damit verbracht Foreneinträge zu lesen (auch in einigen anderen Foren), aber entweder war es ein anderes Problem, der Thread blieb ungelöst oder die Lösung hat in meinem Fall nicht funktioniert.
    Sollte jedoch ein Thread existieren der genau mein Problem behandelt, möchte ich mich dafür entschuldigen unnötigerweise diesen Thread gestartet zu haben. Ich weiß halt echt nicht mehr weiter...


    Wenn die Simme einige Zeit gestanden hat und ich die Zündung einfach nochmal neu eingestellt habe sprang sie eigentlich ziemlich gut an, allerdings nur wenn ich manuell die Drehzahlen auf höherem Niveau gehalten habe. Im Standgas ging sie Sofort aus.
    So habe ich dann ein Paar Runden gedreht und gehofft dass es sich vielleicht irgendwie ändert. Jedes Mal wenn ich sie dann aber wieder abgestellt habe ging sie nicht mehr an egal wie lange ich gewartet oder Änderungen vorgenommen habe.


    Dinge die ich schon probiert habe:


    -Auf Falschluft testen
    -Zündkerze wechseln
    -Neuer Vergaser
    -Zündung mehrfach neu einstellen
    -Unterbrecher erneuert
    -Kondensator (außenliegend) wechseln
    -...


    Das Bild der Zündkerze war meiner Meinung nach perfekt rehbraun (Vergaser müsste ja auch richtig eingestellt sein)
    Manchmal hatte ich auch das Gefühl dass einfach kein Sprit bis in den Brennraum kam, da die Kerze nicht mal feucht war (wahrscheinlich weil der Motor gelegentlich warm war).
    Sollte sie dann mal gelaufen sein ( im Standgas wie gesagt immer aus) hat sie auch gut durchgezogen, allerdings hat sie im 3./4, Gang bei ca 50-70 Km/h geschwächelt und leicht gestottert.
    Die Flaschluft habe ich eigentlich überall bis auf den Dichtring hinter der Zündung untersucht (dieser sieht auch noch ziemlich neu aus)
    Auspuff sieht auch noch ziemlich frei aus meiner Meinung nach.
    Benzin läuft auch frei (200ml-Test bestanden), Züge haben Spiel, Startzug verklemmt nicht.
    Ich hoffe ich habe nichts vergessen.


    Vielen! Dank im Voraus an alle, die mich möglichweise unterstützen, ich weiß es zu schätzen! Ich weiß wirklich nicht mehr weiter...


    LG


    balgenwatz

    • Offizieller Beitrag

    Ob der Motor überhaupt Sprit ansaugt, kannst Du so testen:
    - http://www.schwalbennest.de/si…tip-hilfstank-114812.html


    Voreingestellte Vergaser werden zwar verkauft, aber man darf ihnen nicht trauen.
    Nimm ihn tutti kompletti auseinander, puste mit Druckluft alle Düsen und Kanäle aus.
    - http://www.schwalbennest.de/si…-tip-druckluft-96773.html
    Achte bei Zusammenbau darauf, dass Du Starter- und Hauptdüse nicht vertauschst.
    Stell den Schwimmerpegel mit der Senfglasmethode (Wiki) ein.
    Überprüfe die Zündungseinstellung mit einen Zündblitzstroboskop.


    Und füll bitte in Deinem Profil PLZ und Wohnort aus.


    Peter

  • Update:


    Der Schwimmer hatte statt den 32,5mm etwa 35mm. Habe ich geändert, die Schwimmernadel in die letzte Stufe gehängt und die Zündung nochmal genau auf die Markierungen ausgerichtet.
    Jetzt springt sie zwar gut an, hat aber einen sehr unruihigen, hohen Leerlauf. Wenn ich das Standgas runterdrehe geht sie aus.
    Beim Fahren stottert sie und hat keine Leistung.
    Hört sich meiner Meinung nach falschem ZZP an (?)

    • Offizieller Beitrag

    die Zündung nochmal genau auf die Markierungen ausgerichtet
    ...
    Hört sich meiner Meinung nach falschem ZZP an (?)


    Wie hast Du den ZZP überprüft / gemessen?

    Überprüfe die Zündungseinstellung mit einen Zündblitzstroboskop.


    Peter

  • ich habe den ZZP einmal mit dem Messchieber eingestellt und einmal blind nach den Markierungen. Mit dem Unterbrecher habe ich allerdings so meine Schwierigkeiten. Er öffnet ein wenig zu weit. Wenn ich ihn nach links schiebe öffnet er gar nicht oder zu früh (Unterbrecher ist wie gesgat neu).
    Zündlichtpistole habe ich leider nicht, erkundige mich aber mal ob man sich da was basteln kann oder sie irgendwo billig zu erstehen ist.
    danke nochmal

    • Offizieller Beitrag

    Bei der Unterbrechereinstellung, wird zuerst der Kontaktabstand eingestellt, auf 0,4mm bei größter Öffnung. Das ist nicht zwangsläufig im OT. Diese Einstellung macht man mit dem leichten Lösen vom Schräubchen, was den Verbrecher auf der Grundplatte fixiert, dann bewegt man die ganze Unterbrecherplatte auf der Grundplatte so, dass das gewünschte Maß erreicht wird. Dann Schräubchen wieder festschrauben.
    Erst danach wird der ZZP eingestellt. Ohne Strobo geht das auch. Die Kontakte müssen gerade beginnen sich zu öffnen, wenn der Kolben beim M5x1-Motor 1,8mm vor OT steht. Das sind 20 Grad vor OT.
    Diese Einstellung macht man nach leichten Lösen der Grundplattenbefestigung, dann die Grundplatte verdrehen, danach wieder festschrauben.
    Siehe dazu bitte meinen: http://www.schwalbennest.de/si…ierung-selber-103066.html


    Es schadet nicht, hinterher den Kontaktabstand noch einmal zu kontrollieren. Sollte man ihn korrigieren müssen, dann MUSS der ZZP nachgestellt werden.


    Ein Stroboskop sollte jede etwas ältere Hinterhofautofricklerbude haben. Die Messung an sich dauert keine Minute.


    Peter

  • Der Tipp mit der Reihenfolge war gold wert, danke Dir!
    Ich bin mir jetzt sicher, dass die Zündung richtig eingestellt ist.
    Alelrdings dreht sie immernoch nicht hoch beim Fahren (beginnt obenrum zu stottern) und im Stand läuft sie nur mit hohem Standgas..
    Evtl nochmal die Nadel in die 2. Kerbe stecken (?)
    LG


    balgenwatz

  • Die Nadelkerben sind nur für den Teillastbereich wenn es im Vollgas stottert scheint sie zu viel Sprit zu bekommen. Hast Du als Hauptdüse eine 70er?


    Bzgl. Standgas hast Du auch nach der Leerlaufgemischschraube geschaut, bzw hast du das Standgas schon einmal bei warmen Motor eingestellt inkl. Leerlaufgemischschraube?

  • Danke auch Dir für die Antwort🙏
    Ja, es fühlt sich in der Tat an, als ob die Düse zu groß ist. Ich möchte es halt einfach nicht glauben, da der Gaser als voreingestelltverkauft wurde und ich mir bei sp wenigen Konfigurationsmöglichkeiten so einen Fehler kaum vorstellen kann..
    Leider musste ich die Heimat in der die Simme steht jetzt erstmal verlassen.(ca für eine Woche). Vielleicht kann mein Bruder mal nach der Düse schauen.
    Ansonsten versuche ich ihn gegen einen 16n1-11 unzutauschen(?)


    Danke für eure Zeit!


    LG


    balgenwatz

  • So schlecht ist der 16N3 auch nicht war ja damals der "(Sprit)Sparvergaser".


    Der ganze Spaß mit dem Voreingestellt ist Mist wie Du ja schon am Schwimmerstand gemerkt hast. Alles was da eingestellt wird sind ca. Werte (Lehrlaufgemischschraube ca. 2-2,5 und Umluftschraube ca.3 Umdrehungen) da aber jedes Moped anderes ist muss man da immer noch einmal nachkorrigieren.


    Ggfls. kannst Du ja fragen ob Sie den 16N3 in einen 16N1 tauschen aber zwingend ist es nicht.

  • Moin moin,


    so danke Dir für die Antwort!
    Bin verfrüht wieder zu Hause weil mir die Simme keine Ruhe gelassen hat. Verbaut ist eine 70er HD.
    Habe heute früh 3 mal gekickt und sie ist für ein paar Takte kurz angesprungen, aber auch direkt! wieder ausgegangen..


    LG


    balgenwatz

  • Update:


    Habe nochmal an der Zündung rumgespielt worauf sie auch angesprungen ist und den Leerlauf gehalten hat.
    Beim fahren hat sie aber angefangen ab der oberen Hälfte vom Drehzahlband zu stottern.
    Ich habe eine neue Vermutung woran es liegen kann.
    Beim einstellen der Zündung bin ich auf fogendes Problem gestoßen:
    Zu erst stelle ich den Abstand des Unterbrechers auf 0,4mm ein. Danach drehe ich die Grundplatte bis der Unterbrecher genau auf der Markierung öffnet. Problem hierbei ist dass wenn der Unterbrecher-Abstand richtig eingestellt ist, sich die Platte nicht mehr weit genug drehen lässt um den richtigen Öffnungszeitpunkt zu erwischen und wenn ich den richtigen Zeitpunkt einstelle öffnet sich der Unterbrecher viel zu weit (bis zu 0,8)..
    Ich behaupte das System hinter der Zündung langsam wirklich verstanden zu haben, aber wieso kriege ich nicht beides gleichzeitig eingestellt?
    Danke schonmal!


    LG


    balgenwatz

  • Also sie stottert immernoch obenrum. Im Leerlauf geht sie aus.
    Auf Falschluft ein drittes mal getestet, sämtliche Einstellungen am Vergaser gewechselt usw..
    Das Teil bringt mich noch um den Verstand :(


    LG


    balgenwatz

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