Gemisch zu fett KR51/1

  • Hallo Simsonfreunde,
    ich habe eine KR 51/1, BJ 1971
    Ich habe sie im vergangenen Jahr komplett restauriert und sie strahlt in neuem Enzianblau und sieht sehr schick aus. Der Motor hat 25 Tkm runter, fährt aber noch ganz ok., wobei sicher die Kompression schon etwas niedrig ist. Der Vergaser ist ein 16 N1-5. Ich habe alle Düsen gewechselt und den Schwimmer mit dem Messschieber eingestellt. Der M 53-Motor springt sofort an, wobei der Startvergaser nur sehr kurz oder gar nicht benötigt wird.



    Nun mein Problem:
    Das Gemisch ist zu fett. Ich meine nicht das Öl-, sondern das Luft-Benzin-Gemisch. Sie "nässt" aus dem Auspuff und qualmt auch zu viel. Es ist nicht schlimm aber auch nicht perfekt.


    Der Startvergaser ist ok und schließt korrekt. Ich habe die Teillastnadel um eine Kerbe nach unten gehängt und mit der Gemischschraube experimentiert - kein richtiger Erfolg.



    Letzter verzweifelter Akt: Austausch der Teillastnadel. Der 16 N1-5 hat eine 08er Nadel, daß steht auch auf der alten Nadel. Die alte war sehr verharzt und auch nicht mehr ganz gerade. Nun habe ich eine neue bestellt und mußte feststellen, daß diese kürzer ist als die alte und auch die Bauform anders ist. Steht aber 08 auf der Verpackung von AKF, aber nichts auf der Nadel.



    1. Habt Ihr noch Ideen, wie man das Problem mit dem Gemisch noch ändern kann?
    2. Wie kann man die Nadeln voneinander unterscheiden bzw. feststellen, ob ich die richtige Nadel habe?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo ???,



    zu den Nadeln ist DAS BUCH Dein Freund; Seite 87.
    Das Gemisch wird u.a. mit dem Schwimmerpegel eingestellt. Die beste Methode dazu ist die Senfglasmethode. (Wiki).
    Wenn allerdings der Wellendichtring auf der linken Seite der Kurbelwelle seinem Namen keine Ehre mehr macht, dann wird Getriebeöl angesaugt und macht jede andere Einstellung zunichte. Überprüfe mal den Stand von Getriebeöl.



    Peter

  • Vielen Dank.
    Ich hatte den Vergaser ursprünglich nach der Senfglasmethode eingestellt, dann aber festgestellt, daß das Ergebnis nicht mit den im Buch angegebenen Maßen übereinstimmte.


    Die Geschichte mit dem WDR kann ich nicht ausschließen. Der Motor wurde noch nie überholt. Der Motor verliert aber kein Öl, weshalb ich davon ausgehen, daß er noch einigermaßen funktioniert.



    Aufgefallen ist mir allerdings, daß sich unter dem Vergaser in der Kuhle am Zylinder immer ein wenig Kraftstoff befindet, also der Vergaser überläuft. Deshalb hatte ich dann nach Meßschiebermethode eingestellt und es wurde besser. Trotzdem ist noch ab und zu Sprit in der Kuhle.




    Nochmal zur Teilllastnadel: die alte Nadel ist etwa 43 mm lang und die Kerben gehen bis zum oberen Rand. Sie hat die Bezeichnung 08 eingeprägt. Die neue Nadel ist kürzer, sie hat zur Kennzeichnung oben einen und in der Mitte zwei Ringe - also angeblich auch eine 08. Auch sind die Kerben nicht bis zum oberen Rand ausgeführt und liegen insgesamt tiefer. Nach meinem Verständnis müßte man diese Nadel deshalb noch tiefer hängen, was aber durch die Ausführung der Kerben nicht weiter geht. Habe ich da einen Denkfehler oder wird das Ganze über die Leerlaufeinstellschraube über die Höhe des Kolbens im Vergaser geregelt? Dann wären allerdings die verschiedenen Kerben nicht notwendig? Ich habe da ein theoretisches Problem.



    Gruß, Simi 1978

    • Offizieller Beitrag

    Ich hatte den Vergaser ursprünglich nach der Senfglasmethode eingestellt, dann aber festgestellt, daß das Ergebnis nicht mit den im Buch angegebenen Maßen übereinstimmte.


    Wenn die Maße hinterher nicht stimmen, dann hast du nicht eingestellt!
    Zum Einstellen verbiegt man die Fähnchen am Schwimmer so, das die Maße stimmen... ;)


    Zur Pfütze unterm Vergaser: die entsteht, wenn der Vergaser überläuft.
    Dazu muss nicht zwingend der Schwimmer falsch eingestellt sein.
    Es genügt schon, wenn das Schwimmernadelventil nicht dicht hält.
    Aber auch das lässt sich auf dem Senfglas prüfen.
    Wenn der Pegel bei geschlossenem Ventil 1 Minute stabil bleibt, ist das gut.


    Zur Teillastnadel: Wenn die neue Nadel kürzer ist und ungenügend Kerben hat, dann taugt die nix. Kommuniziere mit dem Verkäufer, das du was anderes brauchst.

    Die Nadel hat deshalb mehrere Kerben, weil man einen kraftlosen Teillastbereich damit etwas besser hinkriegt und weil die Nadel überdies auch in anderen Vergasern auf anderer Kerbenhöhe verwendet wird.


    Die Standgasschraube hebt den Kolbenschieber (für Luft) und die Teillastnadel gleichzeitig. Das würde also dein Gemisch nicht "entfetten".



    Wenn du aber die LeerLaufLuftGemischSchraube (unterhalb vom Kaltstartvergaser) etwas rausdrehst, gibt's du mehr Luft ins Gemisch.



    LG Kai d:)

  • Kaufe einen neuen Sparvergaser, bring den Motor in Ordnubg und du hast das beste Standgasverhalten das du je hattest. echt jetzt. die dinger bringens. Aber nur wenn der Motor ok ist. Sonst nervt es nur.

    Fährt mittlerweile Habicht, Bj. 1974. Vorher Kr51/1, S50, SR50.

  • Hallo, ich hatte ein sehr ähnlich gelagertes Problem. Meine Schwalbe lief auch immer zu fett.
    Ich hatte den alten Vergaser komplett gereinigt, und mit einem neuen Düsenstock versehen, neue Nadel und Dichtungen.
    Die Schwalbe sprang super an, lief gut. Aber sie nässte und qualmte, und manchesmal soff sie während der Fahrt ab, und ich musste schieben.
    Dann habe ich bei BVF auf der Homepage oder einem Video gesehen( ich weiß nicht mehr genau wo) das die alten Vergaser mit den neuen Düsensätzen nicht wirklich laufen.
    Daraufhin habe ich 30 Euro investiert, und mir einen neuen 16N1-5 gekauft.
    Seitdem habe ich nie wieder Probleme gehabt. Der Motor läuft auf den ersten Tritt und fährt solange, bis der Tank leer ist....oder eben nicht...

  • Hallo Simsonfreunde,
    vielen Dank für die Hinweise.
    Ich entnehme den Hinweisen, daß die Senfglasmethode ist demnach der mechanischen Einstellung des Vergasers vorzuziehen ist.
    Ich werde am WE nochmals die Einstellung vornehmen und mich zum neuen Vergaser schlau machen.
    Gruß,
    Simi1978

    • Offizieller Beitrag


    Ich entnehme den Hinweisen, daß die Senfglasmethode ... der mechanischen Einstellung des Vergasers vorzuziehen ist.


    Das ist korrekt. Zum Ersten ist es zweckmäßig den Schwimmer in seiner Funktionsweise, nämlich schwimmend, einzustellen.
    Wenn z.B. durch etwas mehr/weniger Lötzinn oder einen Halbtaucher
    (undichter Schwimmer) das Gewicht des Schwimmers abweicht, kann man mit dem Messschieber nicht mal annähernd einstellen.
    Und den Zweiten Punkt habe ich schon erwähnt: man kann die Dichtheit des Nadelventiles prüfen. Stellt man fest, das der Pegel nicht stabil bleibt,
    kann man ein neues (oder überarbeitetes) Nadelventil einbauen und
    danach den Pegel nochmal einstellen.



    LG Kai d:)

  • Bei meinem Vergaser blieb der Schwimmer immer unten hängen. Erst nach klopfen schwamm er dann noch oben. Ursache war bei mir der kleine Metallstift der den Schwimmer im Vergasergehäuse hält. Der Stift war an einer Seite zusammen gedrückt. Warum???


    Ich habe den Stift und gleich den Schwimmer getauscht, dann habe ich die Senfglasmethode gemacht.

    - KR51 F - BJ 1966 - läuft mit Originaltechnik - :D8)

    • Offizieller Beitrag

    Wenn der Schwimmer bei der Senfglasmethode mal ein bisschen "hängt",
    ist das überhaupt nicht schlimm.
    Es ist auch genau das Richtige, einfach ein bisschen anzuklopfen.
    Im Fahrbetrieb übernimmt der vibrierende Motor das Losrütteln des Schwimmers... ;)



    jonny5
    Ich will mal wild spekulieren: der Vorbesitzer hat wohl nicht realisiert, das der Stift durch die Stege in der Wanne in seiner Position gehalten wird und wollte durch Quetschen auf einer Seite erreichen, das der Stift nicht rausfällt...



    LG Kai d:)

  • Hallo Simsonfreunde,
    habe am Wochenende die Einstellung des Vergasers mittels Senfglasmethode vorgenommen.


    Der Schwimmer stand viel zu niedrig, ca. 10 mm. Habe ihn jetzt auf 7 mm eingestellt. Ich bin aber jetzt ein wenig verwirrt: Ein zu niedriger Schwimmer sorgt doch eigentlich für ein mageres Gemisch? Mein Problem ist aber, daß das Gemisch zu fett ist. Die Schwalbe springt an fährt ok. Muß nun beobachten.



    Ich habe bei der Gelegenheit mal den Stöpsel aus dem Lufberuhigungsbehälter gezogen und es kam eine Menge Öl rausgelaufen. Könnte es sein, daß der Auspuff verstopft ist und wie stellt man das fest?



    Ich bin etwas ratlos.
    Gruß, Simi1978

    • Offizieller Beitrag

    Könnte es sein, daß der Auspuff verstopft ist und wie stellt man das fest?



    Auseinandernehmen, Dämpfereinsatz raus und "durchgucken" ;)



    Peter

  • Ich habe nochmal eine Frage zum BVF 16-1 (will nicht noch nen Fred aufmachen):
    Mit der Leerlaufgemischschraube wird doch nur das Standgasgemisch angereichert oder abgemagert, nicht das Gemisch während der Fahrt, oder?
    Was bewirkt denn nun WÄHREND der Fahrt ein abmagern oder anreichern( ausser natürlich defekte Wellendichtringe)
    des Gemisches?

  • Problem gelöst!
    ich habe die 67er Hauptdüse durch eine 62er ersetzt. Der Motor nimmt viel besser Gas an, fährt schneller, läßt sich sehr gut einstellen und er matscht nicht mehr aus dem Auspuff.


    Ich bin immer davon ausgegangen, daß neue Düsen und die Standarteinstellung perfekt sind. Offensichtlich braucht jeder Motor seine besondere Einstellung.
    Vielen Dank an alle, die sich meinem Problem angenommen haben.

  • Wenn eine KR51/1 eine 62er Hauptdüse "braucht", dann ist hier etwas fundamental verkehrt - und für dauerhaften Fahrspaß gehört das gelöst, nicht kaschiert.



    Übliche Kandidaten für Überfettung sind defekte Vergaser, falsche Luftfilter, falsches oder defektes Ansauggedöns.

  • Genau, es gehört eine 67er Haupdüse da rein! Alles andere ist Murks!
    Stell den Schwimmerstand richtig ein, hänge die Düsennadel in die richtige Kerbe, und überprüfe das Schwimmernadelventil.

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