Beurteilung Zustand Motorgehäuse vor Regeneration

  • Hallo zusammen,


    vor ein paar Tagen hat es mit leider das Lager der Abtriebswelle zerbröselt.
    Da ich den Motor ohnehin machen wollte, ist das jetzt der richtige Zeitpunkt :roll:


    Dies ist nicht mein erster Motor, die nötigen Werkzeuge habe ich alle da und Zylinder und -kopf sind schon beim Bearbeiten.
    Nun habe ich die Gehäusehälften getrennt und mir den Sitz des defekten Lagers einmal genauer angesehen. So astrein sieht er nicht aus, sollte das neue Lager aber noch gut aufnehmen.






    Größere Sorgen macht mir da das Kurbelwellengehäuse, das auch größere Beschädigungen aufweist. Dort blättert zwar nicht noch mehr ab, wenn ich mit einem Schraubendreher ein bisschen dran kratze aber gut ist das ja wohl nicht.




    Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ich in dieses Gehäuse für den Neuaufbau nutzen soll/kann und eine nagelneue, geprüfte Kurbelwelle usw verbauen soll oder ob ich mir lieber einen neuen Motorgehäuse Unterbau besorgen soll.
    Grundsätzlich bin ich bereit, die 150 € zu investieren. Sollte es hier jedoch mehrheitlich FACHMANISCHE Stimmen geben, die mir sagen, dass diese Beschädigungen nicht so schlimm sind und ich das Gehäuse noch einmal für den Neuaufbau nutzen kann (ohne damit Folgeschäden vor zu programmieren), bin ich natürlich auch nicht sauer.


    Ich freue mich auf eure Antworten und bin gespannt auf eure Einschätzung


    Gruß
    Stan

  • Grundsätzlich kannst du das Gehäuse verwenden.
    Wenn das Lager im Sitz fest ist, ist alles gut. Das kannst du ja ohne weiteres Prüfen
    durch entsprechende Montage des Lagers. Natürlich könntest du das auch
    messtechnisch ermitteln wobei das nicht unbedingt notwendig ist.
    Selbst wenn der Sitz defekt ist gibt es einfache Reparaturmöglichkeiten. Loctite
    hat genug Klebstoffe im Programm die dafür geeignet wären. Doch , das Lager
    ist ein Loslager (das Abtriebslager auch) und lässt rein konstruktiv axiale
    Bewegung zu. Das Lager sollte sich auch nicht im Sitz drehen... kann ja kein
    Drehmoment übertragen. Die meisten Kräfte nimmt das Abtriebslager auf das kannst
    du allein an den Größenunterschieden erkennen


    Das Kurbelwellengehäuse ist noch unkritischer. Die Beschädigung durch Oxidation
    und Fremdkörper hat keine Auswirkung auf den Motorlauf. Es sollten nur alle losen
    Bestandteile entfernt werden. Ich würde die Stellen mit Schleifpapier angleichen und
    so mögliche Reste entfernen.


    Spar die das Geld für ein neues Gehäuse.

    Wer schneller schraubt steht länger in der Werkstatt.

  • Vielen Dank für eure Antworten und eure Einschätzung.


    Dann werde ich die Gehäusehälften mal reinigen, das Lager einsetzen und schauen ob es gut und fest sitzt.
    Das Kurbelwellengehäuse werde ich wie empfohlen an den betroffenen Stellen etwas abschleifen, gut reinigen und den Motor dann nach allen Regeln der Kunst neu aufbauen.


    Auf dass der Motor dann wieder 35000km schafft :cool:

  • Hallo zusammen,
    ich bräuchte noch einmal eure fachkundige Einschätzung.
    Ich habe die Gehäusehälften gereinigt und die Lager der Linken Gehäusehälfte verbaut. Die kalten Lager ließen sich in der erwärmten Gehäusehälfte gut einsetzen. Das Lager der Abtriebswelle habe ich zusätzlich mit etwas Loctite 648 verbaut. Dieses Lager sitzt so tief im Lagersitz, wie nur möglich - trotzdem schaut es auf einer Seite deutlich über den Rand des Lagersitzes hinaus. Es sitzt offensichtlich also nicht gerade.
    Ich gehe davon aus, dass ein so verbautes Lager keine langen Lebensdauer hat bzw die Welle sich nur schwergängig drehen lässt, wenn ich die rechte Gehäusehälfte verbaue.


    Sowie es aussieht, muss ich mir doch zwei neue Gehäusehälften besorgen. Was meint ihr?



    Das schief sitzende Lager in meinem Motor



    Dieses Bild habe ich aus dem Internet. Hier sieht man deutlich, wie das Lager sitzen sollte.



    Ich freue mich auf eure Antworten.


    Gruß
    Stan

    • Offizieller Beitrag

    Kannst Du die Motorhälfte nicht noch einmal warm machen und das Lager dann richtig eindrücken oder schlagen?
    Ich habe mir gerne alte Lager auf, um sie als Einschlaghilfe zu verwenden.



    Peter

  • Wie ich oben schon schrieb...
    ...das Lager sitzt so weit in seinem Sitz, wie nur möglich. Tiefer geht's nicht. Egal mit welchem Methoden.

  • Möglichkeit Nr. 1 auf den ersten deiner Bilder sieht man (vielleicht) das am Lagersitz
    Material verschoben ist. Spanartig irgendwie... kann aber auch täuschen.


    Möglichkeit Nr.2 das Lager sitzt richtig im Lagersitz. Die Fläche auch die du schaust
    ist nicht bearbeitet das sieht du Gussrest neben dem Lagersitz. Die Oberfläche
    ist somit nicht Plan und bildet keine Referenz zum Sitz. Nur die Fase zur Lagermontage
    wurde eingebracht. Schau dir die Fase mal genau an. Ist sie gleichmäßig breit? Nein?
    Dann sitzt das Lager richtig. Dann ist alles gut. Ein tieferer SItz wäre schön aber
    das macht keine Probleme. Das ist auch nicht so stark belastet , die meiste Kraft nehmen
    Getriebeeingangs und Ausgangslager auf.


    Schiefstellung prüfen: Kann du eine Fühlblattlehre (0,1 oder kleiner) von hinten einschieben? (dann sitzt das Lager nicht tief genug)
    Du kannst auch den Abstand von Lagerring außen zur Dichtfläche auf Gleichmäßigkeit
    messen wenn du brauchbare Messmittel hast (Messschieber und eine brauchbare
    Messbrücke oder ähnliches)


    Bis jetzt würde ich den Motorblock immer noch verwenden. ;)

    Wer schneller schraubt steht länger in der Werkstatt.

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