Hycomat Spiel der Reibscheiben nach Ausgleichen sehr hoch

  • Hallo,



    ich bin derzeit dabei die Fliehkraftkupplung von meinem Hycomat zu überholen.
    Neue Reibscheiben und neue Stahlscheiben sind nötig.



    Um die Kupplung richtig auszugleichen, habe ich mir das schwarze Spannwerkzeug mit den Abstandshülsen von Venandi gekauft.



    Wenn ich Kupplung allerdings vormontiere und mit dem Werkzeug spanne und dann die Dicke der nötigen Ausgleichsscheiben bis Sprengring Unterkante ausmesse, komme ich auf eine nötige Dicke von 2,9mm. Dies kommt mir schon relativ viel vor, da dies ja auf sehr hohe Fertigungstoleranzen der ganzen Teile der Kupplung hindeuten würde.



    Habe aber trotzdem die Ausgleichsscheiben in dieser Dicke eingelegt.


    Wenn ich die Kupplung dann fertig montiere (Ebenfalls mit 2,9mm Ausgleichsscheiben unter dem Lagerring) sind die Reibscheiben auch frei beweglich, so wie es sein soll.
    Allerdings für meinen Geschmack etwas zu leichtgängig, da die oberste Reibscheibe einen Abstand von ca. 5mm zur obersten Abschluss-Stahlscheibe hat. Dies kommt mir extrem viel vor, da würde fast noch eine Reibscheibe reinpassen... (Nein es fehlt keine, sind alle vier verbaut :-D)



    Habe dann mal gemessen, wie weit sich die Fliehgewichte bei "Maximalausschlag" nach unten herausbewegen. Dies sind nur ca. 3mm.
    Somit ist es nach meinem Verständis bei meiner Kupplung dann gar nicht möglich, dass diese greifen kann, selbst wenn die Fliehgewichte ganz nach außen wandern. Dann würden ja immer noch 2mm fehlen, bis die Scheiben zusammengepresst werden...




    Nun habe ich schon ewig lang meinen Fehler gesucht, komme aber nicht drauf.


    Wenn ich die Montagevorrichtung nach der technischen Zeichnung im BUCH auf S.112 vermesse, dann stimmt das auch mit meinen Messungen überein.



    Gesamthöhe der Kupplung vormontiert komplett gespannt: 48,9mm.
    Zeichung Buch S.112: 57,9mm (Bolzen) - 14mm (Grundplattendicke) + 5mm (Vertiefung) = 48,9mm.
    Die 48,9mm teilen sich bei mir auf in 23,9mm für Kupplungspaket (4 Reibscheiben + 3 Stahlscheiben) und 26mm des unteren gespannten Kupplungsteils (Zahnrad + unterste Stahlscheibe).



    Daher hier meine Frage, bei der mir hoffentlich jemand helfen kann:
    2,9mm an Ausgleisscheiben und 5mm Spiel der Reibbeläge, ist das im Rahmen oder zu viel?
    Falls es zu viel ist, wieviel Spiel darf sein?
    Wo kann man da noch einen Fehler machen?


    Habe mich bei Allem an das Video zur Hycomat-Überholung von Youtube vom Kanal 2Radgeber gehalten und alles genau so gemacht.



    Danke euch vorab!



    Gruß Jan

  • Die Scheiben sind definitiv die richtigen, haben die gleichen Abmessungen, sind allerdings in der Dicke 0,1mm dicker, was ja auch Sinn macht bei neuen Reibscheiben.



    Vorher waren 0,8mm Ausgleichsscheiben drinnen, allerdings hat die Kupplung hier auch leicht geschliffen, sobald der Motor auf Temperatur kam.



    Habe in den Kommentaren unter dem Youtube Video auch gelesen, dass mehrere Leute dieses Problem haben mit dem hohen Spiel der Reibbeläge.


    Eine Lösung/Begründung habe ich dort aber nicht gesehen.

  • Ich habe hier zwar noch eine vom Werk vormontierte Kupplung auf Vorrat, sowie eine ausgebaute mit verschlissenem Zahnkranz ... aber aktuell keine Möglichkeit, daran etwas nachzumessen.



    Mein Rat wäre nun: Materialstärken nochmal messen, wenn OK nach Anleitung vorgehen ... und dann macht Versuch kluch. Gegebenenfalls ist die Kupplung ja auch schnell wieder draußen, wenn etwas nachjustiert werden müsste. Nur die kleinen Kügelchen dahinter nicht verschmeißen, die rollen auch gerne durch die Ölöffnungen ins Getriebe, wenn der Motor auf dem Tisch liegt.

  • So, ein kleines Update: Hab alles noch dreimal nachgemessen, alle Materialstärken/Maße machen Sinn für mich.
    Da mir aber 2,9mm viel zu viel vorkamen, habe ich die Kupplung mit weniger Ausgleich zusammengebaut, habe einfach mal 2mm genommen.
    Es funktioniert soweit ganz OK, allerdings greift die Kupplung für meinen Geschmack etwas zu früh.


    Habe mal einen Drehzahlmesser angeschlossen. Auch wenn diese Geräte nicht so wirklich genau sind, hat sich meine Vermutung bestätigt.



    Die Kupplung greift bei ca. 2200-2400 1/min schon deutlich. Da das ja knapp über Standgas ist (Ist bei mir aktuell ca. 1800-2000 1/min), finde ich das zu niedrig.
    Habe im Schwalbe-Buch zwar auch keine Angabe gefunden, bei welcher Drehzahl die Kupplung greifen soll, aber aus dem Bauch raus würde ich mal 2800-3000 1/min sagen, damit der Motor überhaupt etwas Leistung hat, ansonsten kann man das Anfahren an Steigungen komplett vergessen.




    Werde also nun die Werte einbauen, die ich wirklich rausgemessen habe, also 2,9mm.
    Danach messe ich die Drehzahl noch einmal und gebe hier meine Ergebnisse nochmal durch.



    Vielen Dank bis hierher!

  • 5mm is definitiv zu viel.


    ich habe hier bei mir ca 13 Kupplungen liegen alle samt selbst regeneriert.


    Ich stell das spiel immer so ein, dass die Scheiben(vorher mit HLP bestrichen) sich von Hand bewegen lassen, wenn die Kupplung vor mir liegt aber so ein gewisses Gefühl von minimaler Ölreibung schon da ist.


    Wenn Sie komplett hin und her wackeln gibts öfter Probleme am Berg mitm rutschender Kupplung.
    Aber zu viel Vorreibung darf auch nicht da sein, sonst greift sie so früh das es bei jedem Gangwechsel dich nach vorn schuppst aufm Sattel.


    Am Ende ists viel Erfahrung damit man nicht ständig aus und ein bauen muss da die Kupplung nochmal zerlegt werden muss weil zu stramm oder zu rutschig ist.

  • Hallo,

    Ich habe gestern auch meine kupplung zerlegt und gereinigt.

    Als ich das Ausgleichsspiel kontrollieren wollte mit den alten Teilen ist mir aufgefallen, das ich ca 2mm mehr (0,8mm waren drin) ausgleichen müsste.

    Auch dies erscheint mir sehr viel.

    Die kupplung hat erst 4000km runter und die reibscheiben noch eine Dicke von 3,7mm.

    Irgendetwas scheinen ich und einige Leute bei der Montage falsch zu machen um diese großen Werte zum ausgleichen zu bekommen.

    Eine Lösung konnte ich mit Hilfe von Google auch noch nicht finden.

    Hat vielleicht jemand zwischenzeitlich etwas herausgefunden?

    Beim letzten Bild sind die originalen Ausgleichsscheiben schon drin...

    Gruß,

    Martin

  • Hallo Martin,

    dieselbe Anfrage hast du heute Nacht bei Facebook gestellt und auch einige Vorschläge der Community bekommen. Welche dieser dortigen Möglichkeiten hast du bereits probiert oder haben wirklich alle Tipps aus der Gruppe nichts gebracht?


    Wenn du nichts an Bauteilen geändert haben solltest ist es nicht logisch, dass sich dieses Spiel derartig erhöht. Warum hast du die Kupplung angepackt - hattest du Probleme beim Fahren?


    Liebe Grüße

  • Hi,

    die Tipps sind auf das originale Werkzeug bezogen gewesen, welches anders ist. Daher leider nicht sehr hilfreich gewesen.


    Vor 5 Minuten wurde allerdings ein Beitrag geschrieben, bei dem in den Anleitungsvideos ein Fehler ist und die oberste Druckplatte weggelassen werden muss. Gefühlt sind das die "komischen" 2mm. Heute Abend gehe ich nochmal in die Garage und probiere das ganze nochmal aus.

    Melde mich wenn dann später oder morgen nochmal mit meinem Ergebnis.


    Gruß,

    Martin

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