Vergaser BVF 16N1-5 undicht?

  • Hallo zusammen,



    ich restauriere mir gerade eine Schwalbe KR51/1 S, welche einen BVF 16N1-5 Vergaser hat.
    Nun ist es so, dass bei gekipptem Vergaser aus einer Stelle bei der Schraube, welche neben dem Startermischrohr ist, Benzin fließt. Es ist tatsächlich ein Fließen in einem dünnen Strahl und nicht nur ein Tröpfeln.


    Zu dieser Schraube führt eine Kerbe/ ein Kanal, welchen ich von dem 16N1-5 Vergaser meiner KR51/1 K nicht kenne (andere Referenzvergaser habe ich nicht).



    Nun die Frage: Ist es "normal", dass aus dieser Stelle bei gekipptem Vergaser Benzin fließt? Oder eher nicht und es wird dann wohl auch im Fahrbetrieb dort immer wieder Benzin rauskleckern?
    Zusatzfrage: Wofür genau ist diese Kerbe/ der Kanal? Ist es gar ein Überlauf oder eine Entlüftung?



    Anbei noch ein Foto von dem "Kanal" sowie ein Foto von dem Benzinstrahl (das ist ein Screenshot aus einem Filmchen, daher leicht unscharf).





    Über eine Antwort würde ich mich freuen.



    Viele Grüße
    Kai

  • Willkommen im Nest!



    Das kenne ich so nicht ... die 16N1 belüften die Schwimmerkammer durch den Überlauf auf der rechten Seite.



    Im Fahrbetrieb sollte da nichts kleckern, könnte aber.




    Gerade weil du da einen Halbautomaten hast, ist meine Empfehlung: Nicht lang rumbasteln mit dem alten Ding, stattdessen einen neuen 16N3-11 kaufen und über dauerhaft geschmeidiges Fliehkraftkuppeln freuen.

    • Offizieller Beitrag

    Moin Kai
    oder Servus


    Das ist die Belüftung für den Starterbrunnen.
    Bei späteren Serien des BVF 16N1 wurde die Belüftung mittels einer Aussparung in der Vergaserwanne Richtung Schwimmerkammer realisiert.
    Im Fahrbetrieb kleckert da nix, denn montiert ist diese Öffnung über dem Pegel. Es könnten allenfalls geringste Mengen "herauskriechen"...


    Hier auf dem Bild "Düsen 16N3" ist die Aussparung in der Wanne,
    die auch beim N1 verwendet wird, gut zu sehen:
    http://www.mopedfreunde-oldenb…l/vergaser_16n1_16n3.html


    LG Kai d:)

  • Ja sensationell nen Nürnberger.


    Endlich mal einer aus meiner Stadt hier.


    Ich vermute dein vergaser is ne bastelstube....


    hab noch teile für diesen Vergaser und auch für den 16n3-11 daheim.
    falls du mal herum probieren möchtest kann ich dir die geben.


    16n3-11 is auf jeden Fall besser für deine Halbautomatik.
    hatte den auch an meiner halbautomatik und fahre jetzt aber Bing.


    Falls du ma hilfe bei der Kupplung brauchst... hab alles da und kann sie dir auch fit machen.


    Beste Grüße eventuell sieht man sich ja mal... dann schreib einfach mal ne Private Nachricht.

  • Hallo,
    danke Euch für die schnellen Antworten. Ich werde jetzt zeitnah den Vergaser wieder einbauen, Schwimmer nochmal ordentlich einstellen (Düsen sind alle neu) und dann einfach mal beobachten, ob etwas tropft, fließt,..., oder einfach dicht ist.


    Werde dann berichten bzw. weitere Fragen hier reinstellen.


    Silencedoogle: Bin auch begeistert, einen Nürnberger hier zu treffen. Ich habe als Neuling oft technische Fragen, vielleicht können wir ja bei Gelegenheit einfach mal telefonieren.
    Ich schreibe Dich gleich nochmal privat an.


    Wünsche allen einen schönen Abend.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Kai,



    mit der Senfglasmethode (Wiki) kannst Du die Einstellung vom Schwimmerpegel einfach kontrollieren und auch feststellen, ob das Schwimmernadelventil auch zuverlässig schliesst.



    Peter

  • Hallo Peter,



    der Hinweis auf die Senfglasmethode war goldrichtig:



    Ich hatte den Schwimmer auf Dichtheit geprüft, das Schwimmerventil mit dem "Pusttest" gecheckt, den Schwimmer mit der Schieblehre auf 28mm und 32,5mm eingestellt, überprüft, ob die "Nase" am Schwimmer auch wirklich im rechten Winkel auf die Schwimmerventilspitze drückt, um dann siegesbewusst noch mal schnell den Senfglastest zu machen...




    Und - das Glas lief über!



    Entweder habe ich irgend etwas übersehen, oder ich lerne gerade, dass die Schieblehr-Einstellmethode tatsächlich meilenweit entfernt liegt von der richtigen Einstellung?



    Am Wochenende geht es weiter, musste eben abbrechen, um die Kinder in das Bett zu scheuchen.



    Servus,
    Kai

    • Offizieller Beitrag

    Es muss nicht unbedingt die Schwimmereinstellung sein, wenn das Schwimmernadelventil nicht wirklich schliessen will.



    Peter

  • ja schau auch ma die kleine nase(lasche) in der schwimmermitte. die hat oft ziemliche große riefe drin. die musst du bissel eben schleifen sonst hängt er und kann nicht richtig schließen.


    oder du legst die nen bing zu ... da kann das nicht passieren weil das nadelventil m.M.n. besser konstruiert und gelagert ist.

  • Ja stimmt schon. bei der Halbautomatik ist der eigentlich nicht erlaubt.


    ich fahre ihn dennoch, weil ich seit dem Bing keinerlei Probleme mehr habe, was den Vergaser angeht.


    Sie ist dadurch nicht schneller ... und ich finde es ist nicht direkt Tuning(da scheiden sich die Geister).

  • Der BING ist bei keiner Schwalbe einfach so erlaubt, muss per Einzelabnahme legitimiert werden, und braucht auch geänderte Seilzüge.



    Der 16N3-11 war noch vom Werk als Ersatzteil (und bei Krause im DUO in Serie), passt an alle Anschlüsse direkt, und läuft auch langzeitstabil - im Gegensatz zum 16N1, dessen Standgassystem extrem fummelig und dann auch noch verschleißfreudig ist. Letzterer macht gerade am Halbautomaten keinen Spaß.

  • [FONT=&quot]Hallo,[/FONT]
    [FONT=&quot] [/FONT]
    [FONT=&quot]vielen Dank für Eure Rückmeldungen, bin begeistert.[/FONT]
    [FONT=&quot] [/FONT]
    [FONT=&quot]Nun habe ich den Schwimmer mit der Senfglasmethode eingestellt, die Schwalbe möchte aber einfach nicht anspringen.[/FONT]
    [FONT=&quot] [/FONT]
    [FONT=&quot]Kurz zum Status, vielleicht habt Ihr ja dann noch Ideen bzw. könnt auf meinen aktuellen Verdacht eingehen:[/FONT]
    [FONT=&quot] [/FONT]
    [FONT=&quot]-KR51/1S, BJ. 1973, stand 25 Jahre unbewegt rum und ich möchte Sie nun wiederbeleben[/FONT]
    [FONT=&quot]-Kolben war fest, wurde behutsam mit WD40 im Kerzenloch und immer wieder leichtem Druck auf den Kickstarter wieder gelöst[/FONT]
    [FONT=&quot]-Motor (bislang) nicht regeneriert, daher noch alte Wellendichtringe; Kompression aber 9 bar, allerdings kalt gemessen (und durch kaltes Öl ist zwar nach meinen Rechchere eher eine bessere Kompression als jene, welche durch warmes Öl entsteht, das dürfte dann aber eher später ein Problem für die Leistung sein, und nicht für das Anspringen, oder?)[/FONT]
    [FONT=&quot]-Dichtung des Startervergaserkolbens ist neu, Bowdenzüge von Startervergaser und Gasgriff wurden auf ganz geringes Spiel eingestellt.[/FONT]
    [FONT=&quot]-Vergaser komplett mit Ultraschall gereinigt, hat neue Düsen und Schwimmer wurde mit der Senfglasmethode eingestellt.[/FONT]
    [FONT=&quot]-Zündfunke ist blau und (nach meiner Einschätzung) kräftig, (habe aber noch keine Erfahrungswerte)[/FONT]
    [FONT=&quot]-Unterbrecherzündung wurde von mir sorgfältig eingestellt (unter Verwendung eines Messgerätes wurde OT und 1,5mm vor OT ermittelt)[/FONT]
    [FONT=&quot]-nach den erfolglosen Kickversuchen riecht die Zündkerze nach Benzin und ist nach meiner Einschätzung "ganz leicht mit Benzinnebel benetzt" (so wie es sein soll, oder?)[/FONT]
    -meine Startversuche mache ich mit eine Behelfstank (große Spritze aus der Apotheke per Benzinschlauch mit dem Vergaser verbunden); Gemisch (1:33) wird angesaugt.
    -beim Ankicken (Zündung an, dann mit gezogenem Startvergaser/ ohne Gas zu geben bzw. auch ohne gezogenem Startvergaser unter Betätigung des Gasgriffs) passiert gar nichts!
    -Anschieben konnte ich noch nicht probieren, da ich gerade keine Kette drauf habe (habe wohl beim Zerlegen das Kettenschloß verlegt, muss mir erst ein neues Auftreiben).




    Soweit zum Status.



    Derzeit beschäftigt mich der Gedanke, ob die 9 bar Kompression zum Anspringen reichen müssten. Irgendwann später habe ich auch vor, den Zylinder schleifen zu lassen und einen Übermaßkolben zu besorgen. Aber zunächst wollte ich auf der Ist-Basis das Vögelchen zum Fliegen bringen.
    Habt Ihr noch ein paar Tipps, die ich evtl. abarbeiten kann?



    Vielen Dank im Voraus.



    Silencedoogle: Wenn ich dann gar nicht weiter komme, vielleicht hast Du ja wirklich mal Lust, auf ein Stündchen zu mir in die Tiefgarage zu kommen…



    Kai



    P.S: Muss ich eigentlich nun ein neues Thema aufmachen, da sich ja der Schwerpunkt im Vergleich zu der ursprünglichen Überschrift verlagert hat?

    • Offizieller Beitrag

    Moin Kai


    Ein kräftiger Funke an der Luft heißt nicht,
    daß der auch unter Druck im Brennraum so gut kommt.
    Probier mal eine andere Kerze, oder mit 0,3mm Elektrodenabstand.


    Du kannst den Motor auch ohne Kette "andrehen".
    Eine Handbohrmaschine mit der entsprechenden Nuss
    auf Kettenritzel- oder Polradmutter... ;)


    Ein neues Thema brauchst du m.M.n. nicht aufmachen -
    ist ja noch das gleiche Moped.


    LG Kai d:)

    • Offizieller Beitrag

    Bist Du also der Meinung, dass die 9 bar Kompression grundsätzlich zum Anspringen reichen müssen?



    Hallo Kai, schau mal in DAS BUCH, Seite 206, Anlage 1. Dort findest Du unter "Verdichtung" den Wert 9,5:1
    So ein Simson-Motor läuft noch mit deutlich viel weniger als mit den von Dir gemessenen 9.



    Peter

  • Hallo zusammen,



    danke für Eure Rückmeldungen. DAS BUCH steht schon fest auf dem Wunschzettel für Weihnachten:-)



    Kurzer Zwischenbericht:



    Ich hatte den 16N1-5 Vergaser mit der Senfglasmethode eingestellt, wieder eingebaut - und er ist wieder übergelaufen. Meine Vermutung ist, dass entweder das Schwimmerventil "hakt" (obwohl ich es, genau wie fast alle Düsen, erneuert hatte) oder der Düsenstock doch nicht ganz in Ordnung ist (den hatte ich nicht ausgetauscht, sondern mit Ultraschall gereinigt).



    Da mir hier die Fehlersuche zu aufwändig erschien, habe ich mir einen neuen BVF 16N3-11 Vergaser besorgt.



    Allerdings springt die Schwalbe auch mit diesem nicht an. Sie macht bislang 0 Anstalten, anzuspringen. Nach ca. 30-40 mal kicken tropft dann ein wenig unverbranntes Benzin aus der Stelle zwischen Krümmer und Auspuff. Trotz Zündfunke kommt es also zu keiner Explosion des Luft-Benzin-Gemisches.



    Mir fällt im Moment nur noch ein:


    Geruchstest auf der Kupplungsseite, ob das Öl nach Benzin riecht, also ein Dichtring im Motor undicht ist (Frage: Oder spricht die Kompression von 9 bar gegen eine Undichtigkeit, oder hat das nichts damit zu tun?)


    oder
    ich habe die Zündung komplett falsch eingestellt.



    Das werde ich die Tage nochmal checken.
    Die Undichtigkeit am Auspuff schließe ich mal für das absoluten Nicht-Anspringen aus, seht Ihr das auch so?



    Vermutlich sollte ich, wenn ich nicht erfolgreich sein sollte, doch einen neuen Thread aufmachen "Schwalbe springt nicht an".



    Grüße
    Kai

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