M53 Kurbelwellenlager und zentrieren

  • Hallo Freunde, ich benötige nochmals Hilfe,


    wie schon dargestellt regeneriere ich einen alten M53, vermutlich Baujahr 1962. Er war schon mehrfach geöffnet und sehr unfachmännisch zusammengebaut.

    Auf der rechten Seite war auf der Kurbelwelle vor dem Simmering im Gehäuse eine Metallscheibe mit Kragen verbaut. Diese war mit dem Simmering verschmolzen und die Ölleitscheibe war zerbrochen. In den einschlägigen Videos zur Regenerierung kann man sehen, daß in die rechte Gehäusehälfte lediglich ein Simmering bündig eingeschlagen wird und dann von der anderen Seite nach Verbindung der beiden Hälften die Ölleitscheibe und das Kugellager bis Anschlag auf der Kurbelwelle montiert werden. Die Ausgleichsscheiben werden danach aufgebracht.


    Auf der üblichen Explosionsdarstellung zum gebläsegekühkten M53 befindet sich auf der rechten Seite vor dem Simmerring unmittelbar nach der Kurbelwelle noch eine Metallscheibe mit Kragen. Die Funktion ist mir nicht klar. Dafür fehlt allerdings die Ölleitscheibe.

    Weiß jemand, wofür die Scheibe notwendig war und ob diese überhaupt benötigt wird.


    Eine weitere Frage treibt mich um. Auf der linken Seite wird der Abstand der Kurbelwelle zum Kurbelwellengehäuse ausgemessen und durch Ausgleichsscheiben korrigiert. Auf der rechten Seite werden die Ausgleichsscheiben erst nach dem Zusammensetzen der beiden Motorhälften ausgewählt. Damit kann man aber doch die Kurbelwelle aber nicht mehr zentrieren? Dies bedeutet, daß ein Fehler nur durch erneutes Spalten des Motors beseitigt werden kann.


    Ich hoffe ich habe micht verständlich ausgedrückt.

    Gruß Simi1978

    • Offizieller Beitrag

    Die Metallscheibe dient als "Erweiterung" eines zu kleinen Wellendichtringes,

    der gaaanz früher (M53) mal verbaut wurde. Überdies hat sie das Öl am Lager verteilt.

    Heute gibt es die WeDis auch passend. Dann aber mit Ölleitscheibe verbauen!


    Warum wird links vorher und rechts hinterher ausgeglichen...

    Links ist der Anschlag fürs KW-Lager außen im Lagersitz des Gehäuses. Dort müssen die evtl. notwendigen Ausgleichsscheiben natürlich vor der Montage des Lagers eingebracht werden. Deshalb musst du ja auch vorher für Links messen (die halbe Dicke der Gehäusemitteldichtung nicht vergessen!). Drückst du dann die KW ins linke Lager, ist die KW in zentrierter Position. Damit die KW auch dort bleibt, werden abschließend rechts außen aufs Lager nochmal Ausgleichsscheiben aufgebracht. Gegendruck für diese Scheiben kommt dann von der Dichtkappe.


    LG Kai d:)

  • Vielen Dank Kai,


    Problem mit der Metallscheibe ist geklärt. Wellendichtring passt und deshalb ist der Ring nicht mehr nötig und es wird die Ölleitscheibe eingesetzt.


    Wie ich die Mitteldichtung berücksichtigen muß, ist mir noch nicht ganz klar. Es ist logisch, da es unterschiedliche Dichtungen in unterschiedlichen Stärken gibt. Im Handbuch wird das Maß zwischen Gehäusedichtfläche bis zur Ausgleichsscheibe mit 50,4 mm mit Toleranz angegeben. Muß ich dazu noch die Hälfte der Stärke der Mitteldichtung hinzurechnen?

    Im Forum hat mal jemand geschrieben, daß er die Gehäusehälften mit Mitteldichtung und Kurbelwelle, aber ohne Lager provisorische zusammenschraubt, die Kurbelwelle zentriert und dann durch die linke Kurbelwellenlageröffnung den Abstand von der Passung für das Lager auf der Kurbelwelle bis zum Sprengring mißt. Eine kluge Lösung, denke ich. Die Frage ist nur, ob immer noch genüügend Platz für die Wellendichtung bleibt, die bündig eingeschlagen werden muß.

    • Offizieller Beitrag

    Wie ich die Mitteldichtung berücksichtigen muß, ist mir noch nicht ganz klar.

    ...

    Muß ich dazu noch die Hälfte der Stärke der Mitteldichtung hinzurechnen?

    Jupp. Zu den 50,4 die Hälfte der Mitteldichtung.

    Mit der Stärke der Mitteldichtung kannst du den seitlichen Spielraum

    der KW in der Kurbelkammer direkt beeinflussen.

    Bspw. wird mit einer dünnen Dichtung auch die Kurbelkammer schmaler

    und die KW müsste für eine mittige Position links tiefer ins Gehäuse...

  • Ich habe noch eine abschließende Frage:

    Eine Zentrierung der Kurbelwelle durch die Ausgleichscheiben auf der linken Seite ist m.E. durch das lichte Maß vom Sprengring bis zum Kurbelwellengehäuse begrenzt. Das Lager ist 14 mm und der Simmerring hat 7 mm. Die Ausgleichsscheiben können doch deshalb maximal die Differenz zwischen dem lichten Maß vom Sprengring bis zum Kurbelwellengehäuse ausgleichen. Ansonsten würde der Wellendichtring nicht mehr bündig abschließen. Was mache ich, wenn dann trotzdem die Kurbelwelle noch nicht 100% mittig sitzt?

    Einige vernachlässigen wohl die Zentrierung,, weil man davon ausgeht, daß das Pleul durch den Kolben geführt wird.

    • Offizieller Beitrag

    Also ja, grundsätzlich soll der Simmerring bündig abschließen.

    Bei der Funktion stört es aber nicht, wenn der 0,3 - 0,5 mm in die Kurbelkammer ragt.

    Die umlaufende Dichtlippe ist ja auf der Mitte der 7mm Dicke und nicht auf der Kante.


    Bedenke aber auch - wenn rechts die Dichtkappe nicht draufgeht, weil das Lager aus

    dem Sitz raussteht, dann hast du links zuviel untergelegt... ;)


    Und noch was: das Pleuel ist kolbengeführt. Dafür werden die Anlaufscheiben verbaut.

    Auf dem Hubzapfen hat das Pleuel doch gut seitliches Spiel.

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