Ungarnschwalben einst und jetzt

  • Liebe Leute,

    ich habe nach über 10 Jahren meine Schwalbe aus der Scheune gezogen, mich hier wieder angemeldet und für den Winter eine Restaurierung geplant. Mein Problem ist, dass das gute Stück sicher um das Jahr 2000 aus Ungarn privat importiert wurde. Trotzdem habe ich 2003 - da war das Thema Reimport noch nicht virulent - ohne Probleme Papiere vom KBA bekommen, nachdem die Rahmennummer dort länger gesucht wurde. Die Restaurierung soll nun einige Dinge beheben (u.a. fehlende Blinker), aber an der fehlenden Hupenabdeckung wird mein Gefährt immer als Ungarin erkennbar sein.

    Die süddeutsche Werkstatt, mit der ich die Restaurierung plane (bekannt, bewährt, zuverlässig) steht auf dem Standpunkt, dass das gute Stück problemlos betrieben werden darf, da es

    a) gültige Papiere vom KBA besitzt

    b) nach der Restaurierung absolut regelkonform und verkehrssicher ist

    Ich habe aber heftige Bedenken, hier ein Vermögen in eine Totalrestaurierung zu versenken, wenn mir dann bei der nächsten Kontrolle das Gefährt stillgelegt wird.

    Meine Fragen: "Heilt" eine 17 Jahre alte KBA-Bescheinigung die Tatsache, dass das ein Reimport ist? Hat jemand ähnlich lange Erfahrungen mit Ungarnschwalben und kann davon berichten? Wenn es allein an dem fehlenden Grill über der Hupe scheitert, dann könnte man sich ja noch auf kosmetische Reparaturen herausreden...

    Vielen Dank, schön, wieder hier zu sein!

    • Offizieller Beitrag

    Diese Situation hat m.M.n. zwei Seiten:

    Zum einen hast du gültige Papiere! (den Streckenposten reicht das)

    Aus dem Teil: "...ohne Probleme Papiere vom KBA bekommen, nachdem die Rahmennummer dort länger gesucht wurde" lese ich raus,

    daß du auch alle Angaben wahrheitsgetreu gemacht hast.


    Zum anderen machen nicht 17 und auch nicht 20 Jahre aus Unrecht Recht.

    Wenn nach einem Unfall (den ich dir nicht wünsche) ein Sachverständiger tiefer gräbt und beim KBA inzwischen aktuellere Listen mit den FIN der exportierten Fahrzeuge liegen, kannst du arge juristische Schwierigkeiten kriegen.

    (viele wenn's, aber Juristen machen sowas gern)


    Da du jetzt schon Bedenken hast, werden die auch nie weggehen -

    das Moped wird in deinem Kopf immer eine "Ungarin" sein.

    Du könntest ja mit der FIN jetzt nochmal den ABE-Antrag stellen.

    Schlimmstenfalls wird der Antrag negativ bescheidet.


    LG Kai d:)

    • Offizieller Beitrag

    Eine fehlende Hupenabdeckung macht noch keine Ungarin. Das passende Blech läßt sich sehr leicht austauschen.

    Evtl. ist das schon mal gemacht worden, um z.B. in Ungarn mit einer 60km/h DDR-Version nicht aufzufallen.

    Die FIN macht's und wenn das KBA das Nümmerchen nicht bei den Exporten gefunden hat ...


    Peter

  • Danke für die Antworten. Es bleibt eine Gewissensfrage. Die Papiere sind gültig und das gute Stück macht die 60 km/h locker. Am Motor wurde auch nichts verbastelt, das wurde schon überprüft. Vielleicht ist die tatsächlich so nach Ungarn gekommen, wie vor 20 Jahren zurück nach Deutschland: Auf ihren eigenen Rädern...

  • So schnell kann es gehen: Hab auf dem Typenschild jetzt am Rand doch die eingeschlagene "CM 50" gefunden. Das bedeutet ja wohl, dass das Ding trotz 2003 erteilter Papiere vom KBA so nicht gefahren werden darf. Dann lohnt sich auch eine Restaurierung nicht, es kämen ja noch die Kosten für eine Einzelabnahme darauf.

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