Kuppeln mit zwei Fingern

  • Hallo zusammen,


    ich habe ein kleines Problem und hoffe auf eure Hilfe.

    Aufgrund einer bleibenden Verletzung der linken Hand, bekomme ich in dieser leider schnell Schmerzen beim Fahren/Kuppeln.

    Ich habe eine KR51/2, welche ich letztes Jahr komplett (inkl. Motor) neu aufgebaut habe. Die Kupplung geht schon recht leicht aber die Schmerzen bleiben leider nicht aus.


    Nun möchte ich die Kupplung noch leichtgängiger machen, sodass ich sie mit einem oder zwei Fingern ganz leicht ziehen kann. Ich dachte an einen Handhebel mit Zugkraftverstärker (mehrere Hebelgelenke o. Umlenkrollen o.ä - wenn es so etwas denn gibt) und oder an eine Verlängerung des Kupplungshebel am Motor oder so.


    Hat einer von euch evtl einen Tipp?

    Und NEIN! Hycomat ist ebensowenig eine Option wie ein neuer Variomatik Roller.


    Ich will meiner Schwalbe treu bleiben und mit ihr noch viele schmerzfreie Touren fahren.

    Deshalb hoffe ich auf die Hilfe.

    Vielen Dank schonmal.


    Grüße

    Stan

    • Offizieller Beitrag

    Moin Stan,


    vielleicht kannst du zuerst mal versuchen, die Reibung im Bowdenzug zu minimieren.

    Also den vorhandenen Bowdenzug peinlichst reinigen und mit Teflon-Spray behandeln.

    Auch die Kontaktflächen zwischen Handhebel und Klemmstück kannst du reinigen und beschichten...

    Ich kriege bei längeren Touren auch immer taube Hände und fasse dann meist den Griff weiter außen. So ist der Weg des Hebels zwar länger, aber ich brauche weniger Kraft...


    LG Kai d:)

  • Stan

    Hat den Titel des Themas von „Kupplungshebel Tuning“ zu „Kuppeln mit zwei Fingern“ geändert.
  • Ich denke bei solch einer Einschränkung ist einzig gute Lösung die Umrüstung auf eine hydraulische Kupplung. Hat bestimmt schonmal jemand entsprechend umgebaut. Google hilft da bestimmt weiter.

    Wer schneller schraubt steht länger in der Werkstatt.

  • Ich sitze gerade im Schuppen und habe es direkt an meiner S51 probiert, ich kann ganz gut mit zwei Fingern die Kupplung betätigen. Ich kann jetzt aber nicht wirklich vorhersagen, ob das nach 100km auch noch so locker geht.


    Im Gunde habe ich auch nur gemacht, was Kai beschrieb. Nur statt Teflonfett nehme ein 1:1 Gemisch aus Getriebeöl / Schmierfett. Das injiziere ich mit einer 10mL Spritze und 15cm langen Nadel (Durchmesser 19 oder 20 glaub ich; Kennfarbe gelb) beidseitig tief in den Bowdenzug.

  • was du noch machen kannst, ist, die mittlere kurze kupplungsdruckstange durch zwei ( oder waren es drei ?) kleine Kugeln die unter der schnurfeder sind, zu ersetzen.

    wird viel bei rennmotoren gemacht um ein schnelles leichtes kuppeln zu ermöglichen

    manche kennen mich, manche können mich

  • Hatte auch ein "Kupplungszug" Problem.Bei mir half ein neuer gut geölter Kupplungszug,der auch richtig gut verlegt wurde,so daß weiche Bögen liegen.

    (gefühlte halbe Kupplungskraft gegenüber dem alten !!.)

    Aber aufgrund der Konstruktions mittels Tellerfeder hat eine 5x1 Motor(M531,M541) halt einen höheren Widerstand als eine Kupplung mit einfachen meist mehreren runden Kupplungsfedern.

    (Kein Vergleich zu einem 4 Gang Honda/China-Nachbau 50ccm 4Takter.Das sind Welten!)

    Andreas

    HS1 12 Volt 35/35 Watt, electronikzündung.4 Gang. Sr 50 /1 c

    • Offizieller Beitrag

    Es gibt universelle Kupplungsgeberzylinder, die man für solch einen Umbau verwenden kann. Einziges "Problem" ist, dass man sich Gedanken über die Befestigung des Lenkerblechs machen muss, wenn man eine hydraulische Kupplungsarmatur benutzt.
    Wenn man es optisch orignal und trotzdem hydraulisch haben möchte, gibt es auch bowdenzugbetätige Kupplungsnehmerpumpen. In Verbindung mit dem oben angesprochenen Geber und der originalen Armatur sieht das dann unverändert aus aber man kann auch mit einem Finger kuppeln. Inwiefern im letzten Fall eine Eintragung nötig ist, kann ich leider nicht sagen, vermute aber, dass das nötig ist.

    @y5bc: Die beiden Kugeln aus dem 6000er Lager (Schnurfederkugeln sind zu klein) erleichtern nicht das Kuppeln sondern vermindern den Reibwiderstand, sodass auch bei Kupplungen mit mehr Drehmomentübertragung nicht die Stifte verschweißen.

  • Hallo und vielen Dank für eure Tipps.

    Wie gesagt, die Kupplung geht schon so leicht, wie sie bei einer Simson eben gehen kann. Von einem "Kupplungzug-Problem" kann hier keine Rede sein.

    Auch ich kann die Kupplung mit zwei Fingern bestätigen - aber nicht so oft, wie ich es auf einer größeren Tour müsste.

    Das Problem ist meine Verletzung, nicht die Kupplung an sich. Ich dachte nur, es gibt vielleicht einen einfachen Weg, diese noch leichtgängiger zu machen (spezielle Hebel oder so).


    Ich werde eure Vorschläge durchdenken und evtl umsetzen.

    Vielen Dank nochmal!!

  • Eventuell paßt ein anderer längerer Hebel in die Kupplungshebel aufnahme der Simson! ??

    "längerer Hebelweg!!"

    so daß man etwa 1-2 cm weiter aussen fassen kann...reduziert die kräfte die die Hand aufbringen muß.

    HS1 12 Volt 35/35 Watt, electronikzündung.4 Gang. Sr 50 /1 c

  • Moin,

    das ist ein Spannendes Problem welches wohl eine Kreative Lösung bedarf.

    Wie muss ich mir das vorstellen mit deiner Hand, welche 2 Finger möchtest du den benutzen oder nimmst du alle 4 Finger und es fehlt dir die Grundkraft in der Hand bzw. Beweglichkeit ?

    Was ist auf dauer dein Problem das ziehen zum Schalten oder doch eher das Feine Dosieren zum anfahren ?

    Kannst du Im Notfall die Kupplung trotzdem zu 100% betätigen ?


    Als ich das so gelesen habe fiel mir spontan die Verlängerung des Hebels am Bowdenzugende ein, dieses kürzt auch ein wenig den Betätigungsweg, hier solltest du aber die führung des Zug am Ende im Auge behalten da das Seil mehr um die Ecke läuft.

    Als 2tes musste ich an einen ehemaligen Nachbarn denken der in seinem Lada eine Elektrische unterstützung für die Kupplung hatte. Diese wurde per Knopf am Ganghebel (Schaltwagen) aktiviert, man konnte so den Gangwechsel während der fahrt ohne die Nutzung des Fuß vornehmen.

    Ein Anfahren ging natürlich nicht, weil das System nicht Sanft loslassen konnten.


    Jetzt kommt mein Gedanke dazu wenn man mit einem Elektrozugmagnet einen zusätzlichen hebel betätigt der unterstüzend auf den Kupplungshebel am Motor wirkt könnte dieser durch aktivierung duch einen schalter am kupplungshebel und oder Taster die benötigte kraft reduzieren, also ggf so auslegen das der hubmagnet nur ca 3/4 der gesammtkraft hat.

    Evtl geht auch ein zugmanet der eine Parallelen Bowdenzug betätigt.

    Wichtig ist ja nur das sich die Systeme nicht blockieren und du immer sicher kuppeln kannst.


    Dann würdest Du mit dem Kupplungshebel immer noch die Kontrolle haben, aber wenn Du anfängst zu betätigen und der Kupplungshebel wird am Lenker aus der Grundstellung bewegt wird der Magnet dazu geschaltet und du hast wie eine zweite Hand die dir hilft.


    Dazu sollte dann aber wenn möglich 12V Boardspannung vorhanden sein, einen genauen Zugmagnet habe ich noch nicht gegoogelt, die Kraft wäre mal interessant, da denke ich an meine Physik unterreicht zurrück wo wir mal mit so Kraftmessern etwas veranschaulicht haben.


    Mein Onkel hatte auch sehr viele Probleme mit seinen Händen durch überlastung und Unfall. Er hat zur Mobilisierung und zum kräftigen diese GyroTwister für sich eher durch Zufall entdeckt als diese Trend wurden und wir als kinder mit den Teilen gespielt haben.


    Bastian

  • Hallo und vielen Dank für deine interessanten Tipps.

    Das Problem meiner Hand besteht in einer Sattelgelenksathrose - also einer Verschleißerscheinung im Daumengelenk.

    Wenn ich die Kupplung ziehe, wird dabei natürlich Druck auf den Daumen bzw. Das Gelenk ausgeübt, was unangenehm schmerzhaft ist. Ich behelfe mir, indem ich den Griff im 'Affengriff' halte, also den Daumen über den Griff lege, was natürlich nicht so optimal ist.


    Ich werde deine Ideen überdenken und ein wenig tüfteln.


    Gruß

    Stan

  • Hallo Stan, vielleicht eine blöde Idee, aber wenn Du nur links die Arthrose hast könnte man die Griffe von rechts nach links tauschen. Einziges Problem, der Gasgriff funktioniert verkehrt herum. Vielleicht kann man auch nur die Züge tauschen von Bremse und Kupplung.

    Gruß Klaus

  • Auch keine schlechte Idee, nur die Züge zu tauschen - allerdings ist die sichere Betätigung der dann links liegenden Vorderradbremse mit meiner schmerzenden Hand durchaus in Frage zu stellen. Die Griffe zu tauschen stellte ich mir schwierig vor, da links keine Aussparung für den Gasschieber vorhanden ist. In dem Fall könnte ich evtl. auf S51-Gasgriff umbauen. Am Ende aber stelle ich mit die Umgewöhnung auf Linksgasnachvornedrehen schier unmöglich vor :/ .

    Gruß

    Stan

    • Offizieller Beitrag

    Die Bowdenzüge Kupplung/Bremse zu tauschen haben die schelmischen Buben

    früher als Jux gemacht...und man könnte sich nach einiger Zeit wohl dran gewöhnen...

    Auch der Umbau des Wickelgasgriffes auf links wäre nicht unmöglich.

    Aber das alles hilft nicht wirklich bei deinem Problem.


    Hast du mal über eine ergonomische Optimierung des Griffes nachgedacht?

    Ich denke da an einen Buckel, der den Druck vom Daumen weg und

    mehr in die Handfläche bringt...

  • Oha! Auch eine gute Idee!

    Das kann in der Tat was bringen und ist dazu recht leicht umzusetzen. Werde ich auf jeden Fall ausprobieren :thumbup: .


    Ich denke eine Kombi aus ergonomischen Griff und minimierter Zugkraft (verlängerte Hebel und ein neuer, guter Bowdenzug (Motoflex oder Bowdenzumanufaktur)) könnte mein Problem tatsächlich lösen.


    Ich gehe es mal an und werde zu gegebener Zeit berichten.


    Vielen Dank nochmal euch allen!!!!

  • Die Bowdenzüge Kupplung/Bremse zu tauschen haben die schelmischen Buben

    früher als Jux gemacht...und man könnte sich nach einiger Zeit wohl dran gewöhnen...

    Mal 'ne ganz blöde Frage:

    Zum Anfahren müsste ich doch dann Gas geben und gefühlvoll einkuppeln, und das alles mit einer Hand? Geht das wirklich? Stelle ich mir schwierig vor.

  • Ich würde auch mal ganz genau nach alternativen Zügen suchen. Ich hatte früher am MTB GORE-Schalt- und Bremszüge. Die hatten Goretex und Teflon im Aufbau und gefühlt keine Reibung. Damit hatte ich meine Bremsen im Wettkampf deutlich besser im Griff und die Schaltung kam superknackig und präzise. Wartungsfrei sind die Züge auch(nur leider nicht billig). Möglicherweise gibt es sowas auch im Motorsport... Kupplung links hatte ich bei meiner alten BMW. Der Vorbesitzer hatte ein ähnliches jedoch wohl noch schwereres Problem mit der rechten Hand. Somit hatte er Bremse,Gas UND Kupplung links montiert. Damit ist er Jahrzehnte gefahren. (Halt mit Beiwagen). Das war aber das erste was ich umgebaut habe...

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