Schwalbe kann nur durch langes Anschieben gestartet werden, stirbt jedoch wieder schnell ab bei zu wenig Gas

  • Hallo zusammen!



    Ich besitze seit Kurzem eine Simson KR 51/2 Baujahr 1984, 3 Gang Getriebe, Unterbrecherzündung und habe leider ein Startproblem. Ich habe schon die Beiträge im Archiv zu dem Thema „läuft nicht“ durchforstet. Bei diesen Beiträgen liegt oftmals nicht genau mein Problem vor und auch die dort genannten Fehlerquellen konnte ich Großteils schon überprüfen.


    Ich habe die Schwalbe in einem fahrbereitem, aber nicht sehr gut laufendem Zustand gekauft und mich dann an die Fehlersuche begeben. Vergaser (16N1-12) neu gekauft, da ein falscher verbaut war. Lief; aber nicht all zu gut. Dann habe ich die Zündung auf 1,8 vor OT eingestellt und die Unterbrecheröffnung am OT auf 0,4mm eingestellt. Sie sprang im kalten Zustand dann beim ersten Kick direkt an und lief einwandfrei, hat sogar direkt das Standgas im Leerlauf gehalten. Bin dann ca. 10km gefahren und habe sie ordnungsgemäß ausgemacht. Als ich sie ca. 20min später wieder ankicken wollte lief gar nichts mehr.


    Fehlersuche:

    • Vergaser mit einem frisch gereinigtem 16N1-12er getauscht.
    • Zündkerze ausgetauscht (Zündfunke kommt)
    • Zündzeitpunkt überprüft
    • Benzinfluss überprüft
    • Luftzufuhr überprüft
    • Auspuff überprüft
    • Kondensator an der Grundplatte ausgetauscht, da am Unterbrecher viele Funken zu sehen waren (nach dem Austausch gab es keine bzw. nur marginal Funken)
    • Wellendichtring an der KW links (riecht nicht nach Sprit) und rechts (Polrad und Grundplatte sind trocken) überprüft

    Problembeschreibung:


    Die Maschine springt nicht durch ankicken an. Wenn ich einen Berg runter rolle und den ersten Gang einlege hört man, wie der Motor „gezwungen“ wird zu laufen, aber nicht wirklich von alleine laufen möchte. Wenn man zu dem Zeitpunkt Gas gibt hört man ein leises Grummeln, passieren tut jedoch nichts. Rollt man den Berg weiter runter ohne Gas zu geben fängt sich der Motor irgendwann, man hört nun das „normale“ Motorengeräusch, die Maschine nimmt auch Gas an und man kann fast normal ohne Probleme fahren. Wenn man jedoch vom Gas geht und im Leerlauf den Motor laufen lassen möchte stirbt er direkt ab. Gibt man die ganze Zeit bei gezogener Kupplung Gas hält der Motor sich. Ohne Gasgeben kann sich der Motor aber irgendwann nicht mehr fangen und auch ein Vollgas geben „rettet“ den Motor ab diesem Zeitpunkt nicht mehr. Welcher Faktor für diesen „point of no return“ hier ausschlaggebend ist kann ich durch mein fehlendes Wissen leider nicht identifizieren. Der Motor macht auch keinen Anstand auszugehen, wenn er läuft und eine Steigung in einem höheren Gang fahren muss.


    Ich werde morgen nochmal die Kompression und den Getriebeölstand kontrollieren, aber weitere Ideen fehlen mir leider.


    Über eine Einschätzung, ob dies die möglichen Fehlerquellen sein könnte oder ob ich an der komplett falschen Stelle suche, würde ich mich sehr freuen. Vielen Dank im Voraus!



    Gruß Fabian

  • Willkommen im Nest!


    Wer sich freut, dass der kalte Motor "schön" anspringt, "sogar" ohne den Startvergaser zu öffnen, der hat das Standgas ganz massiv zu fett eingestellt - und dann geht bei betriebswarmem Motor "untenrum" eben gar nichts.


    Natürlich gibt es allerlei sonstige Fehlerquellen für dein Problem, von Nebenluft bis wärmebedingter Schwäche der Zündanlage, aber fangen wir erstmal beim Einfachen an. Standgas erheblich magerer drehen, so dass beim Kaltstart der Startvergaser geöffnet werden muss, warmfahren, und dann von mager zu fett an ein gutes Standgas herantasten.

  • Willkommen im Nest!


    Wer sich freut, dass der kalte Motor "schön" anspringt, "sogar" ohne den Startvergaser zu öffnen, der hat das Standgas ganz massiv zu fett eingestellt - und dann geht bei betriebswarmem Motor "untenrum" eben gar nichts.


    Natürlich gibt es allerlei sonstige Fehlerquellen für dein Problem, von Nebenluft bis wärmebedingter Schwäche der Zündanlage, aber fangen wir erstmal beim Einfachen an. Standgas erheblich magerer drehen, so dass beim Kaltstart der Startvergaser geöffnet werden muss, warmfahren, und dann von mager zu fett an ein gutes Standgas herantasten.

    Hallo Schwarzer_Peter

    vielen Dank für die superschnelle Antwort und Entschuldigung für meine superspäte Reaktion.

    Ich konnte den Fehler ausfindig machen. Das Zündkabel war in der Grundplatte an einer Stelle nicht mehr richtig isoliert. Einer der Vorgänger hat hier mit der Heißkleberpistole etwas zu schlecht gepfuscht, so dass die Isolation nicht ausreichend war und der Zündfunke wahrscheinlich zu sehr geschwächt wurde.


    Gruß Fabian

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