S50B erreicht Höchstgeschwindigkeit nicht ansatzweise

  • Grüßt euch alle miteinander!


    Ich habe im Februar eine alte S50B von '75 in Niederbayern aufgegabelt an der quasi alles im Eimer war.

    Mittlerweile hab ich die Maschine komplett restauriert (wenn auch mit Endurositzbank weil ich die hübscher finde und mit großem Tank), Zündung auf Vape 12V umgebaut und den Motor bei Ostoase zum Regenerieren eingeschickt.

    Zu Letzterem kann ich nur anmerken dass der Motor momentan an dem Einfülldeckel - und eventuell noch woanders - Öl verliert (da hat jemand eine Helixcoil-Reparatur vom Gewinde schlampig ausgeführt!) und der 63ccm von Almot der drauf war ist mir nach nur 45km bei relativ langsamer Fahrt (ca. 35-40km/h 2. Gang) urplötzlich einem Kolbenfresser zum Opfer gefallen. Bin gerade in einem Reklamationsverfahren zu einer Erstattung, weil ich den Motor nicht unbedingt rausreißen und zurückschicken will sondern das Abdichten selber hinkriegen sollte.

    Beim Ausbau des getoasteten Zylinders ist mir noch aufgefallen dass die Kanten überhaupt nicht gebrochen waren.

    Anschließend habe ich einen neuen Satz Zylinder und Kolben in 50ccm eingebaut (auch beide Almot) und hierbei die Kanten gewissenhaft gebrochen, mittlerweile sind 200km seit dem Wiederaufbau vorbei und der Motor läuft an sich ohne komische Geräusche oder sonstige Macken, wenn da nur das Leistungsproblem nicht wäre!

    Nach Hochschalten in den 3. Gang dreht der Motor recht niedrig und hat aber überhaupt keine Kraft höher zu drehen, ich komme also weder im 2. oder 3. über ca. 45km/h raus, mehr geht nur bergab.

    Ich habe einen neuen Vergaser drin (16N1-8 von BVF mit 70er HD) und der sollte auch in etwa richtig eingestellt sein, hab mit Schiebelehre den Durchhang geschlossen/geöffnet gemessen und angepasst (Senfglasmethode hab ich nicht gemacht).

    Beim Einstellen der Zündung habe ich noch Folgendes festgestellt: die OT-Markierung auf dem Schwungrad kommt deutlich neben dem Bereich am Gehäuse in dem üblicherweise die Markierung angebracht wird zum Liegen; Einstellen von OT hab ich mit Schiebelehre gemacht indem ich einen festen Abstand eingestellt und dann einmal vor OT und einmal nach OT mit einem Stift angemalt hab - OT ist dann der Mittelpunkt dazwischen. Zündzeitpunkt ist auf ca. 1.5mm vor OT eingestellt mit der Schiebelehre.

    Beim Einstellen des Vergasers komme ich nicht groß weiter, es scheint als ob der schon passend eingestellt ist. Zum Anderen stört mich dabei sehr dass bei Verstellen des Gemisches der Motor erst nach einiger Zeit höher oder niedriger dreht und wenn man im Stand kurz Gas gibt hängt der Motor dann auch einige Sekunden auf der höheren Drehzahl fest.

    Ich fahre mit 1:33 er Gemisch und habe sehr wenig Rauchentwicklung am Auspuff, egal wie ich den Vergaser einstelle.

    Des Weiteren ist mir noch aufgefallen dass ich im oberen Stück des Benzinschlauchs immer ca. 5mm Luft habe.

    Ist es möglich dass der Vergaser falsch eingestellt ist bzw. der Benzinhahn (neu mit Wassersack) hinüber ist und zu wenig Sprit in den Vergaser lässt? Könnt ihr mir hier weiterhelfen? :|


    Gruß

    Bulldog

    • Offizieller Beitrag

    Moin "Bulldog"


    Glückwunsch erstmal zu deiner Entscheidung, den 63ccm Satz zu demontieren -

    mit dem gäbe es hier keine Unterstützung!


    Zu deinem Problem: zunächst mal solltest du während er Einfahrzeit (500km)

    noch nicht all zu viel vom Motor erwarten. Mit 200km hast du noch nicht mal die Hälfte.


    Dann empfehle ich dir, den Schwimmerpegel mit der Senfglasmethode zu prüfen.

    So ein Schwimmer kann durch mehr oder weniger Lot Gewichtsschwankungen haben, die den Pegel verfälschen.

    Auch glaube ich zu wissen, das in den N1-8 Vergaser eine 72er HD muss.

    Die Durchflussmenge kannst du bei der Gelegenheit auch gleich mal auslitern.


    Zum ZündZeitPunkt: den OT hast du gut ermittelt.

    Miss von der temporären Markierung auf dem Polrad genau 20mm gegen den Uhrzeigersinn. Das sind dann genau 1,5 vor OT.


    Hier im nesteigenen Wiki findest du auch noch ganz viele Tipps und Tricks zum Einfahren, Vergaser und ZZP.


    LG Kai

  • Super, danke für die Tips - hab ab kommendem Dienstag Zeit dem Ganzen nachgehen.
    Das mit dem 63er Kit hab ich auch nur in Kauf genommen weil zu dem Zeitpunkt als ich die Regenerierung bestellt hab nur das Angebot von OstOase verfügbar war :(
    Weißt du zu der Blase im Benzinschlauch irgendwas? ich hätte erwartet dass der ja eigentlich komplett voll ist, oder?

  • Neue 16N1-8 haben HD70, das ist dann immer noch die dickste Hauptdüse am "alten" Motor.


    Der Spritzulauf ist drucklos nur per Schwerkraft, von daher sind Luftblasen egal.


    Nach 200 Kilometern würde ich noch nicht nach Höchstleistung suchen, aber im dritten Gang mit mittlerer Kraft fahren sollte schon von Anfang an gehen. Da ist definitiv etwas madig.

  • Der Auspuff ist brandneu von OstOase.


    @Wiki

    Da hatte ich schon vor Langem nachgeschaut, aber da steht ehrlich gesagt nichts Spannendes drin. Kaputte Garnitur schließe ich bei Neuteilen aus, Auspuff neu, ZZP muss ungefähr richtig sein auch wenn ich nur mit Schiebelehre eingestellt hab und viel zu fett sollt sie auch nicht sein denn sie raucht und stinkt gar nicht. Gemischschraube wird so auf ca. 2,5 Umdrehungen draußen sein.

  • Update! Ich hab einige Sachen überprüft und dabei Folgendes festgestellt:

    - Benzinhahn scheint okay zu sein, bei geschlossenem Tankdeckel Durchfluss von ca. 210ml/min

    - Vergaser mit Senfglas überprüft; war leider schon perfekt eingestellt auf 8.75mm unter Rand

    - Vergaserdurchhang (offen) geprüft: ca. 33mm +-1mm

    Mein Vater hat noch vorgeschlagen die Vergasernadel tiefer zu hängen, jetzt sind oben zwei Kerben frei.

    Ich meine dass sie jetzt einen Ticken besser geht...

    im 2. Gang Vollgas ausgedreht erreiche ich 50 km/h, im 3. schafft sie das nicht und fällt dann langsam auf ca. 40-45km/h ab.


    Jetzt mal eine ganz verrückte Theorie: ist es möglich dass bei der Regenerierung des Motors ein falscher Gang eingebaut wurde? Sprich, dass ich jetzt 1-2-4 als Gänge habe?

  • ... und zur Theorie der Gänge: Nein, denn die Räder und Wellen des Vierganggetriebes sind so anders und rar, dass man sie kaum versehentlich verwenden würde. Außerdem ist der vierte Gang des Vierganggetriebes auch nicht länger als der dritte des Dreiganggetriebes.


    Wer schon in die Kiste mit den raren Teilen greift, hat dann eher den langen Primärtrieb des Sperbers in der Hand.

  • Moin Moin,

    das liegt an Deiner Zylindergarnitur.

    Ich hatte das Problem mit einer 1er Schwalbe auch mal gehabt.

    Alles war neu und der Motor hatte keine Endgeschwindigkeit.

    Das ging mir so auf den Keks, was hast Du fasch gemacht!? Also mal von der Duo die Zylindergarnitur aus gebaut und in die Schwalbe und was soll ich sagen, gleich 60Km/h geschaft.

    Also einen neu geschliffenden DDR Zylinder mit Barikit Kolben besorgt und in die Schwalbe gebaut und zack auch gleich wieder Endgeschwindigkeit.

    Das habe ich bei meinem Star auch so gemacht.


    Es gibt da schon Qualitätsunterschiede bei den Almot Zylindern/Kolben.

  • So, mittlerweile hab ich noch ein großes Problem...dass der Motor leckt hab ich ja schon erwähnt.

    Da auch der kleine Deckel zum Öleinfüllen auf dem Kupplungsdeckel drauf nicht dicht war und immer gesabbert hat, habe ich den abgeschraubt und versucht mit Dichtmasse abzudichten - stellte sich als dumme Idee heraus, denn die Helix-Coils die zur Reperatur der Gewinde verwendet wurden standen so weit über, dass selbst mit Dichtmasse weiter Öl rausgelaufen ist (wollte direkt am Motor eigentlich nichts abfeilen).

    Leider kriege ich jetzt den verdammten kleinen Deckel nicht mehr ab, und den ganzen Kupplungsdeckel erst recht nicht, der ist auch festgeklebt!

    Das Höllending sitzt fest wie Arsch auf Eimer, ein Klopfer mit Gummihammer war sinnlos ebenso wie ein energischerer Klopfer mit Hammer & Holzstück.


    Was zum Geier soll ich jetzt machen?

  • Leider sitzen keine Schrauben fest, sondern die Dichtmasse klebt so stark dass ich den Deckel einfach nicht abkriege.


    Ich hab jetzt Öl abgelassen und den ganzen Motor ausgebaut, der wird zurück zu Osoase geschickt...

    Außerdem ist mir dabei noch aufgefallen dass zwischen Kurbelwelle und Lichtmaschine ein weiteres Leck sein muss, denn da hab ich beim Überprüfen der Zündungeinstelleung eine kleine Lache Motorenöl drin gefunden O_o

  • so, jetzt ist der Motor vor einigen Tagen zurückgekommen.
    Eingebaut, alles eingestellt und was soll ich sagen?


    Tröötet und braatet besser als je zuvor, erreicht auch knapp 60km/h auf einer geraden Straße (trau mich aber noch nicht ganz aufzudrehen).


    Obenraus (55+) will er bloß noch nicht mehr so brav hochdrehen, gibts da einfache Optimierungen wie Überströmer nachbearbeiten usw?

    • Offizieller Beitrag

    gibts da einfache Optimierungen wie Überströmer nachbearbeiten usw?

    Das wäre hier nicht unterstütztes Tuning.

    Du musst den neu gemachten Motor zunächst gefühlvoll einfahren (Wiki). Selbst wenn die alte Garnitur wieder verwendet wurde und erst recht, wenn es eine neue ist.

    Und dann hat der M53-Motor auch hinterher dort kurz vor oben eine Schwäche. Dazu hat der schwarze Peter wiederholt geschrieben.


    Peter

  • evtl kann man den Auspuff noch bearbeiten. Die nachbauten sind nicht so schön innendrin wie die früher mal konstruiert wurden. Endröhrchen zu kurz, und das Innenleben nicht vernünftig abgedichtet. Wenn der innen auch gut eingestellt ist, läuft das noch mal besser.


    Eventuell ist das noch eine möglichkeit

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